https://www.naturadb.de/pflanzen/myrrhis-odorata/
Licht: | Sonne bis Schatten |
Boden: | durchlässig bis lehmig |
Wasser: | feucht bis frisch |
Nährstoffe: | nährstoffreicher Boden |
PH-Wert: | basisch / kalk |
Pflanzenart: | Staude |
Wuchs: | bogig, geneigt, ausladend bis breitausladend |
Höhe: | 1 - 1,5 m |
Breite: | 40 - 60 cm |
frostverträglich: | bis -28 °C (bis Klimazone 5) |
Wurzelsystem: | Flachwurzler |
Blütenfarbe: | weiß |
Blühzeit: | |
Blütenform: | klein, unscheinbar |
Blütenduft: | ja |
Blattfarbe: | hellgrün |
Blattphase: | sommergrün |
Blattform: | fiederartig, eingeschnitten, weich |
Blatt aromatisch: | ja |
Schneckenunempfindlich: | ja |
Bestandssituation (Rote Liste): | extrem selten |
Gefährdung (Rote Liste): | extrem selten |
Wildbienen: | 18 (Nektar und/oder Pollen, davon 1 spezialisiert) |
Schwebfliegen: | 75 |
Käfer: | 2 |
floraweb.de.
Höhenlage: |
planar (<100m1 / <300m)2 bis subalpin (1000m-1100m1 / 1500m-2500m)2 1 Mittelgebirge / 2 Alpen |
ist essbar |
Blätter, Samen, Blüten Verwendung: intensiv nach Lakritz schmecken die länglichen grünen Samenstände |
Aussaat: | |
Keimer: | Dunkelkeimer, Kaltkeimer |
Keimtiefe: | ca. 1 cm |
Keimdauer: | ca. 3-4 Wochen |
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Heimische Wildpflanzen sind vielerorts selten geworden und damit die neuen Exoten in unseren Gärten. Sie sind, im Gegensatz zu Neuzüchtungen und Neuankömmlingen, eine wichtige Nahrungsquelle für Wildbienen und Schmetterlinge. In puncto Stand- und Klimafestigkeit sind sie anderen Arten deutlich überlegen. Auch kalte Winter überleben sie meist ohne Probleme. Gut für dich, gut für die Natur.
Also pflanzt heimische Arten, so wie diese!
Süßdolde oder Myrrhenkerbel (Myrrhis odorata) ist eine alte Heil- und Gewürzpflanze aus der Familie der Doldengewächse (Apiaceae), die man bei uns außer in Gärten mittlerweile recht häufig, aber nur verwildert antrifft. Sie wächst bevorzugt an Schuttplätzen, Zäunen, den Rändern von Wäldern und Hecken sowie auf subalpinen Staudenfluren, lokal vor allem am Tegernsee und im Berchtesgadener Land. Beheimatet ist sie ursprünglich in den Gebirgen Südeuropas.
Die ausdauernden krautigen Stauden werden ein bis anderthalb Meter hoch und ebenso breit und sind insgesamt vor allem an den Knoten zottig behaart; sie riecht in allen Teilen stark nach Anis. Ihre dicke dunkelbraune Hauptwurzel ist rübenartig; die kräftigen Sprossen sind aufrecht bis aufsteigend, innen hohl und verzweigen sich erst in der oberen Hälfte. Am Grund werden sie über einen Zentimeter dick. Die zarten farnartigen Blätter sind 20-40 Zentimeter lang und ebenso breit, hellgrün, doppelt bis vierfach gefiedert und im Umriss dreieckig; ihre einzelnen Fiederabschnitte sind länglich bis lanzettlich und am Rand tief gesägt. An Grund der Blätter stehen große behaarte und fein gerippte Blattscheiden.
Die Blüten stehen in zusammengesetzten 4-12 Zentimeter breiten Dolden mit 5-18 Strahlen, die etwa zwei Zentimeter lang werden. Den Doppeldolden fehlen zumeist die Hüllen, und die Hüllchen sind fast vollständig weißhäutig und bewimpert. Die einzelnen Blüten sind fünfzählig mit doppelter Blütenhülle, sternförmig ausgebreitet und zwittrig oder rein männlich. Ihre verkehrt-herzförmigen und ausgerandeten Kronblätter sind strahlend weiß; die randständigen in einer Dolde sind deutlich vergrößert und bilden so einen Schauapparat für Insekten.
Die glänzenden schwarzen Früchte erscheinen zu zweit und fallen bei der Reife auseinander; sie sind 20-25 Millimeter lang, mit fünf scharfen Kanten, die raue borstige Haare tragen und einem deutlichen Schnabel.
Die Süßdolde wächst am besten auf einem frischen und nährstoffreichen locker-humosen Lehmboden. Sie bevorzugt Halbschatten, wächst aber auch im Schatten oder in der Sonne – so lange sie genug Wasser bekommt.
