https://www.naturadb.de/pflanzen/leucanthemum-ircutianum/
Licht: | Sonne bis Halbschatten |
Boden: | durchlässig |
Wasser: | frisch bis trocken |
Nährstoffe: | normaler bis nährstoffreicher Boden |
Kübel/Balkon geeignet: | ja |
Pflanzenart: | Staude |
Wuchs: | krautig |
Höhe: | 50 - 100 cm |
Wurzelsystem: | Pfahlwurzler |
Blütenfarbe: | weiß |
Blühzeit: | |
Blütenform: | körbchenförmig |
Blattfarbe: | grün |
Blattphase: | wintergrün |
Blattform: | spatelförmig, gezähnt |
Bestandssituation (Rote Liste): | häufig |
Gefährdung (Rote Liste): | ungefährdet |
Wildbienen: | 72 (Nektar und/oder Pollen, davon 12 spezialisiert) |
Schwebfliegen: | 17 |
Käfer: | 2 |
floraweb.de.
Höhenlage: |
1 Mittelgebirge / 2 Alpen |
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Heimische Wildpflanzen sind vielerorts selten geworden und damit die neuen Exoten in unseren Gärten. Sie sind, im Gegensatz zu Neuzüchtungen und Neuankömmlingen, eine wichtige Nahrungsquelle für Wildbienen und Schmetterlinge. In puncto Stand- und Klimafestigkeit sind sie anderen Arten deutlich überlegen. Auch kalte Winter überleben sie meist ohne Probleme. Gut für dich, gut für die Natur.
Also pflanzt heimische Arten, so wie diese!
Fettwiesen-Margerite (Leucanthemum ircutianum) findet man als Wildpflanze auf feuchten und nährstoffreichen Wiesen und Weiden, Brachen und in lichten Wäldern, wobei sie um kalkhaltige Böden einen weiten Boden macht. In Europa und Asien ist sie weit verbreitet.
Die ausdauernde krautige Pflanze verfügt über ein kräftiges kurzes, aber tiefreichendes Rhizom und breitet sich mithilfe ihrer Ausläufer vegetativ aus. Sie erreicht mit ihren Blütenstielen eine Höhe von bis zu einem Meter. Ihre aufrechten gerillten Stängel bleiben meist unverzweigt oder verzweigen sich erst in der oberen Hälfte; sie sind oft rötlich überlaufen und ebenso wie die Blätter kahl oder leicht behaart.
Von anderen Margeriten lässt sie sich anhand ihrer Blätter unterscheiden: Die unteren Stängelblätter sind tief fiederlappig, bei den mittleren und oberen stehen die Sägezähne des Randes zusehends dichter, und das letzte und vorletzte Stängelblatt ist häufig ganzrandig ungesägt oder hat nur vereinzelte Zähne. Die Spreite der mittleren Stängelblätter ist zum Grund hin wenig verschmälert und weist im unteren Drittel Zähne auf, die kürzer sind als die Breite des Mittelabschnitts. Zudem sind die Zähne in der vorderen Hälfte der unteren Stängelblätter meist breiter als lang.
Bei den Blütenständen handelt es sich um die typischen Korbblüten der Familie der Korbblütler (Asteraceae). In unseren Breiten erscheinen sie zumeist nur einzeln an den Pflanzen; außen sind die flach glockenförmigen Blütenböden von Hüllblättern umgeben, von denen die äußeren bei dieser Art schmal hell- bis dunkelbraun gerandet erscheinen. Darüber stehen in der Blütenscheibe 120-200 gelbe radiärsymmetrische und zwittrige Röhrenblüten, die von 10-30 weißen rein weiblichen weißen Zungenblüten umgeben sind. Dadurch werden die Blüten 2-7 Zentimeter breit. Die Kelchblätter der einzelnen Blüten sind auf eine winzige Schuppenkrone reduziert. Die Zungenblüten laufen in fünf Zähnchen aus. Bei den Staubblättern sind die Filamente frei, aber die Staubbeutel zu einer Hülse verwachsen, die beiden Fruchtblätter sind verwachsen und tragen eine zweigeteilte gelbe Narbe. Aus den Scheibenblüten entwickeln sich 2-3 Millimeter lange zylindrische bis verkehrt-eiförmige, schwarz-weiß gerippte Achänen ohne Pappus, aber dafür mit einer rudimentären gezähnten, bis 2 Millimeter langen Krone.
Wie bereits angedeutet mag die Fettwiesen-Margerite keinen Kalk im Boden. Ansonsten nimmt sie mit allem vorlieb, so lange es nur nicht zu feucht, nährstoff- und basenreich ist. Nur überdüngt, zu kalt oder zu nass sollte die für sie vorgesehene Stelle im Garten nicht sein. Der Boden darf gerne tiefgründig sein, damit die langen Wurzeln Platz zum Ausbreiten haben. Der Standort sollte sonnig oder halbschattig sein; die Pflanzen sind voll frosthart.
