https://www.naturadb.de/pflanzen/viburnum-opulus/
Licht: | Sonne bis Halbschatten |
Boden: | durchlässig bis lehmig |
Wasser: | feucht bis frisch |
Nährstoffe: | normaler bis nährstoffreicher Boden |
PH-Wert: | sauer bis kalkhaltig |
Pflanzenart: | Gehölz |
Wuchs: | aufrecht |
Höhe: | 2,5 - 3,5 m |
Breite: | 1,5 - 2,5 m |
Zuwachs: | 10 - 25 cm/Jahr |
schnittverträglich: | ja |
windverträglich: | ja |
frostverträglich: | bis -40 °C (bis Klimazone 3) |
Wurzelsystem: | Flachwurzler |
Wurzelausläufer: | Ausläufer |
Blütenfarbe: | weiß |
Blühzeit: | |
Blütenform: | tellerförmig |
Blütenduft: | ja |
Fruchtreife: | |
Fruchtfarbe: | rot |
Fruchtaroma: | nicht zum Verzehr geeignet, giftig |
Blattfarbe: | hellgrün, im Herbst weinrot bis orangerot |
Blattphase: | sommergrün |
Blattform: | dreilappig, gezähnt |
Bestandssituation (Rote Liste): | sehr häufig |
Gefährdung (Rote Liste): | ungefährdet |
Schmetterlinge: | 1 |
Raupen: | 4 (davon keine spezialisiert) |
Schwebfliegen: | 5 |
Käfer: | 5 |
Nektarwert: | 3/4 - viel |
Pollenwert: | 2/4 - mäßig |
fressende Vogelarten: | 22 |
Vogelschutzgehölz & Vogelnährgehölz: | ja |
als Landeplatz angeflogen: | gut |
fressende Säugetierarten: | 11 |
floraweb.de.
Höhenlage: |
planar (<100m1 / <300m)2 bis montan (500m-600m1 / 800m-1200m)2 1 Mittelgebirge / 2 Alpen |
ist essbar |
Rinde (getrocknet) Verwendung: medizinische Verwendung |
ist giftig: | Rinde, Blätter, rohe Früchte |
Pflanzen je ㎡: | 1 |
Jahreszeitlich Aspekte: | Herbstfärbung |
Eignung im Hortus: Was bedeutet Hortus? |
gut geeignet für Pufferzone |
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Heimische Wildpflanzen sind vielerorts selten geworden und damit die neuen Exoten in unseren Gärten. Sie sind, im Gegensatz zu Neuzüchtungen und Neuankömmlingen, eine wichtige Nahrungsquelle für Wildbienen und Schmetterlinge. In puncto Stand- und Klimafestigkeit sind sie anderen Arten deutlich überlegen. Auch kalte Winter überleben sie meist ohne Probleme. Gut für dich, gut für die Natur.
Also pflanzt heimische Arten, so wie diese!
Gemeiner Schneeball, Gewöhnlicher Schneeball oder Wasser-Schneeball (Viburnum opulus) ist ein sommergrüner Strauch aus der Familie der Moschuskrautgewächse (Adoxaceae). Man trifft ihn häufig in Auwäldern, Hecken, an Wald- und Bachrändern auf sickerfeuchten Böden, bisweilen auch aus Gärten ausgewildert. Er wird zweieinhalb bis dreieinhalb Meter hoch und breit und hat ein ausgeprägtes flaches Wurzelwerk.
Die kantigen, später runden Triebe haben eine korkige grünbraune oder rotbraune Rinde, die zahlreiche einzelstehende Lentizellen aufweist und oftmals vor allem in der Jugend flaumig behaart ist. Seine Blätter sind ahornartig drei-, selten fünflappig, eiförmig mit gestutztem oder herzförmigem Grund und gezähntem Rand sowie einem langen Stiel. Die Unterseite ist ebenso gefärbt wie die Oberseite, aber vor allem an den Blattnerven behaart.
Die wohlriechenden weißen Blüten stehen in Trugdolden von 5-12 Zentimeter Durchmesser. Auffällig bei dieser Art sind die vergrößerten Schaublüten am Rand, die wesentlich größer als die weiter innen liegenden sind, aber steril. Sie sind fünfzählig mit kahlen und verwachsenen Kelchblättern und verwachsenen Kronblättern. Als Früchte dienen kahle, kugelige Steinfrüchte, die einen einzelnen Steinkern als Samen enthalten. Er ist herzförmig und etwa einen Zentimeter groß. Die Früchte verfärben sich von grün über gelb zu einem kräftigen Rot und sind dann glasig durchscheinend.
Der Gemeine Schneeball bevorzugt einen feuchten nährstoff- und basenreichen, mäßig sauren und humosen Lehm- und Tonboden ohne allzu viel Sonne. Halbschatten ist am besten für ihn geeignet.
Der Gemeine Schneeball gilt als gut schnittverträglich und kann bei übermäßigem Wachstum nach der Blüte zurechtgestutzt werden. Nach einigen Jahren empfiehlt sich ein Verjüngungsschnitt, damit er neue und blühstarke Triebe bildet.
Gemeiner Schneeball verbreitet sich selbst mithilfe von Wurzelausläufern und Samen. Man kann ebenso gut Stecklinge von noch nicht vollständig verholzten Trieben abnehmen und bewurzeln.
