Ratgeber

Physalis anbauen: Alle wichtigen Infos


Beim Anbauen von Physalis im Garten und auf dem Balkon spielen vor allem zwei der über 80 Physalis-Arten eine Rolle: 

Allen Blasenkirschen gemein ist die namensgebende ballonartig aufgetriebene Fruchthülle; bei der Lampionkirsche ist diese leuchtend orange, bei der Kapstachelbeere bleibt sie unauffällig grün mit etwas dunkleren Adern. Im Anbau sind Physalis damit in guter Gesellschaft – auch die Nachtschattengewächse (Solanaceae) Kartoffel, Tomate und Paprika kommen ursprünglich aus Amerika und dienen ebenfalls als Zier-, Obst- und Gemüsepflanzen.

Die ungewöhnlichen Lampions sind nicht nur bei der deutschen Bezeichnung der Gattung der Blasenkirschen namensgebend, sondern auch bei der lateinischen: Physalis kommt von griechisch physa, Blase. Ihre natürliche Verpackung bekommen die im Inneren befindlichen rundlichen Beeren von den beständig weiterwachsenden Kelchblättern, die sich im Laufe der Fruchtreife an der Spitze zu einem Ballon zusammenschließen.

Standort: Wo wachsen Physalis am besten?

Die meisten Physalis-Arten teilen beim Standort gemeinsame Vorlieben: Die euro-asiatische Lampionblume oder Lampionkirsche (Physalis alkekengi) wächst ebenso wie die Kapstachelbeere (Physalis peruviana) gerne an den Ufern von Bächen, in lichten Wäldern, auf Lichtungen und an Wegrändern, in trockenen Gebüschen und steinigen Halden und Hängen auf einem nährstoffreichen und meist kalkhaltigen Ton- und Lehmboden. Dementsprechend ist unsere heimische Lampionblume ein häufiges Unkraut in Weinbergen, wo sie oft große Bestände bildet.

Physalis haben es gerne sonnig ohne zu viel pralle Sonne oder halbschattig und windgeschützt, da die bis knapp einen Meter hohen Pflanzen recht fragile Stängel aufweisen und von starken Winden leicht umgeknickt werden. Eine Wand, Stäbe oder ein Rankgitter geben ihnen im Garten mehr Halt.

Welche Erde für Physalis?

Alle Blasenkirschen wie Lampionblume und Kapstachelbeere brauchen im Garten ebenso wie in Topf und Kübel unbedingt eine gut durchlässige, nährstoff- und basenreiche Erde. Vorzugsweise ist sie sandig-humos und kalkhaltig; im Obstanbau von Physalis peruviana gilt ein pH-Wert von 5,6 bis 6,9 als ideal. Der Boden sollte gleichmäßig feucht gehalten werden, vor allem während der Blütezeit, danach in der Reifezeit etwas weniger. Austrocknen darf er aber keinesfalls, darauf reagieren alle Physalis-Arten ähnlich empfindlich wie auf Staunässe. Bei besonders sonnenexponierten Stellen im Garten solltest Du etwas Mulch um die Physalis anhäufeln: Der natürliche Schutz verhindert an heißen Sommertagen ein vorzeitiges Austrocknen und liefert beim langsamen Verrotten zusätzliche Nahrung.

Wie oft muss man Physalis düngen?

Das kommt auf den Boden an – grundsätzlich sollten Lampionkirsche und Andenbeere eine nährstoffreiche Erde bekommen. Falls es an den Nährstoffen hapert ist Physalis für etwas organischen Dünger wie gut abgehangenen Kompost dankbar, der langfristig Nährstoffe freisetzt. 

Physalis im Topf oder als Kübelpflanze solltest Du etwas häufiger düngen als draußen im Freiland; hier gehen beim Gießen regelmäßig Nährstoffe mit überschüssigem Wasser verloren und müssen ersetzt werden. Mehr über den Sonderfall erfährst Du in unserem Ratgeber Physalis in Topf und Kübel.

Übertreiben darfst Du es mit dem Düngen der Physalis auf keinen Fall: Zu viel Nährstoffe (und Feuchtigkeit) sorgen dafür, dass die Pflanzen kräftig wachsen, aber nur wenig fruchten und blühen. Wenn Du also die dekorativen roten Fruchtstände der Lampionblume oder die Beeren von Kapstachelbeere ernten möchtest solltest Du nicht allzu verschwenderisch mit Dünger umgehen.  

Wie oft soll man Physalis gießen?

