Je nachdem welchen Botaniker man fragt umfasst die Gattung Hibiscus 200 bis über 600 Arten von immergrünen und sommergrünen Sträuchern oder kleinen Bäumen. Als Garten- und Zimmerpflanzen sind sie wegen ihrer prächtigen Blüten beliebt. Reichlich davon setzt der Hibiskus aber nur an, wenn er richtig gepflegt und regelmäßig geschnitten wird. Zum Thema Pflege schau mal in unseren Pflegeratgeber, alles zum Hibiskus schneiden kannst Du hier nachlesen.
Wann schneidet man Hibiskus zurück?
Das kommt vor allem darauf an, ob Du es mit einem immergrünen wie dem Zimmerhibiskus oder einem sommergrünem wie dem Gartenhibiskus zu tun hast:
- Zimmerhibiskus (Hibiscus rosa-chinensis) beschneidet man am besten zwischen Februar und April – nicht gerade dann, wenn er noch ordentlich am Blühen ist. Auf der Fensterbank ist er üblicherweise nicht von Minusgraden bedroht.
- Garteneibisch (Hibiscus syriacus) und seine zahlreichen Sorten werden noch in der Ruhephase vor dem Laubaustrieb geschnitten, sprich im späten Winter oder zeitigen Frühjahr. Am besten erst nach Ende Februar, wenn die stärksten Fröste vorüber sind.
Wie schneidet man Hibiskus zurück?
Straucheibisch und seine Sorten bilden ein stabiles Gerüst, das mit dem Schneiden erst einmal in Form erzogen wird und danach erhalten werden muss. Gegebenenfalls wird eine Verjüngung notwendig, falls einzelne Äste zu vergreisen beginnen und nur noch kümmerlich wachsen und blühen.
Wie macht man bei Straucheibisch den Erziehungsschnitt?
Wenn Du im Gartenhandel einen Topf mit Garteneibisch kaufst bekommst Du meistens einen einzelnen Trieb mit bodennahen Ästen. Optimal für den Garten ist das nicht, denn wenn der vergreist oder an der Basis beschädigt wird betrifft das sofort die gesamte Pflanze. Daher solltest Du sicherheitshalber ein ordentliches Gerüst aus mehreren Bodentrieben aufbauen; wenn davon einer ausfällt ist das nicht weiter schlimm und lässt sich leicht ausgleichen, ohne dass der komplette Hibiskus Schaden nimmt.
- Für das Gerüst brauchst Du einen Mitteltrieb plus 4-7 gut verteilte Bodentriebe.
- Schneide die überzähligen und schwachen Triebe weg.
- Kürze die verbleibenden Gerüsttriebe mindestens um ein Drittel, besser noch um die Hälfte des vorjährigen Austriebs ein.
- Lasse den Mitteltrieb 10-20 Zentimeter länger als die anderen.
- Achte dabei darauf, dass bei den äußeren Gerüsttrieben das oberste Auge nach außen zeigt – dann wachsen die Neutriebe gleich in die richtige Richtung.
- Kürze die Seitentriebe der Gerüsttriebe auf etwa fünf Zentimeter ein; das fördert einen kräftigen Austrieb.
Wie geht der Erhaltungsschnitt beim Straucheibisch?
Einmal gut in Form erzogen kannst Du den Gartenhibiskus nun langsam größer werden lassen.
- Verlängere die Gerüsttriebe jedes Jahr um 15-20 Zentimeter.
- Lichte zu dichte Verzweigungen gründlich aus.
- Entferne nach innen wachsende Äste.
- Überlange Triebe kannst Du beschneiden und einkürzen.
- Schiefe, überkreuzende und parallele Triebe werden entfernt.
- Wachsen Gerüsttriebe zu steil solltest Du sie auf weiter unten liegende und nach außen zeigende umleiten, damit die Krone locker bleibt.
- Kürze die Seitentriebe des Gerüsts innen auf maximal zehn Zentimeter, weiter außen auf fünf Zentimeter. So bleibt der Hibiskus schön buschig und blüht bis in den Herbst.
- Hat der Garteneibisch seine Endhöhe erreicht werden die vorjährigen Triebe auf zehn Zentimeter lange Zapfen zurückgeschnitten.
