https://www.naturadb.de/pflanzen/eryngium-planum/
Licht: | Sonne |
Boden: | durchlässig bis humos |
Wasser: | trocken |
Nährstoffe: | normaler Boden |
PH-Wert: | basisch / kalk |
Pflanzenart: | Staude |
Wuchs: | aufrecht, horstig |
Höhe: | 30 - 80 cm |
Breite: | 40 - 60 cm |
frostverträglich: | bis -34 °C (bis Klimazone 4) |
Wurzelsystem: | Pfahlwurzler |
Blütenfarbe: | blau |
Blühzeit: | |
Blütenform: | unscheinbar, ausgeprägte Hochblätter/Hüllblätter |
Blattfarbe: | grau-grün |
Blattphase: | sommergrün |
Blattform: | oval, herzförmig, variabel, unterschiedlich |
Bestandssituation (Rote Liste): | extrem selten |
Gefährdung (Rote Liste): | vom Aussterben bedroht |
Wildbienen: | 29 (Nektar und/oder Pollen, davon 7 spezialisiert) |
Schwebfliegen: | 52 |
Käfer: | 2 |
Nektarwert: | 3/4 - viel |
Pollenwert: | 2/4 - mäßig |
floraweb.de.
Höhenlage: |
planar (<100m1 / <300m)2 bis montan (500m-600m1 / 800m-1200m)2 1 Mittelgebirge / 2 Alpen |
ist essbar |
Blätter, Wurzeln Verwendung: Salat, Rohkost, Gemüse, Streckmehl |
Aussaat: | |
Keimer: | Warmkeimer, Kaltkeimer |
Keimtiefe: | ca. 0,2 cm |
Keimdauer: | ca. 2-3 Wochen |
Pflanzen je ㎡: | 7 |
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Heimische Wildpflanzen sind vielerorts selten geworden und damit die neuen Exoten in unseren Gärten. Sie sind, im Gegensatz zu Neuzüchtungen und Neuankömmlingen, eine wichtige Nahrungsquelle für Wildbienen und Schmetterlinge. In puncto Stand- und Klimafestigkeit sind sie anderen Arten deutlich überlegen. Auch kalte Winter überleben sie meist ohne Probleme. Gut für dich, gut für die Natur.
Also pflanzt heimische Arten, so wie diese!
Flachblatt-Mannstreu oder Hohe Mannstreu (Eryngium planum) ist eine immergrüne Staude, die wild in Mittel- und Südosteuropa bis nach Zentralasien vorkommt. Bei uns wächst sie zerstreut an der Oder, ansonsten ist sie selten und findet sich vor allem an Ruderalstellen, auf Sandtrockenrasen und sandigen trockenen Wiesen in Flussnähe. Sie gehören zur Familie der Doldenblütler (Apiaceae).
Eryngium planum bildet schnell kleine Gruppen; unterirdisch weisen die Pflanzen eine tiefreichende Pfahlwurzel auf, oberirdisch weisen sie kräftige und im oberen Teil verzweigte aufrechte Stängel auf, die eine Höhe von 30-80 Zentimetern erreichen. Oberwärts sind die Pflanzen blau überlaufen. Die 5-10 Zentimeter langen derben Blätter im unteren Teil stehen in einer Rosette; sie sind ungeteilt, länglich, dunkelgrün und am Rand gezähnt, mit herzförmiger Basis. Dagegen sind weiter oben die Stängelblätter fingerförmig 3-5-lappig, bläulichgrün und stachelig bewehrt.
Die Blüten erscheinen von Hochsommer bis in den frühen Herbst hinein in zahlreichen 1-2 Zentimeter großen kugeligen bis eiförmigen Dolden an den Enden der Triebe. Sie sind Doldenblütler-typisch sternförmig, zwittrig und fünfzählig mit doppelter Blütenhülle. Die Kronblätter bilden eine schmale Röhre und haben eine hellblaue Farbe; sie ragen beim Öffnen zwischen den blaugrünen lineal-lanzettlichen und 2,5 Zentimeter langen, spitz auslaufenden Hochblättern hervor. Bei den Früchten handelt es sich um hellbraune Achänen.
Das Flachblatt-Mannstreu bevorzugt einen mäßig trockenen, basenreichen und gut durchlässigen Sandboden mit reichlich Sonne und Wärme. Er darf gerne Steine und Kies und gerne auch etwas Kalk enthalten. Bei verdichteten und undurchlässigen Böden neigen die Pfahlwurzeln zum Faulen, und Staunässe erweist sich immer schnell als tödlich. Die heimischen Pflanzen sind vollkommen winterhart bis -34 °C und sollten in der kalten Jahreszeit vor zu viel Nässe geschützt werden.
Schnitt und Pflege sind bei der ausgesprochen robusten und pflegeleichten Flachblatt-Mannstreu nicht erforderlich. Man braucht sich nicht explizit um sie zu kümmern. Die vertrockneten Pflanzen sind auch im Winter dekorativ und können daher problemlos im Garten bleiben; meist schneidet man sie erst im Frühjahr zurück, wenn sie unansehnlich zu werden beginnen.
