https://www.naturadb.de/pflanzen/primula-vulgaris/
Licht: | Sonne bis Halbschatten |
Boden: | durchlässig bis lehmig |
Wasser: | feucht bis trocken |
Nährstoffe: | nährstoffreicher Boden |
PH-Wert: | sauer |
Kübel/Balkon geeignet: | ja |
Verträgt Wurzeldruck: | ja, zur Unterpflanzung von Bäumen geeignet |
Pflanzenart: | Staude |
Wuchs: | rosettenbildend |
Höhe: | 5 - 20 cm |
frostverträglich: | bis -28 °C (bis Klimazone 5) |
Wurzelsystem: | Flachwurzler |
Blütenfarbe: | weiß |
Blühzeit: | |
Blütenform: | kronröhrig, radiärsymmetrisch |
Blütenduft: | ja |
Blattfarbe: | grün |
Blattphase: | wintergrün |
Blattform: | verkehrt eiförmig, zungen- bis spatelförmig, abgerundet |
Bestandssituation (Rote Liste): | selten |
Gefährdung (Rote Liste): | gefährdet |
Wildbienen: | 3 (Nektar und/oder Pollen, davon keine spezialisiert) |
Schmetterlinge: | 1 |
Raupen: | 22 (davon 1 spezialisiert) |
floraweb.de.
Höhenlage: |
1 Mittelgebirge / 2 Alpen |
ist essbar |
Blüten, Blätter (roh oder gekocht) Verwendung: Deko |
Pflanzen je ㎡: | 16 |
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Heimische Wildpflanzen sind vielerorts selten geworden und damit die neuen Exoten in unseren Gärten. Sie sind, im Gegensatz zu Neuzüchtungen und Neuankömmlingen, eine wichtige Nahrungsquelle für Wildbienen und Schmetterlinge. In puncto Stand- und Klimafestigkeit sind sie anderen Arten deutlich überlegen. Auch kalte Winter überleben sie meist ohne Probleme. Gut für dich, gut für die Natur.
Also pflanzt heimische Arten, so wie diese!
Stängellose Schlüsselblume, Schaftlose Primel oder Kissenprimel (Primula vulgaris) ist eine rosettenbildende immergrüne Staude, die bei uns auch wild vorkommt. Man findet den Vertreter aus der Familie der Primelgewächse (Primulaceae) selten in krautreichen Buchen-, Tannen- und Eichen-Hainbuchen-Wäldern, auf Wiesen und an Böschungen; ursprünglich ist sie in Süd- und Westeuropa beheimatet.
Die bis zu 20 Zentimeter hohen Pflanzen überdauern mit Hilfe eines ausgeprägten kurzen, faserigen Wurzelstockes. Das Rhizom hat beim Ausgraben einen leichten Geruch nach Anis. Daraus erhebt sich an dem namensgebenden extrem kurzen Stängel eine Rosette aus bis zu 25 Zentimeter langen verkehrt-lanzettlichen bis verkehrt-eiförmigen Blätter mit unregelmäßig gesägtem oder gebuchtetem Rand, der leicht nach unten umgerollt erscheint und der sich allmählich in den Blattstiel verschmälert. Sie sind mittelgrün, runzelig, oberseits kahl und auf der Unterseite sternförmig und drüsig behaart.
Die lang gestielten, 2,5-4 Zentimeter breiten und schwach aber angenehm duftenden Blüten stehen grundständig in kurzstieligen büscheligen Dolden mit 3-25 Exemplaren. Ihre Blütenstiele sind zottig behaart und deutlich länger als die linealischen blassgrünen Hüllblätter. Die Blüten selbst sind fünfzählig, radiärsymmetrisch und zwittrig, mit einem kantigen und behaarten grünlichgelben Kelch, der nur halb so lang wird wie die Krone. Diese ist bei der Wildform hell schwefelgelb, basal miteinander verwachsen mit fünf orangefarbenen Flecken im Schlund und einem flach ausgebreiteten Saum aus verkehrt-herzförmigen Kronzipfeln. Staubblätter und Narben sind im Inneren der Kronröhren verborgen. Aus den Fruchtknoten entwickeln sich eiförmige, an der Oberseite mit Klappen öffnende Kapselfrüchte mit braunen, 2-3 Millimeter großen schwarzen Samen mit warziger Oberfläche.
