Was ist Japanische Lärche?
Japanische Lärche (Larix kaempferi) stammt wie der Name bereits verrät aus Ostasien; hier wächst sie vor allem in den Gebirgslagen zwischen 1200 und 2900 Metern auf der Hauptinsel Hondu, vielfach auf vulkanischen Böden mit rauem Klima. Sie gehört ebenso wie unsere einheimische Lärche zu den Kieferngewächsen (Pinaceae).
Die Japanische Lärche ist ein bis über 30 Meter hoher und 4-6 Meter breiter sommergrüner Baum mit einem langen geraden, bis 1,5 Meter dicken Stamm und einer anfangs rotbrauner, im Alter hellbraunen oder grauen und tief rissigen Schuppenborke, die sich in großen Platten ablöst. Ihre Krone ist kegelförmig und breit ausladend mit horizontal abstehenden und an den Enden bogig aufsteigenden Ästen. Die Zweige sind gelblich oder rötlich braun: die 10-50 Zentimeter langen Langtriebe kahl oder schwach behaart, die Kurztriebe 1-2 Millimeter lang mit nur je einer Knospe; die Winterknospen sind braun und schwach harzig.
Die abgeflachten weichen Nadelblätter der Japanischen Lärche sind 2-4 Zentimeter lang und etwa einen Millimeter breit; im Austrieb sind sie hellgrün und bläulich bereift, später werden sie dunkler und graugrün. Auf der Unterseite finden sich zwei graue Bänder aus Spaltöffnungen. Die Blätter stehen an den Kurztrieben gebüschelt zu 40-50 Exemplaren und sind einjährig. Bevor sie abfallen bekommen sie eine leuchtend gelbe bis orange Herbstfärbung.
Die männlichen und weiblichen Blüten sehen denen der Europäischen Lärche zum Verwechseln ähnlich: die braun Zapfen stehen aufrecht und sind 2-4 Zentimeter lang. Allerdings sind bei ihr die 30-50 Schuppen an der Spitze nach hinten gebogen und nicht wie bei Larix decidua flach anliegend, und die Tragblätter sind verdeckt. Im Inneren der Zapfen befinden sich 2-4 Millimeter lange Samen mit einem 6-10 Millimeter langen Flügel; die Samenreife erfolgt im September. Danach bleiben die Zapfen viele Jahre an den Bäumen stehen und verfärben sich matt grauschwarz; sie öffnen sich bei trockenem Wetter, damit die Samen davonfliegen können.
Japanische Lärche im Garten

Quelle: Kristine Rad/shutterstock.com
Standort
Japanische Lärche wächst am besten auf einem mittel- bis tiefgründigen, gut durchlässigen Boden; ansonsten ist sie hier absolut anspruchslos und kommt mit fast jeder Gartenerde klar. Staunässe ist für sie absolut tödlich. Rauhes Klima und kalte trockene Winter machen ihr hingegen nichts aus, das ist sie von zuhause gewöhnt – bei uns ist sie dementsprechend vollkommen winterhart. Sie steht am liebsten in der vollen Sonne, und der Boden sollte immer frisch bis feucht sein.
Schnitt
Ein Schnitt ist bei dem japanischen Nadelbaum nicht üblich und auch nicht notwendig.
Vermehrung
Die Japanische Lärche sollte man am besten kaufen, denn eine Nachzucht aus Samen ist mühsam und langwierig, und eine Bewurzelung von Stecklingen funktioniert nur selten. Nach zehn Jahren ist der Baum etwa fünf Meter hoch. Die ersten Samen werden nach 15-20 Jahren gebildet, größere Mengen davon aber nur alle 3-7 Jahre.
Verwendung
In unseren Gärten findet man die Japanische Lärche zumeist als Solitär oder zu wenigen Exemplaren nebeneinander gepflanzt. Ein großes Plus: Sie ist weniger empfindlich gegenüber Rauchgasen als die europäische und daher auch für das innerstädtische Klima besser geeignet. Daher findet man sie auch relativ häufig in Parks und Grünanlagen.
Außer in groß gibt es die Japanische Lärche auch in klein: Mit ihren weichen Nadeln lässt sie sich zu einem hübschen Bonsai ziehen.
Schädlinge
Wie bei ihren Verwandten können Fichtenläuse auch die Japanische Lärche schädigen. Alte Exemplare leiden mitunter an Baumkrebs oder werden von Pilzen heimgesucht.
Ökologie
Mit ihrem Herzwurzelsystem ist die Japanische Lärche gut im Untergrund verankert – anders als viele ihrer eher flachwurzelnden Verwandten. Das ist daheim in den japanischen Gebirgen auch bitter nötig, denn der scharfe und oft kalte Wind kann hier ganz gewaltig an den Bäumen rütteln.
An den Wurzeln finden sich ebenso wie bei unserer heimischen Lärche Mykorrhiza-Pilze, die Nährstoffe gegen Zucker eintauschen und in der Nähe bisweilen Fruchtkörper bilden, wie Gelber Lärchenröhrling (Suillus flavus) oder Hohlfußröhrling (Suillus cavipes).
Wie alle Nadelbäume übernimmt auch bei Larix kaempferi der Wind die Übertragung des Pollens. Er sorgt auch für die Verbreitung der geflügelten Samen. Für die nahrhaften Samen interessieren sich wie bei anderen Nadelbäumen Vögel wie der Eichelhäher und Eichhörnchen.
Wissenswertes
Synonym für Larix kaempferi stehen Larix leptolepis, Pinus kaempferi und Abies kaempferi.
Nach Europa gebracht hat die Japanische Lärche der britische Botaniker und Pflanzenjäger John Gould Veitch (1839-1870) von einer seiner Asienreisen. Benannt ist sie nach dem deutschen Forschungsreisenden Engelbert Kaempfer (1651-1716), der mit seiner Historia Imperii Japonici eines der ersten und prägenden Bücher über das fernöstliche Land schrieb.
Daheim in Japan spielt Larix kaempferi als robuster und unkaputtbarer Forstbaum eine wichtige Rolle, und auch in Mitteleuropa findet man sie in vielen Nadelforsten eigens angebaut. In Deutschland ist sie als Forstgehölz wenig verbreitet: Hier greift man lieber auf die klassische Europäische Lärche zurück, die nicht so empfindlich auf extreme Temperaturunterschiede zwischen Sommer und Winter reagiert – daheim ist es bei Larix kaempferi meistens eher gleichmäßig kalt. In jungen Jahren wächst sie langsamer als die japanische Verwandtschaft, holt das im Alter aber wieder schnell auf.
Das Lärchenholz der Japanischen Lärche ist zäh und langlebig und ein beliebtes Bauholz; auch für den Schiffsbau und für Zaunpfähle wird es wegen seiner Beständigkeit gerne verwendet.