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Blut-Ampfer (Rumex sanguineus)
Quelle: EQRoy/shutterstock.com
Super Insekten-pflanze

Blut-AmpferHain-Ampfer

Rumex sanguineus

Das Wichtigste auf einen Blick

heimische Wildform Staude winterhart Super Insektenpflanze essbar lange Blühzeit
  • Weit verbreitete Ampferart mit charakteristischer roter Färbung
  • Große dunkelgrüne Blätter und reichverzweigte Blütenstände
  • Hübscher Blattschmuck für feuchte Stellen im Garten
  • Blüten klein und unauffällig in kleinen Quirlen stehend
  • Braucht einen dauerhaft feuchten, nährstoffreichen und lehmigen Boden
  • Steht am liebsten im Halbschatten
  • Robust, pflegeleicht und winterhart
  • Leichte Vermehrung mit Samen, auch Selbstaussaat
  • Raupenfutter für Schmetterlinge
  • Essbar, aber in großen Mengen leicht giftig durch Oxalsäure
🏡 Standort (bevorzugt)
Licht: Sonne bis Halbschatten
Boden: durchlässig bis lehmig
Wasser: feucht bis frisch
Nährstoffe: nährstoffreicher Boden
Kübel/Balkon geeignet: ja

Thematisch passende Pflanzen:

🌱 Wuchs
Pflanzenart: Staude
Wuchs: aufrecht, ausladend
Höhe: 20 - 30 cm
Breite: 20 - 30 cm
frostverträglich: bis -23 °C (bis Klimazone 6)
Wurzelsystem: Pfahlwurzler
🌼 Blüte
Blütenfarbe: rot
Blühzeit:
j
f
m
a
m
j
j
a
s
o
n
d
Blütenform: unscheinbar, einfach

Thematisch passende Pflanzen:

🍊 Frucht
Fruchtaroma: leichter Zitronengeschmack (im Frühjahr besonders schmackhaft)

Thematisch passende Pflanzen:

🍃 Laub
Blattfarbe: mittelgrün, rot geadert
Blattphase: sommergrün
Blattform: zungenförmig, gewellt
🐝 Ökologie
Bestandssituation (Rote Liste): häufig
Gefährdung (Rote Liste): ungefährdet
Raupen: 74 (davon 3 spezialisiert)
Käfer: 3

Thematisch passende Pflanzen:

🌐 Einheimische Verbreitung

Bitte beachte, dass die angezeigte Verbreitung auf der Karte lediglich als grobe Orientierungshilfe dienen soll. Für eine detailliertere Darstellung und mehr Informationen zur Verbreitung besuche doch gern floraweb.de.

Verbreitung:
häufig
mittel
gering
Höhenlage: planar (<100m1 / <300m)2
bis
montan (500m-600m1 / 800m-1200m)2

1 Mittelgebirge / 2 Alpen⁠

ℹ️ Sonstiges
ist essbar Blätter
Verwendung: roh in Salat, gebacken oder gekocht
Aussaat:
j
f
m
a
m
j
j
a
s
o
n
d
⤵️ Klassifizierung
Ordnung: Nelkenartige
Familie: Knöterichgewächse
Gattung: Ampfer

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Heimische Wildpflanzen sind die neuen Exoten
Markus Wichert

Heimische Wildpflanzen sind vielerorts selten geworden und damit die neuen Exoten in unseren Gärten. Sie sind, im Gegensatz zu Neuzüchtungen und Neuankömmlingen, eine wichtige Nahrungsquelle für Wildbienen und Schmetterlinge. In puncto Stand- und Klimafestigkeit sind sie anderen Arten deutlich überlegen. Auch kalte Winter überleben sie meist ohne Probleme. Gut für dich, gut für die Natur.
Also pflanzt heimische Arten, so wie diese!

Markus Wichert Naturgärtner

Was ist Blut-Ampfer?

Seinen blutigen Namen hat der Blut-Ampfer nicht von einem besonderen Saft, sondern von der blutroten Färbung seiner Stängel und Blattnerven bekommen. Das Mitglied aus der Familie der Knöterichgewächse (Polygonaceae) wird oft auch als Hain-Ampfer bezeichnet, da er bevorzugt auf Hainen wächst – sprich auf Lichtungen, Waldschlägen, am Wegesrand und Waldrand ebenso wie in feuchten Au- und Bruchwäldern. In West- und Mitteleuropa ist er am häufigsten, aber seine Bestände finden sich auch nach Asien hinein bis zum Kaukasus.