Da heißt es die Balance wahren: In Wachstum und Blüte braucht Physalis gleichmäßige Feuchtigkeit, während des Fruchtens etwas weniger. Staunässe ist unbedingt zu vermeiden, da sie die Wurzeln schnell zum Faulen bringt. Andererseits versetzt Trockenheit die Blasenkirschen in einen Ruhezustand, in dem sie nicht mehr weiterwachsen. Allerspätestens wenn sie ihre Blätter schlapp herabhängen lässt solltest Du mit der Gießkanne parat stehen und ihr mit durchdringendem Gießen auf die Sprünge helfen. 

Apropos Wasser: Feuchte Luft ist Physalis immer willkommen – die Kapstachelbeere wächst in den heimatlichen Anden bei einer Luftfeuchtigkeit von 70-80 Prozent. Kein Wunder, dass sie sich in unseren eher lufttrockenen Breiten im Gewächshaus noch viel wohler fühlt.  

Im Sommer verhindert eine Portion Mulch am Boden ein vorzeitiges Austrocknen. Nach der Blütezeit solltest Du die Erde etwas weniger feucht halten; ansonsten wächst Physalis kräftig weiter, bildet aber nur wenige Früchte.

Was muss man bei der Pflege von Physalis beachten?

Im Garten oder auf dem Balkon in Topf und Kübel ist Physalis eigentlich sehr pflegeleicht. 

Wie groß wird Physalis?

Lampionkirsche und Lampionblume (Physalis alkekengi und Physalis alkekengi var. franchetii) werden 40-80 Zentimeter hoch und bis über 90 Zentimeter breit. Im Vergleich zu dieser europäischen Variante wird die Kapstachelbeere unter günstigen Bedingungen ein mannshoher Gigant: Sie erreicht 50-200 Zentimeter Höhe und 60-100 Zentimeter Breite. Umso wichtiger ist bei der Letzteren etwas Hilfe beim Hochwachsen: Du kannst sie an Seilen an einer Mauer oder der Hauswand, an einem Gitter oder an Stäben hochbinden. Genau wie bei Tomaten und vielen anderen Nachtschattengewächse sind die Stängel von Physalis recht fragil und brechen leicht, sobald der Wind mal etwas heftiger weht.

In wärmeren Gefilden, etwa auf den Pazifikinseln wie Hawaii bildet die Kapstachelbeere undurchdringliche Dickichte – nicht unbedingt zur Freude der einheimischen Fauna und Flora, die der invasive Neophyt verdrängt.  

Ist Physalis mehrjährig?

Kommt auf die Physalis-Art an – die Gattung besteht aus einjährigen und aus mehrjährigen Vertretern. 

Im Garten kannst Du Physalis peruviana und Physalis alkekengi mehrere Jahre halten – vor allem wenn die Winter mild bleiben. Die meisten Gärtner säen Lampionkirsche und Lampionblume jedes Jahr neu, und selbst im kommerziellen Anbau hält man die Kapstachelbeere kürzer als die 4-8 Jahre, die ihr normalerweise beschieden wären. Der Grund: Mit steigendem Alter werden Physalis zusehends empfindlicher gegenüber Schädlingen und Krankheiten.  

Wann ist die Ernte von der Lampionblume?

Die hübschen orangefarbenen Fruchtkelche der Lampionblume oder Lampionkirsche (Physalis alkekengi und Physalis alkekengi var. franchetii) sind für Trockengestecke beliebt. Schneide sie im Herbst, sobald sie sich von grün nach orange verfärbt haben und trockne sie gründlich, dann behalten sie ihre Farbe am längsten und zerfallen auch nicht so schnell. 

Früher hat man auch die Beeren im Inneren der Lampionkirsche gegessen – heute ist man da etwas vorsichtiger, da sie selbst im reifen Zustand immer noch eine Reihe von giftverdächtigen Substanzen enthalten. Für die Ernte zum Essen solltest Du daher lieber bei der Kapstachelbeere (Physalis peruviana) bleiben, bei der die Lampions weniger spektakulär mattgrün und letztlich hellbeige bleiben; sie gelten als ungiftig und sind auch das exotische Obst, das man im Lebensmittelhandel als Physalis kaufen kann.

Wie trocknet man die Lampionblume?

Für die Ernte solltest Du im Herbst so lange warten, bis sich die Blasen kräftig orange verfärbt haben. Vorher sind sie unspektakulär grün, im Alter wird die Farbe blasser und die Fruchtkelche zu trocken; dann zerfallen sie bei unvorsichtigem Hantieren. Rechtzeitig getrocknet sind sie wesentlich stabiler und halten deutlich länger.