Die Kaltkeimer lassen sich mit Samen vermehren; die Aussaat erfolgt am besten unmittelbar nach der Samenreife im Herbst direkt im Freiland. Schneller ist die vegetative Vermehrung mit Wurzelschnittlingen, die man im späten Winter abschneidet und bewurzelt. Ebenso kann man die Bestände teilen. Hier ist allerdings zu beachten, dass die Pflanzen nur langsam wieder anwachsen.
Hohe Mannstreu macht sich als Edeldistel an eher trockenen Stellen im Garten gut – etwa auf sonnigen Freiflächen oder im Steppenbeet, aber auch in Strauchrabatten zusammen mit anderen Stauden, deren oft auffälligeren Blüten sie mit ihrer dezenten blaugrauen Farbe einen dezenten Hintergrund liefert. Sie lässt sich unter anderem gut mit Goldrute, Ziest, Lichtnelke und Salbei kombinieren. Auch in Trockengestecken ist sie dekorativ; dazu schneidet man die Pflanzen in voller Blüte, denn die Blüten gehen nach dem Abschneiden nicht weiter auf.
Meistens machen der robusten Flachblatt-Mannstreu eher ein zu dichter Boden und Staunässe zu schaffen als Schädlinge und Krankheiten. Selbst geringe Staunässe kann zu faulenden Wurzeln führen. Wühlmäuse im Garten machen sich gerne an der saftigen Pfahlwurzel zu schaffen, junge Pflanzen fallen oft Schnecken zum Opfer und an den Blättern kann sich Mehltau bilden.
Für die Bestäubung sind Insekten zuständig, insbesondere Honigbienen, aber auch vier Wildbienen: die Bärenklau-Sandbiene Andrena rosae, die weitverbreitete Gemeine Sandbiene Andrena flavipes, Luzerne-Blattschneiderbiene Megachile rotundata und die Gemeine Furchenbiene Lasioglossum calceatum. Die Verbreitung der Samen erfolgt durch Anhaften der klettenartigen Blütendolden an vorüberstreifenden Tieren.
Eryngium planum spielt in Volksheilkunde und Naturheilkunde eine Rolle als harntreibendes, verdauungsförderndes und appetitanregendes Heilmittel. Dazu verwendet man die getrockneten Blätter und Wurzeln, die pharmazeutisch als Eryngii plani herba und Eryngii plani radix bezeichnet werden. Zu den biologisch aktiven Inhaltsstoffen gehören ätherisches Öl, Saponine, Flavonoide, Cumarine und phenolische Substanzen.
Mehrjährige Stauden bleiben über viele Jahre erhalten. Den Winter überdauern sie eingezogen in Wurzeln, Zwiebeln oder anderen unterirdischen Speicherorganen und treiben im nächsten Frühjahr wieder aus.
Pflanze | Wuchs | Standort | Blüte | Kaufen |
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Flachblatt-MannstreuEryngium planumWildform | aufrecht, horstig 30 - 80 cm 40 - 60 cm |
| ab 2,90 € | |
Kleiner Mannstreu 'Blauer Zwerg'Eryngium planum 'Blauer Zwerg'Bienenweide und Schmetterlingspflanze | locker, kompakt, verzweigte Blütenstände 20 - 50 cm 10 - 20 cm |
| ab 4,90 € | |
Kleiner Mannstreu 'Blaukappe'Eryngium planum 'Blaukappe' | 30 - 70 cm 40 - 60 cm |
| ab 4,40 € | |
Kleiner Mannstreu 'Silver Salentino'Eryngium planum 'Silver Salentino'winterhart, dekorative weiße Blüten | horstig, aufrechte Blütenstiele 1 - 1,2 m 40 - 50 cm |
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Am naheliegendsten ist der Kauf in einer Gärtnerei oder einer Baumschule deiner Region.
Unter "Flachblatt-Mannstreu kaufen" findest du sofort erhältliche Angebote unterschiedlicher Internet-Anbieter.
Ja, die Flachblättrige Mannstreu hält problemlos Temperaturen bis -34 °C aus. Dabei muss sie aber auf jeden Fall in einer gut durchlässigen Erde stehen, denn besonders im Winter erweist sich stehende Nässe als absolut tödlich.
Botanisch korrekt: Nein. Als Distel bezeichnet man im Volksmund alles, was sich mit stacheligen Blättern zur Wehr setzt. Botanisch meint man damit in erster Linie Korbblütler (Asteraceae) wie die Kratzdisteln (Cirsium spec.), Kugeldisteln (Echinops spec.) und Färberdisteln (Carthamus spec.). Dagegen gehören die Mannstreu-Arten wie die Hohe Mannstreu oder Flachblatt-Mannstreu Eryngium planum zu den Doldenblütlern (Apiaceae) und sind näher mit Möhre, Fenchel und Petersilie verwandt.
Flachblatt-Mannstreu ist in Mitteleuropa heimisch und Nahrungsquelle/Lebensraum für Bienen