Unterirdisch sitzt eine kräftige Pfahlwurzel, oberirdisch erhebt sich die ausdauernde krautige Pflanze mit ihren Stängeln und Blättern buschig wachsend bis zu einem halben Meter in die Höhe, seltener auch mehr. Die wie bereits beschrieben roten Stängel stehen aufrecht und verzweigen sich vor allem im oberen Anteil. Seine Grundblätter bilden eine schwach ausgeprägte Halbrosette und bestehen aus einer bis zu 15 Zentimeter langen, am Grund gestutzten oder herzförmigen Spreite und einem ebenso langen Stiel; weiter nach oben hin werden sie zusehends kleiner und kürzer gestielt mit keilförmigem Grund. Die Oberseite ist dunkelgrün glänzend, die Unterseite etwas heller. In warmen Wintern bleiben sie bestehen, sodass die Pflanzen ganzjährig immergrün sind.

Im Sommer erscheinen die Blütenstände, die an den Enden der Triebe etwa 2/3 der Länge einnehmen; die einzelnen meist zwittrigen Blüten bilden dabei deutlich voneinander abgesetzte quirlige Knäuel aus winzigen breiten Scheinrispen mit jeweils 10-20 Blüten. Die kleinen und unauffälligen Blütenblätter sind äußerst reduziert mit jeweils drei inneren und drei äußeren Perigonblättern und grün und rot gefärbt. Aus ihnen bilden sich dunkel rotbraune bis schwarze, 1,5-2 Millimeter große Nüsschen.

Blut-Ampfer im Garten

Quelle: Agnieszka Kwiecie?, Nova, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons

Standort

Wie daheim fühlt sich der Blut-Ampfer auf einem feuchten und nährstoffreichen, vorzugsweise kalkarmen Lehm- oder Tonboden, der ruhig öfters richtig nass werden und auch verdichtet sein darf. Dabei steht er am liebsten in der nicht allzu prallen Sonne oder noch besser im Halbschatten. Mit länger anhaltender Trockenheit kann er nichts anfangen; im Winter vertragen die Pflanzen bis zu -23 C.

Schnitt

Willst Du den Blut-Ampfer als Wildgemüse nutzen, so solltest Du die Blütenstände regelmäßig abknipsen, dann werden die Blätter kräftiger. Zudem kannst Du so eine unkontrollierte Selbstaussaat verhindern. Ansonsten musst Du hier eigentlich nur dann etwas schneiden, wenn Du abgestorbene Blätter und Stängel entfernen möchtest – unbedingt erforderlich ist das aber nicht.

Vermehrung

Vermehren lässt sich Rumex sanguineus durch Aussaat, die er auch fleißig selber durchführt. Die Samen sind Lichtkeimer und dürfen daher nicht zu tief eingegraben werden.

Verwendung

In naturnahen feuchten Wiesen, im Uferbereich des Gartenteiches oder im Gemüsegarten macht der Blut-Ampfer immer eine gute Figur und sieht mit seinen rot überlaufenen Blättern und Stängeln sehr dekorativ aus.

Schädlinge

Insbesondere eine frische Aussaat fällt schnell den gefräßigen Schnecken zum Opfer, und Blattläuse sind an den Blütenständen Dauergäste, auch wenn sie den Pflanzen in der Regel keinen allzu großen Schaden zufügen. Bedenklicher ist ein Befall mit Pilzen, insbesondere Rostpilzen der Gattungen Puccinia und Uromyces, die unschöne braune Flecken auf den Blättern hinterlassen.

