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Schwanenblume (Butomus umbellatus)
Quelle: LeManilo/shutterstock.com

SchwanenblumeWasserliesch, Blumenbinse

Butomus umbellatus

Das Wichtigste auf einen Blick

heimische Wildform Staude winterhart essbar lange Blühzeit
  • Heimische Sumpf- und Wasserpflanze für die Flachwasserzone im Gartenteich
  • Attraktiver Solitär mit filigranen Blütenständen
  • Unverzweigter Stängel mit einer lockeren Dolde aus rosa Blüten
  • Blütezeit von Juni bis August
  • Schmale, aber bis zu einem Meter lange Blätter
  • Bildet je nach Wasserstand Schwimmblätter oder Überwasserblätter
  • Braucht einen sonnigen Standort mit nährstoffreichem Boden und ständiger Überflutung
  • Wird von Bienen, Fliegen und Schwebfliegen bestäubt
  • Essbar, früher zum Strecken von Kaffee und als Gemüse verwendet
  • Als Heilpflanze heute nicht mehr gebräuchlich
🏡 Standort
Licht: Sonne bis Halbschatten
Boden: lehmig
Wasser: Wasserpflanze
Nährstoffe: nährstoffreicher Boden
Kübel/Balkon geeignet: ja

Thematisch passende Pflanzen:

🌱 Wuchs
Pflanzenart: Staude
Wuchs: straff aufrecht
Höhe: 50 - 150 cm
Breite: 30 - 40 cm
frostverträglich: bis -28 °C (bis Klimazone 5)
Wurzelsystem: Flachwurzler
🌼 Blüte
Blütenfarbe: rosa
Blühzeit:
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Blütenform: doldenförmig
🍃 Laub
Blattfarbe: grün
Blattphase: sommergrün
Blattform: lineal, zugespitzt, ganzrandig, glatt
🌐 Einheimische Verbreitung

Bitte beachte, dass die angezeigte Verbreitung auf der Karte lediglich als grobe Orientierungshilfe dienen soll. Für eine detailliertere Darstellung und mehr Informationen zur Verbreitung besuche doch gern floraweb.de.

Verbreitung:
häufig
mittel
gering
Höhenlage: planar (<100m1 / <300m)2
bis
montan (500m-600m1 / 800m-1200m)2

1 Mittelgebirge / 2 Alpen⁠

ℹ️ Sonstiges
ist essbar Rhizom, Samen
Verwendung: Gemüse, Kaffeesurrogat, Streckmehl, Verdickungsmittel für Saucen
Pflanzen je ㎡: 8
Eignung im Hortus:
Was bedeutet Hortus?
gut geeignet für Hotspot-Zone;
gut geeignet für Flachwasserzone
⤵️ Klassifizierung
Ordnung: Froschlöffelartige
Familie: Schwanenblumengewächse
Gattung: Butomus

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Heimische Wildpflanzen sind die neuen Exoten
Markus Wichert

Heimische Wildpflanzen sind vielerorts selten geworden und damit die neuen Exoten in unseren Gärten. Sie sind, im Gegensatz zu Neuzüchtungen und Neuankömmlingen, eine wichtige Nahrungsquelle für Wildbienen und Schmetterlinge. In puncto Stand- und Klimafestigkeit sind sie anderen Arten deutlich überlegen. Auch kalte Winter überleben sie meist ohne Probleme. Gut für dich, gut für die Natur.
Also pflanzt heimische Arten, so wie diese!

Markus Wichert Naturgärtner

Was ist Schwanenblume?

Die Schwanenblume hat ihren Namen vermutlich erhalten, weil sie ebenso majestätisch daherkommt wie ein Schwan. Dafür sorgen die unverwechselbaren Blütenstände, die eine große lockere Dolde aus zartrosa Blüten bilden. Mit den Doldenblütlern ist sie aber nicht verwandt, sondern gehört zu einer eigenen Familie der Schwanenblumengewächse (Butomaceae), für die ihr Name Pate stand und deren einziger Vertreter sie ist. Andere gehen davon aus, dass der Trivialname von der schwanenhalsartigen Form der Fruchtknoten herkommt.