Kann man einen Straucheibisch verjüngen?
Mit der Zeit beginnt der Garteneibisch zu vergreisen. Das erkennst Du daran, dass er trockene Stellen bekommt, kaum noch wächst und blüht, kleinere Blätter bildet, unten kahl wird und am Ende von den Spitzen her abstirbt. Um das zu verhindern kannst Du auch gleich alle zwei oder drei Jahre im Frühjahr einen Verjüngungsschnitt machen:
- Entferne zunächst erfrorene Triebe, falls das erforderlich ist.
- Wähle einen kräftigen jungen Bodentrieb als Ersatz. Den kannst Du als neuen Gerüsttrieb erziehen.
- Falls keine Jungtriebe zur Verfügung stehen musst Du den nächsten Sommer abwarten.
- Schneide den Haupttrieb bis auf fünf Zentimeter über dem Boden ab. Den verbliebenen Zapfen entfernst Du im Sommer.
- Die übrigen Gerüsttriebe lenke auf tiefere Seitentriebe um und kürze sie ein.
Wie schneide ich einen Hibiskus-Hochstamm?
Hibiskus als Hochstamm
Ein Hochstämmchen von Hibiskus kannst Du entweder kaufen oder selber erziehen – so schwer ist das eigentlich gar nicht. Nach dem Pflanzen (siehe dazu auch unseren Pflanzratgeber) gehst Du dafür folgendermaßen vor:
- Wähle den kräftigsten Trieb aus. Aus ihm ziehst Du den Hochstamm.
- Entferne alle übrigen Triebe. Der Haupttrieb wird im ersten Jahr noch nicht geschnitten.
- Beseitige alle neuen Bodentriebe und sich am Haupttrieb bildenden Stammtriebe.
- Sobald der Hochstamm die gewünschte Endhöhe erreicht hat wird er im Frühjahr eingekürzt. Daraufhin beginnt er sich seitlich zu verzweigen.
- Behalten davon den Mitteltrieb plus 4-5 seitliche Gerüsttriebe.
- Alle Gerüsttriebe werden jedes Jahr um etwa zehn Zentimeter verlängert. Letztlich sollten sie 30-40 Zentimeter lang sein.
- Ihre Seitentriebe kürze alljährlich auf fünf Zentimeter; dadurch wird die Krone schön kompakt und bleibt gesund.
Wie schneidet man Hibiskus im Topf?
Im Vergleich zum sommergrünen Gartenhibiskus (Hibiscus syriacus) braucht der Chinesische Rosen-Eibisch (Hibiscus rosa-sinensis) als Zimmerpflanze keinen aufwändigen Schnitt. Meistens ist nur wenig Rückschnitt mit vorsichtigem Beschneiden erforderlich – dazu kannst Du ihn im Frühjahr trimmen und in die gewünschte Form schneiden. Wenn Du den Hibiskus regelmäßig entspitzt wird er buschiger, und welke Blütenstände solltest Du immer sofort entfernen, damit er länger blüht.
Kann man Hibiskus auch im Herbst schneiden?
Kann man, aber am besten schneidet man ihn im späten Winter oder zeitigen Frühjahr – vorzugsweise ab Ende Februar, wenn die schlimmsten Fröste vorüber sind, und noch bevor er mit dem Laubaustrieb beginnt. Bei Spätfrösten können die noch nicht vollständig ausgereiften Triebe abfrieren; die kannst Du beim Hibiskus schneiden gleich als erstes entfernen. Dem Rest der Pflanze macht der Verlust nur wenig aus, er treibt davon gänzlich unbeeindruckt neu aus.
Wie weit kann man Hibiskus zurückschneiden?
Garteneibisch gilt als schnittverträglich und nimmt den üblichen Erziehungsschnitt, Erhaltungsschnitt und sogar eine drastische Verjüngung ohne Weiteres hin. Hibiskus radikal zurückschneiden solltest Du Dir aber lieber zweimal überlegen – das machen nur gesunde Pflanzen mit. Ist er ohnehin nicht mehr ganz auf der Höhe und kränkelt mit welkendem Laub und wenig Blüten, so geht er beim Radikalschnitt meistens ein.
Kann man Hibiskus klein halten?
