Was ist Sanddorn ?
Sanddorn (Hippophaë rhamnoides) ist ein Strauch aus der Familie der Ölweidengewächse (Eleagnaceae). Der botanische Gattungsname bedeutet sinngemäß leuchtendes Pferd, der Artname dornenbewehrt und deutet auf seine ausladenden wehrhaften Zweige hin. In Europa findet man ihn auf kalkhaltigen Sand- und Kiesböden von den Pyrenäen bis zum Kaukasus an der Meeresküste, in Kiefernwäldern und an Bächen oder Straßenrändern. In Deutschland ist Sanddorn nur in wenigen Küstenregionen heimisch, siehe FloraWeb.
Die Sträucher werden bis zu viereinhalb Meter hoch und verlieren im Winter ihre Blätter. Seine Wurzeln reichen tief hinab und sorgen für kräftige Verankerung. Dabei sorgen Ausläufer für die weitere Ausbreitung. Die Rinde ist braungrün bis silbergrau und glatt, die Blätter linealisch-lanzettlich mit abgerundeter Spitze, bis 80 Millimeter lang und bis zu acht Millimeter breit. Charakteristisch ist die dichte, weißfilzige Behaarung auf der Unterseite und eine verkahlende, graugrüne Oberseite.
Noch vor dem Laub erscheinen im Frühjahr direkt auf den Zweigen sitzend die halbzentimetergroßen bräunlichen Blüten. Sanddorn ist zweihäusig, sodass die männlichen und weiblichen Blüten auf getrennten Individuen sitzen. Die Blüten überstehen Spätfröste unbeschadet. Der weibliche Sanddorn bildet zahlreiche, 6-8 Millimeter lange, ovale Schein-Steinfrüchte. Ihr gelbes bis orangefarbenes Fruchtfleisch enthält etherische Öle und die länglich-runden braunen Samen.
Sanddorn im Garten
Standort
Sanddorn mag es sonnig bis halbschattig und bevorzugt einen sandigen, eher trockenen Boden. Kurzfristige Überflutungen schaden ihm nicht. Man sollte beachten, dass er mit seinen unregelmäßigen Zweigen reichlich Platz beansprucht und die Dornen in der Nähe von vielbegangenen Wegen unangenehm werden können. Er ist windfest, salztolerant und bildet blickdichte Hecken.
Schnitt
Mit seinen Wurzelausläufern breitet sich der Sanddorn fleißig aus. Wegen der tiefreichenden Wurzeln sind oftmals Rhizomsperren angebracht. Totes Holz sollte man regelmäßig entfernen, abgeerntete Zweige einmal jährlich stutzen.
Vermehrung
Die Anzucht aus Samen ist langwierig, zumal der Sanddorn ein Licht- und Kaltkeimer ist. Besser fährt man mit Jungpflanzen, die man an Ort und Stelle eingräbt. Alternativ dazu gräbt man Ableger aus und pflanzt sie an der gewünschten Stelle ein. Will man Sanddornbeeren ernten, muss man mindestens ein männliches und ein weibliches Exemplar setzen.
Verwendung
Mit seinen zahlreichen Früchten ist Sanddorn auch im Winter eine Zierde. Gärtner verwenden ihn daher gerne als dekorative Heckenpflanze und als Vogelnährgehölz. Vogelnester schützt er mit seinen wehrhaften Dornen vor hungrigen Beutegreifern. An Böschungen und Hängen sorgt sein dichtes Wurzelwerk für Bodenfestigung.
Schädlinge
Krankheiten und Schädlinge spielen beim robusten Sanddorn kaum eine Rolle.
Ökologie
Die aufs Notwendigste reduzierten unauffälligen Blüten des Sanddorns sind typisch für eine Windbestäubung, sodass nektarsuchende Insekten keine Rolle spielen. Umso beliebter sind seine nahrhaften Früchte vor allem bei Vögeln, die hier noch bei Schnee und Eis zuverlässig Futter finden.
Wissenswertes
Als dekorative Park- und Gartenpflanze hat sich der Sanddorn über seine natürlichen Vorkommen weit verbreitet. Mit dem hohen Vitamingehalt seiner Früchte, vor allem Vitamin C, gilt er als „Zitrone des Nordens“ und ist Bestandteil vieler Nahrungsergänzungsmittel.
Beliebt ist die Verwendung der Beeren in Getränken. Man verarbeitet sie zu Presssäften, die man pur oder mit anderen Fruchtsäften oder Likör gemischt kaufen kann. Die frischen Früchte kocht man als Marmelade oder Gelée ein, getrocknet findet man sie in vielen Früchtetees. Für Pflegeprodukte greift man auf das aromatische Öl der Früchte oder Samen zurück, das viele Carotinoide und mehrfach ungesättigte Fettsäuren enthält.
Als Heilpflanze ist Sanddorn seit dem Mittelalter bekannt. Noch heute verwendet ihn die Naturheilkunde wegen seiner Vitamine, Glykoside und Flavonoide gegen Erkältungskrankheiten, zur Verbesserung der Immunabwehr und gegen Entzündungen.
Im Gartenfachhandel bekommt man viele verschiedene Züchtungen mit unterschiedlichem Wuchs und Ertrag.