Hibiskus als Hecke: Was spricht dafür, was dagegen?
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Ratgeber

Hibiskus als Hecke: Was spricht dafür, was dagegen?


Im Vergleich zu den meisten vorwiegend einfach nur grünen Hecken aus Buchsbaum, Kirschlorbeer oder Thuja fällt eine Hibiskushecke mit ihren unzähligen großen Blüten ins Auge. Wer auf eine farbenprächtige Hecke besonderen Wert legt ist hier sicher gut bedient. Trotzdem solltest Du auch die möglichen Nachteile einer Hibiskushecke auf dem Schirm haben.

Was spricht für eine Hibiskus-Hecke? Die Vorteile

Hibiskus-Hecke im Winter
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Hibiskus-Hecke im Winter

Fangen wir mit dem Pro einer Hecke aus Hibiskus an:

1. Hibiskushecken lassen sich mit vielen Farben gestalten

Bunt ist gar kein Ausdruck – wenn Du Dir die Sortentabelle von Straucheibisch aka Hibiscus syriaca findest Du dort eine ganze Reihe von bunten Blütenfarben von Weiß über Rot zu verschiedenen Blautönen, klassisch mit einem auffälligen Mal in der Blütenmitte, bei neueren Züchtungen auch ohne. Zudem gibt es sowohl ungefüllte als auch halbgefüllte und gefüllte Sorten.

Die Insekten in Deinem Garten freuen sich garantiert mehr über ungefüllte Blüten als über die zugegebenermaßen äußerst dekorativen gefüllten Hibiskussorten. Letztere sind deswegen „gefüllt“, weil mehr oder weniger viele Staubblätter in zusätzliche Blütenblätter umgewandelt – dummerweise heißt das, dass den Bienen und Wildbienen dadurch deutlich weniger Pollen zum Sammeln zur Verfügung steht.

2. Hibiskushecken wachsen recht schnell

Der Garteneibisch legt pro Saison etwa 30-40 Zentimeter an Höhe zu – ausgenommen natürlich die kleiner bleibenden Sorten, bei denen das teils deutlich langsamer vonstatten geht. Die Endhöhe liegt bei der Wildart und den größeren Sorten bei zwei bis drei Metern.

3. Eine Hibiskushecke blüht lange

Die beste Zeit im Garten ist der Sommer – dort begleitet Dich der Straucheibisch von Juli bis September, oft auch noch bis in den Oktober hinein mit seinen prächtigen Blüten. Verglichen damit kann kaum eine andere Heckenpflanze mit einer so lange anhaltenden Farbenpracht mithalten.

4. Hibiskushecken sind nicht giftig

Für den Menschen ist Hibiskus ebenso ungiftig wie für Tiere. Wenn sich ein Kleinkind in seiner oralen Phase eine Blüte grabscht und darauf herumkaut ist das ebenso unbedenklich wie für Katzen, Hunde, Kaninchen und Meerschweinchen, die sich an dem Grün zu schaffen machen. Der Giftnotruf (Informationszentrale gegen Vergiftungen am Zentrum für Kinderheilkunde der Universitätsklinik Bonn) weist ausdrücklich darauf hin, dass hier keine Gefahr besteht. Im Vergleich dazu ist der weit verbreitete Kirschlorbeer nicht nur ein ökologisches Desaster, sondern auch hochgiftig.

5. Eine Hecke aus Hibiskus ist schnittverträglich

Schneiden kannst Du eine Hibiskushecke nach Belieben – die Pflanzen gelten als schnittverträglich. Einen radikalen Rückschnitt vertragen nur gesunde Hibiskushecken (siehe dazu auch den Schnittratgeber), aber ansonsten ist beim Schneiden so ziemlich alles möglich. Mit einem regelmäßigen Schnitt wächst und blüht der Straucheibisch noch wesentlich reichhaltiger als ohne, und man muss nicht mit braunen Stellen kämpfen wie bei Thuja oder Buchsbaum.

Üblicherweise zieht man eine Hibiskushecke auf eine Breite von etwa 60 Zentimeter; die Höhe liegt je nach Sorte bei zwei bis drei Meter.

6. Hibiskushecken sind winterhart bis Klimazone 7

Bis zu -17 °C dürften es beim Garteneibisch und den meisten seiner Sorten im Winter werden. Dank der Klimaerwärmung treten diese Temperaturen nur noch in den kältesten Regionen Deutschlands auf – nicht unbedingt zu unserem Vorteil, aber wenigstens vorteilhaft für den Hibiskus. Bei Jungpflanzen musst Du in den ersten Jahren noch auf einen ausreichenden Winterschutz achten, denn die sind noch nicht ganz so abgehärtet wie die älteren Exemplare und können in der Kälte Schaden nehmen. Wie das geht erfährst Du im Ratgeber Winterhärte.

7. Hibiskushecken sind mehrjährig

Staudeneibisch ist wie seine Sorten mehrjährig und bereitet Dir mit seinem üppigen Blütenflor viele Jahre Freude. Du brauchst die Blühhecke also nicht alljährlich neu anzulegen, sondern kannst sie mit der richtigen Fürsorge (siehe dazu auch den Pflegeratgeber) lange am Leben halten.

