Felsenbirnen neigen zur Mehrstämmigkeit und bilden eher Sträucher als Bäume. Das lässt sich für den Erziehungsschnitt zu einer Hecke nutzen. Sie glänzen im Frühling mit zahlreichen Blüten, im Sommer mit essbaren Früchten und im Herbst mit einer prachtvollen Laubfärbung. Bei alledem brauchen sie vergleichsweise wenig Pflege und haben zudem einen hohen ökologischen Wert.
Was sind die Vorteile von Felsenbirne als Hecke?
Diese Sorte Hecke ist mal etwas anderes als das übliche Einerlei deutscher Gärten mit pflegeintensivem Buchsbaum, umweltschädlichem Kirschlorbeer oder giftiger Eibe:
Kann man Felsenbirne als Sichtschutz verwenden?
Als Hecke gepflanzt hat die Felsenbirne viele Vorteile, aber nur einen Nachteil: Sie ist sommergrün und wirft im Herbst ihre Blätter ab. Wer also ganzjährig Wert auf Blickschutz oder Windschutz legt sollte lieber auf eine andere Heckenpflanze ausweichen. Ansonsten ist gerade die bunte Herbstfärbung ein klares Plus für die Felsenbirne, mit der Nadelhölzer oder Buchsbaum nicht mithalten können.
Welche Felsenbirne kann man als Hecke verwenden?
Als Hecke gezogen kann die Felsenbirne bis zu sechs Meter hoch werden – wenn Du sie nicht mit einem gezielten Schnitt niedrig hältst. Gegebenenfalls ist es geschickter, stattdessen gleich auf die kleiner bleibenden Sorten der verschiedenen Amelanchier-Arten zurückzugreifen.
Oder suchst Du eine Mini-Hecke für Balkon oder Terrasse? Einige Sorten von Felsenbirnen sind auch als Kübelpflanzen und zur Dachbegrünung zu gebrauchen. Heckengeeignete Exemplare mit unterschiedlichen Höhen gibt es im Gartenhandel; eine Liste der beliebtesten Sorten von Felsenbirnen findest Du hier. Einige davon kannst Du dort sogar gleich online einkaufen und liefern lassen.
Welches ist die beste Sorte Felsenbirne für eine Hecke?
Für eine schöne Blühhecke kommen vor allem die kleineren Sorten in Frage:
- Ährige Felsenbirne (Amelanchier spicata) wächst klein und besenartig, daher auch die Bezeichnung Besen-Felsenbirne. Sie bleibt mit etwas über einem Meter bis 2,50 Meter übersichtlich und hat süße dunkelblaue Früchte.
- Die Gemeine Felsenbirne (Amelanchier ovalis) ist mit 2-4 Metern etwas höher, lässt sich aber ebenfalls mit dem richtigen Schneiden auf der gewünschten Höhe halten. Sie ist die einzige in Europa heimische Art dieser Gattung und bei Vögeln und Insekten besonders beliebt. Zudem gilt sie als extrem robust und widerstandsfähig.
- Felsenbirne ‚Prince William‘ wird nur 1,5-2,5 Meter hoch und ist auch als Kübelpflanze geeignet. Dabei liefert sie zahlreiche und wohlschmeckende Früchte.
- Erlenblättrige Felsenbirne ‚Saskatoon Berry‘ erreicht mit rund 2,5 Metern ähnliche Ausmaße und ist als Saskatoon-Beere bekannt. Den Namen hat sie von den Cree, der größten indigenen Volksgruppe Nordamerikas, die sie bereits seit Jahrhunderten schätzen.
- Alles was ‚Greatberry‘ heißt wird meistens nur etwa drei Meter hoch und ist nicht nur als Hecke, sondern auch für die Kübelbepflanzung geeignet:
Desen ungeachtet lassen sich aber auch die größeren Vertreter als Hecke schneiden, wie
- Erlenblättrige Felsenbirne (Amelanchier alnifolia), die Wildform der beliebten ‚Greatberry‘-Sorten und der Saskatoon-Beere, ist als Hecke und Bodenfestiger sehr beliebt, oder die
- Kupfer-Felsenbirne (Amelanchier lamarckii) mit der namensgebenden intensiven Herbstfärbung, die von einem strahlenden Gold bis zu einem kräftigen kupferartigen Rot reicht.
- Kahle Felsenbirne (Amelanchier laevis) wird bis zu fünf Meter hoch und zählt damit zu den Riesen unter den Felsenbirnen. Wo besonders hohe sommergrüne Sichtschutzhecken gefragt sind kann man auch sie einsetzen und in Form schneiden.
Was muss man bei Felsenbirne als Hecke pflanzen beachten?
Die wichtigsten Tipps zum Pflanzen von Felsenbirne haben wir für Dich in einem eigenen Ratgeber zusammengefasst.
Wie muss man Felsenbirne als Hecke schneiden?
Die wichtigsten grundsätzlichen Tipps zum Schneiden der Felsenbirne findest Du in unserem Ratgeber. Bei der Haltung als Hecke musst Du zusätzlich folgende Punkte beachten:
- Geschnitten werden Hecken wie bei Felsenbirne üblich nach der Blüte. So gibt es genug Bienenfutter und die Sträucher haben noch genug Zeit, reichlich neue Knospen fürs nächste Jahr zu bilden.
