Die Pflanzen in unseren Gärten sind in aller Regel so winterhart, wie sie es von ihren natürlichen Standorten gewöhnt sind. Bei einigen Arten der Gattung Physalis stellt sich die Frage nach winterhart oder nicht erst gar nicht, da sie ohnehin nur einjährig wachsen. Andere sind ausdauernd; dazu gehören auch die beiden in Deutschland am häufigsten gepflanzten Physalis-Arten. Die eine ist gut winterhart, die andere solltest Du tunlichst vor Frost schützen.
Kann man Physalis überwintern?
Ja, die in unseren Gärten und auf Balkon und Terrasse häufigsten Vertreter der Gattung Physalis sind mehrjährig und lassen sich überwintern. Am bekanntesten sind
- die Lampionblume oder Lampionkirsche (Physalis alkekengi und Physalis alkekengi var. franchetii) mit ihren orangenen Fruchtballons und
- die wegen ihrer essbaren Beeren beliebte Andenbeere oder Kapstachelbeere (Physalis peruviana).
Die Lampionblume sät man in unseren Breiten üblicherweise jährlich aus, wobei sie milde Winter problemlos übersteht. Im Herbst sterben die oberirdischen Teile bei niedrigen Außentemperaturen ab, und die unterirdischen Rhizome überleben und treiben im Frühjahr erneut aus.
In ähnlicher Weise wird die frostempfindliche Kapstachelbeere in den Anden 8-10 Jahre alt. Meistens hält man sie nicht ganz so lange, da sie mit zunehmendem Alter empfindlicher gegenüber Krankheiten und Schädlingen wird. Zudem musst Du die Andenbeere im Winter etwas wärmer stellen als ihre einheimische Schwester – sie braucht mindestens +4 °C.
Ist die Physalis winterhart?
Hängt von der Physalis-Art ab: Unsere in Europa heimische Lampionblume oder Lampionkirsche (Physalis alkekengi) gilt als winterhart bis Winterhärtezone 6, sprich bis zu -23 °C. Dagegen benötigt die aus Südamerika stammende Kapstachelbeere (Physalis peruviana) eine Mindesttemperatur von +4 °C. Sie ist zwar ebenfalls mehrjährig, braucht aber zum Überwintern deutlich mildere Bedingungen als ihre heimische Verwandte. Sind die Blätter und Stängel im Herbst abgestorben kannst Du etwas Mulch oder Reisig anhäufeln und sie so über einen milden Winter bringen. Sicherer ist es, die Andenbeere auszugraben und im Haus oder in Gewächshaus oder Wintergarten frostfrei zu überwintern. Am bequemsten in der Handhabung ist Physalis im Topf oder Kübel; so kannst Du rechtzeitig vor den ersten kalten Nächten in wärmere Gefilde transportieren.
Welche Temperaturen verträgt die Physalis?
Unsere im Südosten Europas beheimatete Lampionblume oder Lampionkirsche (Physalis alkekengi) hält im Winter bis zu -23 °C aus; dagegen braucht die südamerikanische Andenbeere oder Kapstachelbeere (Physalis peruviana) mindestens 4 °C. Sommergrün sind sie beide, heißt das oberirdische Grün stirbt bei zu viel Kälte ab und die Pflanzen treiben im Frühjahr neu aus.
Als ideale Überwinterungstemperatur für Physalis peruviana gelten 15 °C – etwa im Haus, in der Garage oder unter Glas im Gewächshaus oder Wintergarten. Falls die Staude für den Winterstand zu sperrig ist kannst Du sie bereits im Herbst zurechtstutzen, ansonsten warte damit bis zum frühjährlichen Neuaustrieb.
Im Mai kannst Du die Kapstachelbeere nach den Eisheiligen wieder ins Freie stellen, wenn definitiv kein Frost mehr droht. Ansonsten sind vornehmlich die jungen Triebe spätfrostgefährdet. Zu diesem Termin lassen sich auch neu aus Samen vorgezogene Lampionblumen ins Freiland pflanzen oder frisch aussäen.
