https://www.naturadb.de/pflanzen/cardamine-pratensis/
Licht: | Sonne bis Halbschatten |
Boden: | durchlässig bis lehmig |
Wasser: | feucht |
Nährstoffe: | nährstoffreicher Boden |
Pflanzenart: | Staude |
Wuchs: | aufrecht, horstig |
Höhe: | 10 - 40 cm |
frostverträglich: | bis -34 °C (bis Klimazone 4) |
Wurzelsystem: | Pfahlwurzler |
Blütenfarbe: | lila |
Blühzeit: | |
Blütenform: | traubenförmig |
Blattfarbe: | grün |
Blattphase: | wintergrün |
Blattform: | gefiedert, oval, ganzrandig, glatt |
Schneckenunempfindlich: | ja |
Bestandssituation (Rote Liste): | sehr häufig |
Gefährdung (Rote Liste): | ungefährdet |
Wildbienen: | 45 (Nektar und/oder Pollen, davon 7 spezialisiert) |
Schmetterlinge: | 5 |
Raupen: | 4 (davon keine spezialisiert) |
Schwebfliegen: | 5 |
Käfer: | 9 |
Nektarwert: | 1/4 - gering |
Pollenwert: | 1/4 - gering |
floraweb.de.
Höhenlage: |
planar (<100m1 / <300m)2 bis montan (500m-600m1 / 800m-1200m)2 1 Mittelgebirge / 2 Alpen |
ist essbar |
Blätter Verwendung: Salat, Gemüse, Pesto, Deko |
Aussaat: | |
Keimer: | Lichtkeimer, Warmkeimer |
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Heimische Wildpflanzen sind vielerorts selten geworden und damit die neuen Exoten in unseren Gärten. Sie sind, im Gegensatz zu Neuzüchtungen und Neuankömmlingen, eine wichtige Nahrungsquelle für Wildbienen und Schmetterlinge. In puncto Stand- und Klimafestigkeit sind sie anderen Arten deutlich überlegen. Auch kalte Winter überleben sie meist ohne Probleme. Gut für dich, gut für die Natur.
Also pflanzt heimische Arten, so wie diese!
Das Wiesen-Schaumkraut prägt im Frühjahr mit seinen blassvioletten Blüten das Bild feuchter Wiesen. Auf der Nordhalbkugel ist der Vertreter aus der Familie der Kreuzblütler (Brassicaceae) weit verbreitet. Sein botanischer Name bedeutet bezeichnenderweise sinngemäß Wiesenkresse.
Das Kraut entspringt einem langgestreckten Rhizom, mit dem es den Winter überdauert und mit dessen Hilfe es sich in seiner Umgebung ausbreitet. Unmittelbar über dem Boden bildet seine bis zu 30 Zentimeter langen einfach gefiederten Blätter eine Rosette, am Stängel stehen nur halb so große lanzettliche bis linealische Fiederblätter. Mit seinem Blütenstand wird der Frühblüher bis zu 40 Zentimetern hoch; dieser bildet eine endständige Traube aus blasslilafarbenen, vierzählig kreuzförmig stehenden Blütenblättern. Aus ihnen entwickeln sich aufrechtstehende gerade Schoten, die zahlreiche hellbraune Samen enthalten.
Wie an seinem natürlichen Standort bevorzugt das Wiesen-Schaumkraut einen feuchten, durchlässigen und nährstoffreichen Boden. Sonne oder Halbschatten wird dabei bevorzugt. Trockenheit verträgt es ebenso wenig wie Staunässe.
Ein Rückschnitt ist beim Wiesen-Schaumkraut nicht nötig. Nur wenn sein Wachstum ausufert muss man ihm mit dem Spaten zuleibe rücken.
Neben seinen Samen hat das Wiesen-Schaumkraut eine bemerkenswerte Fortpflanzungsstrategie: Berühren die Rosettenblätter den Boden, bilden sich dort Brutknospen, die Wurzeln schlagen und für die Verbreitung sorgen. Diese kann man vorsichtig ausgraben und an anderer Stelle einpflanzen. Davon abgesehen ist eine Vermehrung über Ableger oder Samen problemlos möglich. Letztere darf man nur locker auf das Substrat andrücken, da sie Lichtkeimer sind.