Ökologie

  • Die winzigen Blüten lassen bereits erahnen, dass es hier für Insekten nicht viel an Pollen oder Nektar zu holen geben dürfte; tatsächlich ist der Wind der Hauptbestäuber.
  • Apropos Windbestäuber: Der Pollen kann bei empfindlichen Menschen Heuschnupfen Allerdings ist er vergleichsweise wenig allergen und längst nicht so bedenklich wie Hasel oder Gräser.
  • Das Kraut des Blut-Ampfers ist die Hauptnahrung des Großen Feuerfalters Lycaena dispar; auch wenn er mit seiner kräftigen orangenen Farbe nicht danach aussieht gehört er zu den Bläulingen (Lycaenidae). Die Eier auf der Blattunterseite lassen sich an der charakteristischen Tortenform leicht erkennen.
  • Weniger wählerisch beim Raupenfutter ist der Gelbe Fleckleibbär Spilosoma lutea.
  • Die Verbreitung der Samen übernimmt der Wind. Zudem sind sie schwimmfähig und können an nassen Standorten auch mit dem Wasser transportiert werden, oder sie haften mit Erde an Hufen und Schuhen.
  • Bei landwirtschaftlich bestellten Flächen findet man den Blut-Ampfer oft in der Randvegetation – sofern da nicht zu viel gespritzt und gedüngt wird.
  • In Nordamerika ist der Blut-Ampfer eingeschleppt und breitet sich in einigen Bundesstaaten als invasiver Neophyt

Wissenswertes

  • Der Blut-Ampfer ist essbar und wird ebenso wie Sauer-Ampfer und Wiesen-Ampfer schon seit Menschengedenken als Nahrung genutzt. Die jungen Blätter schmecken am besten, die älteren werden deutlich zäher.
  • Heute ist man damit allerdings etwas vorsichtig geworden, denn die darin enthaltene Oxalsäure wirkt chelatisierend und kann in größeren Mengen giftig In Maßen genossen sollte er aber unbedenklich sein, zumal er weniger Oxalsäure enthält als der zum Essen wesentlich beliebtere Sauerampfer.
  • Als Wildgemüse ist er trotzdem immer noch recht beliebt, zumal die Blätter auch reichlich Antioxidanzien in Form von Vitamin C und Carotin (daher auch die rote Färbung) sowie Eisen
  • Töpfe aus Aluminium, wie sie früher eine Zeitlang in Gebrauch waren, sollte man zum Kochen jedenfalls nicht benutzen: Die Oxalsäure löst Aluminiumionen heraus, die in großen Mengen schädlich für die Nieren sind. Dafür macht sie die Töpfe aber spiegelblank glänzend.
Was sind mehrjährige Stauden?
Markus Wichert

Mehrjährige Stauden bleiben über viele Jahre erhalten. Den Winter überdauern sie eingezogen in Wurzeln, Zwiebeln oder anderen unterirdischen Speicherorganen und treiben im nächsten Frühjahr wieder aus.

Markus Wichert Naturgärtner
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Fotos (7)

Gesamte Pflanze Blut-Ampfer
Quelle: EQRoy/shutterstock.com
Blüte Blut-Ampfer
Blut-Ampfer: Blüte
Blatt Blut-Ampfer
Blut-Ampfer: Blatt
Gesamte Pflanze Blut-Ampfer
Blut-Ampfer: Gesamte Pflanze
Gesamte Pflanze Blut-Ampfer
Quelle: crystaldream/shutterstock.com
Gesamte Pflanze Blut-Ampfer
Quelle: Peter Turner Photography/shutterstock.com
Gesamte Pflanze Blut-Ampfer
Quelle: Agnieszka Kwiecie?, Nova, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons

Häufige Fragen

Wo kann man Blut-Ampfer kaufen?

Am naheliegendsten ist der Kauf in einer Gärtnerei oder einer Baumschule deiner Region.
Unter "Blut-Ampfer kaufen" findest du sofort erhältliche Angebote unterschiedlicher Internet-Anbieter.

Wert für Insekten und Vögel

Blut-Ampfer ist in Mitteleuropa heimisch und Nahrungsquelle/Lebensraum für Schmetterlingsraupen

Schmetterlingsarten

Käfer

Vögel

Blut-Ampfer kaufen

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Gestaltungsideen

Kräuter

Themen

Am Inhalt mitgewirkt haben:
Dr. rer. medic. Harald Stephan
Dr. rer. medic. Harald Stephan Diplom-Biologe
Markus Wichert
Markus Wichert Naturgärtner
Thomas Puhlmann
Thomas Puhlmann Balkongärtner
Sebastian Hadj Ahmed
Sebastian Hadj Ahmed Balkon- und Kleingärtner
Stand:
16.01.2024