https://www.naturadb.de/pflanzen/ulmus-laevis/
Licht: | Sonne bis Halbschatten |
Boden: | durchlässig bis normal |
Wasser: | feucht bis frisch |
Nährstoffe: | normaler Boden |
PH-Wert: | basisch / kalk |
Pflanzenart: | Gehölz |
Wuchs: | aufrecht, verzweigt |
Höhe: | 30 - 35 m |
Breite: | 25 - 30 m |
Zuwachs: | 40 - 50 cm/Jahr |
frostverträglich: | bis -28 °C (bis Klimazone 5) |
Wurzelsystem: | Tiefwurzler |
Blütenfarbe: | weiß |
Blühzeit: | |
Blütenform: | unscheinbar |
Blattfarbe: | dunkelgrün |
Blattphase: | sommergrün |
Blattform: | elliptisch, wechselständig, gesägt |
Raupen: | 45 (davon 4 spezialisiert) |
Schwebfliegen: | 2 |
Käfer: | 6 |
Pollenwert: | 3/4 - viel |
floraweb.de.
Höhenlage: |
planar (<100m1 / <300m)2 bis kollin (100m-300m1 / 300m-800m)2 1 Mittelgebirge / 2 Alpen |
ist essbar |
Blätter, Rinde Verwendung: Salat, Gemüse, Brotteigbeigabe |
Pflanzen je ㎡: | 1 |
Jahreszeitlich Aspekte: | Herbstfärbung |
Anzeige*
Heimische Wildpflanzen sind vielerorts selten geworden und damit die neuen Exoten in unseren Gärten. Sie sind, im Gegensatz zu Neuzüchtungen und Neuankömmlingen, eine wichtige Nahrungsquelle für Wildbienen und Schmetterlinge. In puncto Stand- und Klimafestigkeit sind sie anderen Arten deutlich überlegen. Auch kalte Winter überleben sie meist ohne Probleme. Gut für dich, gut für die Natur.
Also pflanzt heimische Arten, so wie diese!
Die Flatter-Ulme wird regional auch als Flatter-Rüster oder Weißrüster bezeichnet; die sich zu prächtigen Exemplaren entwickelnden Laubbäume gehören zur Familie der Ulmengewächse (Ulmaceae) und werden in Deutschland zusehends seltener. Ihre natürlichen Bestände erstrecken sich von Ost- und Mitteleuropa bis nach Asien am Kaukasus, vom Tiefland bis in die Mittelgebirge; in den Gebirgen wie den Alpen fehlt sie, in Frankreich und Spanien tritt sie nur regional auf. In Deutschland wächst sie vor allem im Nordosten und am Oberrhein.
Man findet die imposanten sommergrünen Laubbäume vor allem in der Nähe von Gewässern, etwa in Auwäldern und Bruchwäldern. Sie gehören zu den wenigen Bäumen, die langfristige Überflutungen problemlos ertragen; laut Wikipedia sollen sie bis zu 100 Tage pro Jahr im Wasser stehen können.
Flatter-Ulmen werden bis zu 35 Meter hoch; sie weisen kräftige Wurzeln mit Ablegern und Wurzeltrieben auf und einen geraden, bis weit in die Krone reichenden Stamm mit einer graubraunen, längsrissigen Borke, die schon bei jungen Bäumen in kleinen Schuppen abblättert. Auf der Sonnenseite wird die Rinde olivbraun, auf der Schattenseite gelbgrün.
Die kurz gestielten wechselständigen Blätter sind wie bei allen Ulmen asymmetrisch; ihre Oberseite ist dunkelgrün und kahl oder schwach behaart, die Unterseite heller und dicht behaart. Der Rand ist doppelt gezähnt, und am Ende läuft die Blattspreite in eine lange Spitze aus, die bisweilen von zwei Nebenspitzen begleitet wird.
