Ratgeber

Physalis vermehren


In unseren Gärten spielen zwei Physalis-Arten die Hauptrollen: Lampionblume und Lampionkirsche (Physalis alkekengi, Physalis alkekengi var. franchetii) als Zierpflanze und die Kapstachelbeere oder Andenbeere (Physalis peruviana), die wegen ihrer essbaren Beeren beliebt ist. Beide lassen sich in ähnlicher Weise vermehren. 

Lampionblume und Lampionkirsche vermehren

Physalis alkekengi und ihre im Garten wegen ihrer Größe noch wesentlich beliebtere Varietät Physalis alkekengi var. franchetii sät man üblicherweise jedes Jahr neu aus. Im Haus lassen sich die Pflanzen genau wie die verwandten Tomaten auf der Fensterbank vorziehen, sodass für das Pflanzen im Garten oder im Kübel ab den Eisheiligen kräftige Exemplare zur Verfügung stehen. Die Physalis ist aber prinzipiell mehrjährig und zudem frosthart bis -23 °C – bei milden Wintern kannst Du sie also auch einige Jahre wachsen lassen. 

In dieser Zeit breitet sie sich mit ihrem weithin kriechenden Rhizom zügig in der Umgebung aus; wenn Du nicht aufpasst wird sie schnell invasiv. Gemischte Rabatten werden so schnell zum reinen Lampionblumenbeet. Eine Rhizomsperre und/oder regelmäßiges Schneiden und Ausreißen verhindert das.

Eine Alternative zur Aussaat ist es, Lampionblumen und Lampionkirsche im Frühjahr durch Teilen zu vermehren. Sind die Büsche zu groß geworden kannst Du das Dickicht auseinanderdröseln und umpflanzen.

Kapstachelbeere vermehren

Im Gegensatz zu unserer in Europa heimischen Lampionblume ist die Kapstachelbeere nicht winterhart – sie verträgt bestenfalls 4 °C, die selbst unsere warm gewordenen Winter immer noch locker erreichen. Du kannst sie wie in unserem Ratgeber Physalis überwintern geschützt über die kalte Jahreszeit bringen oder sie im Frühjahr aus Samen neu aussäen.

Die Aussaat kannst Du nach den Eisheiligen direkt im Freiland vornehmen; je nach Standort im Garten oder auf dem Balkon reifen die Früchte der Physalis dann aber nicht mehr zuverlässig aus. Du kannst sie auch ebenso gut wie Lampionblume und Tomate im Haus, im Wintergarten oder Gewächshaus vorziehen und die voll entwickelten kleinen Pflanzen im Garten auspflanzen, sobald keine Spätfröste mehr drohen.

Zu groß gewordene Physalis-Sträucher kannst Du auch im Frühjahr teilen und verpflanzen. Eine Handbreit große Stecklinge schneidet man im Sommer relativ weit unten ab und bewurzelt sie in einer lockeren und gleichmäßig feucht gehaltenen Erde. 

Physalis-Stecklinge sind nicht so kräftig wie aus Samen nachgezogene, aber dafür blühen sie dank ihres Vorsprungs ausgiebig und tragen eine reichhaltige Ernte.

Eine platzsparende Alternative zum Physalis überwintern ist das Schneiden und Bewurzeln von Stecklingen im Herbst. Die nehmen im warmen Haus deutlich weniger Platz in Anspruch als eine Physalis im Topf oder Kübel. Sobald es draußen wieder wärmer wird kannst Du sie ebenso wie vorgezogene Sämlinge ins Freiland setzen.

In tropischen und subtropischen Ländern wächst Physalis vielerorts als invasiver Neophyt; bei uns ist die Gefahr dank der vergleichsweise kalten Winter gering, aber auch in denen kann sich die Kapstachelbeere munter mittels ihrer Rhizome ausbreiten, wenn sie nur nicht zu kalt ausfallen.

In kommerziellen Anbau hält man die Kapstachelbeere in der Regel vier Jahre. Danach werden sie durch neue ersetzt, denn mit der Zeit werden sie zusehends empfindlicher gegenüber Krankheiten und Schädlingen.

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