Felsenbirne: Düngen notwendig?
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Felsenbirne: Düngen notwendig?


Felsenbirnen gelten als ausgesprochen genügsam; sie kommen mit so ziemlich jeder halbwegs normalen Gartenerde klar, so lange die nur gut durchlässig ist und keine Staunässe fördert. Der Boden darf gerne auch recht nährstoffarm ausfallen. Dementsprechend sieht es mit dem Düngen von Felsenbirne ähnlich aus wie mit dem Rest der Haltung: Besonders pflegeleicht!

Wenig düngen fördert die Artenvielfalt

Beim naturnahen Gärtnern können Dir genügsame Pflanzen wie die Felsenbirne nur Recht sein: Zu viele Nährstoffe im Boden sind bereits bei der industriellen Landwirtschaft die größte Krux, die zu einem dramatischen Rückgang der Artenvielfalt gesorgt hat. Im Garten ist das nicht anders als auf dem Acker: Ein begrenztes Nährstoffangebot im Boden sorgt dafür, dass keiner der Interessenten zu fett wird und jeder seinen speziellen Anteil bekommt – so kommen viele Pflanzenarten nebeneinander gut miteinander aus und teilen sich die Nahrung brüderlich, ohne dass ein paar besonders wuchsstarke Vertreter alles überwuchern und die konkurrenzschwächeren Arten vertreiben. Den Effekt kennt jeder von den Orchideenwiesen: Einmal im Einzugsbereich gedüngt, schon ist die Blütenpracht dahin. Das mit der Artenvielfalt gilt nicht nur für die Flora, sondern ebenso für die Fauna, denn Pflanzen und Tiere hängen voneinander ab.

Muss man Felsenbirne überhaupt düngen?

Eigentlich nicht – ein karger Boden macht ihr nichts aus. Andererseits freut sie sich natürlich über ein paar Nährstoffe extra, nur zu viel auf einmal darf es nicht geben. Daher ist ein langfristig wirkender Dünger für die Felsenbirne eher angesagt als ein flüssiger Volldünger, der sofort mit ganzer Kraft zu Buche schlägt, und ein organischer besser als ein rein mineralischer.

Wie viel Dünger braucht Felsenbirne?

Lieber gar keinen oder nur wenig als zu viel. Mit einem Überschuss an Nährstoffen erweist man der genügsamen Felsenbirne keinen Gefallen.

Vor allem zu viel Nitrat wirkt sich negativ auf das Wachstum aus; die Triebe wachsen quasi überstürzt und bilden ein brüchiges Holz, das bei Sturm und Schneelast schnell kaputtgeht. Außerdem blühen und fruchten die Felsenbirnen mit zu viel Dünger nicht mehr zuverlässig, sondern investieren ihre ganze Kraft in die Bildung neuer Triebe. Das Ergebnis einer solchen Überdüngung führt auch zu einer vermehrten Anfälligkeit für Krankheiten und Schädlinge, gegenüber denen die Felsenbirne normalerweise ausgesprochen resistent ist.

Überdüngung fördert zudem die ungern gesehenen Besen, die zu Verschattungen in der Krone führen und das Innere mangels Licht verkahlen lassen. Bei einer Felsenbirne als Hecke oder als Kübelpflanze möchtest Du sicher auch nicht, dass sie zu schnell wächst und bereits nach kurzer Zeit unhandlich wird oder ständig geschnitten werden muss.

Welcher Dünger für Felsenbirne?

Der beste Dünger für die Felsenbirne ist organisch und zerfällt langsam, so dass er seine Nährstoffe nicht auf einen Schlag, sondern nach und nach freigibt. Ein spezielles Düngemittel für Sträucher oder Laubgehölze, wie es bisweilen im Handel auftaucht, ist hier ebenso unnötig wie ein universeller Volldünger.

Wann sollte man Felsenbirne düngen?

Am besten sorgst Du gleich für einen guten Start, wenn Du eine Felsenbirne kaufst und in den Garten pflanzen willst: Gib etwas Kompost oder anderen organischen Dünger in das Pflanzloch, dann hat die künftige Hecke oder der Blühstrauch erst einmal ausgesorgt und garantiert genug Nahrung für ein gesundes Anwachsen.

Danach solltest Du die Felsenbirne düngen, wenn sie sich gerade voll im Wachstum befindet. Vor allem im Frühjahr, wenn sie austreibt und zur gleichen Zeit ihre Blüten und Blätter zum Vorschein kommen. Dann braucht sie reichlich Energie, um neues Material zu bilden, da ist ein wenig düngerische Unterstützung willkommen.

Ein paar zusätzliche Nährstoffe liefert auch Mulch, den Du an besonders sonnenbeschienenen Standorten auf der Wurzelscheibe verteilen kannst. Felsenbirnen mögen es zwar warm und sonnig, aber keine glühende Hitze an den Wurzeln. Da kann ein kleiner Mulchhaufen Abhilfe schaffen und für gleichbleibende Temperatur und Feuchtigkeit sorgen. Im Sommer aufgebracht zerfällt er dank der regen Tätigkeit von Mikroorganismen, Würmern und Insekten und sorgt so für eine sanfte und kontinuierliche Düngung.

Sonderfall beim Düngen: Felsenbirne als Kübelpflanze

Zur Kübelbepflanzung werden Felsenbirnen immer beliebter – im Kasten, Container oder großen Topf glänzen sie ebenso wie im Freiland mit zahlreichen Blüten und Früchten und der typischen leuchtenden Herbstfärbung, die so auch Balkon und Terrasse zugutekommen. 

Bei Felsenbirne im Kübel musst Du gegebenenfalls eher auf eine ausreichende Düngung achten: Auch wenn die Mini-Sträucher von Natur aus rechte Hungerkünstler sind gehen ihnen durch das Gießen regelmäßig viele Nährstoffe verloren. Was im Freiland nur eine Etage tiefer rutscht und im Einzugsbereich der Wurzeln bleibt verabschiedet sich im Pflanzgefäß mitsamt dem überschüssigen Gießwasser und lässt sich nicht mehr zurückholen. 

Daher kann es nicht schaden, wenn Du hier ab und zu mit etwas organischem Dünger wie Kompost, Mist oder Hornspänen nachhilfst. Auch bei der Felsenbirne als Kübelpflanze solltest Du vorzugsweise in der Wachstumsphase düngen. Am besten regelmäßig, denn im Topf dauert es wesentlich länger als im Freiland, bis sich das organische Material zersetzt: Hier sind deutlich weniger Bodenorganismen wie Würmer & Co. vorhanden, die für den Abbau sorgen. Daher musst Du die Hornspäne gründlich unterarbeiten. Wenn Du es nicht gleich übertreibst ist hier sogar mal ausnahmsweise etwas Volldünger oder Langzeitdünger für die Felsenbirne im Kübel erlaubt.

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