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Garten-Kürbis (Cucurbita pepo)
Quelle: Irina_Ditmonas/shutterstock.com

Garten-Kürbis

Cucurbita pepo

Das Wichtigste auf einen Blick

Kulturpflanze nicht heimische Wildform (Neophyt) Einjährige Pflanze
  • Aus Amerika stammendes Kürbisgewächs
  • Sehr vielgestaltig in Form von Gemüse-, Öl- und Zierkürbis
  • Am bekanntesten: Zucchini
  • Starkzehrer mit hohen Nährstoffansprüchen
  • Ganze Pflanze stachelborstig behaart
  • Große meist fünfteilige Blätter
  • Goldgelbe trichterförmige Blüten von Bienen und Hummeln bestäubt
  • Früchte in sortenabhängigen Varianten
  • Ölkürbis Heilpflanze bei Prostatavergrößerung
  • Bitter schmeckende Kürbisse nicht essen, da giftig!
🏡 Standort
Licht: Sonne bis Halbschatten
Boden: durchlässig bis humos
Wasser: frisch
Nährstoffe: nährstoffreicher Boden
Kübel/Balkon geeignet: ja
🌱 Wuchs
Pflanzenart: Einjährige
Höhe: 30 - 40 cm
Breite: 2 - 3 m
Wurzelsystem: Flachwurzler
🌼 Blüte
Blütenfarbe: gelb
Blühzeit:
j
f
m
a
m
j
j
a
s
o
n
d
Blütenform: körbchenförmig
🍃 Laub
Blattfarbe: grün
Blattform: herzförmig, lang gestielt
🐝 Ökologie
Wildbienen: 7 (Nektar und/oder Pollen, davon keine spezialisiert)
Raupen: 1 (davon keine spezialisiert)

Thematisch passende Pflanzen:

ℹ️ Sonstiges
⤵️ Klassifizierung
Ordnung: Kürbisartige
Familie: Kürbisgewächse
Gattung: Kürbisse
Diese Pflanze ist in Mitteleuropa nicht heimisch
Markus Wichert

Bedenke, die auf heimische Wildpflanzen angewiesenen Tierarten, wie die meisten Wildbienen- und Schmetterlingsarten sowie davon abhängige Vögel, sind von einem dramatischen Artenschwund betroffen. Mit heimischen Arten kannst du etwas zum Erhalt beitragen.

Markus Wichert Naturgärtner

Was ist Garten-Kürbis?

Garten-Kürbis (Cucurbita pepo) einschließlich Gemüse-Kürbis, Sommer-Kürbis, Schmuck-Kürbis und Zucchini, ist eine sehr formenreiche Art aus der Familie der Kürbisgewächse (Cucurbitaceae), die man als Gemüse-, Zier- und Ölpflanzen anbaut. Ursprünglich ist die einjährige krautige Pflanze in Amerika beheimatet und kam erst Anfang des 16. Jahrhunderts nach Europa

Die Triebe wachsen mithilfe von Ranken an umliegenden Kletterhilfen und Pflanzen empor oder bilden kurz aufrechte meterlange Triebe, die am Boden entlangkriechen; Zucchini wachsen eher buschig und bilden keine Ranken. Beim Garten-Kürbis sind die großen wechselständig stehenden und borstigen Blätter meistens fünflappig, bisweilen marmoriert und gestielt, mit deutlicher Aderung und ebenso stechend behaart wie die Triebe.

Kürbisse sind einhäusig und getrenntgeschlechtlich, bilden also an der gleichen Pflanze männliche und weibliche Blüten, die einzeln in den Blattachseln erscheinen. In den weiblichen Exemplaren sind verkümmerte Reste des männlichen Apparates zu finden, ebenso wie umgekehrt. Die doppelte Blütenhülle ist fünfzählig und radiärsymmetrisch, mit verwachsenen grünen Kelchblättern und leuchtend gelben Kronblättern, die einen Trichter bilden. Die Fruchtknoten der weiblichen Blüten sind unterständig und bilden Beeren mit einer harten Außenschale, sogenannte Panzerbeeren. Die Schalen der Früchte sind je nach Sorte grün in allen Schattierungen, gelb, rot, cremefarben, oft auch mit Streifen oder Punkten. Im Inneren befindet sich ein wesentlich weicheres, orange, gelb oder weiß gefärbtes Fruchtfleisch mit zahlreichen flachen und leicht gespitzten Samen.