Regional bezeichnet man sie auch als Blumenbinse, Wasserviole oder Wasserliesch. Typischerweise wächst sie in den sumpfigen Randzonen von Teichen, Weihern und Niedermooren sowie in den Auwäldern der Flüsse. Dort wächst sie mit einem kurzen horizontal kriechenden Rhizom, der einen wässrig-klaren Milchsaft enthält, und bildet zweizeilig angeordnete grundständige Laubblätter. Wie diese aussehen hängt vor allem vom Wasserstand ab: im tiefen Wasser werden Schwimmblätter gebildet, die bandförmig aussehen und unter der Wasseroberfläche treiben, im niedrigen Wasser bildet sie linealische und rinnig-dreikantige Blätter, die bis zu einem Zentimeter breit und bis zu einem Meter lang werden. In tiefen fließenden Gewässern blüht sie nicht.

DIe äußerst attraktiven Dolden stehen an der Spitze eines abgerundeten, bis anderthalb Meter hohen Stammes. Sie sind von Hochblättern umgeben und beherbergen bis zu 30 lang gestielte Blüten, die wie bei Froschlöffelartigen üblich dreizählig sind. Die Blütenhüllblätter sind weiß bis rosa oder purpurfarben, oft mit einer dunkleren Aderung. Unverkennbar ist auch ihr süßer honigartiger Duft, mit dem sie eine Vielzahl von Bestäubern anlocken.

Schwanenblume im Garten

Standort

Die Schwanenblume bevorzugt eutrophe Gewässer mit reichlich Nährstoffen und einen kalkreichen, lehmigen und nicht zu verschlammten Boden. Am liebsten steht sie in der Sonne oder im Halbschatten, Schatten verträgt sie überhaupt nicht. Als heimischer Sumpfbewohner ist sie vollkommen winterhart und verträgt bis zu -28 °C.

Vermehrung

Sich selbst breitet die Schwanenblume mit ihrem Rhizom und ihren Samen aus. Du kannst sie vegetativ vermehren, indem Du ihre Bestände im Frühjahr teilst und verpflanzt. Die Samen werden eher spärlich gebildet und haben keine besonders hohe Keimrate; zudem verlieren sie ihre Keimfähigkeit, wenn sie längere Zeit außerhalb des Wassers verbringen. Natürlich kannst Du Dich trotzdem an einer Aussaat versuchen; dazu werden die Samen im Sommer geerntet und ausgesät.

Verwendung

An ihren natürlichen Standorten steht die Schwanenblume im Flachwasserbereich und in der Sumpfzone stehender und fließender Gewässer. Dementsprechend ist sie prädestiniert für den Gartenteich. Schwankende Wasserstände machen ihr nichts aus, und sie reagiert wie oben beschrieben mit der Ausbildung von Schwimmblättern oder Überwasserblättern. Die Blütenstände halten übrigens auch ausgesprochen lange als Schnittblumen in der Vase.

Schädlinge und Krankheiten

spielen bei der Schwanenblume keine große Rolle. Bisweilen werden ihre Blätter von einem Schlauchpilz befallen, Ramularia butomi, der auf diese Pflanze spezialisiert ist. Blattläuse feiern hier bisweilen fröhliche Urständ und können das Wachstum erheblich behindern.

Ökologie

Bestäubt wird die Schwanenblume von Bienen und Hummeln, Fliegen und Schwebfliegen, die vom honigartigen Duft angezogen werden und sich am reichlich gebildeten Nektar gütlich tun. Sie ist eine wichtige Nahrungspflanze für Blattläuse, Käfer, Fische, Biber und Bisamratten. Enten machen sich mit Vorliebe über das Grün her und können eine schnelle Ausbreitung behindern.