Haltbar machen kannst Du Lampionblume und Lampionkirsche, indem Du das Kraut mit einer scharfen Gartenschere in der gewünschten Größe abschneidest, ein Seil oder einen Draht daran befestigst und sie an einem schattigen und luftigen Ort gründlich trocknen lässt. Nicht unbedingt kopfüber wie bei anderen Kräutern und Blumen, sondern lieber aufrecht, damit die getrockneten Ballons hinterher nicht in der Vase unnatürlich nach oben weisen. 

Warte im Zweifelsfalle beim Trocknen lieber etwas länger: Bis auch die Beere im Inneren richtig durchgetrocknet ist kann schon mal ein paar Wochen dauern. Zu früh als Dekoration verarbeitet wunderst Du Dich sonst, warum die Lampions plötzlich schimmeln.

Tipp für Lampionblume als Deko: Sobald sie gut durchgetrocknet sind mit Haarspray einsprühen. Dann halten die Blütenkelche deutlich länger und sind in Trockengestecken weniger empfindlich. Mit einem Fön lässt sich übrigens auch ab und zu der unvermeidliche Staub entfernen.

Wie ökologisch ist Physalis?

Wie üblich empfehlen wir bei NaturaDB das Pflanzen von einheimischen Arten. Bei der Gattung Physalis gibt es in Mitteleuropa lediglich die Lampionblume oder Lampionkirsche (Physalis alkekengi und Physalis alkekengi var. franchetii), die nur bedingt essbare Früchte liefert, aber mit ihren hübschen orangefarbenen Fruchtkelchen überzeugt. Der beliebte Obstlieferant Kapstachelbeere (Physalis peruviana) stammt hingegen aus Südamerika und ist nicht ganz so gut an unsere heimische Fauna angepasst.

Ist Physalis eine gute Bienenweide?

Als Bienenweide oder für Schmetterlinge sind Lampionblume und Kapstachelbeere wenig geeignet – wie bei Nachtschattengewächsen (Solanaceae) üblich werden sie vorwiegend von Fliegen und vom Wind bestäubt. Darauf deuten bereits ihre eher unauffälligen Blüten hin: Mit ihrer mattgelben Farbe und teils dunkleren Mitte erinnern sie an verrottendes Material. Das macht sie in den Augen von Dipteren interessanter als in denen von Hummeln und Honigbienen.

Tipp zum Bestäuben von Physalis: Nachhelfen geht am besten wie bei den nahen Verwandten Tomate und Paprika: Regelmäßig einnebeln und ab und zu kräftig schütteln! Dadurch rieselt der Pollen aus den Staubbeuteln und wird von Wind und Schwerkraft auf die nächsten Blüten verteilt.  

Physalis als invasiver Neophyt

Die Verbreitung der Physalis-Samen erfolgt mithilfe der Früchte, die von zahlreichen Tieren wie Vögeln und Säugetieren gefressen werden und den Verdauungstrakt unbeschadet passieren. Sie haben eine niedrige Keimrate, bleiben aber lange keimfähig. Das funktioniert nicht nur bei Vögeln und Kleinsäugern, sondern auch beim Menschen: Die als Obst beliebte Kapstachelbeere (Physalis peruviana) wächst nicht ganz zufällig besonders häufig in der Nähe von Kläranlagen und Vorflutern oder auf mit Klärschlamm gedüngten Feldern

Als invasiver Neophyt macht sich die Kapstachelbeere (Physalis peruviana) weltweit unbeliebt: Sie gilt mittlerweile unter anderem in China und Indien, Australien und vielen Inseln im Pazifik als eingebürgert; auf Hawaii bildet sie stellenweise regelrechte Dickichte, die die einheimische Fauna und Flora beeinträchtigen. Ebenfalls invasiv wachsen andere Arten wie Physalis grisea, Physalis pubescens und Physalis pruinosa, sie sind aber bei weiten nicht so verbreitet wie der beliebte Beerenlieferant.

In Deutschland hält sich die Bedrohungslage durch invasives Wachstum in Grenzen; für die Kapstachelbeere sind die klimatischen Bedingungen nicht gut genug und die Winter des Öfteren zu kalt. Mit fortschreitendem Klimawandel könnte sich aber auch das ändern. Andererseits breitet sich unsere in Südosteuropa und Asien heimische Lampionblume (Physalis alkekengi) zusehends Richtung Benelux-Staaten und Großbritannien aus und gilt inzwischen in den USA und in Kanada als eingebürgert. Dagegen sind die wilden Bestände von Lampionblume und Kapstachelbeere in Deutschland bislang eher selten und unbeständig.

