https://www.naturadb.de/pflanzen/eryngium-maritimum/
Licht: | Sonne |
Boden: | durchlässig |
Wasser: | frisch bis trocken |
Nährstoffe: | nährstoffarmer Boden |
PH-Wert: | basisch / kalk |
Salzverträglich: | ja |
Pflanzenart: | Zweijährige |
Wuchs: | buschig, aufrechte Stängel, horstbildend |
Höhe: | 30 - 60 cm |
Breite: | 60 - 80 cm |
frostverträglich: | bis -17 °C (bis Klimazone 7) |
Wurzelsystem: | Pfahlwurzler |
Blütenfarbe: | silbergrau |
Blühzeit: | |
Blütenform: | unscheinbar, ausgeprägte Hochblätter/Hüllblätter |
Blattfarbe: | grau-grün |
Blattphase: | sommergrün |
Blattform: | oval, herzförmig, dreieckig |
Schneckenunempfindlich: | ja |
Bestandssituation (Rote Liste): | selten |
Gefährdung (Rote Liste): | stark gefährdet |
Wildbienen: | 30 (Nektar und/oder Pollen, davon 7 spezialisiert) |
Schwebfliegen: | 50 |
Käfer: | 2 |
Nektarwert: | 3/4 - viel |
floraweb.de.
Höhenlage: |
planar (<100m1 / <300m)2 1 Mittelgebirge / 2 Alpen |
ist essbar |
Wurzeln Verwendung: Salat, Rohkost, Gemüse, Streckmehl |
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Heimische Wildpflanzen sind vielerorts selten geworden und damit die neuen Exoten in unseren Gärten. Sie sind, im Gegensatz zu Neuzüchtungen und Neuankömmlingen, eine wichtige Nahrungsquelle für Wildbienen und Schmetterlinge. In puncto Stand- und Klimafestigkeit sind sie anderen Arten deutlich überlegen. Auch kalte Winter überleben sie meist ohne Probleme. Gut für dich, gut für die Natur.
Also pflanzt heimische Arten, so wie diese!
Stranddistel, Dünendistel oder Meer-Mannstreu (Eryngium maritimum) ist ein Vertreter aus der Familie der Doldenblütler (Apiaceae). In der freien Natur ist sie immer seltener anzutreffen und wächst bevorzugt auf lückig bewachsenen Weißdünen in Meeresnähe. Sie sind ausdauernd und werden 10-15, selten über 30 Jahre alt.
Die ganze Pflanze ist bläulichgrün und weiß bereift und wird 30-60 Zentimeter hoch. Im Sandboden verankert sie sich mit einer zerbrechlichen, hellbraunen bis zu fünf Meter langen und 3-5 Zentimeter dicken Wurzel, aus der sich mehrere aufrechte, etwa einen Zentimeter dicke Stängel erheben. Die handförmig gelappten Blätter sind steif, derb dornig, die oberen stängelumfassend, die unteren lang gestielt, mit einem gewellten und spitz gedorntem Rand.
Die blaulila Blüten stehen zu 25-50 in endständigen kugeligen Köpfchen, die ebenfalls mit Dornen bewehrt sind. Die Hüllblätter sind eiförmig, fast dreilappig und decken sich mit den Rändern. Dazwischen stehen die fünfzähligen radiärsymmetrischen und zwittrigen Blüten mit schuppiger Kelchröhre und zugespitzten länglich-eiförmigen Kronblättern. Als Früchte bilden sie eiförmige, abgeflachte Doppelachänen von 8-14 Millimetern Länge. Eine einzelne Pflanze produziert rund 750 Früchte im Jahr.
Wie an ihren natürlichen Standorten bevorzugt die Stranddistel einen basenreichen Sandboden und steht am liebsten in der Sonne. Wie kaum anders zu erwarten ist sie gegenüber Salz sehr tolerant und wächst im Vorgarten ungeachtet der winterlichen Streuung. Staunässe verträgt sie überhaupt nicht.
