Ratgeber

Felsenbirne Krankheiten


Die verschiedenen Arten und Sorten von Felsenbirne gelten als besonders robust und widerstandsfähig – Schädlinge und Krankheiten wird man bei ihnen so gut wie nie feststellen. Generell kann man sagen, dass die Wildarten noch etwas resistenter sind als die zahlreichen Zuchtsorten und dass unzuträgliche Bedingungen die Anfälligkeit erhöhen. Allerdings sind Felsenbirnen wenig wählerisch, sodass sich die meisten Pflegefehler auf zu viel Wasser, zu wenig Sonne und übermäßige Düngung beschränken.

Was tun bei Pilzen auf der Felsenbirne?

Pilzkrankheiten wie Verticillium-Welke und Phythophthora-Fäule treten nur bei zu feuchtem Boden auf, ansonsten spielen sie bei der Felsenbirne als Krankheiten keine Rolle. Mit einem gut durchlässigen Substrat und sparsamen Gießen kommt es erst gar nicht so weit.

Einer der häufigsten ungebetenen Besucher der Felsenbirne ist Echter Mehltau. Man erkennt ihn als mehligen Belag auf der Oberseite der Blätter, der bei Betrachtung mit einer Lupe mit kleinen Kügelchen durchsetzt ist. Er tritt vorzugsweise bei langanhaltender Feuchtigkeit auf. Daher solltest Du beim Schneiden der Felsenbirne auf eine offene und lichte Krone achten, damit das Regenwasser schnell und zuverlässig verdunstet und sich keine stehende Nässe bildet – die mögen die Sträucher hier ebenso wenig wie an ihren Wurzeln. 

Mit Mehltau befallene Äste solltest Du am besten vorsorglich entfernen und über den Restmüll entsorgen, damit er sich nicht noch weiter ausbreitet – er kann auch viele andere Pflanzen im Garten befallen.

Spritzmittel gegen Mehltau und andere Pilze gibt es jede Menge. Die solltest Du aber möglichst sparsam verwenden und am besten ganz vermeiden. Gerade bei der widerstandsfähigen Felsenbirne ist es wesentlich einfacher, mit einem geeigneten Schnitt für eine gute Belüftung der Krone zu sorgen. Wie Du Besenbildung und Verdichtungen verhinderst schildern wir Dir in unserem Ratgeber Felsenbirne schneiden.

Felsenbirne und Feuerbrand: Brandgefährlich auch für andere Pflanzen!

Achillesferse der Felsenbirne: Sie dient dem Feuerbrand als Wirtspflanze und gilt als besonders anfällig. Insbesondere bei Obstgehölzen im gewerblichen Anbau, vor allem bei Apfel, Birne und Quitte sorgt das aus Amerika eingeschleppte Bakterium Erwinia amlyovora für erhebliche Ernteausfälle. 

In Europa breitet sich der Krankheitserreger derzeit rasant aus und befällt im Garten auch andere Rosengewächse mit apfelförmigen Früchten, darunter Vogelbeere, Mehlbeere, Zwergmispel, Zierquitte und Weißdorn. Dagegen bleibendie mit gänzlich unapfeligen wie Kirschen, Pfirsiche und Pflaumen von Feuerbrand verschont.

Gemäß der Feuerbrandverordnung (Verordnung zur Bekämpfung der Feuerbrandkrankheit) besteht Meldepflicht – heißt Du musst einen Befall den zuständigen Behörden melden, um eine weitere Ausbreitung zu verhindern.

Der Name ist Programm: An Feuerbrand befallene Äste erkennt man daran, dass sie wie verbrannt aussehen. Die Blätter und Triebe vertrocknen und verfärben sich schwarz. In dem abgesonderten klebrigen Schleim stecken jede Menge Bakterien, die mit Tieren, Menschen und Gartenwerkzeugen weitergetragen werden und für neue Infektionen sorgen. Sogar die arglos bestäubenden Bienen können dazu beitragen.

Betroffene Felsenbirnen müssen umgehend gerodet und entsorgt werden – am besten über den Restmüll, denn auf dem Komposthaufen bleibt der Feuerbrand vital und kann viele weitere Pflanzen anstecken. 

Zahlreiche wichtige Informationen über Krankheitsbild, Wirtspflanzen und Bekämpfung von Feuerbrand findest Du beim Julius-Kühn-Institut.

Was tun bei Schädlingen an der Felsenbirne?

Bei jungen Felsenbirnen kann es zu Wildverbiss kommen. Hasen, Kaninchen und Rehe nagen an Blättern und Rinde und können ihr damit nachhaltigen Schaden zufügen. So schön ein belebter Garten auch sein mag, die frisch gepflanzten Sträucher kannst Du mit Maschendraht vor dem Zugriff hungriger Interessenten schützen.

Vögel solltest Du nicht als Schädlinge einstufen – auch wenn sich Tauben, Amseln und Finken für die reifen Früchte der Felsenbirne interessieren und Dir jedes Jahr einen ordentlichen Teil der Ernte streitig machen. In Anbetracht des massiven Artensterbens muss man eher froh sein, dass man die wenigen verbliebenen Piepmätze noch mit so einem guten Vogelschutzgehölz und Vogelnährgehölz unterstützen kann.

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