https://www.naturadb.de/pflanzen/achillea-ptarmica/
Licht: | Sonne bis Halbschatten |
Boden: | durchlässig bis normal |
Wasser: | feucht bis frisch |
Nährstoffe: | normaler bis nährstoffreicher Boden |
Verträgt Wurzeldruck: | ja, zur Unterpflanzung von Bäumen geeignet |
Pflanzenart: | Staude |
Wuchs: | breitbuschig |
Höhe: | 20 - 70 cm |
schnittverträglich: | ja |
frostverträglich: | bis -28 °C (bis Klimazone 5) |
Wurzelsystem: | Flachwurzler |
Wurzelausläufer: | Ausläufer |
Blütenfarbe: | weiß |
Blühzeit: | |
Blütenform: | trugdoldenförmig |
Fruchtgröße: | klein |
Blattfarbe: | grün |
Blattphase: | sommergrün |
Blattform: | lineal-lanzettlich, gesägt |
Bestandssituation (Rote Liste): | häufig |
Gefährdung (Rote Liste): | ungefährdet |
Wildbienen: | 75 (Nektar und/oder Pollen, davon 13 spezialisiert) |
Schmetterlinge: | 2 |
Raupen: | 20 (davon 2 spezialisiert) |
Schwebfliegen: | 17 |
Käfer: | 3 |
Nektarwert: | 2/4 - mäßig |
Pollenwert: | 2/4 - mäßig |
floraweb.de.
Höhenlage: |
planar (<100m1 / <300m)2 bis montan (500m-600m1 / 800m-1200m)2 1 Mittelgebirge / 2 Alpen |
ist essbar |
Blätter, Wurzeln Verwendung: Kräuter, Gemüse, Spinat, Aroma, Würzmus, Rauchtabakbeigabe, Salat, Aroma für Wein und Spirituosen, Limonade |
Keimer: | Lichtkeimer |
Pflanzen je ㎡: | 7 |
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Heimische Wildpflanzen sind vielerorts selten geworden und damit die neuen Exoten in unseren Gärten. Sie sind, im Gegensatz zu Neuzüchtungen und Neuankömmlingen, eine wichtige Nahrungsquelle für Wildbienen und Schmetterlinge. In puncto Stand- und Klimafestigkeit sind sie anderen Arten deutlich überlegen. Auch kalte Winter überleben sie meist ohne Probleme. Gut für dich, gut für die Natur.
Also pflanzt heimische Arten, so wie diese!
Sumpf-Schafgarbe, Bertram-Schafgarbe, Wilder Bertram oder Weißer Dorant (Achillea ptarmica) findet man häufig auf nassen Wiesen und Mooren und in gehölzfreien Staudenfluren an fließenden Flüssen und Bächen sowie auf feuchten Gräben. Sie gehört zur Familie der Korbblütler (Asteraceae) und ist in den gemäßigten Zonen Europas und Westasiens mit Ausnahme der Hochgebirge und des Mittelmeergebietes verbreitet; sie steigt bis auf maximal 1.200 Meter.
Die mehrjährigen sommergrünen Stauden werden bis zu 70 Zentimeter hoch und verfügen über unterirdische Wurzelsprosse und oberirdische Ausläufer, mit denen sie sich in der Umgebung ausbreiten. Die Triebe sind aufrecht und meist erst im oberen Teil verzweigt; daran stehen die wechselständigen ungeteilten und schmal-lanzettlichen Blätter, die hier keine Rosette bilden. Sie sind dunkelgrün glänzend und meistens kahl und nie mit vertieften Harzdrüsen versehen wie bei anderen Schafgarben. Ihr Rand ist fein gezähnt, am Grund sitzen sie ohne Blattstiel auf.
Die für die Familie typischen Korbblüten stehen endständig in dichten 2-10 Zentimeter breiten halbkugeligen Scheinrispen. Die einzelnen Köpfchen erinnern ein wenig an Kamillenblüten und werden 12-17 Millimeter breit. Außen stehen äußere Hüllblätter, die etwa so lang sind wie die inneren und das sich öffnende Blütenkörbchen. Innen sitzen zwittrige graue Röhrenblüten mit gelben Staubbeuteln; sie sind von 8-13 weißen, 4-6,5 Millimeter langen rein weiblichen Zungenblüten umgeben. Die Früchte sind 1,5 Millimeter lange abgeflachte Achänen mit zwei hervorstehenden Rippen und ohne Pappus.
Die Sumpf-Schafgarbe ist ausgesprochen anspruchslos, wächst aber am besten auf einem feuchten und nährstoffreichen, vorzugsweise kalkarmen und neutralen bis mäßig sauren Tonboden. Er sollte modrig-humos oder torfhaltig und gut durchlässig sein. Sie ist ein Tiefwurzler und braucht reichlich Licht und viel Sonne. Notfalls kommt sie auch mit Halbschatten zurecht. Staunässe macht ihr nicht nur nichts aus, sie liebt sie geradezu. Die Pflanzen sind vollkommen frosthart.
Nach der Blüte sollte man die alten Blütenstände entfernen. Die Triebe können überwintern, dann sollte man sie aber im Frühjahr kräftig zurückschneiden. Die Stauden treiben danach wieder aus.
