Hibiskus schneiden - So wirds gemacht
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Ratgeber

Hibiskus schneiden - So wirds gemacht


Je nachdem welchen Botaniker man fragt umfasst die Gattung Hibiscus 200 bis über 600 Arten von immergrünen und sommergrünen Sträuchern oder kleinen Bäumen. Als Garten- und Zimmerpflanzen sind sie wegen ihrer prächtigen Blüten beliebt. Reichlich davon setzt der Hibiskus aber nur an, wenn er richtig gepflegt und regelmäßig geschnitten wird. Zum Thema Pflege schau mal in unseren Pflegeratgeber, alles zum Hibiskus schneiden kannst Du hier nachlesen.

Wann schneidet man Hibiskus zurück?

Das kommt vor allem darauf an, ob Du es mit einem immergrünen wie dem Zimmerhibiskus oder einem sommergrünem wie dem Gartenhibiskus zu tun hast:

Bei Hibiskus erscheinen die Blüten in den Blattachseln der einjährigen Triebe - nicht an den Spitzen. Heißt ein Ast blüht nur so lange wie er wächst. Alle älteren kannst Du daher im Prinzip abschneiden.

Wie schneidet man Hibiskus zurück?

Straucheibisch und seine Sorten bilden ein stabiles Gerüst, das mit dem Schneiden erst einmal in Form erzogen wird und danach erhalten werden muss. Gegebenenfalls wird eine Verjüngung notwendig, falls einzelne Äste zu vergreisen beginnen und nur noch kümmerlich wachsen und blühen.

Immergrünen Zimmerhibiskus musst Du nur wenig schneiden; wie das geht kannst Du weiter unten beim Hibiskus im Topf nachlesen. Einen weiteren Sonderfall stellen Hibiskushecke und Hibiskus-Hochstämmchen dar, die wir ebenfalls anderweitig erläutern.

Wie macht man bei Straucheibisch den Erziehungsschnitt?

Wenn Du im Gartenhandel einen Topf mit Garteneibisch kaufst bekommst Du meistens einen einzelnen Trieb mit bodennahen Ästen. Optimal für den Garten ist das nicht, denn wenn der vergreist oder an der Basis beschädigt wird betrifft das sofort die gesamte Pflanze. Daher solltest Du sicherheitshalber ein ordentliches Gerüst aus mehreren Bodentrieben aufbauen; wenn davon einer ausfällt ist das nicht weiter schlimm und lässt sich leicht ausgleichen, ohne dass der komplette Hibiskus Schaden nimmt.

  • Für das Gerüst brauchst Du einen Mitteltrieb plus 4-7 gut verteilte Bodentriebe.
  • Schneide die überzähligen und schwachen Triebe weg.
  • Kürze die verbleibenden Gerüsttriebe mindestens um ein Drittel, besser noch um die Hälfte des vorjährigen Austriebs ein.
  • Lasse den Mitteltrieb 10-20 Zentimeter länger als die anderen.
  • Achte dabei darauf, dass bei den äußeren Gerüsttrieben das oberste Auge nach außen zeigt – dann wachsen die Neutriebe gleich in die richtige Richtung.
  • Kürze die Seitentriebe der Gerüsttriebe auf etwa fünf Zentimeter ein; das fördert einen kräftigen Austrieb.

Wie geht der Erhaltungsschnitt beim Straucheibisch?

Einmal gut in Form erzogen kannst Du den Gartenhibiskus nun langsam größer werden lassen.

  • Verlängere die Gerüsttriebe jedes Jahr um 15-20 Zentimeter.
  • Lichte zu dichte Verzweigungen gründlich aus.
  • Entferne nach innen wachsende Äste.
  • Überlange Triebe kannst Du beschneiden und einkürzen.
  • Schiefe, überkreuzende und parallele Triebe werden entfernt.
  • Wachsen Gerüsttriebe zu steil solltest Du sie auf weiter unten liegende und nach außen zeigende umleiten, damit die Krone locker bleibt.
  • Kürze die Seitentriebe des Gerüsts innen auf maximal zehn Zentimeter, weiter außen auf fünf Zentimeter. So bleibt der Hibiskus schön buschig und blüht bis in den Herbst.
  • Hat der Garteneibisch seine Endhöhe erreicht werden die vorjährigen Triebe auf zehn Zentimeter lange Zapfen zurückgeschnitten.
Ausknipsen sorgt dafür, dass der Hibiskus schön in Form bleibt und reichhaltig blüht. Dazu musst Du die Triebspitzen der neuen Sprossen während der Wachstumsperiode regelmäßig entfernen.

Kann man einen Straucheibisch verjüngen?

Mit der Zeit beginnt der Garteneibisch zu vergreisen. Das erkennst Du daran, dass er trockene Stellen bekommt, kaum noch wächst und blüht, kleinere Blätter bildet, unten kahl wird und am Ende von den Spitzen her abstirbt. Um das zu verhindern kannst Du auch gleich alle zwei oder drei Jahre im Frühjahr einen Verjüngungsschnitt machen:

  • Entferne zunächst erfrorene Triebe, falls das erforderlich ist.
  • Wähle einen kräftigen jungen Bodentrieb als Ersatz. Den kannst Du als neuen Gerüsttrieb erziehen.
  • Falls keine Jungtriebe zur Verfügung stehen musst Du den nächsten Sommer abwarten.
  • Schneide den Haupttrieb bis auf fünf Zentimeter über dem Boden ab. Den verbliebenen Zapfen entfernst Du im Sommer.
  • Die übrigen Gerüsttriebe lenke auf tiefere Seitentriebe um und kürze sie ein.
Ein vergreister Hibiskus wird mit zunehmendem Alter anfällig für Frost, auch wenn er normalerweise winterhart ist. Daher solltest Du lieber rechtzeitig für einen Verjüngungsschnitt sorgen.

