Himbeeren sind bei regelmäßigem Schnitt und ausreichender Versorgung mit Licht, Wasser und Dünger im Grunde genommen recht unkompliziert. Sobald die Bedingungen nicht optimal sind steigt allerdings das Risiko, dass sich Krankheiten und/oder Schädlinge an den geschwächten Sträuchern zu schaffen machen.
Viele der modernen Sorten von Himbeere sind besonders krankheitsresistent und werden wesentlich seltener von Viren und Pilzen befallen als die Wildart. Trotzdem solltest Du Himbeersträucher immer im Auge behalten; je schneller Du Dich um die Schadensbegrenzung kümmerst, desto geringer die Gefahr, dass sich Krankheiten weiter verbreiten. Im Zweifelsfalle lieber wegschneiden und über den Restmüll entsorgen, nicht auf dem Kompost.
Die wichtigsten Schädlinge von Himbeere
Einige Schädlinge finden sich des Öfteren auf Blüten, Früchte, Blätter und/oder Ruten der Himbeere. Wirklich gefährlich werden die meisten den Sträuchern nur, wenn sie in großen Mengen auftreten. Trotzdem solltest Du sicherheitshalber immer auf der Hut sein und Dich rechtzeitig um den Befall kümmern, bevor sich die ungebetenen Gäste noch weiter ausbreiten.
- Blattläuse sind bei Himbeeren vor allem an den Blütenständen und frischen jungen Trieben Dauergäste. Zu den wichtigsten Vertretern gehören Kleine Himbeerblattlaus (Aphis idaei) und Hellgrüne Brombeerblattlaus (Sitobion fragariae), die auf der Blattunterseite Kolonien bilden. Sie selbst sind bei geringem Befall vergleichsweise harmlos und lassen nur einige Triebspitzen und Blätter verkrüppeln: gefürchtet sind sie vor allem, weil sie gefährliche Viren wie das Himbeermosaikvirus übertragen.
- Himbeerrutengallmücke (Thomasiniana theobaldi) findet sich häufig zusammen mit der durch einen Pilz hervorgerufenen Himbeerrutenkrankheit. Die Mücken legen ihre Eier in junge Ruten, ihre Larven fressen in deren Innerem und lassen die Triebe braun bis dunkelviolett verfärbt einschrumpeln.
- Himbeerblattgallmilbe (Phyllocoptes gracilis) kann bei massenhaftem Auftreten das Wachstum erheblich einschränken. Die Gallmilben saugen auf der Blattunterseite und rufen dadurch gelbgrüne mosaikartige bis großflächige Flecken hervor.
- Spinnmilben wie Gemeine Spinnmilbe (Tetranychus urticae) und Obstbaumspinnmilbe (Panonychus ulmi) treten an vielen Pflanzen im Garten auf und lassen sich an ihren charakteristischen feinen Gespinsten erkennen. Sie treten bevorzugt bei trockenem Wetter auf und gefährden die Himbeere bei massenhaftem Auftreten.
- Himbeerkäfer (Byturus tomentosa) frisst als ausgewachsenes Tier an den Knospen und Blüten, seine Larven sind die bekannten Maden in den Himbeeren. Die Käfer sind etwa einen halben Zentimeter groß und dicht gelb-grau behaart. Sie legen nur im Frühjahr Eier; daher schaden sie Sommerhimbeeren noch mehr als Herbsthimbeeren.
- Himbeerblütenstecher (Anthonomus rubi) macht sich auch an Erdbeeren zu schaffen. Der vier Millimeter große dunkelbraune Käfer legt seine Eier in noch geschlossen Knospen und frisst an den Blütenstielen, die dadurch welken und die Knospen abfallen lassen.
Wie überall im Garten gilt auch für die Himbeere: Bei der Schädlingsbekämpfung solltest Du lieber auf natürliche Mittel wie Brennnesselbrühe, Schachtelhalmsud oder Nützlinge setzen als auf chemische Kampfstoffe, die nur unnötig anderen Tieren im Garten schaden und noch weiter zum Insektensterben beitragen. Ansonsten ist richtiges Schneiden, Düngen und Pflegen immer noch die beste Methode, um Krankheiten bei der Himbeere vorzubeugen; informiere Dich dazu in unseren entsprechenden Ratgebern.
