https://www.naturadb.de/pflanzen/galium-mollugo/
Licht: | Sonne bis Halbschatten |
Boden: | durchlässig bis humos |
Wasser: | frisch |
Nährstoffe: | nährstoffreicher Boden |
Pflanzenart: | Staude |
Wuchs: | krautig |
Höhe: | 20 - 80 cm |
frostverträglich: | bis -40 °C (bis Klimazone 3) |
Wurzelsystem: | Flachwurzler |
Blütenfarbe: | weiß |
Blühzeit: | |
Blütenform: | kreuzförmig, kronröhrig |
Blattfarbe: | grün |
Blattphase: | sommergrün |
Blattform: | lineal bis lineallanzettlich, spitz |
Wildbienen: | 1 (Nektar und/oder Pollen, davon keine spezialisiert) |
Schmetterlinge: | 6 |
Raupen: | 82 (davon 23 spezialisiert) |
Schwebfliegen: | 5 |
Käfer: | 3 |
floraweb.de.
Höhenlage: |
planar (<100m1 / <300m)2 bis montan (500m-600m1 / 800m-1200m)2 1 Mittelgebirge / 2 Alpen |
ist essbar |
Blüten, Blätter, Triebe Verwendung: Gemüse, Kräuter, Deko |
Aussaat: | |
Keimer: | Kaltkeimer |
Keimtiefe: | ca. 0,2 cm |
Keimdauer: | ca. 2-3 Wochen |
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Heimische Wildpflanzen sind vielerorts selten geworden und damit die neuen Exoten in unseren Gärten. Sie sind, im Gegensatz zu Neuzüchtungen und Neuankömmlingen, eine wichtige Nahrungsquelle für Wildbienen und Schmetterlinge. In puncto Stand- und Klimafestigkeit sind sie anderen Arten deutlich überlegen. Auch kalte Winter überleben sie meist ohne Probleme. Gut für dich, gut für die Natur.
Also pflanzt heimische Arten, so wie diese!
Wiesen-Labkraut oder Gemeines Labkraut ist ein in Europa weit verbreiteter Vertreter der Rötegewächse (Rubiaceae), den man vielerorts an Wegrändern von Wiesen und Weiden, auf Waldlichtungen und Auwäldern antrifft. Darüber hinaus wächst es wild in Nordafrika und Russland und ist inzwischen auch in Süd- und Nordamerika sowie Australien ansässig. Es erreicht in den Alpen Höhenlagen von bis zu 2100 Metern.
Unterirdisch bildet das mit seinem unterirdischen Rhizom überdauernde Wiesen-Labkraut weit verzweigte und weitreichende fadenförmige Ausläufer. Die vierkantigen Stängel sind brüchig und werden bis zu einem Meter lang – wobei sich das Kraut eher an umliegenden Gewächsen anlehnt statt kerzengerade nach oben zu wachsen. Die schmal-lanzettlichen Blätter sitzen über den Stängel verteilt zu 6-9 Exemplaren in Quirlen; sie sind oberseits glänzend grün, auf der Unterseite matt und laufen in eine kleine Spitze aus. In den oberen Blattachseln erscheinen die scheindoldigen Blütenstände mit zahlreichen nur 2-3 Millimeter großen weißen Blüten. Diese sind lang gestielt und vierzählig. Nach der Bestäubung entwickeln sich daraus beborstete Nüsschen.
Das Wiesen-Labkraut ist wenig anspruchsvoll, bevorzugt aber einen nährstoffreichen lehmigen, möglichst leicht alkalischen Boden mit ausreichender Feuchtigkeit. Trockenphasen im Sommer übersteht es ohne Probleme. Dabei steht es gerne in der vollen Sonne, im Schatten gedeiht es nicht und kümmert vor sich hin.
Schneiden ist beim Wiesen-Labkraut eigentlich nur erforderlich, wenn es sich allzu sehr breitmacht. Ansonsten sterben die oberirdischen Teile im Winter ohnehin ab und kompostieren recht schnell, sodass im folgenden Frühjahr ohnehin kaum noch etwas von ihnen zu sehen ist.
Wiesen-Labkraut lässt sich einfach durch Teilen der Bestände und Verpflanzen seiner unterirdischen Ausläufer vermehren. Ebenso ist eine Aussaat möglich, und für eine Selbstaussaat sorgt es auch in eigener Regie.
Das Wiesen-Labkraut ist robust und pflegeleicht und für den Naturgarten vor allem als Nektarquelle für Insekten und Raupenfutter für Schmetterlinge interessant.
und Krankheiten spielen bei Galium mollugo so gut wie keine Rolle. An ihm zusagenden Standorten wächst es schnell und zuverlässig und lässt sich nicht so schnell unterkriegen.
Für die Bestäubung des Wiesen-Labkrautes sind vor allem Hummeln verantwortlich, aber auch andere Insekten finden sich an den Blüten ein. Die Blüten sind so klein, dass für das Erreichen des Nektars kein besonders langer Rüssel erforderlich ist. Für den Pollen interessiert sich eine Wildbiene, die weit verbreitete Acker-Schmalbiene (Lasioglossum pauxillum); sie macht daraus Proviantpakete, mit denen sie jedes einzelne Ei in ihren Brutröhren ausstattet.
Die Verbreitung der Samen erfolgt vor allem durch vorüberstreifende Tiere, an denen die Samenkapseln hängenbleiben. Auch ist das gesamte Kraut sehr anhänglich und wird oft mitgeschleppt.
Das Wiesen-Labkraut gehört zur Familie der Rötegewächse (Rubiaceae), seine Wurzel wurde früher wie die vieler ihrer anderen Vertreter zum Färben von Textilien benutzt – wohl die bekannteste Färbepflanze ist der Färberkrapp (Rubia tinctorum). Wolle lässt sich damit je nach Beize grau, rosa, violett oder orange färben.
Labkraut heißt es aber nach dem darin enthaltenen Enzym, das dem Labferment aus Kälbermagen sehr ähnlich ist: Zum Dicklegen für die Käserei hat man früher die Milch über gestoßenes Labkraut laufen lassen, sodass sie gerinnt. Im griechischen bedeutet auch das gala in Galium Milch. Mit Labkraut zubereiteter Käse hat einen leichten rötlichen Ton, da auch hier Farbstoffe enthalten sind.
Die Blätter kann man roh oder gekocht essen, sie erinnern geschmacklich an Rucola. Man kann daraus Pesto oder Kräuterquark machen oder sie in Salaten und Suppen verwenden. Mit den honigartig duftenden Blüten lassen Getränke und Süßspeisen aromatisieren, und aus den gerösteten Samen lässt sich ein Ersatzkaffee brauen.
Als Heilpflanze wurde es in den Kräuterbüchern des Mittelalters etwa als Heilmittel bei Gicht und Epilepsie ausführlich beschrieben, aber in der modernen Naturheilkunde und Phytotherapie spielt Labkraut heute keine Rolle mehr. Es enthält ätherisches Öl, Alkaloide, Saponine, Flavonoide und Chlorogensäure, die beruhigend, adstringierend und krampflösend wirken.
Mehrjährige Stauden bleiben über viele Jahre erhalten. Den Winter überdauern sie eingezogen in Wurzeln, Zwiebeln oder anderen unterirdischen Speicherorganen und treiben im nächsten Frühjahr wieder aus.
Am naheliegendsten ist der Kauf in einer Gärtnerei oder einer Baumschule deiner Region.
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Wiesen-Labkraut ist in Mitteleuropa heimisch und Nahrungsquelle/Lebensraum für Bienen, Schmetterlinge und Schmetterlingsraupen