Physalis als Kompost und Mulch

Physalis schneidet man üblicherweise im Frühjahr, bevor die Pflanzen erneut austreiben (siehe dazu auch unseren Ratgeber Physalis schneiden). Die Reste davon kannst Du auf dem Komposthaufen recyceln oder sie für Mulchhaufen verwenden. Letzteres liebt die Physalis auch selbst, vor allem an besonders sonnenexponierten Standorten: Mulch um die Pflanzen angehäufelt schützt im Sommer den Boden vor schnellem Austrocknen und liefert darüber hinaus dank der fleißigen Hilfe von Pilzen, Würmern und anderen Kleintieren für die kontinuierliche Versorgung mit Nährstoffen, sodass Du Dir das Düngen sparen kannst.

Ab ins Beet: Wohin im Garten mit der Physalis?

Die verschiedenen Physalis-Arten lassen sich im Garten wie auch auf Balkon und Terrasse vielfältig einsetzen; dekorativ sind sie mit ihren ungewöhnlichen Fruchtständen immer, und die Kapstachelbeere glänzt zudem mit essbaren Früchten. Gepflanzt werden kann sie ebenso wie Lampionblume und Lampionkirsche

Beim Pflanzen von Physalis musst Du darauf achten, dass sie je nach Standort und klimatischen Bedingungen sehr ausbreitungswillig sind. Mit ihren widerstandsfähigen Rhizomen und den reichhaltig gebildeten Samen nehmen sie den ihnen zur Verfügung stehenden Raum schnell ein, wenn Du ihnen nicht Einhalt gebietest oder der Winter besonders streng ausfällt. Gegebenenfalls empfiehlt sich eine Rhizomsperre, damit die Physalis nicht auch im eigenen Garten unfreiwillig zum invasiven Neophyten wird.  

Kann man auf dem Balkon Physalis anbauen?

Das geht sogar sehr gut – die Kapstachelbeere (Physalis peruviana) liefert leckere Früchte, die Lampionblume (Physalis alkekengi) fällt mit ihren namensgebenden leuchtend orange Lampions auf. Mit unter einem Meter Höhe sind sie auf dem Balkon für Topf, Kasten und Kübel gut geeignet. 

Bei kleinen Kindern oder Hunden und Katzen im Haushalt ist Vorsicht angebracht: Gerade auf Balkon und Terrasse solltest Du daran denken, dass bei allen Arten von Physalis sämtliche Pflanzenteile bis auf die reifen Früchte der Kapstachelbeere zumindest leicht giftig sind. Immerhin gehört Physalis zu den Nachtschattengewächsen und macht ihrer Familie alle Ehre. Aber keine Panik – die nahen Verwandten Kartoffel und Tomate sind ungefähr genauso giftig, aber längst nicht so bedenklich wie die ausgewiesenen Giftpflanzen Bilsenkraut und Schwarzer Nachtschatten.  

Wie baut man Physalis im Gewächshaus an?

Physalis ist auch zum Anbauen im Gewächshaus oder Wintergarten geeignet. Dort weiß sie vor allem die hohe Luftfeuchtigkeit zu schätzen, mit der sie besonders gut wächst, wie auch den frostfreien Standort; als optimale Temperatur zum Überwintern gelten 15 °C, die unter Glas üblicherweise kein Problem sind. Dadurch wächst sie zuverlässig mehrjährig, während ein strenger Winter die südamerikanischen Physalis-Arten im Freiland in unseren Breiten schon mal vorzeitig dahinraffen kann.

Wichtig für den Anbau von Physalis im Gewächshaus:

Physalis anbauen im Topf oder Kübel

Die meisten Arten von Blasenkirschen sind auch fürs Pflanzen in Topf oder Kübel geeignet; siehe dazu auch unsere Auflistung von Arten und Sorten von Physalis. Als potentielle Kübelpflanzen sind hier unter anderem aufgeführt 

Natürlich eignet sich auch unsere einheimische Lampionblume oder Lampionkirsche für die Kübelbepflanzung. Diese ist wie die Andenbeeren mehrjährig, wird aber meistens nur einjährig gehalten.  

