https://www.naturadb.de/pflanzen/matricaria-chamomilla/
Licht: | Sonne |
Boden: | humos |
Wasser: | frisch |
Nährstoffe: | nährstoffreicher Boden |
Pflanzenart: | Einjährige |
Wuchs: | krautig |
Höhe: | 10 - 50 cm |
Breite: | 10 - 40 cm |
Wurzelsystem: | Pfahlwurzler |
Blütenfarbe: | weiß |
Blühzeit: | |
Blütenform: | strahlenförmig, radiärsymmetrisch |
Blattfarbe: | grün |
Blattphase: | sommergrün |
Blattform: | lanzettlich, länglich |
Blatt aromatisch: | ja (würzig, Kamille) |
Bestandssituation (Rote Liste): | sehr häufig |
Gefährdung (Rote Liste): | ungefährdet |
Wildbienen: | 73 (Nektar und/oder Pollen, davon 12 spezialisiert) |
Schmetterlinge: | 1 |
Raupen: | 5 (davon 2 spezialisiert) |
Schwebfliegen: | 17 |
Käfer: | 2 |
Nektarwert: | 1/4 - gering |
Pollenwert: | 1/4 - gering |
floraweb.de.
Höhenlage: |
planar (<100m1 / <300m)2 bis montan (500m-600m1 / 800m-1200m)2 1 Mittelgebirge / 2 Alpen |
Aussaat: | |
Keimer: | Lichtkeimer, Warmkeimer |
Keimtiefe: | 0 cm |
Keimdauer: | ca. 1-2 Wochen |
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Heimische Wildpflanzen sind vielerorts selten geworden und damit die neuen Exoten in unseren Gärten. Sie sind, im Gegensatz zu Neuzüchtungen und Neuankömmlingen, eine wichtige Nahrungsquelle für Wildbienen und Schmetterlinge. In puncto Stand- und Klimafestigkeit sind sie anderen Arten deutlich überlegen. Auch kalte Winter überleben sie meist ohne Probleme. Gut für dich, gut für die Natur.
Also pflanzt heimische Arten, so wie diese!
Echte Kamille (Matricaria recutita), botanisch früher auch als Matricaria chamomilla bezeichnet, ist eine einheimische krautige Pflanze aus der Familie der Korbblütler (Asteraceae). Man findet sie verbreitet in ganz Europa und Vorderasien, wo sie auf nährstoffreichen Äckern, Feldern und Wegrändern wächst.
Der kräftigen Pfahlwurzel entspringt ein aufrechter verzweigter Stängel mit 4-7 Zentimeter langen zwei-bis dreifach gefiederten Blättern. Die Fiederblättchen sind linealisch mit einer kleinen stacheligen Spitze. Das Kraut wird 15-40 Zentimeter hoch und riecht in allen Teilen aromatisch nach Kamilllenöl. Dies gilt insbesondere für die Blütenkörbchen, die 18-25 Millimeter breit und innen hohl sind und sich aus oft aus mehreren hundert einzelnen gelben Röhrenblüten und randständigen weißen Zungenblüten zusammensetzen. Aus ihnen entwickeln sich die hellbraunen ein bis eineinhalb Millimeter großen Achänen mit fehlendem oder kleinem Pappus.
Für die Echte Kamille benötigt man einen sandigen bis lehmigen, frischen und nährstoffreichen Boden in voller Sonne. Im Schatten wächst sie nur kümmerlich und bildet nur wenig Blüten und etherisches Öl.
Ein Schnitt ist bei der einjährigen Echten Kamille nur zur Ernte erforderlich. Entfernt man regelmäßig die abgeblühten Triebe dankt sie es mit buschigerem Wuchs und noch mehr Blüten.
Die Vermehrung der Echten Kamille erfolgt durch Samen; ein Verpflanzen ist wegen der empfindlichen Pfahlwurzel kaum möglich. Man muss bei der Aussaat beachten, dass es sich um einen Lichtkeimer handelt, daher sollte man die Samen nur leicht an den Boden andrücken und gleichmäßig feucht halten.
Die Echte Kamille ist ein Muss für den Apothekergarten und macht sich mit ihren aromatischen Blüten gut in Blumenbeeten und Rabatten.
Die Echte Kamille gilt als recht widerstandsfähig und wird nur selten von Krankheiten und Schädlingen heimgesucht. Bei feuchtem Stand kann Mehltau auftreten, und andere Pilzkrankheiten führen zu einer Fäule von Wurzeln oder Kraut.
Die Bestäubung der Echten Kamille erfolgt vor allem durch Fliegen und Schwebfliegen, in geringerem Maße durch Honigbienen, Wildbienen und Käfer. Den Pollen der Echten Kamille sammeln auch Wildbienen: drei Maskenbienen (Hylaeus nigritus, H. styriacus und H. annularis) sowie die Sandrasen-Furchenbiene (Halictus leucaheneus) und Dickkopf-Furchenbiene (Halictus maculatus).
Die Verbreitung der Samen erfolgt durch Anhaften an Tier und Mensch oder nach Passage des Verdauungstraktes von Säugern, welche die Kräuter fressen.
Kraut wie Blüten der Echten Kamille sind essbar – man kann sie in Wildkräutersalaten oder Suppen verwenden. Die Blüten sind ein altes Heilmittel gegen Erkältungen, Entzündungen und Magen-Darm-Erkrankungen. In vielen Kosmetikprodukten zur Hautpflege ist Kamille enthalten. Man wählte die Echte Kamille zur Arzneipflanze des Jahres 1987 und zur Heilpflanze des Jahres 2002.
Wichtig für die Heilwirkung ist vor allem das etherische Kamillenöl (Matricariae aetheroleum), das man durch Wasserdampfdestillation auf den frischen Blüten gewinnt. Es ist reich an α-Bisabolol, dem für die blaue Farbe verantwortlichen Chamazulen sowie Flavonoiden, Bitterstoffen und Cumarinen.
Einjährige Pflanzen keimen, wachsen und blühen innerhalb eines Jahres. Durch Versamen können sie sich erhalten und wieder am selben Standort erscheinen. Manche „wandern“ so durch den Garten und erfreuen uns an immer neuen Standorten.
Am naheliegendsten ist der Kauf in einer Gärtnerei oder einer Baumschule deiner Region.
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Die beiden sichersten Erkennungszeichen der Echten Kamille sind der typische Geruch nach Kamille und die innen hohlen Körbchen der Blüten.
Für Tee, Tinkturen, Inhalationen, Sitzbäder oder Salben verwendet man nur die Blüten der Echten Kamille. Sie haben den höchsten Wirkstoffgehalt an etherischem Öl, Flavonoiden, Cumarinen und Bitterstoffen. Diese wirken entzündungshemmend, antibakteriell, krampflösend und beschleunigen die Wundheilung. Man nutzt die Echte Kamille bei Erkältungskrankheiten, Magen-Darm-Beschwerden, Entzündungen des Rachenraumes und Hämorrhoiden sowie bei Hautverletzungen. Von einer früher in der Volksheilkunde häufig empfohlenen Anwendung bei Bindehautentzündungen sollte man tunlichst absehen, da das etherische Kamillenöl die empfindliche Schleimhaut der Augen zusätzlich reizt.
Die Echte Kamille blüht von Mai bis in den Juli hinein.
Echte Kamille ist in Mitteleuropa heimisch und Nahrungsquelle/Lebensraum für Bienen, Schmetterlinge und Schmetterlingsraupen