https://www.naturadb.de/pflanzen/ulmus-minor/
Licht: | Sonne bis Halbschatten |
Boden: | durchlässig bis humos |
Wasser: | feucht bis frisch |
Nährstoffe: | nährstoffreicher Boden |
PH-Wert: | basisch / kalk |
Pflanzenart: | Gehölz |
Wuchs: | aufrecht, ausladend, raschwüchsig |
Höhe: | 25 - 30 m |
Breite: | 18 - 25 m |
Zuwachs: | 30 - 40 cm/Jahr |
frostverträglich: | bis -28 °C (bis Klimazone 5) |
Wurzelsystem: | Tiefwurzler |
Blütenfarbe: | rot |
Blühzeit: | |
Blütenform: | scheindoldenförmig |
Fruchtreife: |
Blattfarbe: | dunkelgrün |
Blattphase: | sommergrün |
Blattform: | verkehrt eiförmig, zugespitzt, gesägt |
Bestandssituation (Rote Liste): | mäßig häufig |
Gefährdung (Rote Liste): | ungefährdet |
Raupen: | 55 (davon 7 spezialisiert) |
Schwebfliegen: | 2 |
Käfer: | 6 |
Pollenwert: | 3/4 - viel |
floraweb.de.
Höhenlage: |
planar (<100m1 / <300m)2 bis montan (500m-600m1 / 800m-1200m)2 1 Mittelgebirge / 2 Alpen |
ist essbar |
Blätter, Rinde Verwendung: Salat, Gemüse, Brotteigbeigabe |
Pflanzen je ㎡: | 1 |
Jahreszeitlich Aspekte: | Herbstfärbung |
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Heimische Wildpflanzen sind vielerorts selten geworden und damit die neuen Exoten in unseren Gärten. Sie sind, im Gegensatz zu Neuzüchtungen und Neuankömmlingen, eine wichtige Nahrungsquelle für Wildbienen und Schmetterlinge. In puncto Stand- und Klimafestigkeit sind sie anderen Arten deutlich überlegen. Auch kalte Winter überleben sie meist ohne Probleme. Gut für dich, gut für die Natur.
Also pflanzt heimische Arten, so wie diese!
Die Feld-Ulme ist ein heimischer Laubbaum, der in den vergangenen Jahren dank des Ulmensterbens in ganz Europa herbe Verluste verzeichnen musste. Ihre natürlichen Vorkommen erstrecken sich über ganz Europa mit Ausnahme des Nordens, Teile Westasiens und Nordafrikas, wo sie in nährstoff- und kalkreichen Laub- und Mischwäldern gedeiht.
In der freien Natur können die Bäume bis zu 40 Metern hoch werden; für einen kleinen Garten sind sie daher als Solitäre nur bedingt geeignet, sie lassen sich aber auch mit regelmäßigem Schneiden zu einer niedrigeren Hecke ziehen. Sie wachsen recht langsam, können aber ein Alter von 600 Jahren und mehr erreichen.
Ältere Feld-Ulmen haben einen geraden, weit in die weit ausladende rundliche Krone hineinreichenden Stamm mit locker stehenden Ästen. Junge Zweige zeigen auffällige Korkleisten und sind behaart und grün bis rotbraun, später erst werden sie grau und kahl. Typisch für Ulmen sind ihre asymmetrischen, in einer Spitze auslaufenden Blätter; hier sind sie bis zu zwei Zentimeter lang gestielt, mit einer dunkelgrünen Oberseite, einer helleren Unterseite mit deutlichen Achselbärten in den Winkeln der Blattnerven und einem gesägten Rand. Gegen Ende des Jahres bekommen sie eine prächtige gelbe Herbstfärbung.
Im Frühjahr erscheinen die recht unauffälligen, rötlich gefärbten zwittrigen Blüten noch vor dem Laubaustrieb an Kurztrieben in den Achseln von vorjährigen Knospenschuppen; sie stehen in kleinen Büscheln und sind nur kurz gestielt. Ihre extrem reduzierte Blütenhülle besteht nur noch aus 4-5 zu einem Glöckchen verwachsenen rotvioletten Zipfelchen. Aus ihnen entwickeln sich Büschel von flachen, rundum mit einem häutigen Rand versehenen Flügelnüsschen mit einem einzelnen Samen. Sie werden bereits reif, wenn sich das Laub gerade zu entfalten beginnt.