Beim Physalis anbauen im Topf oder Kübel musst Du folgendes beachten:

Die Andenbeere im kommerziellen Anbau

Bei uns findet man die Früchte von Physalis, genauer der Kapstachelbeere oder Andenbeere (Physalis peruviana) häufig bei den Exoten in der Obst- und Gemüseabteilung. Dort werden sie in kleinen Körbchen verkauft – mitsamt ihrer papierartigen Hülle, die für die saftige Beere im Inneren einen vergleichbar optimalen Schutz bietet wie die Schale der Banane und mit der keine Luftpolsterfolie mitkäme. Der große Vorteil: So natürlich verpackt lässt sie sich nicht nur gut transportieren, sie hält sogar bei Raumtemperatur oft mehrere Wochen. Die Beeren anders zu verpacken wäre so abwegig wie geschälte Eier in Plastikschale mit Folie drüber – es gibt ja nichts, was man nicht sinnloser und schlechter machen könnte als das große Vorbild Mutter Natur… 

Kommerziellen Anbau von Physalis betreibt man in Südamerika, vor allem in Kolumbien, und anderen tropischen und subtropischen Ländern. die Kapstachelbeere wächst zuverlässig und schnell selbst an Stellen, an denen kein Ackerbau möglich wäre, wie daheim an unzugänglichen Berghängen der Anden. In Südafrika sind die orangefarbenen Beeren so beliebt, dass man sie getrost als Grundnahrungsmittel bezeichnen kann; hier kommen sie frisch, getrocknet, als Konserve oder zu Marmelade verarbeitet zum Verkauf und werden in der Küche vielfältig verwendet.

Wenn Du Dich über den Preis von Kapstachelbeeren wunderst: Physalis anbauen ist für die Bauern wesentlich aufwändiger als bei anderem Obst und Gemüse. Die Kapstachelbeere müssen sie aus Samen vorziehen, vereinzeln, auspflanzen, regelmäßig hochbinden und gießen, und die Früchte lassen sich nur vorsichtig von Hand ernten und in die Transportverpackung bringen. Das alles macht Physalis teuer – wobei wie üblich die Landwirte für ihre Arbeit nur einen Bruchteil vom Supermarkt-Preis bekommen.  

Ist Physalis als Bodenfestiger geeignet?

Allerdings – die Flachwurzler verfügen über ein weitverzweigtes Rhizom mit zahlreichen feinen Faserwurzeln, die das Erdreich zusammenhalten. So kann Physalis auch an felsigen Hängen mit wenig Humus gedeihen, ohne dass alles beim ersten wie in den Tropen üblich heftigen Regen davonschwimmt. Dementsprechend nutzt man die verschiedenen Physalis-Arten in den Tropen und Subtropen gerne als Bodenfestiger, um rutschige Hänge und Böschungen zu sichern. 

Es spricht nichts dagegen, Physalis auch im heimischen Garten zur Bodenfestigung einzusetzen; die Erde sollte nur gleichmäßig feucht sein und wenigstens im Halbschatten liegen, dann bildet die sich rasch ausbreitende Staude schnell dichte Bestände. Beim ersten Frost sterben die oberirdischen Teile ab, die Rhizome der Lampionblume/Lampionkirsche überwintern, sofern es nicht allzu kalt wird. Alles über die Frostfestigkeit der Blasenkirschen erfährst Du in unserem Ratgeber Physalis überwintern.

Viele, viele Sorten: Welche Physalis ist die beste?

Beim Anbau von Physalis wirst Du als Zierpflanze vor allem die Lampionblume Physalis alkekengi var. franchetii verwenden. Ihre Früchte sollte man lieber nicht essen, aber die namensgebenden Lampions sind hier im Gegensatz zu denen der obstliefernden Andenbeere leuchtend orange gefärbt und noch etwas größer als die der Stammform. Bei der Größe hast Du die Auswahl zwischen bis zu zwei Meter hohen Riesen wie Lampionblume ‚Gigantea‘ (Physalis alkekengi var. frachnetii ‚Gigantea‘) und unter einem Meter kleinen Zwergen wie Lampionblume ‚Gnome‘ (Physalis alkekengii var. franchetii ‚Gnome‘).

Für den Anbau der schmackhaften Beeren steht Dir eine ganze Reihe von Sorten der Andenkirsche oder Kapstachelbeere Physalis peruviana zur Verfügung wie Andenbeere ‚Goldvital‘ und Andenbeere ‚Little Lanterns‘, die Du auch im Kübel auf dem Balkon halten kannst. Andere Sorten liefern ebenso schmackhafte Früchte und wachsen natürlich auch im Freiland oder im Gewächshaus.

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