Üblicherweise wirst Du einen Hibiskus kaufen, um ihn als sommergrüne blickdichte Hecke oder als freiwachsenden Strauch in den Garten oder als Kübelpflanze auf Balkon oder Terrasse zu bringen. Ebenso ist auch möglich, den Hibiskus mit Samen zu vermehren oder Ableger zu machen. Einige Sorten lassen sich auch durch Spaltpfropfen propagieren, aber diese diffizile Form der Vermehrung ist ziemlich aufwändig und sollte man besser den ausgewiesenen Experten überlassen.
Wie ziehe ich Hibiskus aus Samen?
Eine Vermehrung von Hibiskus mit Samen empfiehlt sich nur bei den Wildarten – bei den Sorten weiß man nie genau, wer als Pollenspender gedient hat und was nach der Durchmischung des Erbgutes für eine Pflanze herauskommt. Daher vermehrt man die Zuchtsorten lieber vegetativ. Hibiskussamen kannst Du im Gartenhandel kaufen oder selbst im Garten ernten.
Wie kann man Hibiskussamen ernten?
Dazu musst Du warten, bis die Kapseln im Sommer und Spätsommer richtig reif sind. Dann vertrocknen sie und geben die borstigen Samen frei, die Du absammeln und aussäen kannst. Sie sind zu diesem Zeitpunkt nicht mehr grün, sondern dunkel verfärbt und trocken. Am besten säst Du sie gleich im nächsten Jahr aus und hebst sie nicht unnötig lange auf, da das auf Kosten der ohnehin mageren Keimfähigkeit geht.
Wann sät man Hibiskus-Samen aus?
Hibiskussamen kannst Du bereits ab Februar oder März im Haus auf der Fensterbank oder im Gewächshaus vorziehen. Im Freiland solltest Du sie nach den Eisheiligen, also ab Mitte Mai aussäen. Sie keimen am besten, wenn die Außentemperaturen bereits bei 13-18 °C liegen.
Wie lange braucht Hibiskus-Samen zum Keimen?
Wenn Du den Boden gleichmäßig feucht hältst und die Temperaturen hoch genug sind dauert das bei frischen Samen etwa 2-3 Wochen. Du darfst Dich allerdings nicht wundern, wenn sie nicht alle aufgehen; die Keimrate ist nicht besonders hoch, sodass Du am besten gleich ein paar mehr einpflanzt. Falls es dann doch zu viele Keimlinge gibt kannst Du sie immer noch verschenken – Freunde und Bekannte freuen sich sicher über die kleinen Blütenwunder und können jungen Hibiskus gegebenenfalls sogar auf dem Balkon in Topf oder Kübel halten.
Kann man von Hibiskus Ableger machen?
Ja, bei den verschiedenen Sorten von Gartenhibiskus ist das die übliche Vermehrung, um die sortentypischen Eigenschaften zu erhalten. Im Frühling kannst Du Grünstecklinge schneiden, im Sommer halbreife Stecklinge und sie bewurzeln. Niederliegende Zweige lassen sich auch für Absenker verwenden.
Wie vermehrt man Hibiskus mit Grünstecklingen?
Grüne Stecklinge schneidest Du im späten Frühjahr. Am besten geeignet sind frische, gesunde Seitentriebe mit wenigen Knoten.
- Schneide den Steckling mit einem scharfen Messer sauber ab, sodass am Hibiskus kein Zapfen stehenbleibt – der würde ohnehin nur eintrocknen.
- Der Grünsteckling sollte etwa eine Handbreit lang sein, der Schnitt nicht gerade, sondern leicht schräg.
- Stecke ihn in eine gut durchlässige, humose Erde; gegebenenfalls kannst Du mit einem Stöckchen das Loch vorbohren, um den Trieb nicht zu beschädigen.
- In einem Topf sollten die grünen Stecklinge so viel Abstand voneinander haben, dass sich die Blätter nicht übermäßig berühren. Stecke sie am besten einmal rund um den Rand und einen in die Mitte, sodass dazwischen etwas Platz bleibt.
- Der Topf sollte warm und hell, aber nicht zu sonnig stehen. Pralle Sonne halten die Stecklinge nicht aus.
- Sorge dafür, dass die Erde gleichmäßig leicht feucht bleibt, ohne dass es zu Staunässe kommt.
- Gegebenenfalls kannst Du die Hibiskus-Ableger auch in ein Gewächshaus stellen oder eine Haube darüberstülpen, um die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen. Dann musst Du aber regelmäßig lüften und darauf achten, dass das Kondenswasser keinen Schimmel hervorruft.
- Nachdem der Hibiskus-Nachwuchs reichlich Wurzeln gebildet hat kannst Du ihn im Freiland auspflanzen. Näheres dazu kannst Du im Ratgeber Hibiskus pflanzen nachlesen.
Wie vermehrt man Hibiskus mit halbreifen Stecklingen?
Bei halbreifen Stecklingen ist das richtige Timing wichtig: Sie sollten im Sommer dann geschnitten werden, nachdem der stärkste Wachstumsschub im Frühjahr vorbei ist und bevor der Hibiskus zu verholzen beginnt.
- Schneide die halbreifen Stecklinge von gesunden diesjährigen Trieben. Sie sollten kräftig, biegsam und mindestens eine Handbreit lang sein.
- Verwende beim Schneiden ein sauberes und scharfes Messer und lasse am Hibiskus keinen Zapfen stehen. Vorzugsweise schräg schneiden statt gerade.
- Am besten setzt Du die Ableger erst einmal zu mehreren in große Töpfe, und zwar so, dass sie sich darin nicht mit den Blättern berühren. Die Erde muss humos und locker sein.
- Stelle die Pflanzen niemals in die pralle Sonne, sondern halte sie nur hell. Du kannst sie ins Freiland stellen oder ebenso wie die Grünstecklinge ins Gewächshaus oder unter eine Haube.
- Sorge in den nächsten beiden Wochen unbedingt für gleichmäßig feuchte Erde. Gieße aber nicht zu viel, denn bei Staunässe beginnen die Stecklinge unweigerlich zu faulen.
- Hohe Luftfeuchtigkeit ist fürs Bewurzeln vorteilhaft, macht aber ein regelmäßiges Lüften erforderlich.
Kann man von Hibiskus Absenker machen?
Das ist sogar recht einfach, wenn ein Zweig vom Staudenhibikus ohnehin nahe am Boden wächst oder sich leicht herabbiegen lässt. Absenker von Hibiskus macht man vom Frühjahr bis zum Sommer. Dazu brauchst Du nur dort, wo der Trieb den Boden berührt diesen etwas aufharken und den Zweig mit einem Stein oder Ziegel beschweren. Nach einigen Wochen wirst Du sehen, dass er verstärkt zu wachsen beginnt; das ist das Zeichen, dass der Absenker reichlich Wurzeln gebildet und sich selbständig gemacht hat. Dann kannst Du ihn von der Mutterpflanze trennen und verpflanzen.
Kann man Staudenhibiskus teilen?
Ja, das geht. Das Teilen nimmst Du am besten im Frühjahr in Angriff, wenn der Hibiskus sich gerade im vollen Wachstum befindet. Achte dabei darauf, dass Du die Wurzeln möglichst wenig beschädigst und die neu eingepflanzten Ableger in den nächsten Tagen genug Wasser bekommen.
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