Himbeeren sind nicht nur Obstlieferanten im Nutzgarten, sondern können auch an vielen anderen Stellen im Garten oder auf Balkon und Terrasse eingesetzt werden. Vor allem als gute Bienenweide, Futterlieferant für viele Insekten und als Vogelschutzgehölz und Vogelnährgehölz sind die zahlreichen Sorten geradezu unschlagbar. Richtig eingepflanzt, gegossen und gedüngt werden Du und Deine tierischen Mitbewohner viele Jahre Freude an den etwas heiklen, aber bei richtiger Pflege überaus dankbaren Himbeerhecken haben.
Wie pflanzt man eine Himbeere?
Himbeerepflanzen am Spalier
Das kommt darauf an, ob Du sie im Freiland mit oder ohne Spalier oder im Kübel halten möchtest. Grundsätzlich geht man aber am besten immer wie folgt vor:
- Pflanze eine Himbeere nach dem Kaufen möglichst schnell – die Ballen trocknen leicht aus. Dann wachsen die Pflanzen nur noch schwer an oder gehen ein.
- Der Boden muss gut vorbereitet, fruchtbar und gut durchlässig sein – hier sind Himbeeren etwas wählerisch. Siehe dazu auch die Unterthemen Erde und Standort.
- Unkraut jäten musst Du vorher unbedingt, vor allem ungebetene Nachbarn, die mit Vorliebe immer wieder kommen. Konkurrenz vertragen Himbeeren nur schlecht.
- Lege ein Spalier mit Pfosten und Drähten an; bei Herbsthimbeeren und Sommerhimbeeren geht man da unterschiedlich vor. Wie das geht kannst Du im Ratgeber Rankhilfen nachlesen.
- Bei Reihenpflanzung ziehst Du einen Graben, ansonsten lege Pflanzlöcher an. Beide sollten etwa 5-8 Zentimeter tief sein.
- Eine Portion Stallmist oder Kompost sorgt von Anfang an für eine gute Nährstoffzufuhr.
- Tauche die Pflanzen ein paar Minuten in Wasser, damit sich die Erde ordentlich vollsaugt.
- Entferne das Pflanzgefäß, schneide vertrocknete Wurzeln ab und lockere den Ballen vorsichtig auf.
- Richtige Höhe: Die Himbeeren sollten nach dem Pflanzen etwa genauso tief im Boden sitzen wie vorher im Topf. Am besten wachsen sie an, wenn die grundständigen Knospen mit rund fünf Zentimeter Erde bedeckt sind.
- Verteile die Wurzeln gleichmäßig, bevor Du sie mit Erde bedeckst.
- Drücke das Substrat gut an.
- Beim Pflanzschnitt der Himbeere muss der stärkste Trieb aufrecht stehen; kürze ihn auf ein gesundes Auge in 20-30 Zentimeter Höhe ein und schneide die anderen Ruten bodennah ab. Beachte dazu auch unseren Schnittratgeber.
- Harke den Boden rund um die frisch gepflanzten Himbeeren etwas auf, ohne die Jungpflanzen zu beschädigen.
Achte beim Kaufen von Himbeeren darauf, dass mindestens zwei kräftige Knospen am Wurzelhals vorhanden sind; sie treiben im Jahr darauf aus. Gehe entsprechend vorsichtig damit um: Beim Einpflanzen darfst Du diese auf keinen Fall verletzen!
Wann soll man Himbeere pflanzen?
Himbeerepflanzen als Wurzelware
Die beste Zeit zum Pflanzen von Himbeeren ist der Spätherbst oder beginnende Winter. Natürlich nicht ausgerechnet dann, wenn dank einer Frostperiode der Boden steinhart gefroren ist oder bereits Schnee liegt.
In welchen Abstand pflanzt man Himbeeren?
Im Freiland rechnet man etwa sechs Himbeerpflanzen pro Quadratmeter. Bei Reihenpflanzung kannst Du je nach Sorte und Spalier einen Reihenabstand von 1,5-3 Metern einhalten und zwischen den einzelnen Pflanzen 40-60 Zentimeter.
Apropos sechs Himbeeren pro Quadratmeter: Bei den kultivierten Sorten kommt man auf dieser Fläche auf einen Ertrag von 1,0-1,3 Kilogramm.
Muss man für Früchte mehrere Himbeeren pflanzen?