Die unscheinbar cremefarbenen zwittrigen Blüten erscheinen noch vor dem Blattaustrieb im März und April; sie sind lang gestielt und stehen in kleinen Büscheln. Bezeichnend sind die rotvioletten Staubbeutel und die filzigen zweilappigen Narben der Griffel. Aus ihnen entwickeln sich die ulmentypischen Flügelnüsse: Hier sitzt der Samen in der Mitte der Flügel, deren Rand anders als bei Bergulme und Feldulme dichtstehende Wimpern aufweist.
Flatter-Ulmen stellen keine besonderen Ansprüche an den Boden und nehmen mit jeder halbwegs brauchbaren Gartenerde vorlieb. Der Boden sollte nach Möglichkeit gut durchlässig sein, auch wenn die Bäume stehende Nässe durchaus vertragen, dann wachsen sie deutlich besser als mit verdichtetem Boden. Kalk im Erdreich ist ihr nur recht, und die Erde sollte feucht bis frisch sein. Zeitweise Überflutung macht ihr nichts aus, das ist sie von ihren natürlichen Standorten in Au- und Bruchwäldern gewohnt. Bei zu trockenem Stand erweisen sich die Bäume als nur kurzlebig.
Einen regelmäßigen Schnitt braucht die Flatter-Ulme üblicherweise nicht; es reicht vollkommen aus, wenn Du ab und zu abgestorbene Äste entfernst. Sie wächst auch ohne Dein Zutun zu einem stattlichen Großbaum heran.
Eine Vermehrung der Flatter-Ulme mit Samen ist ein Generationenprojekt; wenn Du einen Baum im Garten haben möchtest kaufst Du besser ein junges Bäumchen in der Baumschule oder im Gartencenter, damit kommst Du wesentlich schneller voran.
Für den Kleingarten ist die Flatter-Ulme mit bis zu 35 Metern Höhe eher nicht geeignet. In großen Gärten gibt sie hingegen einen prachtvollen Solitär.
Die selten gewordene Flatter-Ulme teilt ihr Schicksal mit Tieren, die diese Bäume als Lebensraum bevorzugen wie der Ulmen-Blattfloh (Psylla ulmi), der auf diese Art angewiesen ist.
Für den Artenschutz ist sie aber auch darüber hinaus wichtig, denn sie dient auch einer Reihe von Schmetterlingen als Raupenfutter. Namensgebend ist sie für den Ulmen-Zipfelfalter Satrium w-album; andere Interessenten sind der Große Fuchs Nymphalis polychloros und der C-Falter Polygonia c-album oder die weniger bekannten Nachtfalter Rotbraune Ulmeneule Cosmia affinis und Streckfuß Calliteara pudibunda.
Für die Verbreitung der geflügelten Samen sorgt der Wind, der die Nüsschen über weite Strecken davonträgt. Er ist auch für die Bestäubung der Blüten zuständig.
Inzwischen steht die Flatter-Ulme auf der Roten Liste der gefährdeten Arten. Das liegt vor allem am Rückgang ihrer bevorzugten Lebensräume wie den Auwäldern der großen Flüsse, die zusehends trockengelegt werden und dem damit verbundenen sinkenden Grundwasserspiegel. An solchen Standorten können diese Ulmen nicht mit der stärkeren Konkurrenz mithalten und verschwinden binnen weniger Jahre. Flatter-Ulmen sind im Wald generell nicht besonders konkurrenzstark.
Lindenholz ist weich und zum Schnitzen und Verarbeiten sehr begehrt. Das Holz der Flatter-Ulme ist dabei deutlich zäher und beständiger als das von Feldulme und Bergulme und wird daher seltener verwendet.
Am naheliegendsten ist der Kauf in einer Gärtnerei oder einer Baumschule deiner Region.
Unter "Flatter-Ulme kaufen" findest du sofort erhältliche Angebote unterschiedlicher Internet-Anbieter.
Flatter-Ulme ist in Mitteleuropa heimisch und Nahrungsquelle/Lebensraum für Schmetterlingsraupen