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Spitzwegerich (Plantago lanceolata)
Spitzwegerich: Blüte
Super Insekten-pflanze

Spitzwegerich

Plantago lanceolata

Das Wichtigste auf einen Blick

heimische Wildform Staude winterhart Super Insektenpflanze essbar lange Blühzeit
  • Einheimischer, weit verbreiteter Verwandter des Breitwegerichs
  • Bildet mit seinen Blattrosetten große, trittfeste Bestände
  • Tiefreichende Wurzeln sorgen für Widerstandsfähigkeit
  • Vermehrung mit Ablegern oder Samen
  • Pflegeleicht und wenig anspruchsvoll
  • Breitet sich von selbst aus
  • Keine besonderen Ansprüche an den Standort, kann auch trocken und vollsonnig sein
  • In allen Teilen essbar
  • Für viele Schmetterlinge wichtiges Raupenfutter
  • Alte Heilpflanze, beispielsweise für Erkältungen und Hautkrankheiten
🏡 Standort (bevorzugt)
Licht: Sonne bis Halbschatten
Boden: normal
Wasser: feucht bis trocken
Nährstoffe: normaler bis nährstoffreicher Boden
Kübel/Balkon geeignet: ja
🌱 Wuchs
Pflanzenart: Staude
Wuchs: krautig, aufrecht
Höhe: 10 - 40 cm
frostverträglich: bis -23 °C (bis Klimazone 6)
Wurzelsystem: Flachwurzler
🌼 Blüte
Blütenfarbe: braun
Blühzeit:
j
f
m
a
m
j
j
a
s
o
n
d
Blütenform: klein, unscheinbar
🍃 Laub
Blattfarbe: grün
Blattphase: wintergrün
Blattform: lanzettlich
🐝 Ökologie
Bestandssituation (Rote Liste): sehr häufig
Gefährdung (Rote Liste): ungefährdet
Wildbienen: 10 (Nektar und/oder Pollen, davon keine spezialisiert)
Raupen: 85 (davon 5 spezialisiert)
Schwebfliegen: 2
Käfer: 1
Pollenwert: 3/4 - viel

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🌐 Einheimische Verbreitung

Bitte beachte, dass die angezeigte Verbreitung auf der Karte lediglich als grobe Orientierungshilfe dienen soll. Für eine detailliertere Darstellung und mehr Informationen zur Verbreitung besuche doch gern floraweb.de.

Verbreitung:
häufig
mittel
gering
Höhenlage: planar (<100m1 / <300m)2
bis
montan (500m-600m1 / 800m-1200m)2

1 Mittelgebirge / 2 Alpen⁠

ℹ️ Sonstiges
ist essbar Blätter
Verwendung: Heilpflanze
Eignung im Hortus:
Was bedeutet Hortus?
gut geeignet für Pufferzone
⤵️ Klassifizierung
Ordnung: Lippenblütlerartige
Familie: Wegerichgewächse
Gattung: Wegeriche

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Heimische Wildpflanzen sind die neuen Exoten
Markus Wichert

Heimische Wildpflanzen sind vielerorts selten geworden und damit die neuen Exoten in unseren Gärten. Sie sind, im Gegensatz zu Neuzüchtungen und Neuankömmlingen, eine wichtige Nahrungsquelle für Wildbienen und Schmetterlinge. In puncto Stand- und Klimafestigkeit sind sie anderen Arten deutlich überlegen. Auch kalte Winter überleben sie meist ohne Probleme. Gut für dich, gut für die Natur.
Also pflanzt heimische Arten, so wie diese!

Markus Wichert Naturgärtner

Was ist Spitzwegerich?

Spitzwegerich (Plantago lanceolata) im Garten gilt dem Einen als Unkraut, dem Anderen als willkommene Heilpflanze. Das kleine Kraut gehört zur Familie der Wegerichgewächse (Plantaginaceae) und hat seinen Namen von den schmallanzettlichen Blättern. Deutscher wie botanischer Gattungsname deuten auf seine Widerstandsfähigkeit hin – auf Wegen, Wiesen und Ruderalflächen widerstehen die niedrigen Rosetten selbst den Tritten von Mensch und Tier: planta ist die lateinische Name für die Fußsohle. Er ist nahe mit dem Mittleren und Breitwegerich verwandt, die eine andere namensgebende Blattform aufweisen. Ausgehend von Europa ist er mittlerweile weltweit verbreitet. Die Blattrosetten überdauern auch unter Schnee den Winter.

