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Sadebaum (Juniperus sabina)
Sadebaum: Gesamte Pflanze
Wichtige Insekten-pflanze

SadebaumStink-Wacholder

Juniperus sabina

Das Wichtigste auf einen Blick

heimische Wildform Gehölz winterhart Wichtige Raupenfutterpflanze giftig Frühblüher
  • Immergrüner und winterharter heimischer Strauch
  • Maximal zwei Meter hoch, meist deutlich kleiner
  • Ausladender Wuchs
  • Nadelförmige, später auch eiförmige Blätter, die beim Zerreiben stinken (Stinkwacholder)
  • Braucht einen sonnigen Standort mit frischem bis trockenem Boden
  • Als Solitär oder im Heidegarten
  • Giftig in allen Pflanzenteilen (Giftwacholder)
  • Blauschwarze Zapfen (Wacholderbeeren) im Herbst und Frühjahr reif
  • Früher als Heilpflanze verwendet
  • Raupenfutter für Schmetterlinge
🏡 Standort
Licht: Sonne
Boden: normal
Wasser: frisch bis trocken
Nährstoffe: normaler Boden
🌱 Wuchs
Pflanzenart: Gehölz
Wuchs: ausladend
Höhe: 30 - 50 cm
Breite: 2 - 3,5 m
Zuwachs: 25 - 40 cm/Jahr
frostverträglich: bis -28 °C (bis Klimazone 5)
Wurzelsystem: Tiefwurzler

Thematisch passende Pflanzen:

🌼 Blüte
Blütenfarbe: gelb
Blühzeit:
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n
d
Blütenform: Zapfen
🍃 Laub
Blattfarbe: grün
Blattphase: wintergrün
Blattform: nadelförmig bis schuppenförmig
🐝 Ökologie
Bestandssituation (Rote Liste): sehr selten
Gefährdung (Rote Liste): gefährdet
Raupen: 6 (davon 3 spezialisiert)

Thematisch passende Pflanzen:

🌐 Einheimische Verbreitung

Bitte beachte, dass die angezeigte Verbreitung auf der Karte lediglich als grobe Orientierungshilfe dienen soll. Für eine detailliertere Darstellung und mehr Informationen zur Verbreitung besuche doch gern floraweb.de.

Verbreitung:
häufig
mittel
gering
Höhenlage: kollin (100m-300m1 / 300m-800m)2
bis
subalpin (1000m-1100m1 / 1500m-2500m)2

1 Mittelgebirge / 2 Alpen⁠

ℹ️ Sonstiges
ist giftig: alle Pflanzenteile giftig
Pflanzen je ㎡: 1
⤵️ Klassifizierung
Ordnung: Koniferen
Familie: Zypressengewächse
Gattung: Wacholder
Heimische Wildpflanzen sind die neuen Exoten
Markus Wichert

Heimische Wildpflanzen sind vielerorts selten geworden und damit die neuen Exoten in unseren Gärten. Sie sind, im Gegensatz zu Neuzüchtungen und Neuankömmlingen, eine wichtige Nahrungsquelle für Wildbienen und Schmetterlinge. In puncto Stand- und Klimafestigkeit sind sie anderen Arten deutlich überlegen. Auch kalte Winter überleben sie meist ohne Probleme. Gut für dich, gut für die Natur.
Also pflanzt heimische Arten, so wie diese!

Markus Wichert Naturgärtner

Was ist Sadebaum?

Sadebaum klingt für Juniperus sabina noch am schmeichelhaftesten – zumindest gegenüber Stink-Wacholder oder Gift-Wacholder. Er kommt in weiten Teilen Europas vor und findet sich auch in den Hoch- und Mittelgebirgen, in den Alpen bis zur Waldgrenze. Das ausdauernde Gehölz erreicht eine Höhe von nur ein bis zwei Metern, selten wird er größer; dabei steht er anders als der Gemeine Wacholder (Juniperus communis) selten aufrecht, sondern steigt meist niederliegend oder kriechend auf. In der Jugend sind seine Blätter nadelförmig-spitz und oben bläulich, später kommen eiförmige hinzu; beim Zerreiben riechen sie äußerst unangenehm und machen dem Namen Stinkwacholder alle Ehre.

Beim Sadebaum gibt es sowohl einhäusige wie zweihäusige Pflanzen. Seine Zapfen ähneln den typischen Wacholderbeeren – sie sind rundlich bis eiförmig und beinhalten ein bis drei eiförmige Samen. Sie reifen im Herbst oder erst im darauffolgenden Frühjahr und nehmen dann eine bläuliche Farbe mit weißer Bereifung an.

Sadebaum im Garten

Standort

Der Sadebaum braucht einen felsigen, flachgründigen und vorzugsweise basenreichen Boden. Dabei steht er am liebsten in der prallen Sonne, Halbschatten erträgt er notfalls ebenfalls. Sommerliche Trockenphasen nimmt er ohne Murren hin.