Im Garten braucht die Feld-Ulme bei aller Anspruchslosigkeit vor allem einen nährstoffreichen, gut durchlässigen und möglichst etwas Kalk enthaltenden Boden; er sollte ganzjährig feucht bis frisch, aber niemals stehend nass sein. Am liebsten steht sie in der Sonne oder im Halbschatten, Schatten verträgt sie gegebenenfalls ebenso, auch als Ulmenhecke. Im Winter verkraften die heimischen Laubbäume bis zu -28 °C.
Junge Ulmen kannst Du auch zu mehreren pflanzen und mit regelmäßigem Schnitt als Ulmenhecke niedrig halten. Ansonsten geben sie als Bäume in Einzelstellung einen prachtvollen Solitär, der eher etwas für größere Gärten ist. Das Schnittgut verrottet mit mäßigem Tempo auf dem Kompost, nicht zuletzt wegen der darin enthaltenen Gerbstoffe, die etliche Pilze abhalten.
In aller Regel wirst Du der Einfachheit halber die Feld-Ulme als kleines Bäumchen im Gartenhandel oder einer Baumschule kaufen. So hast Du einen deutlichen Vorsprung gegenüber einer Aufzucht aus Samen, die trotz des recht flotten Wachstums zum Generationenprojekt wird. Auch Stecklinge vom noch grünen Holz sind möglich.
In Parks und Grünanlagen sieht man die Feld-Ulme als prachtvollen Solitär, auf landwirtschaftlichen Flächen bisweilen immer noch als Ulmenhecke gepflanzt. Daheim ist sie als Baum eher etwas für den großen Garten, wohingegen sie als Hecke auch in kleinen Anwesen Sichtschutz und Rückzugsort für Vögel und andere Tiere bietet.
Blattläuse, Blutläuse, Schildläuse & Co. sind Dauergäste an den frischen Trieben, Blüten und Blättern der Feld-Ulme. Sie schaden den Bäumen allerdings nur, wenn sie Krankheiten übertragen. Ansonsten bilden sie jede Menge Honigtau, der von Honigbienen zu Honig verarbeitet wird. Zudem finden sich sporadisch durch Gallmücken hervorgerufene Gallen.
Übertragen wird es durch den eigentlich harmlosen Ulmensplintkäfer Scolytus spec., der seine Eier in die Rinde legt. Die geschlüpften Raupen fressen am Splint des Holzes und übertragen dabei die Sporen von Pilzen der Gattung Ophiostoma, die im vergangenen Jahrhundert eingeschleppt wurden. Ophiostoma ulmi aus Asien wurde um 1910 unbeabsichtigt mit Verpackungsmaterial importiert, der „neuere“ Ophiostoma novo-ulmi in den 1960er Jahren aus Nordamerika mitgebracht. Der Erstere wächst noch wesentlich aggressiver als der neuere Feind; zu den prominentesten ersten Opfern gehörten seinerzeit die Alleebäume des Kurfüstendamms in Berlin, die groß in den Schlagzeilen erschienen.
Die Ophiostoma-Arten bilden giftige Toxine; noch schneller zum Problem werden die Hyphen, die beim Wachstum die Leitungsbahnen der Ulme verstopfen und sie so quasi verhungern und verdursten lassen. Immer mehr Blätter vertrocknen, dann auch die Äste, und zuletzt geben die Bäume komplett den Geist auf. Wie effektiv das passiert zeigen die Ulmenbestände in Nordamerika: Dort wurden die heimischen Weißulmen und Felsulmen praktisch ausgerottet.
Pflanze | Wuchs | Standort | Frucht & Ernte | Kaufen |
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Feld-UlmeUlmus minorsehr windfest, frosthart, hitzeverträglich | aufrecht, ausladend, raschwüchsig 25 - 30 m 18 - 25 m |
| Mai - Juni | ab 24,10 € |
Ulme 'Jacqueline Hillier'Ulmus minor 'Jacqueline Hillier'besondere Krone, kleines Blattwerk | strauchförmig, breitbuschig, dicht verzweigt 4 - 6 m 2 - 3 m | | ||
Gold-UlmeUlmus minor 'Wredei'goldgelbes, gedrehtes, gewelltes Laub | aufrecht, säulenförmig, langsam wachsendd 8 - 10 m 3 - 4 m |
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Am naheliegendsten ist der Kauf in einer Gärtnerei oder einer Baumschule deiner Region.
Unter "Feld-Ulme kaufen" findest du sofort erhältliche Angebote unterschiedlicher Internet-Anbieter.
Feld-Ulme ist in Mitteleuropa heimisch und Nahrungsquelle/Lebensraum für Schmetterlingsraupen