Was ist Schwarze Apfelbeere?
Schwarze Apfelbeere, Kahle Apfelbeere oder Schwarze Eberesche (Aronia melanocarpa) ist ein aufrechter bis zu zwei Meter hoher stark verzweigter Strauch aus der Familie der Rosengewächse (Rosaceae), der im Osten Nordamerikas beheimatet ist und dort in Sümpfen, Gebüschen und auf Lichtungen von Wäldern gedeiht. Die Krone bleibt zunächst kompakt und dehnt sich mit zunehmendem Alter in die Breite aus.
Die Rinde ist anfangs glatt und rotbraun, später grau, die wechselständig stehenden Blätter sind verkehrt eiförmig, 7-9 Zentimeter lang, unbehaart, glänzend und mittelgrün mit einem fein gesägten Rand; im Herbst verfärben sie sich orange bis dunkel purpurrot. Als Blütenstände bildet die Aronia aufrechte, 5-6 Zentimeter breite Schirmrispen mit zahlreichen weißen, seltener rosafarbenen Blüten. Diese sind bis zu einem Zentimeter groß, fünfzählig, zwittrig und sternförmig mit doppelter Blütenhülle und 18-20 Staubblättern mit violetten Staubbeuteln. Früchte sind 6-8 Millimeter große schwarzviolette Beeren, genauer kleine Apfelfrüchte mit rötlichem Fruchtfleisch und eiförmigen braunen Samen.
Schwarze Apfelbeere im Garten
Standort
Die Aronia benötigt eine feuchte, gut durchlässige Erde mit Sonne oder Halbschatten. Das Wurzelwerk liegt dicht unter der Oberfläche und ist daher von Austrocknung bedroht. Ansonsten sind die Bodenansprüche recht gering. Apfelbeeren sind zudem voll frosthart.
Schnitt
Schwarze Apfelbeere blüht am vorjährigen Holz; daher schneidet man am besten die abgeblühten Sprosse bis auf die nächsten kräftigen Triebe und Knospen zurück, vorzugsweise nach der Blüte. Dabei sollte man vor allem schiefe und sich überkreuzende Äste entfernen.
Vermehrung
Die Vermehrung mit Samen erfolgt im Herbst direkt an Ort und Stelle. Sie keimen allerdings nur schwer und werden vorzugsweise nur 1-2 Zentimeter in den Boden gesetzt. Danach wachsen die Sämlinge zügig – die ersten Früchte lassen sich bereits im dritten oder vierten Jahr ernten. Grünstecklinge kann man im Frühsommer bewurzeln.
Verwendung
Aronia macht sich gut in Strauchrabatten oder als dekorative Einzelpflanze. Man kann sie auch problemlos in großen Containern und Kübeln halten. Im Sommer sind sie eine gute Bienenweide, im Winter wegen ihrer Früchte ein wichtiges Vogelnährgehölz.
Schädlinge
Schädlinge und Krankheiten spielen bei der robusten Schwarzen Apfelbeere keine besondere Rolle.
Ökologie
Die Blüten der Schwarzen Apfelbeere bilden reichlich Pollen und Nektar, der vor allem von Bienen fleißig gesammelt wird. Im gewerblichen Anbau liefert ein Hektar Aronia 80-160 Kilogramm Nektar. Die Verbreitung der Samen erfolgt mit Hilfe von Vögeln, die die Apfelbeeren mit Begeisterung fressen.
Wissenswertes
Die botanische Bezeichnung Aronia leitet sich vom griechischen ?ρος, aros Gebrauch oder Hilfe, melanocarpa von μ?λ?νος, melanos schwarz und καρπ?ς, karpos Frucht ab.
Trotz ihres süßlich-herben, von manchen Menschen als leicht faulig empfundenen Geschmacks sind die Aroniabeeren beliebte Früchte für die Herstellung von Marmelade, Kompott, Saft und Likör. In der russischen Naturheilkunde nutzt man sie vor allem wegen ihres hohen Gehaltes an Anthocyanen, Flavonoiden und Carotin; zudem enthalten sie Vitamin B und Vitamin C, Spurenelemente wie Bor, Eisen, Kupfer, Mangan und Jod und die für das Aroma verantwortlichen Gerbstoffe. Die Beeren gelten als Mittel gegen Arteriosklerose, Bluthochdruck, Verdauungsbeschwerden und Hämorrhoiden. Allzu große Mengen sollte man allerdings wegen der ebenfalls darin enthaltenen cyanogenen Glykoside nicht zu sich nehmen.
Wachsender Beliebtheit erfreuen sich die Aroniabeeren frisch oder getrocknet und ihr Saft als Superfood mit hohem antioxidativem Potenzial. Bei den dafür angebauten Sorten sind die Früchte deutlich größer als bei der Wildform. Sie sind nur einige Tage haltbar und werden daher sofort nach der Ernte weiterverarbeitet oder getrocknet. Eine große Rolle spielt der Saft der Apfelbeeren als natürlicher Lebensmittelfarbstoff.