https://www.naturadb.de/pflanzen/chenopodium-giganteum/?thema=24
Licht: | Sonne bis Halbschatten |
Boden: | durchlässig bis humos |
Wasser: | feucht bis frisch |
Nährstoffe: | nährstoffreicher Boden |
Kübel/Balkon geeignet: | ja |
Pflanzenart: | Einjährige |
Wuchs: | krautig |
Höhe: | 1 - 3 m |
Breite: | 30 - 50 cm |
Wurzelsystem: | Flachwurzler |
Thematisch passende Pflanzen:
Blütenfarbe: | weiß |
Blühzeit: | |
Blütenform: | rispenförmig |
Blattfarbe: | grün |
Blattform: | dreieckig, leicht gezähnt |
Raupen: | 10 (davon keine spezialisiert) |
Käfer: | 1 |
ist essbar |
Triebspitzen roh, ältere Blätter dünsten Verwendung: wie Spinat |
Aussaat: |
Baumspinat, Spinatbaum oder Riesen-Gänsefuß (Chenopodium giganteum) ist der riesige Verwandte unseres vergleichsweise winzigen Gemüsespinates: Das zur Familie der Gänsefußgewächse (Chenopodiaceae) gehörige einjährige Kraut wird bis zu drei Metern hoch. Im Himalaya von Indien, Tibet und Nepal wächst er wild und wird dort ebenfalls in Gärten als Gemüse angebaut; in vielen Regionen wurde er mittlerweile importiert.
Auffällig sind bereits die straff aufrechten, im oberen Teil reich verzweigten Stängel durch ihre frische grüne Farbe, die rot und rotviolett durchsetzt ist. Sie werden in Bodennähe bis zu fünf Zentimeter dick. Die rhombischen bis eiförmigen oder einfach dreilappigen Blätter werden in Bodennähe bis zu 20 Zentimeter lang und fast ebenso breit, weiter oben fallen sie deutlich kleiner aus. Sie haben einen in den Blattstiel verschmälerten Grund, eine stumpfe Spitze und einen unregelmäßig gewellten und gezähnten Rand. Oft ist die Blattspreite mehlig bepudert und vor allem jung ebenso rot wie der Stängel.
Die Blütenstände sind blattfreie endständige große Rispen mit zahlreichen zwittrigen Blüten, die einzeln oder meist in gehäuften Knäueln stehen. Seine Einzelblüten sind fünfzählig, radiärsymmetrisch und zwittrig, mit gleich gestalteten Hüllblättern. Die Tepalen sind eiförmig und weisen einen häutigen Rand auf, und ihre Farbe ist ähnlich wie beim Rest der Pflanze rot und dunkelgrün.
Die hängenden Früchte sind einsamige Nüsse; sie enthalten schwarze oder schwarzrote, 1-2 Millimeter große linsenförmige Samen.
Der Baumspinat mag einen nährstoffhaltigen und sandig-humosen Boden, stellt aber keine allzu großen Ansprüche. Er muss ständig feucht gehalten werden, damit die Blätter zart bleiben, und darf niemals in der Sonne stehen; am wohlsten fühlt er sich im Schatten oder zumindest Halbschatten. Regelmäßiges Hacken nimmt er dankbar zur Kenntnis. Beim Pflanzen muss man daran denken, dass aus den kleinen Setzlingen schnell gewaltige Exemplare werden, die recht viel Raum beanspruchen. Größenbedingt sollte man ihn auch nicht gerade in die zugigste Ecke des Gartens verbannen, wo ihn heftige Winde umpusten.
Geschnitten werden die Pflanzen zur Ernte; dazu pflückt man gerade so viele Triebe mit Blättern oder einzelne Blätter wie man aktuell in der Küche braucht, den Rest lässt man stehen und weiterwachsen. Oder man erntet die komplette Pflanze. Die nach dem ersten Frost verwelkenden Reste kann man entsorgen. Will man eine Selbstaussaat verhindern, muss man die Fruchtstände rechtzeitig vor der Reife abernten.
Die Vermehrung durch Aussaat ist einfach; die Samen keimen schnell und zuverlässig. Selbst gesammelte Samen müssen richtig ausgereift sein, was man an ihrer schwarzen Färbung erkennt. Am besten bringt man sie im Frühjahr gleich an Ort und Stelle im Garten aus. Es handelt sich um einen Lichtkeimer, den man nur vorsichtig auf das Substrat andrücken sollte. Unbeaufsichtigt sorgt er auch im Alleingang für reichliche Selbstaussaat. Wer sich vor Schneckenschützen möchte, kann die Pflanzen auch in Töpfen vorziehen und erst später im Freiland aussetzen.
Mit seinen mehligen und roten Blättern und Stängeln ist der Baumspinat auch im Nutzgarten eine äußerst dekorative Pflanze – so dekorativ, dass sie oft auch den Sprung in den Ziergarten schafft. Auch in Kübeln und Containern lässt er sich halten und in dieser Weise auch auf Balkone und Terrassen bringen.
