Weniger ist mehr – Wasserpflanzen für nährstoffarmes Substrat
Ein natürlicher Teich braucht keine Düngekur – im Gegenteil: Zu viele Nährstoffe bringen das Gleichgewicht aus dem Lot.
Algenblüten, trübes Wasser und ein Übermaß an Biomasse sind oft die Folge.
Mit einem nährstoffarmen Substrat legst du von Anfang an den Grundstein für einen gesunden, klaren und artenreichen Teich. Die richtige Pflanzenauswahl spielt dabei eine entscheidende Rolle.
Hier findest du ausgewählte Kompositionen - lass dich inspirieren.
Warum nährstoffarmes Substrat?
- Natürliches Gleichgewicht:
Wasserpflanzen passen sich auch nährstoffarmen Bedingungen an - wachsen langsamer, aber gesünder und langlebiger
- Geringeres Algenrisiko:
Weniger Nährstoffe im Boden = weniger Futter für Algen = klareres Wasser
- Stabile Wasserwerte:
Weniger organischer Abbau - keine Übersättigung mit Phosphat oder Nitrat
- Mehr Artenvielfalt:
Ein natürlicher Teich mit ausgewogener Pflanzung bietet Lebensraum für Insekten, Amphibien und Vögel
Tiere, die davon profitieren
Ein nährstoffarmer, naturnaher Teich zieht viele Tiere an wie z. B.:
- Teichmolch (Lissotriton vulgaris): Nutzt Unterwasserpflanzen zum Verstecken und Laichen
- Blutweiderich-Sägehornbiene (Melitta nigricans): Sammelt Pollen von insektenfreundlichen Pflanzen
- Gemeiner Rückenschwimmer (Notonecta glauca): Jagt unter Schwimmblattdecken
- Ringelnatter (Natrix natrix): Bewegt sich lautlos am naturnah bepflanzten Ufer
Welche Pflanzen gedeihen auf nährstoffarmem Substrat?
Viele heimische Wasser- und Sumpfpflanzen sind an nährstoffarme Bedingungen angepasst – sie wachsen langsam, aber robust und blühen trotzdem wunderschön. Hier eine Auswahl:
Für die Flachwasser- und Sumpfzone:
- Sumpf-Johanniskraut (Hypericum elodes): Lange Blühzeit, wichtige Raupenfutterpflanze
- Kleiner Rohrkolben (Typha minima): Bildet keine dichten Bestände – ideal zur Uferstabilisierung
Für Unterwasser:
- Laichkraut (Potamogeton natans): Wichtiger Sauerstoffspender und Lebensraum
So gelingt das Pflanzen im nährstoffarmen Teich
Substratwahl:
- Nährstoffarme Teicherde oder Kies, Sand
- Reiner Sand eignet sich besonders für empfindliche Arten und Unterwasserpflanzen
Pflanzkörbe nutzen:
- Sie verhindern unkontrolliertes Ausbreiten und erleichtern Pflegearbeiten
- Mit Kies beschweren - das hält die Körbe am Boden und verhindert Trübung
Nicht zu dicht pflanzen:
- Kleine Arten: 20–30 cm Abstand
- Größere Arten: 50–80 cm
Weniger ist hier mehr – damit sich Pflanzen langsam, aber gesund entwickeln.
Pflege – ganz ohne Dünger
- Weniger ist besser:
Nicht düngen! Die Pflanzen sind auf wenig Nährstoffe eingestellt.
- Laub regelmäßig entfernen:
Verhindert, dass es sich zersetzt und neue Nährstoffe einbringt.
- Pflanzen auslichten:
Etwa einmal im Jahr - am besten im Herbst oder zeitigen Frühjahr.
- Pflanzen langsam wachsen lassen:
Keine Sorge, wenn es anfangs nicht üppig aussieht - gesunde Pflanzen brauchen Zeit!
Tipp für dich:
Du möchtest einen naturnahen Teich anlegen und gleich alles richtig machen?
Dann wirf einen Blick in unser Naturmodul: Teich - dort findest du praktische Hilfen.