Was ist Hasenklee?
Hasenklee, Mäuseklee oder Ackerklee (Trifolium arvense) gehört zur Familie der Hülsenfrüchtler (Fabaceae). Er ist in ganz Europa und am Mittelmeer weit verbreitet und findet sich ziemlich häufig auf lückigen Magerrasen, Sandfeldern und Felsköpfen, Sandwegen und Dämmen sowie auf Äckern und Brachen.
Dabei handelt es sich um eine einjährige krautige Pflanze, die eine bis zu 40 Zentimeter lange pfahlförmige Wurzel aufweist und oberirdisch eine Wuchshöhe von 5-30 Zentimeter erreicht. Die Stängel ragen aufrecht empor, sind reichlich verzweigt und wie die ganze Pflanze stark behaart. Ihre Blätter sind klee-typisch dreiteilig gefingert, mit langem Blattstiel und graugrünen lanzettlichen Fiederblättchen sowie langpfriemigen Nebenblättern am Blattgrund, die den Stiel am unteren Ende bedecken.
Typisch für den Hasenklee sind die behaarten, an Hasenpfötchen erinnernden walzenförmigen Blütenstände. Sie werden einen Zentimeter breit und bis zu doppelt so lang und sind dicht mit den winzigen rosafarbenen Blüten besetzt. Es handelt sich dabei um typische Schmetterlingsblüten mit Fahne, Flügeln und Schiffchen, mit fünf verwachsenen grünen Kelchblättern, die eine rote und lang behaarte Röhre bilden und weißen, später rosafarbenen unvollständig miteinander verwachsenen Kronblättern, die ungefähr ebenso lang sind wie der Kelch. Die Frucht ist eine nur etwas über einen Millimeter lange länglich-eiförmige Schote mit ein oder zwei Samen, die zunächst im fedrig behaarten Kelch verbleibt.
Hasenklee im Garten
Standort
Der Hasenklee hat es lieber sandig als kalkhaltig und wächst bevorzugt auf einem sommertrockenen, basenreichen und rohen oder humosen Sand-, Kies- oder Steingrusboden mit viel Sonne und Wärme. Er mag es trocken und stickstoffarm – mit Staunässe und reichlich Dünger macht man ihm zuverlässig den Garaus.
Schnitt
Ein Schneiden ist beim Hasenklee nur zur Ernte von Trockensträußen oder zum Entfernen verwelkter Triebe notwendig.
Vermehrung
Die Vermehrung lässt sich am einfachsten mit den Samen bewerkstelligen. Diese sind von einer harten Schale umgeben und bleiben jahrelang keimfähig.
Verwendung
Mit seinen Standortvorlieben ist der Hasenklee geeignet für kalk- und nährstoffarme trockene Steingärten, Trockenmauern oder den Apothekergarten. Da er mit seinen Knöllchen Stickstoff bindet kann man ihn auf nährstoffarmen Böden zur Bodenverbesserung anpflanzen.
Schädlinge
Schnecken machen sich mit Vorliebe vor allem über die jungen Pflanzen her.
Ökologie
Die Bestäubung des Hasenklees erfolgt durch Bienen und Hummeln, seltener durch Schmetterlinge, Wespen und Schwebfliegen. Bleiben die tierischen Helferlein aus, kommt es auch zu einer Selbstbestäubung. Den Pollen sammen die vier Wildbienen Colletes marginatus, Andrena wilkella, Megachile leachella und Anthophora bimaculata. Als Raupenfutter dient er drei Schmetterlingen, der Karden-Sonneneule (Heliothis viriplaca), dem Brombeerspinner (Macrothylacia rubi) und dem Gemeinem Bläuling (Polyomnatus icarus).
Die Verbreitung der Samen erfolgt vor allem mithilfe der fedrigen Kelche, in denen sie eine Weile eingebettet bleiben. Sie ermöglichen eine Ausbreitung mit dem Wind, und die Freisetzung geschieht erst spät.
Wissenswertes
Stickstoffarme Böden sind in unserer überdüngten Agrarlandschaft selten geworden. Dementsprechend sind die Bestände des Hasenklees in den vergangenen Jahren stark zurückgegangen. In der Botanik gilt er als Zeigerpflanze für extrem stickstoffarme Böden, Licht und Trockenheit.
Die getrockneten Blüten sind eine hübsche Bereicherung für Trockensträuße, denn die kleinen Mäuschen bleiben lange erhalten. Früher wurde er als Heilpflanze verwendet.
Was sind einjährige Pflanzen?
Einjährige Pflanzen keimen, wachsen und blühen innerhalb eines Jahres. Durch Versamen können sie sich erhalten und wieder am selben Standort erscheinen. Manche „wandern“ so durch den Garten und erfreuen uns an immer neuen Standorten.
Markus Wichert
Naturgärtner