Nicht anders als unsere gewohnten Spinatpflanzen wird auch der Baumspinat vor allem in der Jugend schnell zum Festmahl für Schnecken. Zudem ist er anfällig für Mehltau.
Verwandte Chenopodium-Arten sind begehrte Futterpflanzen für Schmetterlingsraupen; inwieweit sich diese Vorliebe auch auf den Baumspinat ausdehnt ist bisher nicht näher untersucht worden. Die Verbreitung der kleinen Samen übernimmt der Wind. Für die Bestäubung der kleinen und offen liegenden Blüten sind vor allem Fliegen und Käfer zuständig.
Vermutlich stammt der Baumspinat aus Indien und leitet sich vom Weißen Gänsefuß (Chenopodium album) ab. Heute wird er in vielen asiatischen Ländern in Gärten angebaut. In der Landwirtschaft spielt der Baumspinat keine Rolle, obwohl er äußerst ertragreich ist und unkompliziert in der Haltung. Zudem nimmt er nicht viel Platz im Beet in Anspruch, da er vornehmlich in die Höhe wächst. Möglicherweise wird man in den nächsten Jahrzehnten verstärkt auf ihn zurückkommen.
Die Blätter des Baumspinates sind essbar; sie werden wie unser einheimischer Spinat gekocht und in der Küche meist ebenso verwendet. Sie enthalten jedoch höhere Mengen Oxalsäure und Saponine, sodass man sie besser in einer größeren Wassermenge kocht statt sie nur zu dünsten. Die Inhaltsstoffe können in höheren Konzentrationen zu Verdauungsbeschwerden führen und bei längerem Konsum schlimmstenfalls Nierensteine und Hämolyse. In kleinen Mengen sind sie jedoch unbedenklich und können auch roh als Salat zubereitet werden.
Auch die Samen sind essbar – sie werden in ihrer Heimat traditionell ähnlich wie Reis gekocht, oder man vermahlt sie und verwendet sie mit anderem Mehl gemischt zum Backen. Nicht von ungefähr ähneln sie Quinoa, denn beide Pflanzen sind eng miteinander verwandt. Aus den übrigbleibenden Stängeln kann man Stöcke herstellen, und die Wurzeln verwendet die Traditionelle Chinesische Medizin als Arzneimittel.
Für den Ziergarten gibt es kleiner bleibende Formen, die ebenso hübsch gefärbt sind.
Einjährige Pflanzen keimen, wachsen und blühen innerhalb eines Jahres. Durch Versamen können sie sich erhalten und wieder am selben Standort erscheinen. Manche „wandern“ so durch den Garten und erfreuen uns an immer neuen Standorten.
Nein – nach einem Jahr ist Schluss mit Gemüse, denn den Winter wird er nicht überstehen. Allerdings sorgt er ziemlich fleißig für Selbstaussaat, indem er überall in der Umgebung seine schwarzen linsenartigen Samen verteilt. Sie keimen schnell und zuverlässig und können ungewollt dafür sorgen, dass es plötzlich mehr Baumspinat im Garten gibt als geplant. Vor allem wenn man die abgeblühten Teile auf dem Komposthaufen entsorgt kann sich das als fataler Fehler erweisen, denn die Samen überleben das problemlos und keimen nach dem Ausbringen an unvorhergesehenen Stellen.
Dafür wird er in asiatischen Ländern angebaut. Dort erntet man die Blätter und bereitet sie roh als Salat oder gedünstet als Gemüse zu, genau wie bei unserem Spinat und Mangold. Die Samen lassen sich wie Quinoa kochen oder gemahlen zum Backen verwenden. Aufpassen muss man nur bei größeren Mengen, da die Pflanzen Oxalsäure und Saponine enthalten, die der Verdauung einen Streich spielen können. Für empfindliche Personen ist daher gekochter Baumspinat eher zu empfehlen als roher, denn hier verbleibt der größte Teil dieser Inhaltsstoffe im Kochwasser.
Baumspinat kann man jederzeit ernten, sobald die Pflanzen eine ausreichende Größe haben. Im Gegensatz zu unserem heimischen Spinat braucht man sie nicht komplett zu pflücken, sondern kann sich einzelne Blätter oder besser einzelne Triebe mit Blättern holen. Damit reduziert man die Zahl der Verletzungen, über die möglicherweise Pilzerkrankungen eindringen könnten. Gegebenenfalls kann man natürlich auch die ganze Pflanze ausrupfen und verwerten, vor allem im Herbst, wenn die ersten Fröste drohen. Damit verhindert man auch eine Selbstaussaat – färben sich die linsenförmigen Früchte schwarz, so werden sie zu kleinen Zeitbomben, die im darauffolgenden Frühjahr den halben Garten in Beschlag nehmen können.
Baumspinat ist nicht heimisch, aber dennoch Nahrungsquelle/Lebensraum für Schmetterlingsraupen