https://www.naturadb.de/pflanzen/sorbus-aria/
Licht: | Sonne bis Halbschatten |
Boden: | durchlässig bis normal |
Wasser: | trocken |
Nährstoffe: | nährstoffreicher Boden |
PH-Wert: | basisch / kalk |
Pflanzenart: | Gehölz |
Wuchs: | straff aufrecht |
Höhe: | 4 - 15 m |
Breite: | 4 - 7 m |
Zuwachs: | 25 - 35 cm/Jahr |
frostverträglich: | bis -28 °C (bis Klimazone 5) |
Wurzelsystem: | Herzwurzler |
Blütenfarbe: | weiß |
Blühzeit: | |
Blütenform: | trugdoldenförmig |
Fruchtfarbe: | orange bis rot |
Fruchtgröße: | kugelig |
Fruchtaroma: | fader Geschmack |
Blattfarbe: | dunkelgrün |
Blattphase: | sommergrün |
Blattform: | breit elliptisch bis breit eiförmig |
Bestandssituation (Rote Liste): | mäßig häufig |
Gefährdung (Rote Liste): | ungefährdet |
Wildbienen: | 37 (Nektar und/oder Pollen, davon keine spezialisiert) |
Raupen: | 5 (davon keine spezialisiert) |
Schwebfliegen: | 9 |
Käfer: | 1 |
Nektarwert: | 2/4 - mäßig |
Pollenwert: | 2/4 - mäßig |
Vogelschutzgehölz & Vogelnährgehölz: | ja |
floraweb.de.
Höhenlage: |
kollin (100m-300m1 / 300m-800m)2 bis montan (500m-600m1 / 800m-1200m)2 1 Mittelgebirge / 2 Alpen |
ist essbar |
Früchte Verwendung: Obst, Marmelade, Mus, Mehl |
Pflanzen je ㎡: | 1 |
Jahreszeitlich Aspekte: | Herbstfärbung |
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Heimische Wildpflanzen sind vielerorts selten geworden und damit die neuen Exoten in unseren Gärten. Sie sind, im Gegensatz zu Neuzüchtungen und Neuankömmlingen, eine wichtige Nahrungsquelle für Wildbienen und Schmetterlinge. In puncto Stand- und Klimafestigkeit sind sie anderen Arten deutlich überlegen. Auch kalte Winter überleben sie meist ohne Probleme. Gut für dich, gut für die Natur.
Also pflanzt heimische Arten, so wie diese!
Die Mehlbeere (Sorbus aria) ist ein Baum mit ausgesprochen dekorativen Blättern und Blüten, der selten über zehn Meter hoch wird. Er gehört zur Familie der Rosengewächse (Rosaceae) und ist in ganz Europa mit Ausnahme des Nordens und Südostens weit verbreitet. Man findet den Tiefwurzler zerstreut in Laub- und Mischwäldern oder Trockengebüschen bis in die Hochlagen der Alpen. Die Rinde des Baumes ist anfangs rötlich-glänzend und wird später rissig, matt und dunkelbraun. Seine Zweige tragen zunächst einen dichten weißen Filz, der allmählich verschwindet.
Die wechselständigen, elliptischen bis lanzettlichen Blätter sind lang gestielt, mit doppelt gesägtem Rand und werden bis zu 12 Zentimeter lang. Ihre wollige Behaarung geht auf der Oberseite mit der Zeit verloren und bleibt auf der Unterseite erhalten. Im Frühsommer erscheinen die kleinen weißen Blüten, die in bis zu zwölf Zentimetern großen, aufrechtstehenden Scheindolden zusammenstehen und mit ihrem strengen Geruch Insekten anlocken. Nach der Bestäubung werden daraus die charakteristischen Mehlbeeren, die wie zentimetergroße rote Äpfelchen aussehen und rispenartig zusammenstehen.
Kalkhaltige und nährstoffreiche, sonnige bis halbschattige Standorte werden von der Echten Mehlbeere bevorzugt. Frost wie auch sommerliche Hitze verträgt sie gut. Nur bei längeren Trockenperioden gibt sie mit hängenden Blätter Alarm, dass sie nach Wasser verlangt. Trockenheit verträgt sie besser als Staunässe. Ansonsten ist sie anspruchslos und braucht so gut wie keine Pflege.
