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Gewöhnlicher Tannenwedel (Hippuris vulgaris)
Quelle: Shutterschock/shutterstock.com

Gewöhnlicher TannenwedelGemeiner Tannenwedel

Hippuris vulgaris

Das Wichtigste auf einen Blick

heimische Wildform Staude winterhart essbar lange Blühzeit
  • Heimische Sumpf- und Wasserpflanze
  • Für Gartenteiche mit Wassertiefen bis eineinhalb Meter
  • Schachtelhalmartiges Aussehen, aber nicht verwandt
  • Immergrüne Blätter in Quirlen stehen, unter Wasser anders gestaltet als über Wasser
  • Bildet Rhizom mit Pfahlwurzeln und Ausläufern
  • Unscheinbare rötliche, stark reduzierte Blüten in den Blattachseln
  • Vermehrung am einfachsten durch Teilung
  • Filtert das Wasser und reichert es mit Sauerstoff an
  • Neigt zu starker Ausbreitung, am besten in Körben pflanzen
  • Wird in Alaska jung gegessen, zudem auch beliebtes Rentierfutter
🏡 Standort
Licht: Sonne bis Halbschatten
Boden: durchlässig bis lehmig
Wasser: Wasserpflanze
Nährstoffe: nährstoffreicher Boden
PH-Wert: basisch / kalk

Thematisch passende Pflanzen:

🌱 Wuchs
Pflanzenart: Staude
Wuchs: aufrecht bis straff aufrecht, ausläuferbildend
Höhe: 20 - 30 cm
Breite: 30 - 50 cm
frostverträglich: bis -23 °C (bis Klimazone 6)
Wurzelausläufer: Ausläufer
🌼 Blüte
Blütenfarbe: rot
Blühzeit:
j
f
m
a
m
j
j
a
s
o
n
d
Blütenform: einfach
🍃 Laub
Blattfarbe: dunkelgrün
Blattphase: sommergrün
Blattform: quirlartig, lineal
🐝 Ökologie
Bestandssituation (Rote Liste): mäßig häufig
Gefährdung (Rote Liste): Vorwarnliste
Wildbienen: 6 (Nektar und/oder Pollen, davon keine spezialisiert)
🌐 Einheimische Verbreitung

Bitte beachte, dass die angezeigte Verbreitung auf der Karte lediglich als grobe Orientierungshilfe dienen soll. Für eine detailliertere Darstellung und mehr Informationen zur Verbreitung besuche doch gern floraweb.de.

Verbreitung:
häufig
mittel
gering
Höhenlage: planar (<100m1 / <300m)2
bis
montan (500m-600m1 / 800m-1200m)2

1 Mittelgebirge / 2 Alpen⁠

ℹ️ Sonstiges
ist essbar junge Wedel
Verwendung: roh und gekocht in Suppen
Pflanzen je ㎡: 5
⤵️ Klassifizierung
Ordnung: Lippenblütlerartige
Familie: Wegerichgewächse
Gattung: Tannenwedel

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Heimische Wildpflanzen sind die neuen Exoten
Markus Wichert

Heimische Wildpflanzen sind vielerorts selten geworden und damit die neuen Exoten in unseren Gärten. Sie sind, im Gegensatz zu Neuzüchtungen und Neuankömmlingen, eine wichtige Nahrungsquelle für Wildbienen und Schmetterlinge. In puncto Stand- und Klimafestigkeit sind sie anderen Arten deutlich überlegen. Auch kalte Winter überleben sie meist ohne Probleme. Gut für dich, gut für die Natur.
Also pflanzt heimische Arten, so wie diese!

Markus Wichert Naturgärtner

Was ist Gewöhnlicher Tannenwedel?

Der Gewöhnliche oder Gemeine Tannenwedel erinnert tatsächlich an den beblätterten Zweig eines Nadelbaumes, aber die Sumpfpflanzen gehören zur ansonsten eher bodenständigen Familie der Wegerichgewächse (Plantaginaceae). Er wächst in Europa, Grönland und Westasien ebenso wie in Chile.

Die bis über einem Meter langen wintergrünen Wasserpflanzen leben amphibisch – im feuchten Boden oder am Grunde eines Gewässers, wo sie ein sympodial verzweigtes Rhizom und eine Vielzahl von Pfahlwurzeln aufweisen. Daraus erhebt sich der hohle Stängel, der zudem im Inneren ein ausgeprägtes Luftgewebe (Aerenchym) besitzt, sodass er im Wasser nach oben treibt. Nur der oberste Teil ragt aus dem Wasser, gewöhnlich nicht mehr als 40 Zentimeter; die schmalen nadelblattartigen Laubblätter stehen zu 6-12 in Quirlen. Unter der Wasseroberfläche sind sie lang, dünn und weich, über dem Wasser hingegen kurz, steif und horizontal abstehend. Sie verleihen dem Tannenwedel ein Aussehen, das an Schachtelhalme erinnert; eine verwandtschaftliche Beziehung ist allerdings nicht gegeben.