Im Winter vertrocknen die abgeblühten Triebe, bleiben aber erhalten. Die meisten Gärtner machen sich das zunutze und schneiden die Pflanzen für Trockengestecke ab.
Die Vermehrung der Stranddistel ist mit Samen und Wurzelstecklingen möglich. Unterirdisch treiben die Rhizome bisweilen weit von der Mutterpflanze entfernt neue Exemplare. Zu blühen beginnen sie selten bereits nach zwei, meistens erst nach vier bis sechs Jahren.
Mit ihrer Vorliebe für sandige Böden und sonnige Standorte ist die Stranddistel für sandige und sonnenbeschienene Steingärten, Blumenbeete und Rabatten gut geeignet. Früher wurden die Pflanzen mancherorts auch als Gemüse angebaut. Sie sind zudem eine gute Insektenweide.
Für die meisten Fressfeinde ist die Stranddistel wenig attraktiv. Eine Ausnahme machen Kaninchen, die im Garten kein Problem mit der wehrhaften Bedornung haben. Wildschweine interessieren sich eher in der freien Natur als im heimischen Garten für die nahrhaften Wurzeln. Ansonsten ist die extrem robuste Pflanze so gut wie unkaputtbar.
Die Bestäubung der Stranddistel erfolgt vor allem durch Bienen und Schmetterlinge, aber auch andere Insekten. Pollen für ihren Nachwuchs holt sich hier die Wildbiene Colletes floralis. Die Verbreitung der Samen übernimmt der Wind und gegebenenfalls das Wasser – im Meer schwimmen sie noch nach Tagen und bleiben trotz des Salzes keimfähig.
Die Stranddistel kann nur auf Weißdünen überdauern und wird auf Grau- und Braundünen von Konkurrenten überwachsen. An diesen unwirtlichen Standort ist sie aber bestens angepasst: Mit ihrer langen Wurzel bleibt sie auch in Dünen mit reichlich Sandbewegung fest verankert, und der Wachsüberzug und eine doppelschichtige Epidermis schützen vor Sonneneinstrahlung und reduzieren die Verdunstung. Die Bedornung macht sie für die meisten Tiere unbekömmlich, und die derben festen Blätter widerstehen selbst heftigen Sandstürmen. Inzwischen sind die wilden Vorkommen stark in Schwund begriffen und die Pflanzen gelten laut Bundesartenschutzverordnung als besonders geschützt und steht auf der Roten Liste der vom Aussterben bedrohten Arten. 1987 hat man sie zur Blume des Jahres gekürt.
Zweijähre Pflanzen bilden im ersten Jahr meist nur eine flache Rosette. Im nächsten Jahr wächst die Pflanze in die Höhe, blüht und versamt sich. Die Pflanze stirbt und aus dem Samen entsteht die nächste Generation.
Am naheliegendsten ist der Kauf in einer Gärtnerei oder einer Baumschule deiner Region.
Unter "Stranddistel kaufen" findest du sofort erhältliche Angebote unterschiedlicher Internet-Anbieter.
Die Stranddistel ist selten geworden, und wilde Exemplare der vom Aussterben bedrohten Art stehen unter Naturschutz. Die Wurzeln und jungen Triebe und Knospen wurden früher vor allem in England als Gemüse gegessen, die getrockneten Wurzeln als Arzneipflanze benutzt. Sie enthält Saponine, Flavonoide, Gerbstoffe, Monoterpenglykoside und ätherisches Öl, die harntreibend wirken und bei Erkältungen und Verdauungsbeschwerden helfen. Letzteres war auch am lateinischen Namen beteiligt: Theophrastos von Eresos beschrieb eryngion als Heilpflanze gegen Blähungen. Im Mittelalter galt die kandierte Wurzel als Aphrodisiakum.
Stranddistel ist in Mitteleuropa heimisch und Nahrungsquelle/Lebensraum für Bienen