Wie schneide ich einen Hibiskus-Hochstamm?

Hibiskus als Hochstamm
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Hibiskus als Hochstamm

Ein Hochstämmchen von Hibiskus kannst Du entweder kaufen oder selber erziehen – so schwer ist das eigentlich gar nicht. Nach dem Pflanzen (siehe dazu auch unseren Pflanzratgeber) gehst Du dafür folgendermaßen vor:

  • Wähle den kräftigsten Trieb aus. Aus ihm ziehst Du den Hochstamm.
  • Entferne alle übrigen Triebe. Der Haupttrieb wird im ersten Jahr noch nicht geschnitten.
  • Beseitige alle neuen Bodentriebe und sich am Haupttrieb bildenden Stammtriebe.
  • Sobald der Hochstamm die gewünschte Endhöhe erreicht hat wird er im Frühjahr eingekürzt. Daraufhin beginnt er sich seitlich zu verzweigen.
  • Behalten davon den Mitteltrieb plus 4-5 seitliche Gerüsttriebe.
  • Alle Gerüsttriebe werden jedes Jahr um etwa zehn Zentimeter verlängert. Letztlich sollten sie 30-40 Zentimeter lang sein.
  • Ihre Seitentriebe kürze alljährlich auf fünf Zentimeter; dadurch wird die Krone schön kompakt und bleibt gesund.
Ein Hibiskus-Hochstamm muss im Winter mit Reisig oder Laub geschützt werden, da er vergleichsweise empfindlich auf Frost reagiert. Näheres dazu kannst Du im Ratgeber Winterhärte nachlesen.

Wie schneidet man Hibiskus im Topf?

Im Vergleich zum sommergrünen Gartenhibiskus (Hibiscus syriacus) braucht der Chinesische Rosen-Eibisch (Hibiscus rosa-sinensis) als Zimmerpflanze keinen aufwändigen Schnitt. Meistens ist nur wenig Rückschnitt mit vorsichtigem Beschneiden erforderlich – dazu kannst Du ihn im Frühjahr trimmen und in die gewünschte Form schneiden. Wenn Du den Hibiskus regelmäßig entspitzt wird er buschiger, und welke Blütenstände solltest Du immer sofort entfernen, damit er länger blüht.

Kann man Hibiskus auch im Herbst schneiden?

Kann man, aber am besten schneidet man ihn im späten Winter oder zeitigen Frühjahr – vorzugsweise ab Ende Februar, wenn die schlimmsten Fröste vorüber sind, und noch bevor er mit dem Laubaustrieb beginnt. Bei Spätfrösten können die noch nicht vollständig ausgereiften Triebe abfrieren; die kannst Du beim Hibiskus schneiden gleich als erstes entfernen. Dem Rest der Pflanze macht der Verlust nur wenig aus, er treibt davon gänzlich unbeeindruckt neu aus.

Wie weit kann man Hibiskus zurückschneiden?

Garteneibisch gilt als schnittverträglich und nimmt den üblichen Erziehungsschnitt, Erhaltungsschnitt und sogar eine drastische Verjüngung ohne Weiteres hin. Hibiskus radikal zurückschneiden solltest Du Dir aber lieber zweimal überlegen – das machen nur gesunde Pflanzen mit. Ist er ohnehin nicht mehr ganz auf der Höhe und kränkelt mit welkendem Laub und wenig Blüten, so geht er beim Radikalschnitt meistens ein.

Kann man Hibiskus klein halten?

Ja, das kannst Du ohne Probleme; er gilt als schnittverträglich und hat keine Probleme mit Erziehung, Auslichten oder Verjüngen. Dementsprechend darfst Du ihn regelmäßig beschneiden und trimmen, damit er in Form bleibt und vor allem nicht vergreist. So kannst Du ihn in der gewünschten Größe halten, auch im Topf oder als Hochstamm, bei dem die Höhe durch die Größe des Stämmchens vorgegeben wird.

Chinesischer Rosen-Eibisch ist eine beliebte Zimmerpflanze – und die wenigsten Kunden möchten ein drei Meter großes Monstrum auf der Fensterbank haben. Daher wird Zimmerhibiskus in den Gärtnereien oft mit einem wachstumshemmenden Mittel behandelt. Du darfst Dich also nicht wundern, wenn er als Kübelpflanze im Freien trotz reichlich düngen und gießen nicht so recht voran will: Was im Haus erwünscht ist erweist sich auf Balkon und Terrasse als eher kontraproduktiv. Am besten fragst Du sicherheitshalber vor dem Kaufen nach; oder Du musst etwas warten, denn mit der Zeit lockert sich die Bremse.

Was passiert, wenn man Hibiskus nicht schneidet?

Ein regelmäßiger Schnitt ist bei Hibiskus angebracht – ansonsten macht er das, was er in der freien Natur auch macht: blühen, fruchten, ab in die Winterpause. Ohne Schneiden bildet er nur kurze neue Triebe, die so lange Blüten produzieren, bis ausreichend Samen für die Vermehrung vorhanden sind. Dann ist die Blütenpracht bereits nach vier Wochen zu Ende. Kräftiges Schneiden und regelmäßiges Entfernen der Samenkapseln sorgt dafür, dass die Blütezeit wesentlich länger dauert und reichlich kräftige neue Triebe und Seitenzweige entstehen.

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