Wesentlich für die Dauerhaftigkeit sind die tiefreichenden, faserigen Wurzeln. Ihnen entspringt die flache Rosette der ungestielten Blätter, aus der sich der bis zu 40 Zentimeter hohe Blütenstand erhebt. An seinem Ende steht eine dichte walzenförmige Ähre aus unscheinbaren Blüten, an denen nur die weit herausragenden, dünn gestielten weißen Staubbeutel auffallen. Mit dieser exponierten Lage sorgen sie für die Bestäubung mit dem Wind, sind aber auch bei pollensuchenden Insekten begehrt. Die kleinen Samen sind klebrig und verbreiten sich durch Anhaften an Pfoten und Schuhsohlen.

Spitzwegerich im Garten

Quelle: Flower_Garden/shutterstock.com

Standort

Der Spitzwegerich ist wenig anspruchsvoll – er gedeiht selbst auf mageren Böden und in praller Sonne und kommt mit längeren Trockenphasen problemlos zurecht. Ist es nährstoffreicher und feuchter, freut er sich umso mehr und dankt es mit schnellem Wachstum.

Schnitt

Wie in Feld und Flur ist Spitzwegerich hart im Nehmen – oftmals sehr zum Leidwesen von Gartenbesitzern, die ihren gepflegten Rasen in Gefahr sehen. Hat man ihn angepflanzt, muss man regelmäßig nach dem Rechten sehen, damit er nicht ausufert. Die faserigen Wurzelsprosse lassen sich nur schwer vollständig erwischen.

Vermehrung

Die Vermehrung erfolgt am einfachsten durch Samen oder Teilung bestehender Bestände. Spitzwegerich ist ein Lichtkeimer, daher sollte man die Samen nur locker andrücken und gleichmäßig feucht halten.

Verwendung

Spitzwegerich lässt sich im Kräutergarten anpflanzen, sodass man ihn jederzeit als Heilmittel ernten kann. Für Kästen und Blumentöpfe ist er wegen seiner tiefreichenden Wurzeln weniger geeignet.

Schädlinge

Spitzwegerich wird relativ häufig von Mehltau und Rostpilzen heimgesucht. Blattläusen und Schneckenwidersteht er in der Regel.

Ökologie

Quelle: Ihor Hvozdetskyi/shutterstock.com

Die kleinen weißen Staubbeutel werden von pollensuchenden Insekten wie Honigbienen, Hummeln und anderen Wildbienen fleißig gesammelt. Nektar gibt es dagegen nur wenig abzustauben. Das Blattgrün dient einigen Schmetterlingsarten wie dem Scheckenfalter als Raupenfutter.

Wissenswertes

Spitzwegerich ist ein altes Heilmittel, das man bereits in der Antike kannte und in mittelalterlichen Kräuterbüchern ausführlich beschrieben wurde. 2014 kürte man ihn zur Heilpflanze des Jahres. Wurde man unterwegs von einem Insekt gestochen, hilft ein zerriebenes Blatt der häufig anzutreffenden Pflanze gegen Juckreiz und Entzündung.

Medizinisch nutzt man vor allem die getrockneten Blätter oder einen frischen Presssaft. Er ist Bestandteil vieler Hustentees. Mit seinen Glykosiden und Saponinen gilt er als probates Hausmittel gegen Erkältungen und wirkt antibiotisch, schleimlösend und entzündungshemmend. Letzteres nutzt man auch zur Wundheilung oder bei Schuppenflechte. Darüber hinaus sind Blätter und Blüten essbar und lassen sich gut in Salaten und Suppen verwenden.