Eine besondere Pflege ist bei der Fettwiesen-Margerite nicht notwendig, auch kein Schneiden. Es sei denn, man möchte Samen für die Aussaat im Folgejahr sammeln.
Man kann die Bestände der Fettwiesen-Margerite im zeitigen Frühjahr oder Sommer teilen, oder man sammelt die Samen und pflanzt sie im Frühjahr an Ort und Stelle im Garten aus. Übrigens bleiben die Samen bis zu sechs Jahren keimfähig.
Ebenso wie an ihren natürlichen Standorten macht sich die Fettwiesen-Margerite am besten in einer Wildblumenwiese, aber auch in Blumenbeeten oder Rabatten. Auf Balkon und Terrasse lassen sich die Blumen in Kübeln und Kästen bringen, sodass auch hier Bienen und andere Insekten reichlich Nahrung finden. Zudem geben sie schöne Schnittblumen ab.
Blattläuse sind vor allem am frischen Grün Dauergäste; zudem können Ohrwürmer (Dermaptera) und Nematoden wie das Chrysanthemenälchen (Aphelenchoides ritzemabosii) auftreten. Auch Rostpilze finden sich relativ häufig auf den Blättern.
Die Fettwiesen-Margerite kann sich selbst bestäuben, nimmt aber gerne die Hilfe von Bienen, Wildbienen, Hummeln, Wespen, Fliegen, Käfern und Schmetterlingen in Anspruch. Sie bilden nur wenig Nektar, aber dafür reichlich Pollen. Vor allem Honigbienen und Wildbienen der Gattung Lasioglossum sammeln diesen für ihre Jungen. Die Verbreitung der Samen erfolgt mit dem Wind oder durch Verdauungsausbreitung, wenn Tiere die ausgereiften Blütenköpfe fressen. Auch Ameisen tragen zum Verteilen in der Umgebung bei.
Wo es eine Fettwiesen-Margerite gibt, gibt es natürlich auch eine Magerwiesen-Margerite – hierbei handelt es sich um die Art Leucanthemum vulgare. Eine alte botanische Bezeichnung für die „Wucherblumen“ ist Chryanthemum anstelle von Leucanthemum. Dementsprechend findet man die Fettwiesen-Margerite mitunter noch unter ihrem vormaligen Namen Chrysanthemum leucanthemum. Sie alle zählen zur äußerst vielgestaltigen Leucanthemum vulgare-Gruppe, die mit ihrer Sippe weit verbreitet vorkommt; wo überall genau ist nach wie vor nicht umfassend geklärt. Selbst bei Leucanthemum ircutianum unterscheiden Botaniker bisweilen noch eine ganze Reihe von Unterarten – wobei die Merkmale mehr oder weniger fließend ineinander übergehen.
Fettwiesen klingt nach Beweidung – allerdings haben die Margeriten einen geringen Futterwert. Rinder meiden die Pflanzen, wohingegen Schafe und Pferde sich nicht an ihnen stören und Ziegen sogar mit besonderer Vorliebe daran herumknabbern. Im Garten spielt sie als Wildpflanze eine weniger wichtige Rolle als die vielen anderen Leucanthemum-Arten und -Hybriden.
Mehrjährige Stauden bleiben über viele Jahre erhalten. Den Winter überdauern sie eingezogen in Wurzeln, Zwiebeln oder anderen unterirdischen Speicherorganen und treiben im nächsten Frühjahr wieder aus.
Am naheliegendsten ist der Kauf in einer Gärtnerei oder einer Baumschule deiner Region.
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Nicht nur zum Abzählen „… liebt mich… liebt mich nicht“. In der Volksheilkunde verwendet man die Blüten als krampflösendes, harntreibendes und wundheilendes Mittel, das auch die Menstruation erleichtert und als allgemeines Stärkungsmittel gilt. Ein Sirup aus den Blüten hilft gegen Asthma und Keuchhusten. Die jungen Sprossen und Blüten kann man auch in einem Wildkräutersalat essen. Man sollte es damit aber nicht übertreiben, da die darin enthaltenen Glykoside in großen Mengen ungesund sein sollen.
Entweder vegetativ, indem man die Bestände im Frühjahr oder Sommer teilt, oder mithilfe von Samen, die man im Frühjahr direkt an der vorgesehenen Stelle aussät.
Fettwiesen-Margerite ist in Mitteleuropa heimisch und Nahrungsquelle/Lebensraum für Bienen