Lavendel für den Garten bekommst Du, indem Du ihn einfach kaufst, mit einer Aussaat oder durch Vermehrung mit Stecklingen.
- In der Regel wirst Du eher im Gartenfachhandel einen Lavendel kaufen als ihn selbst zu vermehren; da steht eine ganze Reihe von Sorten und Hybriden mit unterschiedlichem Wuchs, verschiedenen Blütezeiten und mehr oder weniger Winterhärte zur Verfügung. Die Auswahl ist groß, und Du siehst schon mal, was Dich da erwartet.
- Lavendelsamen kannst Du im in Töpfen vorziehen und teilweise auch direkt ins Freiland ausbringen.
- Wenn Du sie selber ernten möchtest müssen sie unbedingt gut ausgereift sein. Dazu solltest Du einige der Blütenstände bis in den Herbst stehenlassen.
- Lavendelsamen sind Lichtkeimer und Kaltkeimer – heißt sie brauchen zum Keimen eine Phase mit niedrigen Temperaturen und sollten nicht zu tief in der Erde vergraben werden, sondern nur leicht damit bedeckt.
- Winterharte Lavendelsamen kannst Du der Einfachheit halber im Herbst direkt im Freiland säen. Sie keimen dann erst im nächsten Frühjahr. Schutz vor der ärgsten Kälte ist währenddessen wünschenswert.
- Frostempfindliche Arten solltest Du erst nach den Eisheiligen im Freiland ausbringen. Hier kannst Du die Samen stratifizieren, damit sie kalt genug, aber nicht frostig-kalt bekommen: Streue sie auf eine Schale mit leicht feuchtem Sand und stelle sie zwei Wochen lang in den Kühlschrank. Wenn der Boden auszutrocknen beginnt mit einer Sprühflasche befeuchten. Im Freiland daran denken, dass Du die Lichtkeimer nicht zu tief verbuddeln darfst.
- Zum Keimen benötigt Lavendelsamen ein bis zwei Wochen.
- Ein Abdecken mit Folie ist nicht ratsam – das sorgt für zu hohe Luftfeuchtigkeit, welche die empfindlichen Lavendelsamen faulen lässt. Besser ab und zu mit der Sprühflasche einnebeln.
- Sobald die Sämlinge ausreichend groß geworden sind lassen sie sich im Garten an der vorhergesehenen Stelle einpflanzen. Vorher kannst Du sie noch ein oder zwei Mal pikieren und auf größeren Abstand bringen.
- Welche Erde Lavendel braucht und was der beste Standort ist erfährst Du in unserem Ratgeber Lavendel pflanzen.
- Viele Sorten von Lavendel sorgen auch für Selbstaussaat. Oft wachsen die kleinen Biester besser als das, was man selber aus Samen zu ziehen versucht. Gegebenenfalls kannst Du diese kleinen Sämlinge vorsichtig ausgraben und woanders einpflanzen.
- Lavendel kannst Du mit halbverholzten Stecklingen vermehren. Sie werden im Sommer geschnitten und in gleichmäßig feuchter sandiger Erde bewurzelt.
- Lavendelsorten sind bei der Vermehrung ein Sonderfall:
- Sie lassen sich meistens nur vegetativ vermehren. Durch die Durchmischung des Erbgutes bei der Bestäubung und Samenbildung gehen die charakteristischen Eigenschaften verloren.
- Manche Lavendelsorten sind steril. Das gilt insbesondere für den beliebten Provence-Lavendel Lavandula x intermedia, der als Hybride erst gar keine Samen produziert. Bei dem bist Du auf Lavendel kaufen oder eine Vermehrung mit Stecklingen angewiesen.
- Zu den mit Samen vermehrbaren Lavendelsorten gehört beispielsweise Lavandula angustifolia ‚Rosea‘ mit rosa gefärbten Blüten. Ansonsten kannst Du auch bei anderen einfach mal Dein Glück versuchen und schauen, was bei der Aussaat herauskommt. Vielleicht eine ganz neue aufsehenerregende Sorte ;-).
Weitere Ratgeber und Hinweise zur Pflanze
Wie jeder Lavendel muss auch Lavendel schneiden regelmäßig geschnitten werden, damit er schön buschig wächst, reichhaltig blüht und der Strauch nicht vergreist. Mindestens einmal, besser zweimal im Jahr. Wie das genau funktioniert zeigen wird Dir in unserem Ratgeber Lavendel schneiden.
Beim Thema Lavendel haben wir die Blütenpracht der südfranzösischen Lavendelfelder vor Augen. Da ist es deutlich wärmer als bei uns – daher erscheint die Frage durchaus berechtigt, ob Lavendel winterhart ist oder nicht. Die Antwort ist kein klares Ja oder Nein, sondern etwas komplizierter. Welche Sorten winterhart sind und welche nicht erklären wir Dir in unserem Ratgeber zur Winterhärte von Lavendel.
Wohin mit Lavendel pflanzen im Garten? In unserem Ratgeber Lavendel pflanzen geben wir Dir dazu wertvolle Tipps und verraten, was für eine Erde Lavendel braucht, wie man ihn richtig pflanzt und ob man Lavendel düngen muss.
Lavendel Pflege will gepflegt sein – wie alle anderen Arten und Sorten von Lavendel auch. Wirklich kompliziert ist das eigentlich nicht. Alles Wichtige zum Schnitt findest Du in unserem speziellen Ratgeber Lavendel schneiden, wie man Lavendel gießen und düngen sollte oder auf welche Schädlinge man achten muss im Ratgeber Lavendel pflegen.
Lavendel ist nicht grundsätzlich giftig, aber man sollte einige Regeln im Umgang beherzigen. Selbst bei einer so alten Heilpflanze kann man Fehler in der Anwendung machen, etwa mit Lavendelöl auf der Haut, bei Kindern und schwangeren Frauen und nicht zuletzt auch bei Haustieren, für die Lavendel teilweise tatsächlich giftig ist. Das Wichtigste zum Thema kannst Du in unserem Ratgeber Ist Lavendel giftig? nachlesen.
Viele nicht einheimische Pflanzen haben in unserem Garten einen geringen ökologischen Wert. Wie ökologisch ist Lavendel im Garten? macht da wie andere Lavendelsorten eine Ausnahme: Er liefert wenigstens Bienen und Schmetterlingen reichlich Nahrung, und sogar die Gartenabfälle vom Lavendel schneiden lassen sich noch sinnvoll nutzen. Näheres kannst Du in unserem Ratgeber nachlesen.
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Die Lavendelblüten von Was kann man mit Lavendel machen? sind eigentlich viel zu schade für den Kompost; sie lassen sich nicht nur zu Lavendelsäckchen verarbeiten, sondern auch in der Küche als Gewürz verwenden. Wie man Kräuter der Provence, Lavendelblütenessig und Lavendelsirup selber machen kann verraten wir Dir in unserem Ratgeber.
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Beim regelmäßigen Schneiden von Lavendel fallen jede Menge Lavendelblüten an. Die Lavendelernte lässt sich vielseitig einsetzen, nicht nur in der Küche als Gewürz: In unserem Ratgeber findest Du Anleitungen und Rezepte vom Lavendelbad über Lavendelsäckchen gegen Motten bis Lavendelseife selber machen, Wissenswertes über Lavendel als Heilpflanze und viele andere wertvolle Tipps.