8. Guter Sichtschutz mit Hibiskushecken

Eine Hecke aus Hibiskus bietet ausreichenden Sichtschutz vor neugierigen Blicken – zumindest so lange wie sie Blätter trägt. Denn Straucheibisch ist lediglich sommergrün und verliert im Herbst seine Blätter, sodass die Hecke im Winter und im größten Teil des Frühjahrs kahl bleibt. Damit kämen wir zu den Kontras einer Hibiskushecke:

Was spricht gegen eine Hibiskushecke? Die Nachteile

Diesen vielen Vorteilen einer Hibiskushecke stehen einige Gesichtspunkte als Kontra entgegen – nobody is perfect, vor allem beim Thema Blickschutz.

1. Eine Hibiskushecke ist nur sommergrün

Die Blätter bleiben maximal bis zum ersten Frost an der Hibiskushecke, spätestens nach der ersten eisigen Nacht fallen sie ab. Daher bleibt im Winter nur ein mehr oder weniger kahles Gerippe davon übrig. Andererseits legt man sich im Dezember auch eher selten zum Sonnenbaden in den Garten.

2. Hibiskushecken treiben erst spät im Jahr aus

Bis zu den ersten frischen Blättern dauert es beim Gartenhibiskus eine Weile – der Austrieb erfolgt erst im Mai, mitunter sogar noch etwas später. Wer zu dieser Zeit bereits einen voll funktionsfähigen Sichtschutz im Garten haben möchte ist mit einer anderen Hecke besser bedient.

3. Als Sichtschutz sind Hibiskushecken nicht besonders dicht

Ein paar Lücken für neugierige Beobachter bleiben bei einer Hecke aus Straucheibisch immer übrig – so dicht wachsen die Malvengewächse nicht.

4. Eine Hibiskushecke braucht viel Pflege

Weniger beim Schneiden – da sind andere Heckenpflanzen aufwändiger. Die Hauptarbeit besteht bei einer Hibiskushecke vor allem im Gießen, denn im Sommer müssen die Pflanzen nach einem heißen sonnigen Tag gründlich mit Wasser versorgt werden. Sie vertragen Trockenheit nur über kurze Zeit und zeigen sich schnell übellaunig, indem sie gelbe Blätter bekommen und die Knospen und Blüten abwerfen. Im Vergleich dazu fällt das monatliche Düngen oder die Gabe eines Langzeitdüngers kaum ins Gewicht. Wie Du Dich um Deine Hibiskushecke kümmern solltest kannst Du im Schnittratgeber und Pflegeratgeber nachlesen.

Wie ökologisch ist eine Hibiskushecke?

Bei NaturaDB legen wir natürlich großen Wert auf die ökologische Einschätzung der von uns empfohlenen Pflanzen. Auch hier gibt es beim Straucheibisch ein Pro und Kontra:

  • Hibiscus syriacus ist in Mitteleuropa nicht heimisch. Im Zweifelsfall solltest Du immer lieber eine Hecke aus einheimischen Gewächsen pflanzen, da die Flora und Fauna im Garten besser an diese angepasst sind. Pflanzen für eine bienenfreundliche Hecke findest du hier.
  • Straucheibisch bildet reichlich Pollen, aber nur wenig Nektar. Was Honigbienen und Wildbienen freut lässt Schmetterlinge leider leer ausgehen.
  • Die Hibiskusblüten sind vor allem in der Nacht geöffnet – mangels Nektar für Nachtfalter jedoch kaum geeignet.
  • Bei gefüllten Sorten fällt auch der ökologische Vorteil mit dem reichlich gebildeten Pollen weg – hier sind Staubblätter in Blütenblätter umgewandelt, sodass es weniger Staubbeutel und damit weniger Pollen gibt.
Abgesehen von der besseren Bienenweide ein weiterer Grund, der für ungefüllte Sorten von Hibiskus fürs Hecke pflanzen spricht: Gefüllte Blüten saugen sich bei langanhaltendem Regen mit Wasser voll und werden so schwer, dass sie dadurch Schaden nehmen. Deswegen sind sie inzwischen längst nicht mehr so beliebt wie das früher der Fall war.
  • Die typisch bewimperten Samen vom Hibiskus werden vorwiegend vom Wind verbreitet. Tiere haben daher wenig von den Früchten.
  • In unseren Breiten sind die Hibiskussamen eher unbedenklich, aber in wärmeren Gefilden neigt der Straucheibisch zur kräftigen Selbstaussaat und kann sich zum invasiven Neophyten entwickeln.

Welcher Hibiskus eignet sich für eine Hibiskushecke?

Chinesischer Rosen-Eibisch (Hibiscus rosa-sinensis) kommt für eine Hibiskushecke weniger in Frage – man bezeichnet ihn aus gutem Grund als Zimmerhibiskus, denn in unseren Breiten ist diese Art nicht frostfest und lässt sich nur im Sommer im Garten unterbringen.

