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Licht: | Sonne bis Halbschatten |
Boden: | normal bis humos |
Wasser: | frisch |
Nährstoffe: | normaler bis nährstoffreicher Boden |
Pflanzenart: | Einjährige |
Wuchs: | krautig |
Höhe: | 50 - 100 cm |
Breite: | 20 - 40 cm |
Wurzelsystem: | Pfahlwurzler |
Blütenfarbe: | gelb |
Blühzeit: | |
Blütenform: | scheinährenförmig |
Blattfarbe: | hellgrün |
Blattform: | lanzett- bis pfeilspitzenförmig |
Raupen: | 3 (davon keine spezialisiert) |
Käfer: | 1 |
Thematisch passende Pflanzen:
ist essbar |
Blätter Verwendung: Gemüse, junge Blätter in Salaten |
Aussaat: | |
Gründünger: | Als Gründünger verwendbar gegen Erdflöhe und für eine gute Bodenstruktur Vor-, Nach-, Untersaat |
Eignung im Hortus: Was bedeutet Hortus? |
Spinat (Spinacia oleracea), auch als Gemüsespinat oder Gartenspinat bezeichnet, wird in verschiedenen Sorten häufig und vor allem als Wintergemüse angebaut. Er gehört zur Familie der Fuchsschwanzgewächse (Amaranthaceae) und wurde vermutlich erstmals in Vorderasien kultiviert. Es handelt sich dabei um ein eine einjährige krautige Pflanze, die mit ihren Blütenständen eine Höhe von bis zu einem Meter erreicht.
Seine kräftigen rötlich überlaufenen Wurzeln tragen anfangs eine Rosette aus Blättern, aus denen sich später der aufrechte, meist einzelne oder wenig verzweigte Stängel erhebt. Er ist gerippt und ebenso wie die Blätter blassgrün. Diese sind wechselständig, lang und häufig am Grund rötlich gestielt, mit dreieckig-pfeilförmiger oder länglich-eiförmiger Blattspreite und werden zum Stängel hinaus zusehends kleiner.
Die Blüten erscheinen in Knäueln gehäuft in den Blattachseln in unbeblätterten Scheinähren. Sie sind zweihäusig getrenntgeschlechtlich, das heißt es gibt männliche und weibliche Pflanzen. Die männlichen Exemplare sind vier- oder fünfzählig mit gleichartig aussehenden Perigonblättern, die bei den weiblichen vollständig fehlt und durch Vorblätter geschützt wird. Die Früchte sind 2-3 Millimeter groß und werden von diesen rundlichen Vorblättern häutig umhüllt.
Spinat wächst am besten auf einem nährstoffreichen, lockeren und humosen Lehmboden. Er muss ständig leicht feucht gehalten werden, da die Blätter schnell vertrocknen. Das gilt vor allem für Standorte in der Sonne; er wächst aber auch im Halbschatten.
Ein Schneiden wird man beim Spinat nur zur Ernte vornehmen. Diese erfolgt im Sommer rechtzeitig, bevor die Pflanzen zu blühen beginnen.
Die Vermehrung des einjährigen Spinats erfolgt mittels Samen, oder man macht es sich bequem und kauft im Gartenfachhandel junge Setzlinge. Für die Aussaat sollte man nur den Sommer vermeiden, denn mit viel Sonne sprießt und blüht er schnell. Stattdessen bringt man die Samen im Frühjahr oder im Herbst aus. Ernten kann man die ersten Exemplare vier bis sechs Wochen nach der Aussaat.
Als Gemüse und Salat ist der Spinat prädestiniert für den heimischen Nutzgarten. Er eignet sich gut für die Mischkultur und benötigt keine größeren Düngegaben. Nur um umstehendes Unkraut sollte man sich regelmäßig kümmern, damit dieses ihn nicht überwächst.
Der Spinat schmeckt offenbar nicht nur dem Menschen, sondern auch einer Vielzahl tierischer Schädlinge wie Stängelälchen, Bohnenläusen, Minierfliegen und nicht zuletzt Schnecken, welche die mühsam gezogenen frischen Pflänzchen schnell ratzekahl wegfressen. Auch durch Bakterien, Viren oder Pilze hervorgerufene Erkrankungen treten häufiger auf, wie die Rübenfliege (Pegomyia betae) oder Mehltau.
Die zarten Blätter des Spinats werden von zahlreichen Schmetterlingen als Raupenfutter verwendet.
In Europa ist Spinat seit dem 13. Jahrhundert bekannt, wo er in verschiedenen Kräuterbüchern Erwähnung findet; vermutlich wurde er aus der maurischen Küche übernommen. Der Name leitet sich von espinaca ab, das die Spanier aus dem persisch-arabischen isp?n?ch formten. Die Stammart soll der westasiatische Spinacia turkestanica (Spinacea tetrandra auct.) sein. Heute gibt es davon schätzungsweise 50 Kultursorten.
Spinat ist eine Langtagspflanze und beginnt erst zu blühen, wenn die Tageslänge mit dem Sommer zunimmt. Im Handel bevorzugt man die noch nicht blühenden Exemplare, die als Wurzelspinat mitsamt den Wurzeln, Blattspinat und fertig zubereiteter und gefrosteter Rahmspinat angeboten werden. Die jungen Blätter des Blattspinates verwendet man gerne als Salat, die älteren gekocht als Gemüse.
