Petr Filippov,
CC BY 3.0, via Wikimedia Commons
Teichpflanzen für die Tiefwasserzone
Tief unten – stilles Leben
Wenn sich Blätter am Wasser spiegeln, Seerosen ihre Blüten öffnen und Libellen lautlos über das Wasser gleiten, wirkt ein Teich fast magisch.
Vor allem die Tiefwasserzone - also der Bereich ab ca. 1 Meter Wassertiefe - trägt entscheidend zu diesem besonderen Naturerlebnis bei. Hier leben Pflanzen, deren Wurzeln tief im Bodenschlamm verankert sind, während ihre Blätter und Blüten auf der Wasseroberfläche treiben - und dabei viel mehr leisten, als man vermuten würde.
Hier findest du ausgewählte Kompositionen - lass dich inspirieren.
Für wen eignet sich die Tiefwasserzone?
Ein echter Schatz für alle, die in ihrem Teich Ruhe, Klarheit und Artenvielfalt vereinen wollen. Besonders bei Teichen mit mindestens 80 bis 100 cm Tiefe ist diese Zone ein Muss. Auch in großen Kübelteichen mit ausreichend Tiefe lassen sich ausgewählte Arten kultivieren.
Warum sind Tiefwasserpflanzen so wichtig?
- Klares Wasser durch natürliche Reinigung:
Diese Pflanzen nehmen überschüssige Nährstoffe auf und helfen dabei, das Wasser klar und algenarm zu halten
- Sauerstoff für das Leben im Wasser:
Sie produzieren Sauerstoff und schaffen damit gute Bedingungen für Molche, Libellenlarven und andere Wasserbewohner
- Schatten & Kühlung:
Mit ihren großen Schwimmblättern beschatten sie das Wasser – das senkt die Temperatur im Sommer und hemmt das Algenwachstum
- Lebensraum & Laichplätze:
Zwischen Blättern, Wurzeln und Stängeln finden Amphibien, Käfer und Schnecken Schutz, Nahrung und Brutplätze
Bewährte Pflanzen für die Tiefwasserzone
Gelbe Teichrose (Nuphar lutea):
- Schwimmblattpflanze mit leuchtenden Blüten
- Ideal bei neutralem pH-Wert
- Schattenspender & Wasserfilter
- Lebensraum für viele Insekten
Europäische Seekanne (Nymphoides peltata)
- Verträgt 0,3 bis 3 Meter Tiefe
- Pflegeleicht, stark wachsend
- Gelbe Blüten & große Schwimmblätter
- Bietet Tieren sicheren Rückzugsort
Krebsschere (Stratiotes aloides)
- Schwimmblattpflanze mit hoher ökologischer Bedeutung
- Lebensraum für die Grüne Mosaikjungfer (Aeshna viridis)
- Futter- und Brutpflanze für den Wasseraloe-Zünsler (Parapoynx stratiotata)
- Sauerstoffproduzent und Wasserklärer
Wer profitiert?
Diese Pflanzen ziehen viele Tiere in deinen Teich – darunter:
- Teichmolch (Lissotriton vulgaris): nutzt dichte Unterwasserpflanzen zum Laichen
- Rückenschwimmer (Notonecta glauca): jagt zwischen Blättern und Blüten
- Sumpfschwebfliege (Helophilus pendulus): sammelt Nektar auf Schwimmblättern
- Ringelnatter (Natrix natrix): beobachtet von hier aus ihre Umgebung
- Gemeine Teichmuschel (Anodonta cygnea): filtert das Wasser mit Hilfe ihrer Kiemen
Pflanztipps für die Tiefwasserzone
- Pflanzkörbe verwenden:
Sie begrenzen das Wurzelwachstum und erleichtern die Pflege
- Geeignete Teicherde:
Nutze nährstoffarme Teicherde, so vermeidest du Nährstoffüberschuss
- Pflanztiefe beachten:
Jede Pflanze hat eine optimale Tiefe – Infos dazu findest du auf dem Pflanzenetikett
- Körbe mit Kies beschweren:
So bleiben sie sicher am Boden und die Pflanzen wachsen stabil
- Heimische Arten bevorzugen:
Sie sind pflegeleicht, robust und bieten unserer Tierwelt den größten Nutzen
Pflegeleicht – aber bitte mit Gefühl
Damit die Tiefwasserzone langfristig schön bleibt:
- Im Frühjahr abgestorbene Blätter entfernen
- Pflanzen bei Bedarf ausdünnen
- Schlamm jährlich prüfen und bei Bedarf vorsichtig absaugen (Tiere vorher kontrollieren!)
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