Der Gemeine Schneeball hat ein hohes Ausschlagvermögen und ist eine beliebte Heckenpflanze, die blickdichte Büsche bildet. Er ist darüber hinaus ein wichtiges Vogelnährgehölz.
Der Gemeine Schneeball ist recht robust gegenüber Krankheiten und Schädlingen. Trotzdem sind Blattläuse an den jungen Trieben und Blättern ständige Begleiter, und der Schneeball-Blattkäfer (Pyrrhalta virburni) hat sich auf die beiden einheimischen Schneeballarten spezialisiert.
Schöne Herbstfärbung und rote Früchte
Die Bestäubung des Gemeinen Schneeballs erfolgt vor allem durch Fliegen, da der Nektar in den inneren fertilen Blüten offen dargeboten wird und keinen langen Rüssel erfordert. Ebenso werden andere Insekten wie Bienen von dem großen Schaublüten und dem intensiven Blütenduft angezogen. Eine Selbstbestäubung ist bei Ausbleiben tierischer Helfer ebenfalls möglich.
Bei den Schmetterlingen dient der Gemeine Schneeball als Nektarlieferant und Raupenfutter für den Eschen-Scheckenfalter (Euphydryas maturna), als Nektarpflanze für die Zackeneule (Scoliopteryx libatrix) und als Raupenfutter für Purpurglanzeule (Euplexia lucipara) und Bogenlinien-Spannereule (Herminia grisealis).
Die Verbreitung der Samen erfolgt durch Vögel, die sich im Winter mit Vorliebe über die stehengebliebenen roten Beeren hermachen. Amseln und andere Drosseln meiden das intensiv nach Schweiß riechende Fruchtfleisch. Dessen ungeachtet ist der Gemeine Schneeball wichtiges Vogelnährgehölz.
Der Gemeine Schneeball ist nicht nur ein hübsches Ziergehölz, sondern auch eine alte Heilpflanze, die man heutzutage nur noch selten verwendet. Im Mittelalter nutzte man die Rinde als krampfösendes Mittel bei Bauchschmerzen in der Schwangerschaft und bei Menstruationsproblemen, die Beeren gegen asthmatische Beschwerden.
Die Beeren des Gemeinen Schneeballs kalina sind ein wesentlicher Teil der ukrainischen und russischen Folklore. Sie symbolisieren die erotische Schönheit einer jungen Frau, Liebe und Glück und spielen eine wichtige Rolle beim ostslawischen Schöpfungsmythos. Bestens bekannt geworden ist bei uns die Verkleinerungsform der roten Glasbeere, Kalinka, im gleichnamigen russischen Volkslied. In Rumänien dient die Bezeichnung der Beere C?lin sowohl als Vor- als auch Familienname.
Im Gartenfachhandel gibt es zahlreiche Zuchtsorten mit unterschiedlich geformten Blüten und Blättern.
Pflanze | Wuchs | Standort | Frucht & Ernte | Kaufen |
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Gemeiner SchneeballViburnum opulusWildform | aufrecht 2,5 - 3,5 m 1,5 - 2,5 m |
| nicht zum Verzehr geeignet, giftig, rot August - September | ab 5,10 € |
Zwergschneeball 'Compactum'Viburnum opulus 'Compactum'relativ klein bleibend | aufrecht, dicht 1 - 1,5 m 1 - 1,5 m | | Beeren bitter, giftig, rot, glänzend September | ab 24,10 € |
Gefüllter Schneeball 'Roseum'Viburnum opulus 'Roseum' | breit, aufrecht 2,5 - 3,5 m 2,5 - 3,5 m |
| ab 7,30 € | |
Gelbfruchtiger Schneeball 'Xanthocarpum'Viburnum opulus 'Xanthocarpum'gelbe Früchte | aufrecht, kompakt 2 - 3 m 1,5 - 2 m |
| nicht zum Verzehr geeignet, gelb September - Oktober |
Am naheliegendsten ist der Kauf in einer Gärtnerei oder einer Baumschule deiner Region.
Unter "Gemeiner Schneeball kaufen" findest du sofort erhältliche Angebote unterschiedlicher Internet-Anbieter.
Die Angaben zur Toxizität des Gemeinen Schneeballs sind widersprüchlich; man stuft als schwach giftig bis giftig ein. Besonders appetitlich sind die hübschen roten Beeren allerdings nicht, sie riechen unangenehm nach Schweiß und schmecken bitter und sauer. In größeren Mengen genossen führt das darin enthaltene Alkaloid Lycorin zu Erbrechen und Durchfall. Trotzdem verwendet man vor allem in Osteuropa die mit heißem Wasser und Honig zerdrückten Früchte gegen Erkältungskrankheiten. oder isst sie roh. Man kann sie nach dem ersten Frost auch zu Marmelade und Gelee verarbeiten. In Anatolien bereitet man daraus das Getränk Gilaboru.
Die Verbreitung des Gemeinen Schneeballs erfolgt mit den Samen. Vögel fressen die glasig-roten Früchte, die im Winter an der Hecke stehenbleiben und nach dem ersten Frost viel von ihrem bitteren und sauren Geschmack verlieren. Die herzförmigen Steine überstehen die Verdauung unbeschadet und bekommen zum Start eine Portion vogeleigenen Dünger mit auf den Weg.
Gemeiner Schneeball ist in Mitteleuropa heimisch und Nahrungsquelle/Lebensraum für Schmetterlinge, Schmetterlingsraupen und Vögel