Sandarium mit Nisthilfe
Robert May

Sandarium mit Nisthilfe

Robert May
@captain_rob_barbarossa
Zur Komposition:

https://www.naturadb.de/kompositionen/sandarium-mit-nisthilfe/

Licht: sonnig
Boden: durchlässig, normal, nährstoffarm
Wasser: trocken
Blühstreifen, heimische Pflanzen, Trockenmauer, wertvoll für Wildbienen
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Wildbienen leisten einen unverzichtbaren Beitrag zur Bestäubung zahlreicher Pflanzen – und tragen damit wesentlich zur Artenvielfalt sowie zur Sicherung unserer Ernährung bei. Etwa 75 % dieser Insektenarten nisten jedoch nicht in klassischen „Insektenhotels“, sondern graben ihre Nester im Boden. Ein Sandarium bietet eine einfache Möglichkeit, diesen Tieren im eigenen Garten oder auf öffentlichen Flächen einen geeigneten Lebensraum zur Verfügung zu stellen. Mit geringem Aufwand lässt sich so ein wertvoller Beitrag zum Artenschutz leisten. Auf unserer Themenseite zu Naturmodulen findest du weitere spannende Infos zum Sandarium.

Materialliste

  • Sand (ungewaschen)
    Tipp: Eine sogenannte Förmchenprobe hilft, die richtige Qualität zu erkennen. Dazu wird feuchter Sand in einen Becher gefüllt und zum Trocknen auf den Kopf gestellt. Hält der Sand nach dem Trocknen seine Form, ist er stabil genug für die Brutröhren der Wildbienen.

  • Kies (zum Beispiel Rollkies)

  • Natursteine
    Verwendet wurden Wasserbausteine der Größe 150/450 aus Basalt und Grauwacke. Grundsätzlich spielt die Gesteinsart aber keine Rolle – es eignen sich alle Steine, die optisch gefallen und lokal verfügbar sind. Der Materialbedarf lag bei etwa 2 Tonnen.

  • Pflastersteine 10 x 20 cm
    Eingesetzt zur Umrandung des Blühstreifens.

  • Totholz
    Von heimischen Baumarten, als wichtiges Strukturelement für die Tierwelt.

  • Pflanzen
    (Eine Liste der verwendeten Arten folgt separat.)

Geeignete Nisthilfe
Hier ist eine sorgfältige Auswahl entscheidend, da viele im Handel erhältliche Modelle den Ansprüchen von Wildbienen nicht gerecht werden.
Mehr Infos gibt´s auf unserer Ratgeberseite "Wildbienenhotel Kauftipps - Vermeide gutgemeinte Todesfallen!"


Standortwahl

Der Standort des Sandariums wurde bewusst gewählt, da er eine entscheidende Rolle für den Erfolg spielt:

  • Sonnige Lage, möglichst über den gesamten Tagesverlauf.

  • Keine regelmäßige Bewässerung, daher abseits von Beeten mit Sprinkleranlagen.

  • Nisthilfe in Südausrichtung, zusätzlich wind- und regengeschützt positioniert.

Bauanleitung – Schritt für Schritt

Schritt 1: Fläche vorbereiten

Nachdem der passende Standort festgelegt war, wurde auf der gesamten Fläche die Grasnarbe entfernt. Der Bereich für den Blühstreifen und die Mischfläche (siehe Bild) wurde zusätzlich umgegraben. Im oberen Bereich des Sandariums erfolgte ein Bodenaushub von etwa 40 cm Tiefe.

Schritt 2: Drainage anlegen

Im ausgehobenen Bereich wurde eine ca. 10–15 cm dicke Drainageschicht aus altem Rollkies eingebracht, um Staunässe dauerhaft zu vermeiden.

Schritt 3: Rahmen setzen

Für die Umrandung des Sandariums und der Pflanzbereiche kamen Natursteine zum Einsatz. Der Gestaltung sind hier kaum Grenzen gesetzt. Wichtig ist, die Fläche leicht abschüssig anzulegen, damit Regenwasser abfließen kann und nicht im Sandbereich stehen bleibt. Das Gefälle wurde so gestaltet, dass das Wasser in Richtung Blühstreifen abläuft. An dieser tiefsten Stelle wurde der Gewöhnliche Wasserdost (Eupatorium cannabinum) gepflanzt.

Schritt 4: Sand einfüllen

Der vorbereitete Bereich wurde nun mit Sand aufgefüllt. Dabei ist es wichtig, den Sand etwa alle 20 cm leicht zu verdichten. Einfaches Stampfen oder festes Klopfen mit der Schaufel reicht hier völlig aus.

Schritt 5: Nisthilfe & Baumstamm montieren

Für die Nisthilfe von „Wildbienenglück“ wurde ein Eichenstamm als Halterung verwendet. Um das Fundament für den Stamm vorzubereiten, wurde während des Auffüllens eine Bütt (Gefäß) in den Sandbereich gestellt, um den Platz freizuhalten. Nach dem Befüllen mit Sand wurde die Bütt entfernt, der Stamm eingesetzt und einbetoniert.

