https://www.naturadb.de/pflanzen/sorbus-torminalis/
Licht: | Sonne bis Halbschatten |
Boden: | durchlässig bis humos |
Wasser: | trocken |
Nährstoffe: | nährstoffreicher Boden |
Pflanzenart: | Gehölz |
Wuchs: | mittelgroßer Baum mit geschlossener, eirundlicher Krone |
Höhe: | 5 - 25 m |
Breite: | 7 - 12 m |
Zuwachs: | 60 - 100 cm/Jahr |
schnittverträglich: | ja |
frostverträglich: | bis -23 °C (bis Klimazone 6) |
Wurzelsystem: | Herzwurzler |
Blütenfarbe: | weiß |
Blühzeit: | |
Blütenform: | rispenförmig |
Selbstbefruchter: | ja |
Fruchtreife: | |
Fruchtfarbe: | gelbbraun |
Fruchtgröße: | eiförmig |
Fruchtaroma: | nur überreif genießbar |
Blattfarbe: | dunkelgrün |
Blattphase: | sommergrün |
Blattform: | ahornähnlich gelappt, dreieckig, kreisförmig bis oval |
Bestandssituation (Rote Liste): | mäßig häufig |
Gefährdung (Rote Liste): | ungefährdet |
Wildbienen: | 37 (Nektar und/oder Pollen, davon keine spezialisiert) |
Raupen: | 6 (davon 1 spezialisiert) |
Schwebfliegen: | 8 |
Käfer: | 1 |
Nektarwert: | 3/4 - viel |
Pollenwert: | 2/4 - mäßig |
Vogelschutzgehölz & Vogelnährgehölz: | ja |
als Landeplatz angeflogen: | sehr gut |
floraweb.de.
Höhenlage: |
planar (<100m1 / <300m)2 bis montan (500m-600m1 / 800m-1200m)2 1 Mittelgebirge / 2 Alpen |
ist essbar |
Früchte Verwendung: roh, getrocknet für Tee, Müsli |
Jahreszeitlich Aspekte: | Herbstfärbung |
Eignung im Hortus: Was bedeutet Hortus? |
gut geeignet für Pufferzone |
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Heimische Wildpflanzen sind vielerorts selten geworden und damit die neuen Exoten in unseren Gärten. Sie sind, im Gegensatz zu Neuzüchtungen und Neuankömmlingen, eine wichtige Nahrungsquelle für Wildbienen und Schmetterlinge. In puncto Stand- und Klimafestigkeit sind sie anderen Arten deutlich überlegen. Auch kalte Winter überleben sie meist ohne Probleme. Gut für dich, gut für die Natur.
Also pflanzt heimische Arten, so wie diese!
Elsbeere (Sorbus torminalis) ist ein sommergrüner einheimischer Baum, den man recht selten wild in mittel- und südeuropäischen Wäldern antrifft. Der Vertreter der Rosengewächse (Rosaceae) wird 15-25 Meter hoch, hat eine kugelig gewölbte Krone und graue, klein geschuppte Rinde ähnlich wie Eiche oder Birne. Die Stämme können bei 200-300-jährigen Exemplaren bis zu einem Meter Durchmesser erreichen. Sie werden allerdings selten über hundert Jahre alt und bleiben meist deutlich kleiner.
Die lang gestielten Blätter sind etwa zehn Zentimeter lang, eiförmig oder verkehrt eiförmig, Ahorn-ähnlich drei- bis fünffach spitz gelappt, mit ungleichmäßig gesägtem Rand. Ihre Oberseite ist glänzend dunkelgrün und kahl, die Unterseite heller und leicht behaart. Im Herbst verfärbt sich das Laub in verschiedenen Gelb- und Orangetönen. Die zwittrigen weißen Blüten der Elsbeere stehen in dichten aufrechten Schirmrispen und riechen intensiv. Daraus entstehen ein bis zwei Zentimeter große birnenähnliche Scheinfrüchte mit langen Stielen und den vertrockneten Kelchblättern am entgegengesetzten Ende, die Elsbeeren. Sie sind rundlich bis verkehrt eiförmig, glänzen anfangs grün, später rot und letztlich braun mit hellen Punkten und enthalten die bis zu acht Millimeter langen rotbraunen Samen.
Elsbeeren sind frosthart und gedeihen am besten in mäßig fruchtbaren, humosen und durchlässigen Böden mit voller Sonne oder Halbschatten. Bei der Pflanzung sollte man daran denken, dass die Kronen der Bäume über zehn Meter breit und bis zu 25 Metern hoch werden können und das Wurzelwerk sehr in die Breite geht – direkt am Haus kann das fatal fürs Mauerwerk werden.