Erntereife Himbeeren
Himbeeren werden gerne von Honigbienen, Wildbienen und Schmetterlingen besucht, aber unbedingt angewiesen auf tierische Hilfe sind sie nicht. Prinzipiell sind sie selbstfruchtbar, aber mit Fremdbefruchtung sind der Ertrag deutlich höher und die Früchte größer. Für eine reiche Ernte ist es demzufolge besser, mindestens zwei verschiedene Himbeersorten mit ähnlicher Blütezeit nebeneinander zu pflanzen. Das gilt nicht nur für die eigene Himbeerplantage an Drahtspalieren, auch Himbeeren am Pfahl oder als Kübelpflanze freuen sich über einen weiteren Pollenlieferanten.
Das meiste im Garten sind Herbsthimbeeren? Dann vergesellschaftest Du sie am besten mit anderen Sorten von Herbsthimbeeren, da sie länger blühen als Sommerhimbeeren. So steht immer genug Fremdpollen zur Verfügung – immerhin fruchten remontierende Himbeeren oft bis zu den ersten Frösten.
Wo überall kann man Himbeeren pflanzen?
Himbeeren im Naturgarten
- Im Nutzgarten ist die Verwendung der beliebten Obststräucher als Quelle für leckere Beeren üblich; hier pflanzt man Herbsthimbeeren und Sommerhimbeeren für eine reichhaltige Ernte.
- In Strauchrabatten oder als Unterwuchs von Gehölz machen sich einzelne Himbeersträucher ebenfalls gut; in der freien Natur wächst die Wildart in ähnlicher Weise an Wegrändern und auf Lichtungen.
- Mauern begrünen geht auch mit Himbeeren– mit einer Rankhilfe wachsen sie empor, ohne sich wie Efeu oder Wilder Wein mit renitenten Wurzeln festzukrallen und an Hauswänden Schaden anzurichten.
- Als Bodendecker machen sich niedrige Himbeersorten gut an sonnigen und schattigen Stellen im Garten.
- Als Bodenfestiger hat sich vor allem die Wildart bewährt; mit ihren flachen und weitverzweigten Wurzeln sichert sie Hänge und Böschungen.
- Verwilderte Himbeersträucher in wenig genutzten Ecken des Gartens tragen zu einer ökologisch sinnvollen „Unordnung“ bei und werden von einer Vielzahl von Tieren dankbar angenommen. In dieser Form braucht die Himbeere nur wenig Pflege.
- Himbeere im Topf oder Kübel ist eine Option für den Balkon oder die Terrasse; Kinder warten mit Spannung auf das Reifen der Früchte, und im Sommer freuen sich Bienen und Schmetterlinge über das Büffet.
Tipp: Für einen gut bevölkerten Balkon mit Kindern, Hunden und Katzen gibt auch Sorten mit wenig Stacheln – schau doch mal in unsere Sortentabelle!
Welcher Standort ist für Himbeere geeignet?
Wilde Himbeeren wachsen bevorzugt an Wegrändern, auf Lichtungen und im Unterholz. Dementsprechend fühlen sich auch die zahlreichen Sorten in einer windgeschützten und sonnigen bis halbschattigen Lage am wohlsten. Wichtig ist sommerliche Wärme und Feuchtigkeit, mit der die Sträucher besonders gut wachsen und fruchten.
Die sommergrünen Zierhimbeeren mit ihrer besonderen Rindenfärbung sollten möglichst sonnig stehen, damit sich die dekorative Farbe besonders gut ausprägt.
Welche Erde für Himbeere?
Beim Pflanzen und Anbauen von Himbeeren ist der richtige Boden einer der wichtigsten Grundvoraussetzungen für gesunde und ertragreiche Sträucher:
- Die Erde sollte mäßig fruchtbar bis nährstoffreich und leicht sauer sein mit einem pH-Wert von 5,5-6,5.
- Sie sollte reichlich Humus enthalten und tiefgründig sein, damit sie nicht so schnell austrocknet und die Ausläufer genug Platz haben.
- Kalk ist hingegen nicht so gerne gesehen – auf kalkreichen Böden kommt es schnell zu einem Mangel an Eisen und Mangan, der bei einem Himbeerstrauch zu Chlorose führt.
- Gute Drainage beugt Staunässe vor und sorgt für eine gute Durchlüftung des Bodens. Lockere Erde ist die beste Vorbeugung gegen eine Vielzahl von Wurzelkrankheiten.