Den etwas bitterlichen Geschmack wird man durch kurzes Blanchieren los. Gleiches gilt für das Nitrat, das der Spinat auf stickstoffreichen Böden reichlich ansammelt. Darmbakterien wandeln dieses in Nitrit und Nitrosamine um, die als krebserregend gelten, in anderen Nahrungsmitteln aber in wesentlich höheren Konzentrationen enthalten sind. Bedenklich können größere Mengen Nitrit bei Babys werden, da es an die roten Blutkörperchen bindet und den Sauerstofftransport behindert – die Folge ist im Extremfall eine Blausucht (Cyanose).
Einjährige Pflanzen keimen, wachsen und blühen innerhalb eines Jahres. Durch Versamen können sie sich erhalten und wieder am selben Standort erscheinen. Manche „wandern“ so durch den Garten und erfreuen uns an immer neuen Standorten.
Pflanze | Wuchs | Standort | Blüte |
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SpinatSpinacia oleraceaWildform | krautig 50 - 100 cm 20 - 40 cm |
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Spinat 'America'Spinacia oleracea 'America' | krautig | ||
Spinat 'Butterflay'Spinacia oleracea 'Butterflay' | krautig | ||
Spinat 'Erste Ernte'Spinacia oleracea 'Erste Ernte' | krautig | ||
Spinat 'Frühes Riesenblatt'Spinacia oleracea 'Frühes Riesenblatt' | krautig | ||
Spinat 'Gamma'Spinacia oleracea 'Gamma' | krautig | ||
Spinat 'Matador'Spinacia oleracea 'Matador' | krautig | ||
Spinat 'Monnopa'Spinacia oleracea 'Monnopa' | krautig | ||
Spinat 'Nores'Spinacia oleracea 'Nores' | krautig | ||
Spinat 'Pfarrgarten'Spinacia oleracea 'Pfarrgarten' | kompakt |
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Spinat 'Quedlinburger Fortschritt'Spinacia oleracea 'Quedlinburger Fortschritt' | krautig |
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Spinat 'Verdil'Spinacia oleracea 'Verdil' | krautig |
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Spinat 'Winterriesen'Spinacia oleracea 'Winterriesen' | krautig |
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Spinat ist reich an Vitamin B1, B2, B3 und B6 sowie Vitamin C und enthält zudem viel β-Carotin, Mineralstoffe und Spurenelemente. Die Mär vom besonders hohen Eisengehalt beruht allerdings auf einem Missverständnis, das die Lebensmittelkunde und die Kochvorlieben deutscher Mütter jahrzehntelang beherrschte. Der Basler Physiologe Gustav von Bunge hatte den Eisengehalt mit 35 Milligramm pro 100 Gramm bestimmt – allerdings in getrocknetem Spinat. Frischer Spinat enthält wegen seines hohen Wasseranteils nur etwa ein Zehntel dieser Menge des lebensnotwendigen Spurenelements.
Spinat akkumuliert Nitrat, eine an und für sich harmlose Stickstoffverbindung, vor allem auf reichhaltig gedüngten Böden. Dummerweise können Darmbakterien daraus zusammen mit Eiweißstoffen Nitrosamine bilden, die als krebserregend gelten. Gleiches gilt für Spinat, der bereits zubereitet allzu lange stehenbleibt. Daher sollte man ihn sicherheitshalber nicht mehr aufwärmen, wenn er einen Tag übrig geblieben hat. Besonders vorsichtige Wissenschaftler raten sogar konkret vom Verzehr von Spinat bei Fischgerichten ab, da die hier reichlich enthaltenen Eiweiße umso mehr Substrat für die Nitrosamin-Bildung stellen. Bei Babys muss man besonders vorsichtig sein, weil sie besonders empfindlich auf Nitrit reagieren. Die Substanz behindert den Sauerstofftransport und führt im Extremfall zu einer Zyanose.
Die Einsatzmöglichkeiten von Spinat sind vielfältig. Besonders der junge Blattspinat erfreut sich großer Beliebtheit. Man kann ihn zu Salat verarbeiten oder kurz blanchiert zu Pasta reichen. Den älteren Spinat wäscht man möglichst gründlich, damit es beim Essen keinen Sand im Getriebe gibt. Blanchiert oder gedünstet, fein gehackt oder püriert und mit etwas Sahne oder Creme fraîche versehen wird daraus Rahmspinat als begehrte Beilage zu Kartoffeln mit Ei- oder Fischgerichten. Wachsender Beliebtheit erfreut sich der Spinat auch in Smoothies, in denen er sich problemlos mit anderen Gemüsesorten und Obst kombinieren lässt.
Die Stiele vom Spinat sind genauso genießbar wie die Blattspreiten. Bei jungem Blattspinat kann man sie problemlos in Salat verarbeiten. Ältere Blätter bekommen härtere und zähere Stiele. Diese kann man entweder entfernen – zumal ihnen häufig besonders viel Sand anhaftet – oder man wäscht die ganze Bescherung besonders gründlich und hackt oder passiert sie gründlich. Im beliebten Rahmspinat mit oder ohne Blubb werden sie nicht anders verwendet.
Spinat ist nicht heimisch, aber dennoch Nahrungsquelle/Lebensraum für Schmetterlingsraupen