Dagegen ist der Gartenhibiskus oder Straucheibisch (Hibiscus syriacus) bei uns gut winterhart und kommt mit Minusgraden bis -17 °C klar. Von ihm gibt es eine Unzahl von verschiedenfarbig blühenden Sorten mit unterschiedlicher Wuchshöhe; in unserer Sortentabelle kannst Du nicht nur nachschauen, was Dir für eine Hibiskushecke geeignet erscheint, sondern auch was Du als Kübelpflanze für den Balkon oder die Terrasse verwenden kannst.

Anlegen und Pflege einer Hibiskushecke

Eine Hibiskushecke sollte möglichst etwas vor Wind und Regen geschützt platziert werden und mag einen sonnigen und warmen Standort. Wichtig ist auch eine humose, gut durchlässige Erde mit einem neutralen bis schwach alkalischen pH-Wert. Weitere Tipps um den richtigen Standort und richtiges Gießen und Düngen kannst Du in unserem Pflegeratgeber nachlesen.

Der ideale Zeitpunkt für das Pflanzen einer Hibiskushecke ist das Frühjahr. Willst Du Staudeneibisch im Topf kaufen, solltest Du alle halben Meter eine Pflanze rechnen – bei den meisten Sorten ist das der optimale Abstand. Am besten schlägst Du links und rechts von der geplanten Hecke einen Pfosten in den Boden und spannst dazwischen eine Schnur; auf diese Weise kannst Du den richtigen Abstand zwischen den Pflanzen viel leichter einhalten und sie richtig in einer Reihe setzen.

Nach dem Pflanzen der Hibiskushecke (Details siehe Ratgeber Hibiskus pflanzen) musst Du den Boden unbedingt mindestens zwei Wochen lang gleichmäßig feucht halten und regelmäßig gießen, damit die Pflanzen gut anwachsen.

Frisch angelegte Hibiskushecken sind noch etwas frostempfindlich; daher musst Du sie im Herbst rechtzeitig vor den ersten Frösten mit etwas angehäufeltem Mulch, Stroh oder Reisig vor der Kälte schützen. Informiere Dich dazu auch in unserem Ratgeber Winterhärte von Hibiskus.

Im Frühjahr wird die Hibiskushecke geschnitten; wie das geht erfährst Du im Schnittratgeber. Ebenso ist es wichtig, die verwelkten Blüten regelmäßig zu entfernen; auf diese Weise kannst Du die Blütezeit wesentlich verlängern.

Ist eine Hibiskushecke immergrün?

Nein, im Herbst fallen die Blätter spätestens beim ersten Frost ab. Heißt Hibiskushecken sind sommergrün, aber nicht immergrün. Daher sind sie auch nur eingeschränkt als Sichtschutz zu gebrauchen. Andererseits machen sie dieses kleine Manko durch ihre zahlreichen großen Blüten wieder wett.

Wie hoch wird eine Hibiskushecke?

Die meisten Sorten von Staudeneibisch (Hibiscus syriacus), wie Du sie in unserer Sortentabelle findest, wachsen etwa 30-40 Zentimeter pro Jahr und erreichen eine Endhöhe von zwei, teilweise sogar von drei Metern. Dem stehen deutlich kleinere Sorten gegenüber, die Du größtenteils auch als Kübelpflanze für den Balkon oder die Terrasse als Sichtschutz einsetzen kannst.

Eignet sich eine Hibiskushecke als Sichtschutz?

Ja, zumindest im Sommer, denn dann hat die Hibiskushecke Blätter. Dagegen ist sie im Winter kahl und bleibt es auch lange Zeit bis ins späte Frühjahr – der stärkste Austrieb lässt bis Mai auf sich warten. Als Sichtschutzhecke kannst Du sie also zumindest in der Zeit gebrauchen, wo Du ohnehin die meiste Zeit im Garten verbringst.

Ist eine Hibiskushecke mehrjährig?

Ja, die Sorten von Hibiscus syriacus, dem Straucheibisch oder Garteneibisch sind sommergrün, aber ausdauernd und halten sich viele Jahre im Garten. Sie vergreisen allerdings, wenn Du Dich nicht regelmäßig um das Schneiden wie im Schnittratgeber beschrieben kümmerst und wachsen und blühen dann nur noch sehr zögerlich.

Ist die Hibiskushecke giftig?

Die gute Nachricht: Nein. Gartenhibiskus ist für Kinder und für Haustiere wie Hunde, Katzen, Kaninchen und Meerschweinchen völlig unbedenklich. Die Blüten kannst Du sogar als essbare Dekoration verwenden - natürlich nur, wenn sie nicht gespritzt sind.

Kann man die Hibiskushecke mit anderen Sträuchern kombinieren?

Absolut kein Problem - Deine blühende Hecke muss nicht nur aus Straucheibisch bestehen. Es gibt noch jede Menge andere reichhaltig blühende mehrjährige Stauden wie Flieder, Rhododendron oder Hortensie. Auf der Startseite von NaturaDB kannst Du die Dir zusagenden Kriterien auswählen und bekommst jede Menge guter Vorschläge, um die Sichtschutzhecke abwechslungsreich und optisch ansprechend zu gestalten.

NaturaDB - Ratgeber und Hinweise

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