Was sind mehrjährige Stauden?
Markus Wichert

Mehrjährige Stauden bleiben über viele Jahre erhalten. Den Winter überdauern sie eingezogen in Wurzeln, Zwiebeln oder anderen unterirdischen Speicherorganen und treiben im nächsten Frühjahr wieder aus.

Markus Wichert Naturgärtner
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Fotos (7)

Blüte Spitzwegerich
Spitzwegerich: Blüte
Blüte Spitzwegerich
Quelle: AnRo0002, CC0, via Wikimedia Commons
Blatt Spitzwegerich
Quelle: Harry Rose from South West Rocks, Australia, CC BY 2.0, via Wikimedia Commons
Gesamte Pflanze Spitzwegerich
Quelle: Agnieszka Kwiecie?, Nova, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons
Gesamte Pflanze Spitzwegerich
Spitzwegerich: Gesamte Pflanze
Gesamte Pflanze Spitzwegerich
Quelle: Flower_Garden/shutterstock.com
Blüte Spitzwegerich
Quelle: Ihor Hvozdetskyi/shutterstock.com

Häufige Fragen

Wo kann man Spitzwegerich kaufen?

Am naheliegendsten ist der Kauf in einer Gärtnerei oder einer Baumschule deiner Region.
Unter "Spitzwegerich kaufen" findest du sofort erhältliche Angebote unterschiedlicher Internet-Anbieter.

Für was ist Spitzwegerich gut?

Der Spitzwegerich (Plantago lanceolata) erfreut sich in der Naturheilkunde einer ungebrochenen Beliebtheit. Sein Kraut wurde bereits in den Kräuterbüchern des Mittelalters ausgiebig beschrieben, ebenso wie der Breitwegerich (Plantago major). Seine getrockneten Blätter sind in fast jedem Hustentee enthalten und sorgen darin für die schleimlösende Wirkung.

Zudem wirken die darin enthaltenen Iridoide wie Aucubin, Schleimstoffe und Saponine entzündungshemmend und antibiotisch gegen Viren und Bakterien. Darüber hinaus hat der Spitzwegerich reichlich immunförderndes Zink, Vitamin C, Vitamin B und Kalium.

Die entzündungshemmende Wirkung kommt auch bei Augenentzündungen, Entzündungen des Magen-Darm-Traktes und der Harnwege, Hautkrankheiten, Verbrennungen und Wunden zum Einsatz, wo man eine entsprechende Salbe oder ganz klassisch die zerkleinerten Blätter aufträgt, etwa bei Schuppenflechte und anderen entzündlichen Hauterkrankungen.

Unterwegs beim Wandern oder einem sommerlichen Spaziergang ist der Spitzwegerich von unschätzbarem Wert, wenn man von einer Wespe, Bremse oder Stechmücke gestochen wurde: Er wächst an jedem Wegesrand und auf jeder Wiese und ist leicht zu erkennen. Ein einzelnes Blatt zermatscht und auf den Insektenstich aufgelegt wirkt Wunder, auch wenn die nächste Apotheke kilometerweit entfernt ist. Darüber hinaus wirken Spitzwegerichblätter blutstillend, wenn man sich unterwegs einen Kratzer zugezogen hat.

Wie sieht Spitzwegerich aus?

Spitzwegerich (Plantago lanceolatum) ist eigentlich unverkennbar – die charakteristischen flach ausgebreiteten Rosetten aus schmal-lanzettlichen Blätter sind auf so ziemlich jeder Wiese, jedem Rasen und an jedem Wegesrand zu finden. Sie sind dunkelgrün und etwas ledrig, und auf der Unterseite stehen die Blattnerven deutlich hervor. Er ist ausgesprochen trittfest.

In der Blütezeit erkennt man ihn von weitem, wenn seine bis zu 40 Zentimeter hohen kantig gefurchten Blütenstiele mit den walzenförmigen dichten Ähren hervorkommen. Vor dem braunen bis schwarzen Hintergrund fallen die herausragenden weißen Staubbeutel deutlich mehr auf als die eher unscheinbaren Blüten selber. Verwechseln kann man ihm am ehesten mit seinen nächsten Verwandten, dem Breitwegerich (Plantago major), der deutlich breitere Blätter hat, und Mittlerer Wegerich (Plantago media), bei dem die Blätter form- und größenmäßig zwischen diesen beiden liegen.

