Diese Pflanze ist in Mitteleuropa nicht heimisch
Bedenke, die auf heimische Wildpflanzen angewiesenen Tierarten, wie die meisten Wildbienen- und Schmetterlingsarten sowie davon abhängige Vögel, sind von einem dramatischen Artenschwund betroffen. Mit heimischen Arten kannst du etwas zum Erhalt beitragen.
Markus Wichert
Naturgärtner
Was ist Purpur-Leinkraut?
Das Purpur-Leinkraut (Linaria purpurea) ist eine beliebte Gartenpflanze aus der Familie der Wegerichgewächse (Plantaginaceae), die ursprünglich in Italien beheimatet ist. Die aufrechten, schlanken Stauden werden 60-80 Zentimeter hoch und weisen einfache linealische, 2-6 Zentimeter lange mittelgrüne Blätter auf, die unten dicht gedrängt und weiter oben am Stängel wechselständig stehen. An langen schlanken Trauben am Ende der Stängel erscheinen die fünfzähligen und zygomorphen, zweilippigen violetten oder purpurfarbenen Blüten; sie werden 1-2 Zentimeter groß und haben einen gebogenen Sporn und eine aufgewölbte Unterlippe, ähnlich wie beim Löwenmäulchen. Die kugeligen braunen Früchte haben zwei Kammern und öffnen sich an der Spitze, um die millimetergroßen runzeligen schwarzen Samen zu entlassen.
Purpur-Leinkraut im Garten
Quelle: Golden Shark 2/shutterstock.com
Standort
Das Rote Leinkraut ist wenig anspruchsvoll, bevorzugt aber einen mäßig nährstoffreichen, leichten und durchlässigen sandigen Boden mit voller Sonne. Im Winter müssen die Pflanzen gegebenenfalls vor zu viel Feuchtigkeit geschützt werden.
Schnitt
Ein Schnitt ist vor allen notwendig, wenn man im Herbst die Selbstaussaat verhindern möchte. Ansonsten braucht man nur ab und zu verwelkte Triebe abzuschneiden.
Vermehrung
Das Rote Leinkraut sorgt unbeaufsichtigt auch kräftig für seine Selbstaussaat. Außer mit Samen kann man es mit noch nicht vollständig verholzten Stecklingen vermehren oder die Bestände teilen.
Verwendung
Mit seinem reichhaltigen Blütenschmuck ist das Rote Leinkraut eine Zierde für Steingärten, Blumenbeete und Rabatten und kommt in Gruppen am besten zur Geltung.
Schädlinge
Die meisten Probleme verursachen Blattläuse, die hier Dauergäste sind, und Mehltau.
Ökologie
Quelle: colin robert varndell/shutterstock.com
Die Bestäubung des Roten Leinkrautes erfolgt vor allen durch Bienen und Hummeln, die mit ihrem Körpergewicht den Öffnungsmechanismus betätigen können. Pollen als Futter für ihre Jungen sammeln hier die beiden Wildbienen Anthidium manicatum und Melitta leporina. Die Blätter verwenden einige Schmetterlinge als Raupenfutter. Die Verbreitung erfolgt durch den Wind und nicht zuletzt durch Ameisen, die sich für das ölhaltige Elaisom des Samens interessieren.
Wissenswertes
Neben der Wildform bekommt man im Gartenfachhandel auch diverse Zuchtsorten, unter anderem mit weißen oder rosafarbenen Blüten. Für Nutztiere ist die Pflanze giftig.
Was sind mehrjährige Stauden?
Mehrjährige Stauden bleiben über viele Jahre erhalten. Den Winter überdauern sie eingezogen in Wurzeln, Zwiebeln oder anderen unterirdischen Speicherorganen und treiben im nächsten Frühjahr wieder aus.
Markus Wichert
Naturgärtner
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