Wie an ihren natürlichen Standorten bevorzugt die Stängellose Schlüsselblume auch im heimischen Garten einen sickerfrischen, nährstoff- und basenreichen, kalkfreien neutralen bis mäßig sauren humosen, steinigen oder reinen Lehmboden. Sie zieht Halbschatten der prallen Sonne vor, wächst aber auch hier, solange der möglichst durchlässige und tiefgründige Boden ausreichend feucht gehalten wird. Die Pflanzen sind wenig frostempfindlich und können mit der Zeit ausgedehnte Teppiche bilden.
Ein Schneiden ist bei der Stängellosen Schlüsselblume nur erforderlich, um abgeblühte und verwelkte Teile zu entfernen.
Die Vermehrung der Stängellosen Schlüsselblume erfolgt mit Samen, die man im zeitigen Frühjahr an Ort und Stelle im Garten aussät. Man sollte die Lichtkeimer nicht allzu tief in der Erde versenken. Auch ein Teilen der vorhandenen Bestände ist problemlos möglich. Bei guter Pflege können die Pflanzen mehrere Jahrzehnte alt werden; Blüten erscheinen erst ab dem zweiten Jahr.
Primeln sind äußerst dankbare Gewächse, die man im Garten fast überall anpflanzen kann. Sie machen sich ausgezeichnet in Blumenbeeten, Staudenrabatten, Steingärten und sogar in der Randbepflanzung von Gartenteichen oder bei der Dachbegrünung. Auch in Töpfen und Kästen auf Balkon und Terrasse machen sie eine gute Figur und liefern dort ansässigen Schmetterlingen und Wildbienen Nahrung. Auf Friedhöfen gehört sie neben Stiefmütterchen zu den gängigsten Grabbepflanzungen.
Schlüsselblumen sind ebenso dekorativ wie anfällig für Schädlinge. Vor allem Blattläusen und Schneckenhaben sie es angetan, aber auch Käfern und Spinnmilben. Als Krankheiten kommen vor allem die Phytophthora-Wurzelfäule, Grauschimmel (Botrytis spec.) und diverse Rostpilze vor, die an den Blättern unschöne braune Flecken hinterlassen.
Die faserigen Wurzeln der Stängellosen Schlüsselblume bilden eine enge Symbiose mit Mycorrhiza-Pilzen, mit denen sie Nährstoffe gegen Photosyntheseprodukte eintauscht. Bestäubt werden die Blüten vor allem von Hummeln, Tagfaltern und Wollschwebern, aber auch von Bienen, Fliegen, Schwebfliegen und Käfern. Den Pollen sammeln die beiden Wildbienen Zweifarbige Sandbiene (Andrena bicolor) und Gemeine Pelzbiene (Anthophora plumipes). Als Raupenfutter werden die Blätter von zwei Schmetterlingen verwendet, der Kleinen Bandeule (Noctua interjecta) und der Ditrapez-Erdeule (Xestia ditrapezium). Die Verbreitung der Samen übernehmen Ameisen, die sie wegen ihrer nährstoffreichen Anhängsel verschleppen.
Primula ist die Verkleinerungsform des lateinischen Prima – die Erste. Damit deutet der Name darauf hin, dass die Pflanze zu den ersten Frühblühern im Jahr gehört. Dagegen bedeutet vulgaris sinngemäß verbreitet und spielt auf ihr häufiges Vorkommen hin.
Neben der Wildform findet man in Gärten wesentlich häufiger die zahlreichen Hybriden und Zuchtsorten, die andersfarbige und teils gefüllte Blüten aufweisen. Die überaus dankbare und pflegeleichte Stängellose Primel ist eine der wichtigsten Zierpflanzen des Gartenfachhandels, die alljährlich einen großen Teil des Umsatzes ausmacht. Im Frühjahr bekommt man eine bunte Vielzahl in allen Rot-, Gelb-, Blau- und Weißtönen.