- Felsenbirnen wachsen weniger mit Bodentrieben als mit reichlicher Verzweigung weiter oben. Dadurch bilden sich im oberen Bereich der Hecken Besen, die den unteren Teil schattieren und das Innere kahl werden lassen.
- Diese Besen musst Du alle drei bis vier Jahre auslichten, damit wieder mehr Licht und Luft in den inneren Bereich der Hecken gelangen und es reichlich Neutriebe gibt.
- Bei den anderen Trieben werden die Spitzen verschlankt.
- Ein Einkürzen ist nur dann notwendig, wenn Du die Hecke in Form bringen und halten möchtest.
- Lenke die frischen Neutriebe im Inneren um, sodass sie vorzugsweise nach außen wachsen.
- Alle Triebe, die sich berühren oder parallel verlaufen kannst Du entfernen, sie stören nur die Form der Hecke und verdichten das Innere unnötig.
- Trotz des Wachstums in den oberen Etagen musst Du Dich auch um die Bodentriebe kümmern. Lichte diese alle zwei bis vier Jahre aus, indem Du die ältesten und am dicksten gewordenen Triebe abschneidest. Behalte nur kräftige und schneide die schwächlichen heraus.
- Gehe beim Schneiden der Hecken nicht zu radikal vor. Bedenke, dass die Blütentriebe der Felsenbirne nach 2-4 Jahren am schönsten blühen und bis zu 15 Jahre vital bleiben.
Weitere Ratgeber und Hinweise zur Pflanze
Felsenbirnen sind mit ihrem bunten Herbstlaub nicht nur hübsch anzusehen, sondern auch ökologisch wertvoll: Als gute Bienenweide bieten sie Vögeln viel Platz zum Nisten und Verstecken. Felsenbirne schneiden braucht nur wenig Pflege; die Sträucher regelmäßig zu schneiden ist dabei mit am wichtigsten. Was es dabei alles zu beachten gibt erfährst Du in unserem Ratgeber Felsenbirne schneiden
Felsenbirnen gehören zu den Rosengewächsen und bilden ebenso wie die nahen Verwandten Apfelbaum und Birnbaum Früchte. Die werden mit etwa einem Zentimeter Durchmesser längst nicht so groß wie die der gängigen Obstsorten, aber bei Vögeln, Insekten und anderen Tieren nicht minder beliebt. Kann der Mensch sie auch essen oder sollte man sie lieber den Gartenbewohnern überlassen? Ob die Früchte von Felsenbirnen essbar giftig oder genießbar sind erzählen wir Dir in unserem Ratgeber Felsenbirne essbar
Felsenbirnen erfreuen sich nicht zuletzt deswegen so großer Beliebtheit, weil sie robust und pflegeleicht sind und keine besonderen Ansprüche stellen. Das gilt auch für Felsenbirne Standort. Die Pflanzen sind zudem winterhart und überstehen selbst eine sommerliche Trockenphase unbeschadet. Alles Wichtige zum Thema kannst Du hier nachlesen: Ratgeber Felsenbirne Standort
Einmal im Garten angesiedelt lässt sich eine Felsenbirne mit Stecklingen vermehren. Das gilt auch für Felsenbirne vermehren. Eine Aussaat ist insbesondere bei den Sorten wenig erfolgversprechend, da hier die typischen Eigenschaften üblicherweise verloren gehen. Alles Wissenswerte zum Thema kannst Du hier nachlesen: Ratgeber Felsenbirne vermehren
In aller Regel wirst Du einen Container Felsenbirne pflanzen im Gartenhandel kaufen und in den Garten pflanzen. Oder Du schneidest Stecklinge, die Du nach dem Bewurzeln an einer geeigneten Stelle einpflanzen musst. Was es dabei alles zu beachten gibt haben wir für Dich hier zusammengefasst: Ratgeber Felsenbirne pflanzen
Felsenbirne unterpflanzen lässt sich gut mit anderen Sträuchern kombinieren oder in Einzelstellung mit blühenden Stauden und Zwiebelpflanzen unterpflanzen. Ein paar hilfreiche Vorschläge haben wir für Dich hier zusammengestellt: Ratgeber Felsenbirne unterpflanzen
Mit Felsenbirne Krankheiten wirst Du kaum Probleme mit Krankheiten oder Schädlingen haben. Die Pflanzen gelten als ausgesprochen hart im Nehmen; meistens machen ihnen eher Pflegefehler zu schaffen, denn die sorgen für eine erhöhte Anfälligkeit gegenüber Pilzerkrankungen. Besonders empfänglich ist Felsenbirne Krankheiten wie alle Felsenbirnen für Feuerbrand. Alles Wissenswerte um die gefürchtete Infektionskrankheit und weitere Erkrankungen kannst Du nachlesen in unserem Ratgeber Felsenbirne Krankheiten
Felsenbirnen kommen mit recht kargen Böden zurecht – der Name kommt nicht von ungefähr und zeugt nicht von einem Überangebot an Nährstoffen. Auch Felsenbirne düngen braucht keine regelmäßigen Düngegaben wie andere schnellwüchsige Sträucher im Garten. Wie Du ihr trotzdem mit etwas Kompost und Langzeitdünger hilfreich unter die Äste greifen kannst erfährst Du in unserem Ratgeber Felsenbirne düngen