Garten-Kürbis im Garten

Quelle: Hendri kumbang/shutterstock.com

Standort

Alle Kürbisse benötigen einen frischen nährstoff- und humusreichen, mittelschweren lockeren Boden mit Sonne oder Halbschatten. Sie sind Starkzehrer, die auch auf dem Komposthaufen prächtig gedeihen und umso größere Früchte bilden, je mehr Futter, Wärme und Sonnenlicht sie bekommen. Dabei benötigen sie jede Menge Platz – daher ist es am vorteilhaftesten, ihnen ein eigenes Beet zur Verfügung zu stellen und einen Pflanzabstand von einem Meter vorzusehen. Salz, etwa in der Nähe gestreuter Wege, vertragen sie nur schlecht. Anfängliche Abdeckung mit Vlies oder Folie beschleunigt die Entwicklung.

Schnitt

Damit sie etwas buschiger wachsen und verzweigen sollte man die Triebe etwa alle fünf Blätter beschneiden. Sobald sich Blüten bilden kann man das verdeckende Blattwerk darüber entfernen, damit sie und die heranreifenden Kürbisse genug Luft und Licht bekommen. Die erste Ernte erfolgt je nach Sorte bereits nach etwa vier Wochen, meist fünf bis sechs Wochen, so wie die Früchte reif werden. Zucchini erntet man am besten so klein wie möglich. Auch die Blüten aller Garten-Kürbisse lassen sich in der Küche verwenden.

Vermehrung

Am besten zieht man Kürbisse vor. Dazu setzt man die Samen ab April zu zweit in Töpfe und lässt sie im Haus oder im Gewächshaus bei normaler Raumtemperatur keimen. Der kräftigere Keimling kommt dann nach den Eisheiligen in den Garten. Sie sind aber so schnellwüchsig, dass man sie dann auch direkt im Garten ausäen kann – mit gebührendem Abstand. Achtung – sie sind frostempfindlich.

Verwendung

Als Gemüsepflanzen sind Kürbisse meist im Nutzgarten zu finden; Zierkürbisse lassen sich sogar in großen Kübeln auf Balkon und Terrasse kultivieren.

Schädlinge

Frisches Kürbiskraut ist eine Leckerei für Schnecken, die selbst größere Jungpflanzen bis auf Stumpf und Stiel reduzieren können. Ansonsten ist Kürbis vor allem von Mehltau bedroht, insbesondere wenn gegen Herbst morgendlicher Tau kaum noch abtrocknet und ein feuchtes Milieu schafft. Das Gurkenmosaikvirus befällt nicht nur die namensgebenden Verwandten, sondern auch diverse Kürbisarten und wird von Blattläusen übertragen. Infizierte Pflanzen sollte man sofort entsorgen (nicht über den Kompost!), um eine weitere Ausbreitung zu verhindern.

Ökologie

Der Garten-Kürbis kann sich nicht selbst bestäuben und ist auf tierische Hilfe angewiesen. Bleiben die Bienen und Hummeln bei länger anhaltendem schlechtem Wetter aus, kann man die weiblichen Blüten auch zur Sicherung der Ernte selbst von Hand mit dem Pollen der männlichen Exemplare bestäuben – es wäre doch schade, wenn sie ungenutzt verblühen würden, zumal sie die Pflanzen viel Kraft kosten.

Die großen grünen Blätter nutzt die wenig wählerische Gammaeule (Autographa gamma) als Raupenfutter, andere Schmetterlinge sind nicht interessiert.

Verbreitet werden die Samen häufig durch Tiere, die die Früchte verspeisen. Bei kleineren Kürbissen rollen die reifen Früchte oft auch eine Strecke weit weg, um dann zu zerfallen und die Samen freizugeben.

Wissenswertes

Der Garten-Kürbis ist extrem formenreich, sodass man viele Unterarten und Sorten früher als getrennte Arten ansah.

  • Der Ölkürbis ( pepo var. oleifera) hat besonders ölreiche Samen, die zur Gewinnung von Kürbiskernöl dienen. Er gilt als Heilpflanze, denn die Samen enthalten Sterole, die dem männlichen Testosteron ähneln und altersbedingte gutartige Wucherungen der Vorsteherdrüse (benigne Prostatahyperplasie) im Zaum halten. 2005 wurde er zur Heilpflanze des Jahres gekürt.
  • Beim Spaghettikürbis ( pepo var. fastigata) zerfällt das Fruchtfleisch beim Kochen in spaghettiähnliche Fäden. Der Patisson (C. pepo var. clypeata) ist auch als Bischofsmütze oder Fliegende Untertasse bekannt und auch als Dekoration geeignet.
  • Rondini oder Nizzakürbis bildet kugelrunde dunkelgrüne Früchte mit hellen Punkten auf der harten ungenießbaren Schale.
  • Wohl am bekanntesten und am häufigsten in der Küche verwendet ist die Zucchini (Cucurbita pepo var. cylindrica), die ebenfalls zu den Gemüse-Kürbissen gehört.