Als Heilpflanze steht die Stängellose Schlüsselblume im Schatten der Echten Schlüsselblume Primula vera, aber sie enthält genau wie diese Saponine und Vitamin C. Ihre Wurzeln werden bis heute von der Naturheilkunde und Phytotherapie als harntreibendes, schmerzlinderndes, krampf- und schleimlösendes Mittel verwendet, vor allem bei Erkältungskrankheiten.
Mehrjährige Stauden bleiben über viele Jahre erhalten. Den Winter überdauern sie eingezogen in Wurzeln, Zwiebeln oder anderen unterirdischen Speicherorganen und treiben im nächsten Frühjahr wieder aus.
Pflanze | Wuchs | Standort | Blüte | Kaufen |
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Stängellose SchlüsselblumePrimula vulgarisWildform | rosettenbildend 5 - 20 cm | | ab 3,45 € | |
Stängellose Schlüsselblume 'Oak Leaf White'Primula vulgaris 'Oak Leaf White'wintergrün, winterhart | rosettenartig 5 - 10 cm 15 - 20 cm | | ab 11,80 € | |
Stängellose Schlüsselblume 'Oak Leaf Yellow Picotee'Primula vulgaris 'Oak Leaf Yellow Picotee'gut winterhart, pflegeleicht | rosettartiger Wuchs 10 - 20 cm 15 - 25 cm | | ab 13,30 € | |
KarnevalsprimelPrimula vulgaris ssp.sibthorpiizeitige Blüte | rosettenartig, polsterbildend 15 - 20 cm 20 - 30 cm |
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Am naheliegendsten ist der Kauf in einer Gärtnerei oder einer Baumschule deiner Region.
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Fünf – genau wie Kelchblätter. Kelchblätter und Kronblätter sind jeweils beide am Grund miteinander verwachsen und bilden kleine Röhren. Die Kronblätter sind bei den meisten Arten weit ausgebreitet und typisch gefärbt. Bei der Wildform der Stängellosen Schlüsselblume sind sie schwefelgelb, bei der Echten Primel goldgelb mit orangefarbenen Punkten am Grund – ungeachtet der zahlreichen Zuchtsorten, deren Farben in allen Schattierungen von Rot über Blau und Geld bis nach Weiß reichen.
Was die Wenigsten wissen: Die Blüten und Blätter der Stängellosen Schlüsselblume Primula vulgaris sind roh und gekocht essbar. Jung in Salaten verarbeitet sind sie geschmacklich leicht bitterlich, später im Jahr werden sie eher streng, sodass man sie am besten nur sparsam und zusammen mit anderen Pflanzen in Suppen und Eintöpfen verwendet. Aus den jungen Blättern lässt sich ein schmackhafter Tee mit leichtem Anisaroma kochen, aus den Blüten Frühlingsbowle, Likör und Sirup herstellen. Die Echte Schlüsselblume Primula veris ist sogar eine alte Heilpflanze, die man noch heute vor allem in Hustentees verwendet.
Die Schüsselblumen bilden eine Gattung mit rund 400 Arten, die auf der nördlichen Hemisphäre weit verbreitet vorkommen. Sie wachsen meist als mehrjährige krautige Stauden, die an der Basis verholzen oder immergrün bleiben. Man findet sie in vielen Lebensräumen von Sümpfen, Feuchtwiesen und Mooren über Wälder und Wiesen bis ins Hochgebirge hinein. Ihre länglich-eiförmigen und saftig grünen Blätter stehen in Rosetten, aus denen sich die häufig stielteller-, röhren- oder glockenförmigen Blüten in dichten Dolden, Wirteln oder Trauben erheben. Im heimischen Garten erweisen sie sich als rechte Tausendsassas, die in Blumenbeeten und Rabatten ebenso zuverlässig blühen wie in Töpfen, Kübeln und Kästen oder im Randbereich von Gartenteichen. Kein Wunder, dass sie zu den beliebtesten Blühpflanzen überhaupt gehören.
Stängellose Schlüsselblume ist in Mitteleuropa heimisch und Nahrungsquelle/Lebensraum für Bienen, Schmetterlinge und Schmetterlingsraupen