https://www.naturadb.de/pflanzen/allium-cepa-var-proliferum/
Licht: | Sonne |
Boden: | durchlässig bis humos |
Wasser: | frisch |
Nährstoffe: | nährstoffreicher Boden |
Pflanzenart: | Zwiebel |
Wuchs: | aufrecht |
Höhe: | 50 - 150 cm |
Wurzelsystem: | Zwiebel |
Blütenform: | bildet keine Blüten |
Blattfarbe: | grün |
Blattform: | röhrenförmig |
Nektarwert: | 3/4 - viel |
Pollenwert: | 2/4 - mäßig |
ist essbar |
Früchte Verwendung: Rohkost oder gekocht |
Aussaat: |
Etagenzwiebel, Luftzwiebel oder Ägyptische Zwiebel (Allium cepa var. proliferum) unterscheidet sich von der gewöhnlichen Küchenzwiebel lediglich dadurch, dass sie anstelle der normalen Blüten am Ende ihrer Blütenschäfte Bulbillen, kleine Brutzwiebeln hervorbringen. Die Pflanzen sind mehrjährig und bilden wie die „normalen“ Zwiebeln hohle runde, spitz zulaufende Blätter von bis zu 40 Zentimetern Länge und ebensolche Blütenstände, die bis zu einem Meter hoch werden. Sie können auswachsen und in maximal zwei oder drei weiteren Etagen noch mehr Brutzwiebeln bilden, wie der Name bereits verrät.
Brutzwiebeln anstellen von Blüten treten vereinzelt auch bei anderen Zwiebelarten auf, etwa beim Knoblauch und Schnittlauch, nicht aber mit dieser Häufigkeit. Die kleinen Ableger erreichen mit 0,5-3 Zentimetern die Größe von Murmeln und stehen zu 3-30 Exemplaren zusammen; die Schäfte biegen sich unter ihrem Gewicht, sodass sie den Boden erreichen und neue Wurzeln bilden können.
Die unterirdischen Zwiebeln schmecken meist recht scharf und sind oft langgestreckt und rötlich überlaufen ähnlich wie Schalotten. Sie stammen vermutlich aus China und wurden bereits im Mittelalter nach Europa gebracht. Ebenso wie Küchenzwiebel und Knoblauch gehört die Luftzwiebel zu den Lauchgewächsen (Alliaceae).
Die Etagenzwiebel ist wenig anspruchsvoll und wächst in jeder normalen lockeren und humosen Gartenerde, mit der auch die normale Küchenzwiebel vorlieb nimmt. Sie braucht Feuchtigkeit und Sonne und verträgt wie ihre Verwandte keine Staunässe. Man kann einige Pflanzen überwintern, denn sie sind vollkommen frosthart und treiben im folgenden Frühjahr problemlos wieder aus.
Ein Schneiden ist bei der Etagenzwiebel nur zur Ernte erforderlich oder um welke Pflanzenteile zu beseitigen. Will man nur die Blätter verwenden, kann man diese einzeln abschneiden und muss nicht die komplette Pflanze herausreißen. So kann man ständig neue Röhrchen bekommen.
Die Vermehrung der Etagenzwiebel gelingt leicht mithilfe der Brutzwiebeln – man muss sie nur abpflücken und in die Erde stecken. Da sie nur sehr selten vereinzelte Blüten hervorbringt bildet sie auch keine Samen, sodass man mit der vegetativen Vermehrung vorlieb nehmen muss.
Als Gemüsepflanze sind die Etagenzwiebeln prädestiniert für den Nutzgarten; man kann die skurrilen Pflanzen auch ohne weiteres auf Balkon und Terrasse in Töpfen und Kästen ziehen. Auf jeden Fall sind sie mit ihrer ungewöhnlichen Vermehrungsmethode ein auffälliger Blickfang.
Die Krankheiten und Schädlinge sind die Gleichen wie bei der häufigeren Verwandten, wie Zwiebelfliege, Thripse, Minierfliegen und Lauchmotten. Zunehmende Bedeutung erlangt auch ein alter Bekannter, den die Etagenzwiebel aus ihrer fernöstlichen Heimat kennt und der bei uns bisweilen eingeschleppt wird, auch mit eben diesen Pflanzen: Japankäfer (Popillia japonica) leben ähnlich wie unsere Maikäfer als Engerlinge im Boden und tun sich an den Wurzeln gütlich. Die erwachsenen Käfer machen sich nach dem Schlüpfen über das Grün her. Ein Befall sollte den zuständigen Behörden unbedingt gemeldet werden, um eine weitere Ausbreitung zu verhindern.
Das Thema Bestäubung ist mangels Blüten irrelevant, ebenso wie die Verbreitung der nicht produzierten Samen. Daher ist die Etagenzwiebel bestenfalls als Futter interessant – siehe Schädlinge.
Im Handel sind die ungewöhnlichen Exoten nur selten erhältlich. Bisweilen wird die Etagenzwiebel botanisch auch als Allium cepa var. viviparum, lebendgebärende Zwiebel bezeichnet. Egal wie man sie nennt: DNA-Analysen haben inzwischen gezeigt, dass sie eine Hybride aus der gewöhnlichen Zwiebel (Allium cepa) und der Winterzwiebel (Allium fistulosum) ist; trotzdem wird sie immer noch als Unterart der Ersteren geführt. In der chinesischen, japanischen und koreanischen Küche sind die recht scharf-würzigen Zwiebeln sehr beliebt; auch die wesentlich milderen frischen Blätter kann man ähnlich wie Lauchzwiebeln für Salate und Suppen verwenden. Die jungen Zwiebelchen kann man auch wie Perlzwiebeln in Essig einlegen.
Mangels Samen wird das nicht funktionieren – die kleinen Brutzwiebeln bilden sich dort, wo sich normalerweise die Blüten entwickeln würden. Selbst wenn mal eine vereinzelte Blüte erscheint, so ist diese doch in der Regel steril und produziert keine Samen. Das sollte aber kein Problem sein, denn die vegetative Vermehrung ist ausgesprochen einfach. Das Angenehme an der Luftzwiebel: Sie ist mehrjährig, und einmal im Garten gepflanzt bleibt sie dem Gärtner bei guter Pflege bis in alle Ewigkeit erhalten; daher auch die vielsagende Bezeichnung Ewige Zwiebel.
Das kommt auch immer darauf an, ob es überhaupt etwas zu ernten gibt – oft bildet die Luftzwiebel im ersten Jahr überhaupt keine der charakteristischen Brutzwiebeln anstelle der Blütenstände. Dann muss man sie noch ein Jahr gewähren lassen, bis sie sich an den neuen Standort gewöhnt hat. Die Ableger kommen auch nicht zustande, wenn die Pflanzen im Schatten oder zu trocken stehen. Ansonsten kann man das Grün und die in der Erde steckenden schalottenähnlichen Zwiebeln jederzeit ernten und in der Küche verwenden, ebenso wie Frühlingszwiebeln und Schalotten. Spätestens wenn die Blätter gelb zu werden beginnen sollte man die kleinen Zwiebeln abnehmen.
Etagenzwiebel ist nicht heimisch. Wir haben leider keine genauen Daten zum Wert für Bienen, Schmetterlinge & Co. Häufig haben aber heimische Pflanzen einen höheren ökologischen Nutzen.