Ein Rückschnitt ist nur selten notwendig, da die Echte Mehlbeere sehr langsam wächst. Nur Totholz und alte Zweige sollte man im Herbst entfernen. Die Pflanze verträgt auch radikale Schnittmaßnahmen.
Eine Vermehrung ist mit Samen möglich. Einfacher ist es, vorgezogene Pflanzen aus dem Gartenfachhandel zu beziehen.
Die Echte Mehlbeere ist ein verbreiteter Zierbaum in Parks und an Straßenrändern. Im heimischen Garten verwendet man sie als hübsche Solitäre oder in kleinen Gruppen zu wenigen Exemplaren. Im Herbst sorgen bunte Blätter für Farbakzente, später bilden ihre scharlachroten Früchte eine hübsche Winterdekoration. An einer Mehlbeere im Garten erfreuen sich noch weitere Generationen: Die Bäume werden über 200 Jahre alt.
Die Echte Mehlbeere ist sehr robust und wird nur selten von Schädlingen heimgesucht. Wie die meisten Kernobstarten kann sie vom sich schnell ausbreitenden Feuerbrand befallen werden. Dabei handelt es sich um eine schnell ausbreitende Infektion mit dem Bakterium Erwinia amylovora.
Die weißen Dolden der Echten Mehlbeere sind bei Insekten sehr beliebt. Vor allem Wildbienen dienen sie als reichhaltige Futterquelle. In der kalten, laublosen Jahreszeit bleiben ihre Früchte stehen und dienen zahlreichen Vogelarten als Winterfutter; was herunterfällt nehmen Nager, Igel und anderes Getier gerne im Empfang. Dabei warten die Tiere gerne den ersten Frost ab: dadurch gewinnen die vorher faden Mini-Äpfel deutlich an Geschmack.
Der Name der Mehlbeere stammt von der Verwendung ihrer getrockneten und gemahlenen Früchte, die man in Notzeiten zum Strecken des Mehles beim Brotbacken verwendete. Ebenso stellte man aus ihrem vergorenen Saft Essig her. In der Schweinemast wurden sie von den Tieren ebenso gerne angenommen wie die häufigeren Eicheln.
Das Holz der Mehlbeere ist äußerst widerstandsfähig. Daher verwendete man es früher für die Stiele von Äxten und Hämmern oder für Fassdauben.
Gärtnereien bieten eine Reihe von Zuchtsorten an, die sich in Herbstfärbung, Fruchtgestalt und Kronenform unterscheiden.
Pflanze | Wuchs | Standort | Frucht & Ernte | Kaufen |
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MehlbeereSorbus ariaWildform | straff aufrecht 4 - 15 m 4 - 7 m |
| fader Geschmack, kugelig, orange bis rot | ab 46,20 € |
Mehlbeere 'Lutescens'Sorbus aria 'Lutescens'runde orange-rote Beeren | aufrecht, kompakt, rundlich 6 - 10 m 4 - 6 m |
| kugelig, orange bis rot | |
Mehlbeere 'Magnifica'Sorbus aria 'Magnifica'besonders frosthart | aufrecht, mehrstämmig, kegelförmiger Krone 6 - 12 m 4 - 6 m |
| eiförmig, orangerot bis krebsro | |
Mehlbeere 'Majestica'Sorbus aria 'Majestica'frosthart, pflegeleicht | aufrecht, schlank, kegelförmige Krone, 6 - 12 m 4 - 6 m |
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Am naheliegendsten ist der Kauf in einer Gärtnerei oder einer Baumschule deiner Region.
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Da haben sie sogar ihren Namen her: Früher hat man in Notzeiten die Früchte der Mehlbeere getrocknet und gemahlen und zum Strecken des Mehls beim Brotbacken oder noch archaischer zum Herstellen von Brei verwendet – nicht vergessen, dass bis ins späte Mittelalter Gerstengrütze das Grundnahrungsmittel war und Brot mit oder ohne Zusatz von Mehlbeeren wegen des aufwändigen Backens eher ein Luxusgut. Das braucht Dich aber nicht davon abzuhalten, es mal mit dem Brot selber backen und einem Zusatz von getrockneten Mehlbeeren zu versuchen. Der Geschmack ist auf jeden Fall interessant.