Die Vermehrung der Sumpf-Schafgarbe erfolgt durch Teilen der Bestände, Stecklinge oder durch Aussaat im Frühjahr direkt an Ort und Stelle. Sie sorgt auch kräftig für Selbstaussaat und macht sich unbeaufsichtigt oft schneller breit als manchem Gärtner lieb ist.
Mit ihrer Vorliebe für feuchte Standorte macht sich die Sumpf-Schafgarbe gut im heimischen Sumpf, sprich vor allem am feuchten Rand von Gartenteichen oder an Bachufern. Als alte Heilpflanze findet man sie häufig auch im Apothekergarten, aber auch in Blumenbeeten und Rabatten ist sie hübsch anzusehen.
Der größte Plagegeist der Sumpf-Schafgarbe ist der Mehltau, der sich in der zumeist feuchten Umgebung mindestens genauso wohl fühlt wie die Pflanze selber. Zudem findet man häufig Blattläuse, die den Pflanzen aber nicht viel schaden.
Die Bestäubung der Sumpf-Schafgarbe erfolgt durch Bienen und Fliegen, eine Selbstbestäubung ist nicht möglich. Zwei Schmetterlinge sind ebenso interessiert, der Kleine Feuerfalter (Lycaena phlaeas) nutzt sie als Nektarpflanze und die Spitzflügel-Kätzcheneule (Orthosia gracilis) als Raupenfutter. Die Verbreitung der Samen übernimmt der Wind.
Früher diente die Sumpf-Schafgarbe als Heilpflanze, aber als solche ist sie ebenso etwas aus der Mode gekommen wie als Zierpflanze. In den letzten Jahren feiert sie als Letztere ein Comeback. Im Garten sind vor allem die gefüllten Sorten beliebt, bei denen ein Teil der Röhrenblüten in weitere Zungenblüten umgewandelt sind.
Der Artname ptarmica der Sumpf-Schafgarbe leitet sich vom griechischen ptairo, niesen ab: Aus den getrockneten Wurzeln kann man Niespulver herstellen. Die Blätter werden bisweilen roh oder gekocht gegessen, und das etherische Öl nutzt man zur Insektenabwehr und in der Naturheilkunde. Gekaut soll sie bei Zahnschmerzen und Geschwüren im Mund Linderung verschaffen. In der Küche als Würzkraut verwendet gibt sie ein leichtes Prickeln im Mund, ähnlich wie bei Szechuan-Pfeffer.
Mehrjährige Stauden bleiben über viele Jahre erhalten. Den Winter überdauern sie eingezogen in Wurzeln, Zwiebeln oder anderen unterirdischen Speicherorganen und treiben im nächsten Frühjahr wieder aus.
Pflanze | Wuchs | Standort | Frucht & Ernte | Kaufen |
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Sumpf-SchafgarbeAchillea ptarmicaWildform | breitbuschig 20 - 70 cm |
| klein | ab 2,50 € |
Bertrams-Garbe 'Diadem'Achillea ptarmica 'Diadem'lange Blühzeit | kompakt, halbkugelig 20 - 30 cm 20 - 30 cm | | ab 8,30 € | |
Zwergige Bertrams-Garbe 'Nana Compacta'Achillea ptarmica 'Nana Compacta'dichter, gedrungender Wuchs | dicht, gedrungen, horstig, aufrechte Blütenstängel 20 - 30 cm 20 - 30 cm | | ab 7,40 € | |
Sumpf-Schafgarbe 'Peter Cottontail'Achillea ptarmica 'Peter Cottontail'winterhart, gefüllte weiße Blüten | horstbildend, aufrechte, beblätterte Blütenstiele 35 - 50 cm 30 - 35 cm | | ab 8,20 € | |
Bertrams-Garbe 'The Pearl'Achillea ptarmica 'The Pearl'robuster Dauerblüher | buschig, aufrechte Blütenstängel 60 - 70 cm 40 - 50 cm | | ab 7,20 € |
Am naheliegendsten ist der Kauf in einer Gärtnerei oder einer Baumschule deiner Region.
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In der Naturheilkunde verwendet man die Wurzeln der Sumpf-Schafgarbe vor allem als adstringierendes, harntreibendes und verdauungsförderndes Mittel. Sie soll auch bei körperlicher und geistiger Erschöpfung oder rheumatischen Erkrankungen helfen. Der Absud wurde bereits in der Antike für Blutstillung und Wundheilung verwendet; daher rührt auch der lateinische Gattungsname Achillea, denn bereits der griechische Held Achilles soll damit Wunden versorgt haben. Der lateinische Artname ptarmica kommt ebenfalls aus dem Griechischen und deutet auf die Verwendung als Niespulver hin. Das Rhizom enthält reichlich Gerbstoffe, etwas Provitamin A, wenig Vitamin C und einige Mineralstoffe.
Typisch für die Sumpf-Schafgarbe sind die halbkugeligen Schirmrispen mit grau-weißen Blüten, die an die der Kamille erinnern. Im Inneren der Köpfchen stehen graue Röhrenblüten und drumherum weiße Zungenblüten. Die Stängel sind aufrecht und bis zu 70 Zentimeter hoch, mit einfachen lanzettlichen Blättern mit dunkelgrüner Farbe und fein gesägtem Rand.
Sumpf-Schafgarbe ist in Mitteleuropa heimisch und Nahrungsquelle/Lebensraum für Bienen, Schmetterlinge und Schmetterlingsraupen