https://www.naturadb.de/pflanzen/brassica-nigra/
Licht: | Sonne |
Boden: | durchlässig bis humos |
Wasser: | frisch |
Nährstoffe: | nährstoffreicher Boden |
PH-Wert: | basisch / kalk |
Pflanzenart: | Einjährige |
Wuchs: | krautig |
Höhe: | 30 - 200 cm |
Wurzelsystem: | Pfahlwurzler |
Blütenfarbe: | gelb |
Blühzeit: | |
Blütenform: | radiärsymmetrisch, vierzählig |
Blattfarbe: | grün |
Blattform: | eiförmig, länglich oder lanzettlich, leierförmig-fiederspaltig |
Bestandssituation (Rote Liste): | mäßig häufig |
Gefährdung (Rote Liste): | ungefährdet |
Wildbienen: | 32 (Nektar und/oder Pollen, davon 7 spezialisiert) |
Raupen: | 9 (davon keine spezialisiert) |
Schwebfliegen: | 1 |
Käfer: | 9 |
floraweb.de.
Höhenlage: |
planar (<100m1 / <300m)2 bis montan (500m-600m1 / 800m-1200m)2 1 Mittelgebirge / 2 Alpen |
ist essbar |
Sprossen, Blätter Verwendung: Gemüse |
Heimische Wildpflanzen sind vielerorts selten geworden und damit die neuen Exoten in unseren Gärten. Sie sind, im Gegensatz zu Neuzüchtungen und Neuankömmlingen, eine wichtige Nahrungsquelle für Wildbienen und Schmetterlinge. In puncto Stand- und Klimafestigkeit sind sie anderen Arten deutlich überlegen. Auch kalte Winter überleben sie meist ohne Probleme. Gut für dich, gut für die Natur.
Also pflanzt heimische Arten, so wie diese!
Schwarzer Senf (Brassica nigra) ist ein Mitglieder der Familie der Kreuzblütler (Brassicaceae). Er ist einheimisch und wächst häufig auf unkrautreichen Staudenfluren, oftmals gesellig an Ufern, seltener an Schuttplätzen und Wegen und gilt als Ackerunkraut, sofern er nicht selbst zur Senfgewinnung angebaut wird.
Es handelt sich dabei um eine einjährige krautige Pflanze, die Wuchshöhen von 30-200 Zentimetern erreicht. Die kräftige Pfahlwurzel trägt einen aufrechten, in der oberen Hälfte verzweigten runden Stängel. Er ist wie die Blätter bläulichgrün und oft mit einem blauen Reif überzogen. Die wechselständigen Blätter sind am Grund rosettenartig angeordnet; sie werden bis zu 30 Zentimeter lang bei einer Breite von bis zu 10 Zentimetern und sind leierförmig fiederspaltig, mit einer großen Endfieder und einer ausgeprägten Mittelrippe. Weiter oben am Stängel werden sie zusehends kleiner und weniger geteilt; ihr Rand ist glatt oder fein gesägt.
Bei den Blütenständen handelt es sich um langgezogene Trauben, die an ihrer Spitze die Knospen tragen und mit der Zeit immer länger werden. Tragblätter sind nicht vorhanden. Die typischen vierzähligen Kreuzblüten sind sternförmig radiärsymmetrisch und zwittrig, mit nicht verwachsenen grünen Kelchblättern und eiförmigen gelben Kronblättern. Die Schoten stehen an langen aufrechten oder aufsteigenden Stielen und liegen dem Stängel dicht an; sie sind vierkantig, 1-3 Zentimeter lang und 2-3 Zentimeter breit, länglich-lanzettlich bis linealisch mit einem kurzen geraden Schnabel. Sie enthalten 4-10 runde Samen, die schwarz, braun oder grau gefärbt sind.
Der Schwarze Senf wächst am besten auf einem sickernassen, nährstoff- und kalkreichen mild humosen kiesigen oder sandigen Lehm- und Tonboden mit viel Licht und Sonne.
Schneiden ist beim Schwarzen Senf nur zur Ernte oder zum Entfernen abgestorbener Triebe erforderlich.
Die Vermehrung erfolgt durch Aussaat.
Als alte Gemüse- und Heilpflanze macht sich der Schwarze Senf gut in einem Apothekergarten. In der Landwirtschaft dient er nicht nur der Samengewinnung für Küchensenf, sondern auch als Zwischenfrucht und Gründünger.
Die meisten hungrigen Tiere hält sich der Schwarze Senf äußerst erfolgreich mit seinen stechend riechenden und die Tränendrüsen reizenden Inhaltsstoffen vom Leib. Sie werden erst bei Verletzung gebildet und schlagen die Angreifer schnell in die Flucht.
Die Bestäubung der Blüten des Schwarzen Senfs erfolgt vor allem durch Fliegen. Den Pollen sammeln die beiden Wildbienen Osmia brevicornis und Andrena pilipes, um damit die Nester mit Proviant zu bestücken.
Der Schwarze Senf ist eine alte Kulturpflanze, die bereits die alten Römer zu schätzen wussten. Seine vermahlenen Körner sind die Grundlage des in der Küche verwendeten Senfs. Zudem ist er eine Heilpflanze, die man bereits in der Antike anwendete.
Vor Fressfeinden schützt sich der Schwarze Senf mit Sinigrin, das bei Verletzungen in Alloisothiocyanat umgewandelt wird und den Angreifer mit scharfem Geschmack, durchdringendem Geruch und tränenfördernder Wirkung in die Flucht schlägt.
Einjährige Pflanzen keimen, wachsen und blühen innerhalb eines Jahres. Durch Versamen können sie sich erhalten und wieder am selben Standort erscheinen. Manche „wandern“ so durch den Garten und erfreuen uns an immer neuen Standorten.
Schwarzer Senf ist eine alte Heilpflanze, die man bereits in der Antike kannte. Dabei kommen vor allem die Samen zum Einsatz, die man zu Senfmehl mahlt. Daraus lassen sich hautreizende Senfpflaster herstellen, die die Durchblutung fördern und bei Rheuma und Gicht helfen sollen. Lässt man sie zu lange auf der Haut, kommt es allerdings zu Rötungen, Schwellungen und Bläschenbildung – umso gefährlicher, als dass die Wirkung zeitverzögert eintritt. In der Schwangerschaft sowie bei Kindern sollte man auf die Anwendung verzichten.
Schwarzer Senf ist in Mitteleuropa heimisch und Nahrungsquelle/Lebensraum für Bienen und Schmetterlingsraupen