Gefüllte Blüten sind ebenso eine Delikatesse wie die Früchte, die in der Küche vielfältige Anwendung finden.

Die Früchte sind sehr unterschiedlich lagerungsfähig: während ausgereifte Zierkürbisse mit der Zeit von innen heraus austrocknen und die harte Schale stehenbleibt, kann man Zucchini bestenfalls eine Woche bei 7-10 °C und hoher Luftfeuchtigkeit aufbewahren. Trockenheit und noch mehr Kälte lassen sie noch schneller verderben.

Im Gartenfachhandel sind entsprechend viele Sorten erhältlich. Neben ihren unterschiedlich gestalteten und gefärbten Früchten haben sie unterschiedliche Wuchsformen von kletternd bis zu buschigem Wachstum.

Von anderen Arten wie dem Riesen-Kürbis Cucurbita maxima lassen sich die Pflanzen durch ihre stumpf fünfkantig gerippten Fruchtstiele (meist sechskantig bei Zucchini). Zudem ist das Fleisch faseriger als bei den Verwandten. Der Garten-Kürbis stammt vom in Mexiko und Texas wachsenden Cucurbita texana ab.

Was sind einjährige Pflanzen?
Markus Wichert

Einjährige Pflanzen keimen, wachsen und blühen innerhalb eines Jahres. Durch Versamen können sie sich erhalten und wieder am selben Standort erscheinen. Manche „wandern“ so durch den Garten und erfreuen uns an immer neuen Standorten.

Markus Wichert Naturgärtner
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Fotos (5)

Frucht Garten-Kürbis
Quelle: Irina_Ditmonas/shutterstock.com
Blüte Garten-Kürbis
Quelle: Strafpeloton2, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons
Gesamte Pflanze Garten-Kürbis
Quelle: DenesFeri, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons
Frucht Garten-Kürbis
Quelle: George Chernilevsky, Public domain, via Wikimedia Commons
Blüte Garten-Kürbis
Quelle: Hendri kumbang/shutterstock.com

Häufige Fragen

Wie erkenne ich einen essbaren Kürbis?

Ein Garten-Kürbis ist dann reif, wenn man mit dem Knöchel darauf klopft und es hohl klingt. Vorher ist er zwar nicht giftig, aber auch nicht eben wohlschmeckend.

Wo pflanzt man am besten Kürbisse?

Kürbisse setzt man am besten dort hin, wo es besonders warm, feucht und nährstoffreich ist. Ein von Sonne beschienener Komposthaufen ist mitunter eine gute Wahl, denn die Pflanzen sind ständig hungrig. Ansonsten muss man bei den meisten Gartenkürbissen einen Abstand von einem Meter einrechnen, mit Ausnahme von Zucchini, die eher etwas buschig wachsen und nicht ganz so ausladend werden. Sie brauchen viel Wasser und gegebenenfalls auch Dünger.

Wann ist ein Kürbis giftig?

Zierkürbisse sollte man nicht als Speisekürbisse verwenden, denn das könnte schief gehen. Oft enthalten sie Cucurbitacine, spezielle Bitterstoffe, die Magen und Darm reizen und zu Übelkeit, Erbrechen und Durchfall führen können. Daher sollte man im Zweifelsfall einfach ein kleines Stückchen probieren – schmeckt es bitter, sollte man die Finger davon lassen.

Wert für Insekten und Vögel

Garten-Kürbis ist nicht heimisch, aber dennoch Nahrungsquelle/Lebensraum für Bienen und Schmetterlingsraupen

Wildbienen insgesamt:
0
Nektar und/oder Pollen
Raupenarten:
0

Wildbienenarten

Schmetterlingsarten

Gemüsepflanzen

Themen

Gemüsepflanzen
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Balkon und Terrasse
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Raupen-Futterpflanzen
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Am Inhalt mitgewirkt haben:
Dr. rer. medic. Harald Stephan
Dr. rer. medic. Harald Stephan Diplom-Biologe
Markus Wichert
Markus Wichert Naturgärtner
Thomas Puhlmann
Thomas Puhlmann Balkongärtner
Sebastian Hadj Ahmed
Sebastian Hadj Ahmed Balkongärtner
Stand:
15.09.2023