Kann man Spitzwegerich essen?

Ja, er gilt sogar als ausgesprochen gesund und wird auch als Heilpflanze verwendet, insbesondere bei Erkältungen zum Schleimlösen und bei Entzündungen als entzündungshemmendes Mittel. Er enthält Vitamin C, Vitamin B, Zink, Kalium, Mineralstoffe und Spurenelemente.

Wenn man ihn in der Küche verwenden möchte sollte man vorzugsweise die jungen Blätter aus der Mitte der Blattrosetten ernten, sie sind noch nicht ganz so zäh wie die alten außen. Zudem empfiehlt es sich, die Blätter quer in feine Streifen zu schneiden oder ganz zu zerkleinern, denn die deutlich hervortretenden Blattnerven enthalten reichlich Fasern, die einem sonst zwischen den Zähnen hängenbleiben. Man nutzt die Blätter vom Spitzwegerich in Salat, Pesto oder Rohkost, gedünstet im Gemüse, Omelett oder in Eintöpfen und Suppen.

Ausgesprochen delikat und völlig unterschätzt sind die jungen Blütenstände vom Spitzwegerich. Sie haben einen ähnlich pilzig-nussigen Geschmack wie die Blätter, sind aber wesentlich zarter. Man sie ebenfalls im Salat essen, in der Pfanne dünsten oder ähnlich wie Kapern in Essig einlegen. Ausgereift kann man auch die Spitzwegerichsamen sammeln und in der Küche verwenden, etwa als Gewürz für Gemüsegerichte oder beim Backen.

Wie schmeckt Spitzwegerich?

Spitzwegerichblätter haben ein nussiges und pilzartiges Aroma. Damit sind sie für Salate, Gemüse oder zum Entsaften gut geeignet. Ähnliches gilt für die Blütenstände.

Wann Spitzwegerich ernten/sammeln?

Da kommt es eigentlich gar nicht so genau darauf an, das kann man praktisch das ganze Jahr über. Am zartesten schmecken allerdings die jungen Blätter, die noch nicht ganz so faserig und derb sind wie die alten. Man erkennt sie daran, dass sie in der Mitte der typischen Blattrosette vom Spitzwegerich stehen und etwas kleiner und oft noch etwas heller grün sind.

Für Spitzwegerichtee kann man sie so trocknen und danach gerebelt in einem dicht schließenden Glas oder Döschen aufbewahren, für die Küche schneidet man sie vorzugsweise klein, damit die langen Fasern gleich eingekürzt sind. So kann man die Spitzwegerichblätter in Omeletts, Pesto, Suppen und Salaten verwenden.

Die Blütenstände vom Spitzwegerich sind übrigens auch essbar – die sammelt man am besten möglichst früh und noch bevor die typischen weißen Staubbeutel heraushängen. Auch die kann man im Salat oder im Kräuterquark verarbeiten, oder in der Pfanne mit etwas Butter gebraten zu Nudeln reichen; sie schmecken ebenfalls leicht nach Nuss und Steinpilzen. Die in der Küche recht unbekannten Samen gibt es noch etwas später – sie sind klein und schwarz und lassen sich als Gewürz in Suppen, Salaten oder beim Backen verwenden.

Wert für Insekten und Vögel

Spitzwegerich ist in Mitteleuropa heimisch und Nahrungsquelle/Lebensraum für Bienen und Schmetterlingsraupen

Wildbienen insgesamt:
0
Nektar und/oder Pollen
Raupen spezialisiert:
0
Raupenarten:
0
Schwebfliegenarten:
0
Käfer:
0

Wildbienenarten

Schmetterlingsarten

Schwebfliegen

Käfer

Vögel

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Gestaltungsideen

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Am Inhalt mitgewirkt haben:
Dr. rer. medic. Harald Stephan
Dr. rer. medic. Harald Stephan Diplom-Biologe
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Sebastian Hadj Ahmed
Sebastian Hadj Ahmed Balkon- und Kleingärtner
Stand:
01.02.2024