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Gelbe Teichrose (Nuphar lutea)
Quelle: Leka Sergeeva/shutterstock.com

Gelbe Teichrose

Nuphar lutea

Das Wichtigste auf einen Blick

heimische Wildform Staude winterhart lange Blühzeit
  • Heimische Wasserpflanze
  • Große runde Blätter an der Wasseroberfläche schwimmend
  • Goldgelbe Blüten an kurzen Stielen das Wasser überragend
  • Honigbienen, Käfer und Fliegen als Hauptbestäuber
  • Wichtige Nahrungspflanzen für Wasser- und Sumpfbewohner
  • Auch für größere Teiche geeignet
  • Filtert das Teichwasser und reichert es mit Sauerstoff an
  • Samen und Rhizome essbar, gelten aber als leicht giftig (?)
  • Gedeiht in Wassertiefen bis zu sechs Metern
  • Breitet sich schnell auf Wasserflächen aus
🏡 Standort
Licht: Sonne bis Halbschatten
Boden: lehmig
Wasser: Wasserpflanze
Nährstoffe: nährstoffreicher Boden

Thematisch passende Pflanzen:

🌱 Wuchs
Pflanzenart: Staude
Wuchs: schwimmblättrig, rhizombildend
Wuchs Konkurrenz: stark
Höhe: 10 - 20 cm
Breite: 1,2 - 2 m
frostverträglich: bis -34 °C (bis Klimazone 4)
Wurzelsystem: Flachwurzler
Wurzelausläufer: Ausläufer

Thematisch passende Pflanzen:

🌼 Blüte
Blütenfarbe: gelb
Blühzeit:
j
f
m
a
m
j
j
a
s
o
n
d
Blütenform: ballförmig, einfach
Blütenduft: ja

Thematisch passende Pflanzen:

🍃 Laub
Blattfarbe: grün
Blattphase: sommergrün
Blattform: herzförmig, glänzend, ganzrandig
🌐 Einheimische Verbreitung

Bitte beachte, dass die angezeigte Verbreitung auf der Karte lediglich als grobe Orientierungshilfe dienen soll. Für eine detailliertere Darstellung und mehr Informationen zur Verbreitung besuche doch gern floraweb.de.

Verbreitung:
häufig
mittel
gering
Höhenlage: planar (<100m1 / <300m)2
bis
montan (500m-600m1 / 800m-1200m)2

1 Mittelgebirge / 2 Alpen⁠

ℹ️ Sonstiges
⤵️ Klassifizierung
Ordnung: Seerosenartige
Familie: Seerosengewächse
Gattung: Seerosen

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Heimische Wildpflanzen sind die neuen Exoten
Markus Wichert

Heimische Wildpflanzen sind vielerorts selten geworden und damit die neuen Exoten in unseren Gärten. Sie sind, im Gegensatz zu Neuzüchtungen und Neuankömmlingen, eine wichtige Nahrungsquelle für Wildbienen und Schmetterlinge. In puncto Stand- und Klimafestigkeit sind sie anderen Arten deutlich überlegen. Auch kalte Winter überleben sie meist ohne Probleme. Gut für dich, gut für die Natur.
Also pflanzt heimische Arten, so wie diese!

Markus Wichert Naturgärtner

Was ist Gelbe Teichrose?

Die Gelbe Teichrose (auch Teichmummel oder Teichkandel) gehört zu Recht zu den beliebtesten Teichpflanzen, denn sie ist gut wüchsig, unempfindlich und nicht zuletzt dank der großen schwimmenden Blüten und Blätter ein wunderbarer Anblick. Wild wachsen diese Seerosengewächse (Nymphaceae) in einem breiten Streifen von Portugal und Nordafrika bis nach Sibirien und China hinein wie auch in Nordamerika. Sie bevorzugt bewegte bis stehende Gewässer wie flache Seen, Teiche, Sümpfe, Fluss- und Bachränder.

Die Stauden wurzeln mit einem kräftigen, bis zu acht Zentimeter dicken schwammig-knolligen Rhizom im Grund und bilden zudem Ausläufer. Ihre bis zu einem halben Meter lang gestielten Blätter wachsen teils unter Wasser, teils schwimmen sie an der Oberfläche; sie sind rundlich nierenförmig mit herzförmigem Grund, 15-30 Zentimeter lang und 10-22 Zentimeter breit. Für den notwendigen Auftrieb sorgt ein spezielles luftgefülltes Gewebe, ein Aerenchym. Untergetaucht wachsende Blätter sind dünner, zerbrechlicher und heller.