Die wichtigsten Krankheiten bei Himbeere
Schädlinge fügen nicht nur selbst der Himbeere Schaden zu, sie verbreiten auch oft Krankheiten wie Viren. Pilze finden sich bei hoher Luftfeuchtigkeit besonders wohl, wie sie bei dichten Beständen und nasskaltem Wetter auftreten. Umso wichtiger sind Licht und Luft, die Du vor allem mit dem richtigen Schnitt in die Sträucher lässt; dann trocknen sie nach einem Regenguss viel schneller ab und leisten einem Pilzbefall keinen unnötigen Vorschub.
Auch mechanische Verletzung an Rinde und Ruten, wie sie bei unsachgemäßer Behandlung auftreten sind willkommene Eintrittspforten für Krankheitserreger. Wie man das mit dem Himbeere schneiden richtig macht kannst Du im Schnittratgeber nachlesen.
Ebenfalls unbekömmlich ist eine Überdüngung, da zu viel Stickstoff im Boden die Himbeere für Krankheiten anfälliger macht. Geeignete umweltfreundliche Düngemittel findest Du in unserem Düngeratgeber.
- Himbeermosaikvirus (Raspberry common mosaic-Komplex) wird durch Blattläuse verbreitet. Eine ganze Gruppe von Viren verursacht mosaikförmige Muster auf der Blattoberfläche oder Verfärbungen an den Blattadern.
- Grauschimmel (Botrytis cinerea) tritt an Blüten und Früchten auf. Die Botrytis-Fruchtfäule kann bei feuchtem Wetter die Ernte massiv beeinträchtigen und äußert sich mit einem staubigen grauen Belag.
- Wurzelfäule (Phytophtora fragariae var. rubi und andere) findet sich vor allem an jungen Ruten, die verfärbte und welkende Blätter und kümmerlichen Wuchs zeigen und zuletzt absterben. Bei verdichteten Böden kann der Pilz schnell ganze Bestände vernichten. Er wird vor allem durch befallenes Pflanzgut übertragen.
- Verticillium-Welke macht sich vor allem bei trockenem und warmem Wetter breit. Man erkennt sie am Welken der jüngeren Pflanzenteile, die wie vertrocknet aussehen.
- Himbeerrost (Phragmidium rubi-idaei) bildet gelbgrüne Pusteln auf den Blättern, die vertrocknen und abfallen.
- Rutenkrankheit, Rutensterben oder Himbeerrutenkrankheit wird durch verschiedene Pilze hervorgerufen: den bereits beschriebenen Grauschimmel (Botrytis cinerea), Didymella applanata, Leptosphaeria coniothyrium und Elsinoe veneta. Sie verursachen Flecken an den Trieben, die sich ausdehnen, verhärten und die Ruten schließlich absterben lassen, sodass sie nicht mehr austreiben und brüchig werden.
Apropos Krankheiten einschleppen: Beim Himbeere kaufen solltest Du unbedingt auf gesundes Pflanzgut achten – nimm lieber Ausläufer von sichtlich gesunden Beständen als mit einem fragwürdigen Sonderangebot eine Viruskrankheit oder einen Pilz einzufangen! Mehr zum Thema Himbeere pflanzen findest Du in unserem Pflegeratgeber.
Alte und robuste Himbeer-Sorten
- Himbeere 'Rubaca' ist robust gegen die typischen Himbeerkrankheiten
- Himbeere 'Preussen II' alte sehr robuste Sorte
- Himbeere 'Schönemann'
- Himbeere 'Twotimer ® Sugana ®' ist resistent gegenüber Phytophtora, einer gefürchteten Fäulnis
- Himbeere 'Tulameen' pflegeleichte und robuste Sorte
Weitere Ratgeber und Hinweise zur Pflanze
Wie alle Himbeeren braucht auch Himbeere schneiden einiges an Pflege. Neben ausreichendem Gießen spielt vor allem das Schneiden eine große Rolle, denn die Ruten tragen nur begrenzte Zeit Blüten und Früchte und bilden ohne regelmäßigen Rückschnitt ein undurchdringliches Dickicht. Was Du beim Schneiden von Herbsthimbeeren und Sommerhimbeeren alles beachten musst erfährst Du im
Schnittratgeber Himbeere
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