Die Elsbeere gilt als gut schnittverträglich. Altes und abgestorbenes Holz kann man jederzeit entfernen, ansonsten gilt es nur die Form der Krone vorsichtig vorzugeben und allzu dicht stehende Triebe auszulichten.
Eine vegetative Vermehrung der Elsbeere ist mithilfe von Wurzelsprossen möglich. Stecklinge vom noch grünen Holz wachsen nicht immer zuverlässig an. Einige Zuchtsorten sind veredelt und auf einer wüchsigen Unterlagen aufgebracht. Am besten kauft man fertige kleine Exemplare aus der Baumschule.
Die Elsbeere gibt im Garten einen schönen Solitär und ist im Winter mit ihren kleinen Apfelfrüchten ein wichtiges Vogelnährgehölz.
Die frischen jungen Triebe und Blüten sind bei Blattläusen sehr begehrt. Ansonsten gilt die Elsbeere als ausgesprochen robust und wenig anfällig für Krankheiten und Schädlinge. Über Schmetterlingsraupen sollte man sich freuen, denn zu einer nachhaltigen Schädigung der Bäume führen sie nicht.
Mit ihren wohlduftenden weißen Blüten zieht die Elsbeere vor allem Honigbienen an und gilt als gute Bienenweide. Auch Wildbienen interessieren sich für die Bäume.
Die Blätter der Elsbeere nutzen die Raupen von vier Schmetterlingen als Futter. Dabei handelt es sich um die Pfeileule (Acronicta psi), Trapezeule (Cosmia trapezina), den Rotbuchen-Gürtelspanner (Cyclophora linearia) und den Gelben Weißdornspanner (Opisthographis luteolata).
Mit zunehmender Reife verlieren die Elsbeeren ihre Gerbstoffe und werden bei Vögeln umso beliebter. Sie sind im Winter ein wichtiges Vogelfutter, denn die Beeren verbleiben am Baum und fallen erst sehr spät herunter.
Die Elsbeere wurde zum Baum des Jahres 2011 gekürt.
Eine alte Bezeichnung der Elsbeere lautet Ruhrbirne, weil man die kleinen Apfelfrüchte früher als Heilmittel gegen die bakterielle Durchfallerkrankung Ruhr benutzt wurden. Der Artname torminalis, lateinisch für Ruhr oder Dysenterie deutet auf ebendiesen Gebrauch hin. Sorbus kommt vom keltischen sorb für herb oder sauer.
Am naheliegendsten ist der Kauf in einer Gärtnerei oder einer Baumschule deiner Region.
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Die einheimische Elsbeere übersteht im Winter selbst tiefe Minusgrade. Nur die Fröste im Frühjahr können zum Problem werden, wenn der Baum bereits mit dem Austrieb begonnen hat und es plötzlich über Nacht noch einmal richtig kalt wird.
Elsbeeren sind roh außerordentlich gerbstoffreich, kaum genießbar und können leichte Übelkeit auslösen. Das ändert sich mit zunehmendem Reifegrad und vor allem nach den ersten Frösten. Dabei werden sie allerdings teigig und bleiben nach wie vor sauer. Mit anderen Worten: Elsbeeren muss man mögen.
Gut gereift, aber nicht überreif oder einmal im Tiefkühlfach durchgefrostet kann man sie zu Kompott oder Marmelade verarbeiten. Vergoren gewinnt man daraus Elsbeerenbrand, den man im Spirituosenhandel nur selten und zu märchenhaften Preisen begegnet. Wesentlich häufiger werden die sauren Beeren süßen Obstweinen zur Geschmackskorrektur beigefügt.
Das zerstreut-feinporige, sehr feinfaserige und extrem harte Holz der Elsbeere ist selten und ausgesprochen teuer. Kern- und Splintholz sind kaum zu unterscheiden und im unbearbeiteten Zustand hell gelblich bis leicht rötlich. Gedämpft bekommt es einen warmen Rotton und eine dezente Maserung. Es ähnelt dem der Birne und ist unter der Bezeichnung Schweizer Birnbaum in der Möbelschreinerei als Furnier und bei Instrumentenbauern für Flöten, Klarinetten und Oboen beliebt, für Spindeln und Schiffchen beim Weben, für Billardstöcke und in der Wagnerei.
Elsbeeren sind nicht giftig, aber extrem sauer. Das gilt vor allem für die jungen Früchte. Nach dem ersten Frost oder mit zunehmender Reife werden die Gerbstoffe abgebaut und die Beeren werden deutlich genießbarer.
Elsbeere ist in Mitteleuropa heimisch und Nahrungsquelle/Lebensraum für Bienen, Schmetterlingsraupen und Vögel