Weitere Ratgeber und Hinweise zur Pflanze
Physalis anbauen gehört zur Gattung Physalis und damit zur Familie der Nachtschattengewächse (Solanaceae). Die meisten Arten stammen aus Amerika und sind mit ihren charakteristischen „Laternen“ nicht nur beliebte Zierpflanzen für den Garten, einige liefern ebenso wie die verwandten Kartoffeln, Tomaten und Paprika Essbares für die Küche. Was Du beim Pflanzen von Physalis anbauen alles beachten musst erfährst Du in unserem Ratgeber Physalis anbauen
Soll man Physalis ausgeizen ausgeizen oder nicht? Bei Tomaten macht man es ja schließlich auch. Dagegen ist das regelmäßige Abknipsen von Trieben bei den verschiedenen Arten und Sorten von Physalis nicht unbedingt nötig. Näheres dazu erfährst Du in unserem Ratgeber Physalis ausgeizen
Physalis ernten liefert im Herbst die typischen Fruchtkelche mit einer kleinen Beere im Inneren. Bei der Ernte von Physalis hat man es entweder auf die dekorativen Lampions abgesehen oder bei den Kapstachelbeeren auf deren leckeren Inhalt. Alles Wissenswerte rund um das Thema kannst Du nachlesen in unserem Ratgeber Physalis ernten
Blasenkirschen wie Physalis Früchte haben ihren Namen nicht von ungefähr: Während die Blüten der Nachtschattengewächse noch wenig spektakulär erscheinen fallen die daraus hervorgehenden Fruchtstände umso mehr ins Auge. In ihrem Inneren sitzt jeweils eine einzelne runde Beere, die man grün auf gar keinen Fall essen sollte. In der Reife sind die ungiftigen Früchte der Kapstachelbeere umso beliebter. Was giftig ist und was essbar, wie sie schmecken und was man damit alles machen kann haben wir für Dich zusammengefasst: Schau mal in unseren Ratgeber Physalis Früchte
Physalis giftig bildet wie alle Blasenkirschen tomatenähnliche Früchte in einer papierartigen Hülle. In ihren Heimatländern werden sie bei vielen Physalis-Arten gegessen. Bei den bei uns im Garten und auf dem Balkon gängigen Sorten solltest Du Dich auf die Kügelchen der Kapstachelbeere beschränken und auch die nur voll ausgereift genießen. Was es mit den giftigen und essbaren Beeren auf sich hat kannst Du nachlesen in unserem Ratgeber Physalis-Früchte giftig
Physalis Heilpflanze ist eine beliebte Zierpflanze für den Garten, aber die Gattung der Blasenkirschen kann noch mehr: Die in Mitteleuropa heimische Lampionkirsche wussten bereits die alten Römer und Griechen als Heilpflanze zu schätzen, und weltweit ist die obstliefernde Kapstachelbeere eines der gebräuchlichsten Naturheilmittel überhaupt. Überraschende Einblicke zu diesem Thema eröffnet Dir unser Ratgeber Physalis als Heilpflanze
Physalis im Kübel wächst am besten im Freiland; wie die meisten anderen Physalis lässt sie sich aber auch im Topf oder Kübel halten. Dann wird sie nur so groß, wie es der Platz im Container zulässt. Zudem kannst Du sie als Kübelpflanze leicht im Haus überwintern, da sich die Pflanzen einfach transportieren lassen. Alles was Du bei der Pflege beachten musst kannst Du nachlesen in unserem Ratgeber Physalis im Topf und als Kübelpflanze
Physalis schneiden musst Du nur schneiden, wenn sie zu groß zu werden droht oder nachdem die oberirdischen Teile im Winter vertrocknet sind. Ansonsten ist sie in punkto Schnittmaßnahmen sehr pflegeleicht. Weitere Informationen findest Du in unserem Ratgeber Physalis schneiden
Physalis vermehren wird in der freien Natur vor allen durch Tiere verbreitet – allen voran Vögeln und Säugern, die sich für die schmackhaften Beeren im Inneren der Lampions interessieren. Ansonsten behilft sie sich selber mit vegetativer Vermehrung, dank derer sie sich rasch auszubreiten vermag. Beide Methoden kannst auch Du nutzen; was Du dabei beachten solltest erfährst Du in unserem Ratgeber Physalis vermehren
Physalis düngen benötigt wie alle Physalis-Arten einen nährstoffreichen Boden. Bei einer mageren Gartenerde ist daher regelmäßiges Düngen angebracht, ebenso wie bei Physalis im Topf oder Kübel. Näheres dazu kannst Du nachlesen im Ratgeber Physalis düngen
Physalis Krankheiten und Schädlinge ist wie alle Physalis-Arten relativ unempfindlich und wird nur selten von Schädlingen und Krankheiten bedroht. Wenn sie nicht wächst oder braune Blätter bekommt liegt das meistens an der Pflege und nicht an irgendwelchen ungebetenen Gästen. Das Wichtigste über Erkrankungen und Schadinsekten kannst Du nachlesen im Ratgeber Physalis Krankheiten und Schädlinge
Physalis Anzucht kannst Du als Jungpflanzen kaufen oder selber aussäen. Wie Letzteres am zuverlässigsten funktioniert erzählen wir Dir in unserem Ratgeber Physalis ziehen