Je nach Wassertiefe ragen die Blätter hervor oder schwimmen: Letzteres in tiefen Teichen, ersteres bei niedrigem Wasserstand. Ist das Gedränge groß, etwa durch andere Wasserpflanzen, dann wachsen sie auch unter Wasser und kommen erst an die Oberfläche, wenn sich das Gedränge ausgedünnt hat.

Die goldgelben sternförmigen Blüten erinnern an die der Sumpfdotterblume (Caltha palustris), nur sind sie hier mit 4-12 Zentimetern Durchmesser deutlich größer und stehen einzeln ein Stück weit über der Wasseroberfläche. Unter Wasser sind die Blütenstiele allerdings ähnlich wie die Blattstiele bis zu einem halben Meter lang. Neben der leuchtenden Farbe fallen vor allem die ebenfalls gelben zahlreichen Staubblätter im Inneren der Blüten auf. Nach Bestäubung entwickeln sich 2-3 Zentimeter große Sammelfrüchte aus zahlreichen freistehenden Balgfrüchtenmit olivgrünen eiförmigen Samen.

Gelbe Teichrose im Garten

Quelle: Staronaut/shutterstock.com

Standort

Im Gegensatz zu vielen anderen Seerosen und Teichrosen kommt Nuphar lutea auch mit Schatten klar. Am liebsten stehen die Blätter aber in der Sonne oder im Halbschatten. Auch bei der Wassertiefe ist sie wenig wählerisch und wächst am besten bei 1-2 Metern Tiefe, aber auch noch bei bis zu sechs Metern. Der Boden sollte vorzugsweise lehmig und nährstoffreich sein. Von wegen winterfest: Die Wasserpflanzen kommen noch mit Minusgraden bis -34 °C problemlos klar.

Die Gelbe Teichrose gilt als Indikator für sauberes Wasser mit etwa neutralem pH-Wert. Zu sauer oder zu basisch mag sie nicht.

Schnitt

ist bei dieser Wasserpflanze nicht erforderlich, es sei denn sie droht den Teich zu überwuchern. Dann solltest Du ihre Bestände ausdünnen. Mit Haken und Netzen kein Problem; das abfallende Material kannst Du natürlich auch auf dem Komposthaufen entsorgen, aber frag doch lieber mal Nachbarn und Freunde, ob sie Ableger von der hübschen Wasserbewohnerin haben möchten.

Vermehrung

Sich selbst verbreitet die Gelbe Teichrose vor allem vegetativ, indem Stücke des Rhizoms abbrechen oder abgerissen werden und sich ebenso wie Ausläufer einen neuen Platz zum Wurzeln suchen. Im Gartenteich brauchst Du Dich also üblicherweise nicht darum zu kümmern, nachdem Du ein Exemplar gekauft und gepflanzt hast; eher musst Du darauf achten, dass sie bei besonders zusagenden Bedingungen nicht überhandnimmt.

Du kannst Dich natürlich auch an der Aussaat der halbzentimetergroßen Samen versuchen, die man mit etwas Glück im Herbst an der Wasseroberfläche treibend findet. Sie sind Kältekeimer und Lichtkeimer, heißt sie brauchen einen kalten Winter zum Keimen und dürfen nicht zu tief in das Substrat eingebuddelt werden. Erste Blüten werden etwa drei Jahre nach Keimung gebildet.

Schädlinge und Krankheiten

sind bei der Gelben Teichrose nicht besonders häufig, aber sie dient Vögeln, Schnecken und Fischen auch als Nahrung. In anderen Breiten kommen Schildkröten, Hirsche und Elche hinzu. Die Rhizome sind bei Bisamratten beliebt.

Verwendung

Die Gelbe Teichrose gehört in jeden guten Gartenteich – dabei spielt dessen Größe keine Rolle: Sie wächst in kleinen Tümpeln ebenso gut wie in großen Gewässern.