Wichtig: Der Bereich unter dem Stamm darf nicht betoniert werden. Der Stamm muss auf einer Kiesschicht stehen, damit eindringendes Wasser ablaufen kann und keine Staunässe entsteht. Direkt unter der Nisthilfe wurden alte Pflastersteine eingearbeitet, auf denen später die neuen Mauersteine platziert wurden. Diese Konstruktion verhindert ein Absacken. Die Nisthilfe wurde abschließend mit einem Lochband und einem Stück Dachlatte an der Eiche befestigt.

Schritt 6: Mischfläche auffüllen

Ein Teil des ausgehobenen Bodens wurde mit Sand gemischt und in die vorbereitete Mischfläche eingefüllt.

Schritt 7: Blühstreifen anlegen

Der Blühstreifen wurde umgegraben und mit Pflastersteinen eingefasst.

Schritt 8: Gestaltung & Bepflanzung

  • Sandfläche: Offen gehalten, nur am Rand bepflanzt, ergänzt durch Totholz, Steine und eine Tränke.

  • Mischfläche: Vollständig bepflanzt, jedoch mit großzügigen Lücken für offene Bodenstellen.

  • Blühstreifen: Mit einer heimischen Blühmischung eingesät und gezielt mit einzelnen Pflanzenarten ergänzt.


Pflege des Sandariums

Ein Sandarium ist grundsätzlich sehr pflegeleicht. Folgende Punkte sind dennoch zu beachten:

  • Keine vollflächige Bepflanzung oder Mulchschicht auf der Sandfläche.

  • Gelegentlich störende Beikräuter in der Misch- und Sandfläche entfernen.

  • Keine regelmäßige Bewässerung – die Pflanzenauswahl sollte standortgerecht getroffen werden.

  • Die Fläche möglichst unberührt lassen. Nach den ersten Sichtungen von Niströhren sollte auf neue Bepflanzungen verzichtet werden, um vorhandene Brutstätten im Boden nicht zu gefährden.

Häufige Fehler vermeiden

  • Zu nährstoffreicher Boden: Kein Kompost oder Blumenerde untermischen.

  • Zu schattiger Standort: Wildbienen benötigen Sonnenwärme, um sich aufzuheizen.

  • Zu viele Gestaltungselemente: Offen gehaltene Flächen sind wichtig, Überstrukturierung wirkt sich negativ aus.

Pflanzenauflistung für die unterschiedlichen Pflanzbereiche

Sandfläche:

Huflattich (Tussilago Farfara), Kleinblütige Bergminze (Calamintha Nepeta), Orangerotes Habichtskraut (Hieracium Aurantiacum), Ausdauerndes Sandglöckchen (Jasione Laevis), Echte Kugelblume (Globularia Punctata)

Mischfläche: 

Echter Lavendel (Lavandula Angustifolia), Steppensalbei (Salvia Nemorosa), Kleine Braunelle (Prunella Vulgaris), Flachblatt-Mannstreu (Eryngium Planum), Gewöhnlicher Wasserdost (Eupatorium Cannabium), Berg-Flockenblume 'Amethyst in Snow' (Centaurea montana 'Amethyst in Snow'), Berg-Aster (Aster Amellus)

Blühstreifen:

Spitzwegerich (Plantago Lanceolata), Kleine Braunelle (Prunella Vulgaris), Gewöhnlicher Wasserdost (Eupatorium Cannabium), Schaf-Schwingel (Festuca Ovina), Garten-Wolfsmilch (Euphorbia Peplus), Gewöhnliches Geiskraut (Senecio Vulgaris), Wiesensalbei (Salvia Pratensis) & Saatgut heimische Blumen

Mauerlücken:

Weißer Mauerpfeffer (Sedum Album), Sand-Thymian 'Coccineus' (Thymus serpyllum 'Coccineus'), Kahles Bruchkraut (Herniaria Glabra)

Sandarium mit Nisthilfe
Gesamte Komposition | Robert May
Sandarium mit Nisthilfe
Gesamte Komposition | Robert May
Sandarium mit Nisthilfe
Bauphase | Robert May
Sandarium mit Nisthilfe
Entstehung Sandarium | Robert May
Sandarium mit Nisthilfe
Gesamte Komposition | Robert May
Sandarium mit Nisthilfe
Trockenmauer | Robert May
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Mischfläche | Robert May
Sandarium mit Nisthilfe
Gesamte Komposition | Robert May
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Gesamte Komposition | Robert May
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Nisthilfe | Robert May
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Gesamte Komposition | Robert May
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Bepflanzung | Robert May
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Blühflächen | Robert May
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Größe der Fläche | Robert May
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Gesamte Komposition | Robert May

Entdecke die verwendeten Pflanzen

Stauden

Ein- und zweijährige Kräuter

Gräser

Gehölze

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Wert für Insekten und Vögel

Tiere insgesamt:
0
spezialisierte Wildbienen:
0
Wildbienen insgesamt:
0
spezialisierte Schmetterlinge:
keine
Schmetterlinge:
0
spezialisierte Raupen:
0
Raupen:
0

Blühkalender der verwendeten Pflanzen