Wie bei vielen Sumpfpflanzen setzt die Schwanenblume bei der Verbreitung ihrer Samen auf das Wasser: Sie sind schwimmfähig. Sobald die Balgfrüchte aufreißen werden sie herausgeschüttelt, und was nicht vom Wind davongetragen wird kann auf dem Wasser schwimmend neue Lebensräume erobern.

In Mitteleuropa ist die Schwanenblume selten geworden. Das ist nicht unbedingt verwunderlich, da viele ihrer angestammten Lebensräume Flussbegradigungen und der Trockenlegung von Mooren zum Opfer gefallen sind. Dagegen hat sie sich andernorts kräftig ausgebreitet, wo sie bessere Bedingungen vorfindet; so gilt sie inzwischen in den USA und Großbritannien vielerorts als invasiver Neophyt, nachdem man sie dort als Zierpflanze eingeführt hat. In einigen Bundesstaaten ist ihr Anbau verboten.

Wissenswertes

Das zentimeterdicke Rhizom der Schwanenblume enthält reichlich Stärke und ist essbar. Während man es bei uns nur in Notzeiten verwendete kommt es in asiatischen Ländern bis heute zum Einsatz. Dort wird die Wurzel gebacken und wie Brot gegessen oder getrocknet zu Mehl verarbeitet. Frische Wurzeln gelten aufgrund ihres stechenden Geschmacks als ungenießbar.

Die stabilen Stängel der Schwanenblume nutzte man früher wie Binsen zum Korbflechten. Als Heilpflanze spielt sie in der modernen Naturheilkunde und Phytotherapie keine Rolle mehr, wohingegen Rhizome und Samen in den alten Kräuterbüchern vor allem als Mittel gegen die Wassersucht empfohlen wurde.

Was sind mehrjährige Stauden?
Markus Wichert

Mehrjährige Stauden bleiben über viele Jahre erhalten. Den Winter überdauern sie eingezogen in Wurzeln, Zwiebeln oder anderen unterirdischen Speicherorganen und treiben im nächsten Frühjahr wieder aus.

Markus Wichert Naturgärtner
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Fotos (4)

Gesamte Pflanze Schwanenblume
Quelle: LeManilo/shutterstock.com
Blüte Schwanenblume
Quelle: Christian Fischer, CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons
Knospe Schwanenblume
Quelle: Dominicus Johannes Bergsma, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons
Gesamte Pflanze Schwanenblume
Quelle: Krzysztof Ziarnek, Kenraiz, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons

Sortentabelle

Butomus umbellatus
Quelle:LeManilo/shutterstock.com
Butomus umbellatusSchwanenblume
  • heimisch
PflanzeWuchsStandortBlüteKaufen
SchwanenblumeButomus umbellatusbienen- und insektenfreundliche Pflanze

straff aufrecht
50 - 150 cm
30 - 40 cm


Kübel geeignet

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Schwanenblume 'Schneeweißchen'Butomus umbellatus 'Schneeweißchen'weiße Blüten

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Häufige Fragen

Wo kann man Schwanenblume kaufen?

Am naheliegendsten ist der Kauf in einer Gärtnerei oder einer Baumschule deiner Region.
Unter "Schwanenblume kaufen" findest du sofort erhältliche Angebote unterschiedlicher Internet-Anbieter.

Wert für Insekten und Vögel

Schwanenblume ist in Mitteleuropa heimisch und dürfte deshalb einen Wert für Bienen, Schmetterlinge & Co. haben.

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Teichpflanzen
korotin photographer/shutterstock.com
Am Inhalt mitgewirkt haben:
Dr. rer. medic. Harald Stephan
Dr. rer. medic. Harald Stephan Diplom-Biologe
Markus Wichert
Markus Wichert Naturgärtner
Thomas Puhlmann
Thomas Puhlmann Balkongärtner
Sebastian Hadj Ahmed
Sebastian Hadj Ahmed Balkongärtner
Stand:
27.11.2023