Ökologie

  • Gelbe Teichrose reagiert empfindlicher auf Wasserverschmutzung als Seerosen. Die wachsen zudem auch in tieferem Wasser.
  • Flaches Wasser haben auch die Biberteiche, in denen man die Pflanzen besonders häufig antrifft.
  • Globale Erwärmung und Wasserverschmutzung machen den Beständen zu schaffen.
  • Die Teichrosen filtern das Wasser und reichern es mit Sauerstoff
  • Zudem weiß man inzwischen, dass sie viele Schadstoffe aufnehmen und auch als Bioakkumulatoren für Schwermetalle wie Kupfer und Radium agieren.
  • Die bildhübschen Blüten brauchen 4-5 Tage für ihre Entwicklung.
  • Sie öffnen sich am frühen Morgen und schließen sich am frühen Vormittag; danach ist die Theke für Honigbienen, Käfer, Fliegen und – Überraschung: Blattläuse, die hauptsächlichen Bestäuber, erst einmal geschlossen.
  • Bei der sexuellen Reproduktion ist die Gelbe Teichrose ähnlich fleißig wie bei der vegetativen: Eine Blüte kann bis zu 400 Samen liefern!
  • Die Samen enthalten einen lufthaltigen Schleim, mit dem sie an der Wasseroberfläche schwimmen. So werden sie von der Strömung fortgeschwemmt und können an weit entfernten Stellen keimen und neue Bestände aufbauen.
  • Die Wasserpflanzen sind eine wichtige Nahrungsquelle für Wasser- und Sumpfbewohner. Dazu gehören Fische und Insekten, Bisamratten (die die Rhizome heiß und innig lieben), Hirsche, Elche und viele andere.
  • Auf Fressfeinde über Wasser, beispielsweise Käfer, reagiert die Gelbe Teichrose, indem sie bevorzugt unter Wasser wächst und wartet, bis die Plage vorüber ist.

Wissenswertes

  • Der botanische Gattungsname ist mehr als nur alt: Die erste bekannte Niederschrift stammt von Dioskurides, und der hat es von den alten Ägyptern übernommen, wo die Teichrose nu-far hieß.
  • Im alten Ägypten hatten die Teichrosen eine kultische Bedeutung; sie symbolisierten die Auferstehung von den Toten und wurden Priestern und Pharaonen mit ins Grab gegeben.
  • Die Samen und Knollen kann man geröstet essen; archäologische Funde aus Nordrussland belegen, dass sie bereits in der Jungsteinzeit (10.000 v.Chr.) gesammelt wurden. Man kann sie getrocknet zu Mehl vermahlen.
  • Das Rhizom schmeckt bitter und wird erst nach mehrmaligem Kochen genießbar.
  • Die nordamerikanischen Ureinwohner ließen die Früchte im Boden verrotten, um danach leichter an die Samen zu gelangen.
  • Apropos alt: Genetische Untersuchungen an Fossilien legen nahe, dass Teichrosen zu den ersten zu den ersten Blütenpflanzen gehörten. Gut erhaltene Samen wurden auf das Eozän datiert und sind damit 56-34 Millionen Jahre alt.
  • Ebenfalls lange bekannt ist sie als Heilpflanze; heute spielt sie in der modernen Naturheilkunde und Phytotherapie kaum noch eine Rolle.
  • Biologisch aktiv sind unter anderem über 20 Alkaloide wie Nupharin; die Inhaltsstoffe wirken krampflösend und blutdrucksenkend. Im Übermaß genossen gelten sie allerdings als schwach giftig.
  • Teichrosen sind so schön anzusehen, dass sie auch in der Kunst ihren Niederschlag fanden; man denke beispielsweise an die Gemälde mit Seerosen und Teichrosen des französischen Impressionisten Claude Monet.
Was sind mehrjährige Stauden?
Markus Wichert

Mehrjährige Stauden bleiben über viele Jahre erhalten. Den Winter überdauern sie eingezogen in Wurzeln, Zwiebeln oder anderen unterirdischen Speicherorganen und treiben im nächsten Frühjahr wieder aus.

Markus Wichert Naturgärtner
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Fotos (4)

Gesamte Pflanze Gelbe Teichrose
Quelle: Leka Sergeeva/shutterstock.com
Gesamte Pflanze Gelbe Teichrose
Quelle: AnRo0002, CC0, via Wikimedia Commons
Blüte Gelbe Teichrose
Quelle: Krzysztof Ziarnek, Kenraiz, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons
Blüte Gelbe Teichrose
Quelle: Staronaut/shutterstock.com

Häufige Fragen

Wo kann man Gelbe Teichrose kaufen?

Am naheliegendsten ist der Kauf in einer Gärtnerei oder einer Baumschule deiner Region.
Unter "Gelbe Teichrose kaufen" findest du sofort erhältliche Angebote unterschiedlicher Internet-Anbieter.

Wert für Insekten und Vögel

Gelbe Teichrose ist in Mitteleuropa heimisch und dürfte deshalb einen Wert für Bienen, Schmetterlinge & Co. haben.

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Am Inhalt mitgewirkt haben:
Dr. rer. medic. Harald Stephan
Dr. rer. medic. Harald Stephan Diplom-Biologe
Markus Wichert
Markus Wichert Naturgärtner
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Sebastian Hadj Ahmed
Sebastian Hadj Ahmed Balkongärtner
Stand:
08.01.2024