Eine andere Verwendungsmöglichkeit von frischen Mehlbeeren ist die Herstellung von Saft, der vergoren zu Fruchtwein oder Essig und gebrannt zu Schnaps wird – davon bekommt man heute nur noch selten etwas zu kaufen. Roh sollte man Mehlbeeren nur in Maßen genießen, denn sie enthalten Parasorbinsäure, die in großen Mengen die Schleimhäute von Magen und Darm reizen kann. Die Parasorbinsäure verschwindet allerdings in der Vollreife und nach dem ersten Frost – gegebenenfalls kannst Du dem mit einer Nacht im Tiefkühlfach auf die Sprünge helfen, dann sind die Mehlbeeren auch wesentlich bekömmlicher und weniger sauer. Dass Vögel gerne so lange mit dem Verzehr der Früchte von diesem wertvollen Vogelnährgehölz warten hat also durchaus einen praktischen Hintergrund.
Unsere einheimische Echte oder Gewöhnliche Mehlbeere Sorbus aria wächst als Baum und wird 4-15 Meter hoch und 4-7 Meter breit.
Mehlbeeren bilden nur selten größere Bestände und wachsen meistens als vereinzelte Exemplare in Laub- und Mischwäldern oder in trockenen Gebüschen. In den Alpen findet man den robusten Baum bis in die Hochlagen um die 1.600 Meter. Sie bevorzugt trockene und warme Standorte mit kalkhaltigen und nur mäßig fruchtbaren Böden, die auch felsig und steinig ausfallen dürfen.
Die Echte Mehlbeere verliert ihre Blätter im Herbst – vorher zeigen sie noch eine gelbliche bis orangene Herbstfärbung. Wie schnell das geschieht hängt vor allem vom Wetter ab – kalte Nächte sorgen dafür, dass sich die Blätter recht früh verabschieden, wohingegen die mittlerweile immer häufiger auftretenden milden Winter das mit dem Herbstlaub weit hinauszögern.
Die Blütezeit der Echten Mehlbeere Sorbus aria reicht von Mai bis Juni. Hier zeigt sie ihre bis zu zwölf Zentimeter großen Scheindolden aus kleinen weißen Blüten, die einen strengen Geruch aufweisen. Im Laufe des Sommers werden aus den bestäubten Blüten die typischen knapp zentimetergroßen Mehlbeeren, die wie kleine Äpfelchen aussehen.
Sorbus bezeichnet heute die Gattung der Mehlbeeren, Vogelbeeren, Ebereschen oder Elsbeeren. Verwendet haben diesen Namen bereits die alten Römer. Die wichtigsten einheimischen Arten der Gattung Sorbus sind die Echte Mehlbeere (Sorbus aria), Vogelbeere (Sorbus aucuparia), Speierling (Sorbus domestica) und Elsbeere (Sorbus torminalis).
In der Ruhe liegt die Kraft: Mehlbeeren wachsen allesamt recht gemächlich, die meisten legen pro Jahr bestenfalls 10-20 Zentimeter zu. Gleiches gilt auch für unsere einheimische Echte Mehlbeere Sorbus aria.
Die Mehlbeere wächst als Baum, seltener als mehrstämmiger Strauch, der 4-10, selten bis zu 20 Meter hoch wird. Charakteristisch ist die rötliche glänzende Rinde, die erst im Alter braun und rissig wird. Die jungen Zweige sind filzig behaart, ebenso wie die elliptischen bis lanzettlichen, lang gestielten und am Rand doppelt gesägten Blätter. Ihre Oberseite verkahlt mit der Zeit und wird dunkelgrün, wohingegen die Unterseite wollig behaart bleibt. Die kleinen weißen Blüten stehen in dichten, bis zu zwölf Zentimeter großen Scheindolden; sie haben einen unangenehm fischigen Geruch, der vor allem Fliegen anzieht. Im Laufe des Sommers entwickeln sich daraus die typischen kleinen Mehlbeeren, die wie kleine rote Äpfel aussehen und ein beliebtes Winterfutter für Vögel darstellen.
Die Mehlbeere Sorbus aria wird 4-15 Meter hoch – dann ist sie allerdings auch schon steinalt. Die Bäume wachsen eher gemächlich, und wenn Du Dir einen kleinen Mehlbeerbaum aus dem Gartenmarkt holst wird der erst in den nächsten Generationen zu einem Monstrum, das viel Platz und einen großen Garten braucht.
Mehlbeere ist in Mitteleuropa heimisch und Nahrungsquelle/Lebensraum für Bienen, Schmetterlingsraupen und Vögel