Ja, das kannst Du ohne Probleme; er gilt als schnittverträglich und hat keine Probleme mit Erziehung, Auslichten oder Verjüngen. Dementsprechend darfst Du ihn regelmäßig beschneiden und trimmen, damit er in Form bleibt und vor allem nicht vergreist. So kannst Du ihn in der gewünschten Größe halten, auch im Topf oder als Hochstamm, bei dem die Höhe durch die Größe des Stämmchens vorgegeben wird.
Was passiert, wenn man Hibiskus nicht schneidet?
Ein regelmäßiger Schnitt ist bei Hibiskus angebracht – ansonsten macht er das, was er in der freien Natur auch macht: blühen, fruchten, ab in die Winterpause. Ohne Schneiden bildet er nur kurze neue Triebe, die so lange Blüten produzieren, bis ausreichend Samen für die Vermehrung vorhanden sind. Dann ist die Blütenpracht bereits nach vier Wochen zu Ende. Kräftiges Schneiden und regelmäßiges Entfernen der Samenkapseln sorgt dafür, dass die Blütezeit wesentlich länger dauert und reichlich kräftige neue Triebe und Seitenzweige entstehen.
Weitere Ratgeber und Hinweise zur Pflanze
Eine Hibiskushecke ist ein echter Dauerblüher. Für ihre Anlage stehen unzählige Blütenfarben zur Verfügung; allerdings hat die bunte Pracht auch einige Nachteile. Pro und Kontra und was Du beim Pflanzen einer Hecke mit Hibiskus Hecke beachten solltest kannst Du nachlesen im Ratgeber
Eibisch oder Hibiskus ist in unseren Breiten nicht heimisch, sondern stammt aus warm gemäßigten, subtropischen oder tropischen Gefilden. Dort ist es normalerweise auch im Winter deutlich wärmer als bei uns. Ob Hibiskus winterhart Frost verträgt ist oder nicht erfährst Du hier:
Wie jeder Hibiskus mag es auch Hibiskus Standort gerne warm und sonnig mit einem feuchten und lockeren Boden. Willst Du Dich informieren, welcher Standort für Hibiskus geeignet ist und wo Du ihn im Garten pflanzen kannst schau mal in unseren Rageber
In der Gattung Hibiscus, zu der auch Hibiskus pflanzen: Alles was du wissen musst gehört, gibt es sommergrüne und immergrüne Formen. Der Garten wird fast ausschließlich vom Staudeneibisch oder Garteneibisch Hibiscus syriacus beherrscht. Tipps zum Einpflanzen und Umpflanzen der Wildart und ihrer zahllosen Sorten haben wir hier zusammengetragen:
Hibiskus Pflege ist vor allem wegen seines reichhaltigen Blütenschmuckes beliebt. Mit ausreichend Licht, Gießen und der richtigen Erde wächst und blüht er über lange Zeit. Wie Du dabei richtig vorgehst und auf was Du bei diesem Dauerblüher alles achten musst erläutern wir Dir auf der Seite
Hibiskus vermehren kauft man meistens als fertige Pflanze im Gartenfachmarkt und setzt ihn mit deutlichem Vorsprung in den Garten. Hast Du erst einmal einen Vertreter im Garten, so kannst Du ihn auch mit Stecklingen vermehren. Darüber hinaus ist auch eine Aussaat möglich, oder Du kannst niederliegende Triebe zu Absenkern verarbeiten. Näheres zu Thema haben wir hier zusammengefasst:
Prachtvoller Eisenhut und immergrüner Kirschlorbeer: So manche Pflanze im Garten ist ebenso schön wie giftig. Hibiskus giftig ist da recht unbedenklich und bringt so schnell niemanden um. Nur in der Schwangerschaft und bei Einnahme von Medikamenten sollte man vorsichtig mit dem Verzehr umgehen. Über die Giftigkeit für Menschen oder Haustiere kannst Du Dich hier informieren:
Gegebenenfalls kannst Du Hibiskus im Kübel auch im Kübel oder in einem großen Topf halten. So kannst Du ihn auch auf Balkon und Terrasse pflanzen oder im Garten transportabel halten. Bei der Pflege von Hibiskus als Kübelpflanze gibt es einige Dinge zu beachten, wie wir Dir hier genauer erklären: