https://www.naturadb.de/pflanzen/potentilla-anserina/
Licht: | Sonne bis Halbschatten |
Boden: | lehmig |
Wasser: | feucht |
Nährstoffe: | nährstoffreicher Boden |
Verträgt Wurzeldruck: | ja, zur Unterpflanzung von Bäumen geeignet |
Salzverträglich: | ja |
Pflanzenart: | Staude |
Wuchs: | kriechend, ausdauernd krautig |
Höhe: | 5 - 25 cm |
Wurzelsystem: | Pfahlwurzler |
Blütenfarbe: | gelb |
Blühzeit: | |
Blütenform: | radiärsymmetrisch, zwittrig |
Blattfarbe: | grün |
Blattform: | scharf gesägt, gegenständig, unterbrochen gefiedert |
Bestandssituation (Rote Liste): | sehr häufig |
Gefährdung (Rote Liste): | ungefährdet |
Wildbienen: | 46 (Nektar und/oder Pollen, davon 2 spezialisiert) |
Raupen: | 9 (davon keine spezialisiert) |
Schwebfliegen: | 3 |
Käfer: | 1 |
floraweb.de.
Höhenlage: |
1 Mittelgebirge / 2 Alpen |
ist essbar |
Blüten, Blätter, Stängel Verwendung: Kräuter, Tee, Saft, Deko, Salat |
Pflanzen je ㎡: | 7 |
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Heimische Wildpflanzen sind vielerorts selten geworden und damit die neuen Exoten in unseren Gärten. Sie sind, im Gegensatz zu Neuzüchtungen und Neuankömmlingen, eine wichtige Nahrungsquelle für Wildbienen und Schmetterlinge. In puncto Stand- und Klimafestigkeit sind sie anderen Arten deutlich überlegen. Auch kalte Winter überleben sie meist ohne Probleme. Gut für dich, gut für die Natur.
Also pflanzt heimische Arten, so wie diese!
Gänsefingerkraut, Anserich oder Gemeiner Gänserich (Potentilla anserina) ist ein ausdauerndes kriechendes Kraut aus der Familie der Rosengewächse (Rosaceae). Es wird nur 5-25 Zentimeter hoch und ist häufig auf Wiesen, Äckern, Schuttflächen und an Wegrändern anzutreffen. Unterirdisch bildet es einen bis zu 20 Zentimeter langes fleischiges Rhizom, dem die in einer kleinen Rosette stehenden gestielten Grundblätter und bis zu 80 Zentimeter lange Ausläufer entspringen. Die Blätter sind länglich-eiförmig, wechselständig, mit 7-21 Fiederblättchen, auf der Oberseite kahl und dunkelgrün, auf der Unterseite seidig weiß behaart mit einem scharf gesägten Rand. Seine weithin kriechenden Ausläufer bleiben nahe am Boden, wurzeln an den Knoten neu und bilden neue Blattrosetten.
Die fünfzähligen glänzenden 18-20 Millimeter breiten goldgelben Blüten stehen einzeln an langen Stielen. Aus ihnen entwickeln sich einsamige braune Nüsschen.
Das Gänsefingerkraut bevorzugt einen nährstoffreichen, lehmig-tonigen Boden mit gleichbleibender Feuchtigkeit. Es wächst sowohl in der prallen Sonne wie auch im Halbschatten und ist absolut winterhart.
Ein Schnitt ist beim niedrigwachsenden Gänsefingerkraut nicht notwendig. Bestenfalls sollte man ab und zu abgestorbenes Kraut entfernen. Ansonsten benötigt es keine besondere Pflege.
Die Vermehrung des Gänsefingerkrautes erfolgt durch Samen und Ausläufer. Dafür sorgt es kräftig selbst, und bei Bedarf kann man aus alten Beständen Ableger ausstechen und verpflanzen. Eine Aussaat ist von Frühjahr bis in den Herbst hinein möglich.
Gänsefingerkraut ist ein guter Bodendecker, der sich als Heilpflanze auch im Kräutergarten anbauen lässt.
Das Gänsefingerkraut ist nicht nur trittfest, sondern auch ausgesprochen robust gegenüber Schädlingen und Krankheiten.
Honigbienen orientieren sich weniger an der leuchtend gelben Blütenfarbe als an speziellen Saftmalen, die das UV-Licht für uns unsichtbar reflektieren.
Für die Pollen des Gänsefingerkrautes interessieren sich neben Honigbienen auch Wildbienen, darunter vier Sandbienen (Andrena spec.), die Gewöhnliche Goldfurchenbiene (Halictus tumulorum), die Sechsstreifige Schmalbiene (Lasioglossum sexstrigatum) und die seltene Mauerbiene Osmia maritima. Die Blätter des verwenden drei Schmetterlinge als Raupenfutter: der Brombeerspinner (Macrothylacia rubi), Zimtbär (Phragmatobia fuliginosa) und Kleiner Würfeldickkopffalter (Pyrgus malvae).
Das Gänsefingerkraut ist trittfest, salztolerant und gedeiht auf stickstoffreichen Böden besonders gut. Daher ist es als Kulturfolger an fast jedem Wegesrand, Schuttplätzen und sogar entlang von Autobahnen zu finden. Molekulargenetische Untersuchungen haben dazu geführt, dass Botaniker es inzwischen als eigene Gattung ansehen und als Argentina anserina bezeichnen.
Mehrjährige Stauden bleiben über viele Jahre erhalten. Den Winter überdauern sie eingezogen in Wurzeln, Zwiebeln oder anderen unterirdischen Speicherorganen und treiben im nächsten Frühjahr wieder aus.
Am naheliegendsten ist der Kauf in einer Gärtnerei oder einer Baumschule deiner Region.
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Gänsefingerkraut ist eine alte Heilpflanze, deren Verwendung erstmals im Mittelalter dokumentiert ist. In den alten Kräuterbüchern wird es ausführlich behandelt, und die Naturheilkunde nutzt es bis heute vor allem wegen seiner krampflösenden (spasmolytischen) Wirkung. Der Tee aus den in der Blütezeit gesammelten und getrockneten Blättern hilft gegen mit Krämpfen einhergehenden Durchfallerkrankungen, bei Menstruationsbeschwerden, Gallenkoliken und nächtlichen Wadenkrämpfen. Daher rührt auch die volkstümliche Bezeichnung Krampfkraut. Es enthält Gerbstoffe, Bitter- und Schleimstoffe sowie Flavonoide. Bei Zahnfleischentzündungen hilft als probates Hausmittel das Kauen der frisch ausgegrabenen Wurzeln, die entzündungshemmend und adstringierend wirkt.
Das Gänsefingerkraut ist ein alter Kulturfolger und profitiert von seiner Trittfestigkeit, dank derer es auch auf vielbegangenen Wegen wächst. Das ist nicht ohne Hintergedanken, denn die kleinen Nüsschen bleiben an Schuhsohlen und Pfoten hängen und werden so weit verbreitet. In der Neuzeit kommt ihm zudem seine Salztoleranz zugute, sodass es an im Winter gestreuten Straßen und Autobahnen besser überlebt als seine Konkurrenten. Die weite Verbreitung auf Gänseweiden, auf denen die Tiere fleißig alles Grün abfressen, haben der kleinen Pionierpflanze ihren Namen eingebracht.
Gänsefingerkraut ist in Mitteleuropa heimisch und Nahrungsquelle/Lebensraum für Bienen und Schmetterlingsraupen