Blüten erscheinen hier im Sommer nur oberhalb des Wassers, und zwar in den Blattachseln. Sie sind äußerst reduziert: ein einziges Perigonblatt, keine Krone, nur ein einzelnes Staubblatt mit rotem Staubbeutel und ein einzelnes unterständiges Fruchtblatt. Daraus entwickelt sich eine längliche 2-3 Millimeter große hartschalige Achäne mit einem einzelnen Samen.

Gewöhnlicher Tannenwedel im Garten

Standort

Im Gartenteich ist eine Wassertiefe von bis zu eineinhalb Meter ideal. Die Pflanzen bevorzugen stehendes bis leicht fließendes und mäßig nährstoffreiches Wasser. Der Grund sollte lehmig und nährstoffreich ausfallen. Im Winter sind die Pflanzen frosthart bis -28 °C.

Sicherheitshalber solltest Du den Tannenwedel in Drahtkörben oder ähnlichen Behältnissen pflanzen, damit er nicht unversehens überhandnimmt.

Vermehrung

Für die Vermehrung sind Ausläufer zuständig; Du kannst die Bestände teilen, sie wachsen zuverlässig erneut an. Im Winter überdauern spezielle Winterknospen, die Turionen, hartschalige Gebilde, die im Herbst gebildet auf den Teichgrund sinken und erst im wärmeren Frühjahr wieder hochkommen und keimen. In der Unterwasserform überwintern auch ganze Triebe, nur über Wasser wird es bei Frost kritisch.

Verwendung

Natürlich ist der Gemeine Tannenwedel bestens für die Uferzone des Gartenteiches geeignet, wo er bei ihm zusagenden Bedingungen recht flott hübsche halb untergetauchte Bestände bilden kann. Im Sumpfbereich bleibt er etwas kleiner als im Wasser schwimmend. Er ist für Teiche in allen Größen zu gebrauchen.

Ökologie

  • Für die Bestäubung ist beim Gewöhnlichen Tannenwedel der Wind zuständig.
  • Die Samen werden vom Wasser davongeschwemmt, bisweilen auch mit Wasservögeln anhaftend transportiert, oder sie werden von diesen gefressen und an anderer Stelle wieder heil ausgeschieden.
  • Der Tannenwedel reinigt das Wasser und reichert es mit Sauerstoff an – um einem Kippen des Gewässers im Sommer vorzubeugen sicherlich nicht die schlechteste Methode.
  • Andererseits kann er in Gräben und Flüssen den Wasserfluss mit seinem mitunter ausufernden Wachstum behindern und andere Sumpfbewohner zurückdrängen.

Wissenswertes

  • Bei uns ziemlich unbekannt: Die Sprosse sind essbar. Zumindest werden die jungen Blätter bei den Inuit in Alaska gegessen.
  • Ebenso dient der Gewöhnliche Tannenwedel im hohen Norden Rentieren als Nahrung.
  • Als Heilpflanze spielt er nur regional eine Rolle, etwa bei entzündlichen Hauterkrankungen, zur Wundheilung und bei Magengeschwüren.
Was sind mehrjährige Stauden?
Markus Wichert

Mehrjährige Stauden bleiben über viele Jahre erhalten. Den Winter überdauern sie eingezogen in Wurzeln, Zwiebeln oder anderen unterirdischen Speicherorganen und treiben im nächsten Frühjahr wieder aus.

Markus Wichert Naturgärtner
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Fotos (5)

Gesamte Pflanze Gewöhnlicher Tannenwedel
Quelle: Shutterschock/shutterstock.com
Blüte Gewöhnlicher Tannenwedel
Quelle: Krzysztof Ziarnek, CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons
Gesamte Pflanze Gewöhnlicher Tannenwedel
Quelle: Christian Fischer, CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons
Gesamte Pflanze Gewöhnlicher Tannenwedel
Gewöhnlicher Tannenwedel: Gesamte Pflanze
Gesamte Pflanze Gewöhnlicher Tannenwedel
Gewöhnlicher Tannenwedel: Gesamte Pflanze

Häufige Fragen

Wo kann man Gewöhnlicher Tannenwedel kaufen?

Am naheliegendsten ist der Kauf in einer Gärtnerei oder einer Baumschule deiner Region.
Unter "Gewöhnlicher Tannenwedel kaufen" findest du sofort erhältliche Angebote unterschiedlicher Internet-Anbieter.

Wert für Insekten und Vögel

Gewöhnlicher Tannenwedel ist in Mitteleuropa heimisch und Nahrungsquelle/Lebensraum für Bienen

Wildbienen insgesamt:
0
Nektar und/oder Pollen

Wildbienenarten

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Gestaltungsideen

Naturnahes Sumpfbeet: Ein Paradies für heimische Flora und Fauna
Quelle: A. Haak
Naturnahes Sumpfbeet: Ein Paradies für heimische Flora und Fauna
nur heimische Pflanzen
Fläche: 3qm
tier- und insektenfreundlich

Teichpflanzen

Am Inhalt mitgewirkt haben:
Dr. rer. medic. Harald Stephan
Dr. rer. medic. Harald Stephan Diplom-Biologe
Markus Wichert
Markus Wichert Naturgärtner
Thomas Puhlmann
Thomas Puhlmann Balkongärtner
Sebastian Hadj Ahmed
Sebastian Hadj Ahmed Balkongärtner
Stand:
19.12.2023