Die würzigen Blätter kann man von Frühjahr bis in den Herbst hinein ernten. Ihr einzigartiges Aroma bleibt am besten erhalten, wenn man die Blütenstände regelmäßig entfernt. Ansonsten sind die Pflanzen ausgesprochen pflegeleicht.
Süßdolden kann man im Herbst unmittelbar nach der Samenreife oder im zeitigen Frühjahr direkt an Ort und Stelle im Garten aussäen. Sie sind Kaltkeimer, die eine Kälteperiode für ihre Keimung benötigen. Auch eine Teilung der Bestände ist problemlos möglich.
Als alte Heil- und Gewürzpflanze ist die Süßdolde prädestiniert für den Kräutergarten und Apothekergarten. Auch im Naturgarten lässt sie sich pflanzen, sodass sie Bienen und anderen Insekten reichlich Futter liefern kann.
Mit Schädlingen und Erkrankungen hat die äußerst robuste Pflanze kaum etwas zu schaffen.
Der reichlich gebildete und leicht zugängliche Nektar macht die Süßdolde zu einer Attraktion für Bienen, Hummeln und Schmetterlinge.
Bisweilen ist die Süßdolde noch unter ihren alten Bezeichnungen Chaerophyllum odoratum oder Scandix odoratum im Handel. Die Gattung Myrrhis ist monotypisch und enthält nur diese eine Art.
Die alternative deutsche Bezeichnung Myrrhenkerbel kommt nicht von ungefähr – die Pflanzen erinnern in ihrem Habitus mit ihren zarten Blättern und weißen Dolden tatsächlich dem nahe verwandten Garten-Kerbel oder Wiesen-Kerbel. Der typische Geruch unterscheidet sie aber deutlich, ebenso wie die hier wesentlich größere Beblätterung. In Küche und Heilkunde wird die Pflanze ähnlich verwendet wie ihre nahen Verwandten Fenchel, Anis und Kümmel.
Bekannt waren die Pflanzen bereits in der Antike; Dioskurides und Plinius der Ältere beschreiben sie als myrra, obwohl dieser Name ursprünglich für die nicht näher verwandte Myrrhe gedacht war. Noch im Mittelalter war die Süßdolde sehr beliebt, wie auch zahlreiche Darstellungen in Büchern und Gemälden zeigen. Man verwendete sie auch als Viehfutter, und die Blätter nutzte man zum Polieren von Eichenholz. Als Heilpflanze ist sie mittlerweile aus der Mode gekommen.
Mehrjährige Stauden bleiben über viele Jahre erhalten. Den Winter überdauern sie eingezogen in Wurzeln, Zwiebeln oder anderen unterirdischen Speicherorganen und treiben im nächsten Frühjahr wieder aus.
Am naheliegendsten ist der Kauf in einer Gärtnerei oder einer Baumschule deiner Region.
Unter "Süßdolde kaufen" findest du sofort erhältliche Angebote unterschiedlicher Internet-Anbieter.
Süßdolde oder Myrrhenkerbel ist eine Staude mit kräftigen hohlen Stängeln und zarten farnartigen Blättern. Die Pflanzen werden bis zu 1,50 Meter hoch und auch etwa genauso breit, wenn man sie einen Bestand bilden lässt.
Sowohl die Wurzeln, Blätter als auch die jungen Triebe kann man essen – meistens werden sie gekocht und geben Kohlgerichten, Omeletts, Fisch und Eintöpfen einen süßlichen anisartigen Geschmack. In Frankreich sind sie oft Bestandteil des legendären Bouquet garni. Saure Früchte in einem Kompott oder Marmelade werden dadurch süßer und aromatischer. Kleingeschnittene Blätter würzen Salate, Dips und Marinaden. Ähnlich wie Pastinaken kann man die Rüben einsetzen und als Gemüse verzehren. Die Samen werden getrocknet als Gewürz verwendet, vor allem für Backwaren und Desserts. In den Mittelmeerländern sind sie Bestandteil vieler Kräuterliköre wie dem französischen Chartreuse. Dort sollen sie die Verdauung anregen, den Appetit anregen und Blähungen verhindern.
Als solche war sie bereits den alten Griechen bekannt. Mit dem Sud der Blätter behandelte man Hunde- und Schlangenbisse, mit einer aus den Wurzeln gewonnen Salbe Gicht, Rheuma und offene Wunden. Auch in der Volksheilkunde nutzte man Süßdolde zur Blutreinigung und als schleimlösendes und magenstärkendes Mittel. Die Heilwirkung ist vor allem auf das etherische Öl zurückzuführen, das neben dem dominierenden Anethol auch Limonen, Estragol und andere Terpenoide enthält.
Süßdolde ist in Mitteleuropa heimisch und Nahrungsquelle/Lebensraum für Bienen