- Schwere oder leichte Böden musst Du entsprechend speziell vorbereiten, damit sie für das Pflanzen von Himbeeren geeignet sind.
- Gleichmäßige Feuchtigkeit ist im Sommer unbedingt erforderlich; näheres zum Gießen von Himbeere findest Du in diesem Ratgeber weiter unten.
Mulch hat sich bei Himbeeren besonders bewährt: Eine ordentliche Portion davon verhindert ein vorschnelles Austrocknen und säuert den Boden an. Außerdem sorgt er dafür, dass weniger Unkraut hochkommt und liefert kontinuierlich Nährstoffe, sodass Du weniger düngen musst.
Weitere Ratgeber und Hinweise zur Pflanze
Wie alle Himbeeren braucht auch Himbeere schneiden einiges an Pflege. Neben ausreichendem Gießen spielt vor allem das Schneiden eine große Rolle, denn die Ruten tragen nur begrenzte Zeit Blüten und Früchte und bilden ohne regelmäßigen Rückschnitt ein undurchdringliches Dickicht. Was Du beim Schneiden von Herbsthimbeeren und Sommerhimbeeren alles beachten musst erfährst Du im
Schnittratgeber Himbeere
Dank unserer Pflegetipps ist Deine Ernte von Himbeeren einfrieren so üppig ausgefallen, dass Du sie nicht alle auf einmal verbrauchen kannst? Du kannst daraus Himbeergelee und -marmelade machen, sie trocknen oder einkochen. Unbestritten die beste Methode zum Haltbarmachen: So gut wie frisch bleiben Himbeeren beim Einfrieren. Wie man das so macht, dass die Beeren nicht zu Matsch zerfallen erklären wir Dir im Ratgeber Himbeeren einfrieren
Auch wenn Himbeere: Schädlinge und Krankheiten relativ robust ist kann sie ebenso wie alle anderen Himbeeren von Krankheiten und Schädlingen befallen werden. Daher solltest Du Deinen Bestand immer im Auge behalten und rechtzeitig Gegenmaßnahmen einleiten, denn unter günstigen Bedingungen können sich die ungebetenen Gäste in Windeseile vermehren und die Sträucher zum Absterben bringen. Näheres zu diesem wichtigen Thema findest Du im Ratgeber Schädlinge und Krankheiten bei Himbeeren
Himbeeren wachsen in der freien Natur als ausbreitungsfreudige Hecke, bei der sich die Ruten aneinander und an umstehenden Bäumen und Sträuchern emporklettern. Im Garten benötigt Himbeere Rankhilfe eine Rankhilfe, damit sie nicht nur am Boden entlangkriechen. Wie das bei Himbeere Rankhilfe am besten bewerkstelligt wird verrät Dir unser Ratgeber Himbeere Rankhilfe
Für ein paar Nährstoffe im Boden ist Himbeere düngen immer dankbar, und auf mageren Böden kann sie ab und zu etwas Dünger gebrauchen. Welcher dafür in Frage kommt und wie Du das mit dem Düngen am besten machst erfährst Du im Ratgeber
Das Angebot an Himbeeren im Gartenhandel ist überwältigend: Die zahlreichen Sorten von Sommer- und Herbsthimbeeren und Zierhimbeeren sprechen für die Beliebtheit der schmackhaften Beerenlieferanten, die zudem ebenso wie Himbeere kaufen: Die besten Himbeersorten eine gute Bienenweide darstellen. Es gibt sie in klein für Kübel und groß für den Garten, krankheitsresistent, stachellos und mit verschieden gefärbten Früchten. Einen Überblick bietet Dir unser Ratgeber Himbeersorten
Wilde Himbeeren wachsen an ihnen zusagenden Standorten kräftig ohne menschliches Zutun, aber bei den vor allem als Obstlieferanten beliebten Sorten musst beim Vermehren auf einige wichtige Punkte achten. Wie das mit Ausläufern und Ableger machen bei Himbeere vermehren funktioniert kannst Du nachlesen im Ratgeber Himbeere Vermehrung
Vor allem die kleiner bleibenden Sorten von Himbeere lassen sich nicht nur im Garten, sondern auch prima in Kübel, Kasten und Container halten. Die Haltung von Himbeeren auf dem Balkon ist dabei etwas anders als im Freiland; wie Du sie erfolgreich auf Balkon und Terrasse pflegst verrät Dir unser Ratgeber Balkonhimbeeren