Schnitt

Sadebaum schneiden ist eine Kunst für sich – schau dafür am besten in unseren Ratgeber Wacholder schneiden. Dank seiner geringen Größe kannst Du ihn auch als niedrige Wacholderhecke pflanzen.

Vermehrung

Prinzipiell könntest Du den Sadebaum auch aus Samen ziehen, aber das ist eine ausgesprochen langwierige Geschichte. In aller Regel wirst Du eher ein Exemplar im Gartenhandel fertig kaufen und pflanzen, das geht deutlich schneller.

Verwendung

Der Sadebaum gibt einen schönen Solitär im Garten, der auch einigermaßen klein bleibt und nicht allzu viel Platz beansprucht. Der übersichtliche Wuchs macht ihn auch zu einer idealen Pflanze für den Heidegarten.

Schau doch auch mal in unserem Ratgeber Wacholder pflanzen vorbei – dort findest Du weitere Tipps zum Pflanzen und Vermehren.

Schädlinge und Krankheiten

wirst Du beim ausgesprochen robusten und widerstandsfähigen Sadebaum so gut wie nie antreffen.

Ökologie

Die Giftstoffe in den Blättern können zwei Nachtfalter nicht davon abhalten, ihre Eier am Stinkwacholder abzulegen und ihn als Raupenfutter in Anspruch zu nehmen. Dabei handelt es sich um den Rauten-Rindenspanner Peribatodes rhomboidaria und den Grauen Wacholder-Blattspanner Thera juniperata. Bei Letzteren überwintert das Ei oder die junge Ruape und verpuppt sich Ende August in Kokons im Laub am Boden. Er ist auf Wacholder angewiesen, wohingegen der Rauten–Rindenspanner auch Weißdorn, Schlehe, Efeu, Flieder und einige Laubbäume als Raupenfutter nutzt.

Wissenswertes

Bei Obstbauern ist der Sadebaum nicht gerne gesehen – er fungiert als Zwischenwirt des Birnengitterrosts (Gymnosporangium sabinae), der ganze Bestände von Birnbäumen binnen kurzer Zeit vernichten kann. Dementsprechend hat man ihn in früheren Jahren oft weiträumig gerodet.

In der Roten Liste wird der Sadebaum als „gefährdet“ eingestuft.

Giftwacholder sollte man durchaus ernst nehmen – anders als der Gewöhnliche Wacholder enthält der Sadebaum in allen Teilen große Mengen an giftigem ätherischem Öl. Sadebaumöl enthält neben Alphapinen und Cadinen bis zu 50 % Sabinen, Thujon und andere Komponenten, die beim Verzehr die Schleimhäute reizen. Die Folge sind Übelkeit, Erbrechen und Durchfälle, blutiger Urin, bei Frauen Blutfluß und bei Schwangerschaft Fehlgeburten. Dessen ungeachtet nutzte man ihn früher als Heilpflanze gegen Gelbsucht, Karbunkel und Vergiftungen mit Mutterkorn.

Noch mehr Informationen zum Thema findest Du in unserem Ratgeber Ist Wacholder giftig?

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Fotos (8)

Gesamte Pflanze Sadebaum
Sadebaum: Gesamte Pflanze
Blüte Sadebaum
Quelle: Krzysztof Ziarnek, Kenraiz, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons
Blatt Sadebaum
Quelle: Krzysztof Ziarnek, Kenraiz, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons
Frucht Sadebaum
Quelle: H. Zell, CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons
Gesamte Pflanze Sadebaum
Quelle: H. Zell, CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons
Blatt Sadebaum
Sadebaum: Blatt
Gesamte Pflanze Sadebaum
Sadebaum: Gesamte Pflanze
Gesamte Pflanze Sadebaum
Sadebaum: Gesamte Pflanze

Sortentabelle

Juniperus sabina
Juniperus sabinaSadebaum
  • heimisch
PflanzeWuchsStandortBlüteKaufen
SadebaumJuniperus sabinaschöner Fruchtschmuck

ausladend
30 - 50 cm
2 - 3,5 m

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Sadebaum 'Rockery Gem'Juniperus sabina 'Rockery Gem'blaugrüne Nadeln

flach, waagerechte Zweige
35 - 50 cm
2 - 3,5 m

ab 17,60 €

Häufige Fragen

Wert für Insekten und Vögel

Sadebaum ist in Mitteleuropa heimisch und Nahrungsquelle/Lebensraum für Schmetterlingsraupen

Schmetterlingsarten

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Photo by Peter Monsberger from Pexels
Giftpflanzen
Josie Elias/shutterstock.com
Am Inhalt mitgewirkt haben:
Dr. rer. medic. Harald Stephan
Dr. rer. medic. Harald Stephan Diplom-Biologe
Markus Wichert
Markus Wichert Naturgärtner
Thomas Puhlmann
Thomas Puhlmann Balkongärtner
Sebastian Hadj Ahmed
Sebastian Hadj Ahmed Balkongärtner
Stand:
21.12.2023