https://www.naturadb.de/pflanzen/leontodon-autumnalis/
Licht: | Sonne |
Boden: | durchlässig bis lehmig |
Wasser: | frisch |
Nährstoffe: | nährstoffreicher Boden |
Salzverträglich: | ja |
Pflanzenart: | Staude |
Wuchs: | krautig |
Höhe: | 10 - 40 cm |
Wurzelsystem: | Pfahlwurzler |
Blütenfarbe: | gelb |
Blühzeit: | |
Blütenform: | köpfchenförmig, körbchenförmig |
Blattfarbe: | grün |
Blattphase: | wintergrün |
Blattform: | tief fiederteilig, schmal lanzettlich |
Wildbienen: | 85 (Nektar und/oder Pollen, davon 16 spezialisiert) |
Raupen: | 4 (davon keine spezialisiert) |
Schwebfliegen: | 26 |
Käfer: | 2 |
Nektarwert: | 2/4 - mäßig |
Pollenwert: | 1/4 - gering |
floraweb.de.
Höhenlage: |
1 Mittelgebirge / 2 Alpen |
ist essbar |
Blätter, Blüten Verwendung: junge Blätter für Salate oder Spinat; Blüten als essbare Dekoration |
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Heimische Wildpflanzen sind vielerorts selten geworden und damit die neuen Exoten in unseren Gärten. Sie sind, im Gegensatz zu Neuzüchtungen und Neuankömmlingen, eine wichtige Nahrungsquelle für Wildbienen und Schmetterlinge. In puncto Stand- und Klimafestigkeit sind sie anderen Arten deutlich überlegen. Auch kalte Winter überleben sie meist ohne Probleme. Gut für dich, gut für die Natur.
Also pflanzt heimische Arten, so wie diese!
Herbst-Löwenzahn (Leontodon autumnalis) gehört zur Familie der Korbblütler (Asteraceae) und ist bei uns vor allem auf nährstoffreichen Wiesen undWeiden, Parkrasen, an Wegrändern und trockenen Salzwiesen zu finden. Es handelt sich dabei um eine ausdauernde krautige Pflanze von 10-30 Zentimetern Höhe und mit einem kurzen schräg wachsenden Rhizom. Die aufrechten oder aufsteigenden und verzweigten Stängel entspringen einer bodenständigen Halbrosette aus 20-30 Zentimeter langen lanzettlichen, buchtig gezähnten bis fiederschnittigen Blättern mit lanzettlichen bis linealischen Fiederabschnitten. Sie sind kahl oder nur schwach behaart.
Die Köpfchenstiele der Blüten sind innen nicht hohl, nach oben hin zusehends verdickt und in der Nähe der Blütenkörbchen mit Hochblattschuppen bedeckt. Jede Pflanze trägt höchstens 20 1-3 Zentimeter große Köpfchen, die vor dem Erblühen aufrecht stehen; sie enthalten nur gelbe Zungenblüten, die außen herum von einer kelchblattartigen Hülle umgeben und am Ende gezähnt sind. Bei den Früchten handelt es sich um rotbraune, 4-7 Millimeter lange zylindrische Achänen mit großem fedrigem grauweißem Pappus; jedes Köpfchen produziert um die 200 davon.
Der Herbst-Löwenzahn fühlt sich auf einem frischen, stickstoffreichen und möglichst kalkarmen Lehm- oder Tonboden am wohlsten, am besten in der prallen Sonne oder zumindest im Halbschatten. Salz macht ihm nichts aus, sodass er selbst im Vorgarten an vielgestreuten Straßen gedeiht.
Ein Schneiden ist beim Herbst-Löwenzahn nur zum Entfernen verwelkter Triebe notwendig, oder wenn man im Herbst die Selbstaussaat mit den Schirmchenfliegern verhindern möchte.
Die Vermehrung erfolgt am einfachsten mithilfe der Samen, die schnell und zuverlässig keimen.
Im heimischen Garten gilt der Herbst-Löwenzahn vielen Gärtnern eher als Unkraut denn als Zierpflanze. Allein wegen ihres ökologischen Wertes für Wildbienen sollte man aber ruhig einige Exemplare an Orten belassen, die andere Pflanzen meiden, wie Trockenmauern und kiesige Wege.
Der Herbst-Löwenzahn ist äußert robust und hat mit Schädlingen und Krankheiten nur in Ausnahmefällen zu kämpfen. Schneckenmögen ihn nicht besonders, Blattläuse finden sich vor allen an den jungen Knospen, ohne den Pflanzen nachhaltig zu schaden. Bisweilen finden sich Fruchtfliegen-ähnliche Bohrfliegen der Art Tephritis leontodontis ein, die auf Leontodon-Arten angewiesen sind.
Abgesehen von Insektenbestäubung sorgen die Pflanzen beim Ausbleiben tierischer Helfer für Selbstbestäubung. Bei Wildbienen ist der Pollen des Herbst-Löwenzahns sehr beliebt: 28 Wildbienenarten streiten sich hier bisweilen ums Futter, allen voran Lasioglossum-, Halictus- und Andrena-Arten sowie einige bedrohte Spezies. Honigbienen stehen ihnen in nichts nach und finden sich ebenso häufig an den Blüten ein. Den gut erreichbaren Nektar sammelt eine Vielzahl von Insekten.
Die Verbreitung der Samen erfolgt mit dem Wind, der die fedrigen Pusteblumen weit fortträgt.
In der botanischen Nomenklatur wird der Herbst-Löwenzahn Leontodon autumnalis inzwischen in die Gattung Scorzoneroides gestellt und als Scorzoneroides autumnalis bezeichnet. Scorzoneroides heißt ähnlich wie Scorzonera – besser bekannt als Schwarzwurzel, mit der die Pflanze näher verwandt ist als mit dem „Pusteblumen“-Löwenzahn Taraxacum officinalis.
Mehrjährige Stauden bleiben über viele Jahre erhalten. Den Winter überdauern sie eingezogen in Wurzeln, Zwiebeln oder anderen unterirdischen Speicherorganen und treiben im nächsten Frühjahr wieder aus.
Am naheliegendsten ist der Kauf in einer Gärtnerei oder einer Baumschule deiner Region.
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Im Prinzip ja; die jungen Blätter schmecken bitterlich und sind etwas zäh, ähnlich wie Rucola. Man muss allerdings sehr darauf achten, dass man ihn nicht mit dem giftigen Ferkelkraut Herniaria glabra verwechselt. Zudem enthält er wie viele andere Korbblütler Pyrrolizidinalkaloide, die als krebserregend gelten. Im Zweifelsfalle sollte man daher in der Küche beim unbedenklichen Rucola bleiben.
Herbst-Löwenzahn ist in Mitteleuropa heimisch und Nahrungsquelle/Lebensraum für Bienen und Schmetterlingsraupen