Das Wiesen-Schaumkraut eignet sich vor allem für feuchte Wiesenabschnitte oder die Ränder von Gartenteichen, Beete und Kräutergärten sowie für die Unterpflanzung von Gehölzen. Am besten kommt es zur Geltung, wenn man es in großen Gruppen anpflanzt.
Schaumzikaden mit ihren typischen Nestern sind beim Wiesen-Schaumkraut häufig anzutreffen, schaden den Pflanzen aber nicht wesentlich. Ebenso werden insbesondere die jungen Triebe von Blattläusen heimgesucht.
Die kleinen Blüten des Wiesen-Schaumkrautes bilden eine Menge Pollen und Nektar, wobei der Letztere tief unten verborgen nur Insekten mit langem Rüssel wie Schmetterlingen, Hummeln und Wildbienen zugänglich ist. An den Pollen bedienen sich neben den wilden Bienen wie der seltenen Sandbiene auch Schwebfliegen, für die sie im Frühjahr eine wichtige Nahrungsquelle darstellen. Das Kraut selbst gehört zu den wenigen Futterpflanzen des seltenen Aurorafalters (Anthocharis cardamines). In den Blattachseln findet man häufig „Kuckucksspucke“. Dabei handelt es sich um die Schaumnester der Wiesenschaumzikade, die hier ihre Larven ablegt. Diese haben dem Kraut die deutsche Bezeichnung Schaumkraut eingebracht.
Die Verbreitung der Samen ist beim Wiesen-Schaumkraut ungewöhnlich: Reifen die Schoten heran, baut sich in den Zellwänden ein hoher osmotischer Druck auf. Platzen sie an einer Stelle auf, schleudert das die Samen bei freier Flugbahn bis zu zwei Meter von der Pflanze weg. Botanisch bezeichnet man diese Form der Ballistochorie als Saftdruckschleuder.
2006 wählte man das Wiesen-Schaumkraut zur Blume des Jahres. Neben der Wildform gibt es Züchtungen mit gefüllten Blüten.
Mehrjährige Stauden bleiben über viele Jahre erhalten. Den Winter überdauern sie eingezogen in Wurzeln, Zwiebeln oder anderen unterirdischen Speicherorganen und treiben im nächsten Frühjahr wieder aus.
Am naheliegendsten ist der Kauf in einer Gärtnerei oder einer Baumschule deiner Region.
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In der freien Natur findet man das Wiesen-Schaumkraut im Frühjahr auf fast allen Wiesen und Waldrändern mit ausreichend Feuchtigkeit. Dort bildet es große Teppiche und prägt das Erscheinungsbild mit seinen blasslila Blüten.
Wiesen-Schaumkraut ist nicht nur ungiftig, sondern ein recht beliebtes Wildkraut für die Küche. Sein Geschmack erinnert an Kresse – daher auch die botanische Bezeichnung, die übersetzt Wiesenkresse bedeutet. Am besten schmecken die jungen Blätter vor der Blüte, später werden sie mit zunehmendem Gehalt an Senfölglykosiden scharf und leicht bitter. Man kann sie für Salate, Kräuterquark und als Garnitur für Brotaufstriche verwenden.
In der Naturheilkunde verwendet man das Wiesen-Schaumkraut erst seit der Neuzeit. Mit seinen Senfölglykosiden, Vitaminen und Bitterstoffen wirkt es harntreibend und steigert die Sekretion von Galle.
Die Blütenpracht des Wiesen-Schaumkrautes ist nur von kurzer Dauer und reicht von März bis Mai. Danach bildet es seine Samen und überwintert mit seinem unterirdischen Rhizom. Als Schnittblume ist es hübsch anzusehen, wirft aber bereits nach wenigen Tagen seine pastellfarbenen Blütenblätter ab.
Wiesen-Schaumkraut ist in Mitteleuropa heimisch und Nahrungsquelle/Lebensraum für Bienen, Schmetterlinge und Schmetterlingsraupen