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Winter-Jasmin (Jasminum nudiflorum)
Quelle: Nahhana/shutterstock.com

Winter-JasminEchter Winter-Jasmin, Gelber Winter-Jasmin

Jasminum nudiflorum

Das Wichtigste auf einen Blick

nicht heimische Wildform (Neophyt) Gehölz Frühblüher Kletterpflanze
  • In China beheimateter Zierstrauch
  • Bogig überhängende dünne grüne Zweige mit dunkelgrünen gefiederten Blättern
  • Zahlreiche gelbe Blüten bereits im Winter vor dem Laub erscheinend
  • Braucht einen durchlässigen und frischen Boden mit viel Wärme
  • „Wintergrün“ mit grünen Ruten, Blätter fallen im Herbst ab
  • Winterfest, pflegeleicht und schnittverträglich
  • Sollte regelmäßig geschnitten werden, um ein Vergreisen zu verhindern
  • Spreizklimmer für Spaliere, Pergolen oder Rankgitter, oder als freistehender Strauch
  • Auch für Bonsai geeignet
  • Leichte Vermehrung mit Stecklingen und Absenkern
🏡 Standort
Licht: Sonne bis Halbschatten
Boden: durchlässig bis humos
Wasser: feucht bis frisch
Nährstoffe: nährstoffreicher Boden
PH-Wert: basisch / kalk
Kübel/Balkon geeignet: ja
🌱 Wuchs
Pflanzenart: Gehölz
Wuchs: bodendeckend, strauchartig oder kletternd
Höhe: 2 - 3 m
Breite: 1,5 - 2 m
Wurzelsystem: Flachwurzler
🌼 Blüte
Blütenfarbe: gelb
Blühzeit:
j
f
m
a
m
j
j
a
s
o
n
d
Blütenform: einfach, stieltellerförmig
🍃 Laub
Blattfarbe: dunkelgrün
Blattphase: sommergrün
Blattform: dreifach gefiedert
ℹ️ Sonstiges
⤵️ Klassifizierung
Ordnung: Lippenblütlerartige
Familie: Ölbaumgewächse
Gattung: Jasminum

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Diese Pflanze ist in Mitteleuropa nicht heimisch
Markus Wichert

Bedenke, die auf heimische Wildpflanzen angewiesenen Tierarten, wie die meisten Wildbienen- und Schmetterlingsarten sowie davon abhängige Vögel, sind von einem dramatischen Artenschwund betroffen. Mit heimischen Arten kannst du etwas zum Erhalt beitragen.

Markus Wichert Naturgärtner

Was ist Winter-Jasmin?

Echter Winter-Jasmin, Gelber Winter-Jasmin oder einfach Winter-Jasmin (Jasminum nudiflorum) gehört zu den Ölbaumgewächsen (Oleaceae) und wächst in China, Korea und Japan in Gebüschen und an Felshängen.

Der Winter-Jasmin ist ein schlanker sommergrüner Strauch, der eine Höhe von zwei bis drei Metern erreicht. Die vierkantigen dünnen Ruten klettern als Spreizklimmer an ihrer Umgebung empor und hängen an den Enden wie eine Schleppe über. In der Jugend sind die Zweige grün, erst mit zunehmendem Alter werden sie graubraun. Geziert werden sie von gegenständigen, dreiteilig gefiederten und oberseits glänzend dunkelgrünen Blättern. Die einzelnen Fiederblättchen sind oval bis umgekehrt lanzettlich und 2-3 Zentimeter lang mit keilförmiger Basis, einer spitzen oder stumpfen Spitze und einem leicht nach unten gerollten Blattrand. Im Herbst verfärben sie sich gelb, bevor sie abfallen.

Noch vor dem Laubaustrieb erscheinen die 2-3 Zentimeter großen, gelben und stieltellerförmigen Blüten einzeln und kurz gestielt in den Blattachseln der vorjährigen Lang- und Seitentriebe. Sie sind sternförmig, zwittrig und fünf- oder sechszählig mit doppelter Blütenhülle. Die schmal-lanzettlichen grünen Kelchblätter sind deutlich kleiner als die lange Kronröhre, die 1-2 Zentimeter lang ausfällt. Im Inneren der Röhre stehen zwei Staubblätter und ein oberständiger Fruchtknoten aus zwei verwachsenen Fruchtblättern.

Bei günstigem Wetter öffnen sie sich bereits an sonnigen Tagen im Dezember, im warmen Wintern sogar schon im November; der nächste Frost macht ihnen aber schnell den Garaus. Was den Winter-Jasmin aber wenig beeindruckt, denn er schiebt sogleich die nächsten Knospen nach, sobald es wieder wärmer wird.

Die Blüten duften nicht ganz so intensiv wie die anderer Jasmin-Arten oder sind völlig geruchlos. In unseren Breiten setzt der Winter-Jasmin nur selten Früchte an, zumal ihm hier die gewohnten Bestäuber fehlen; dabei handelt es sich um eher unscheinbare schwarze eiförmige, sechs Millimeter lange Beeren.

Winter-Jasmin im Garten

Quelle: Luca Piva/shutterstock.com

Standort

Der Winter-Jasmin bevorzugt einen warmen und sonnigen bis halbschattigen Platz im Garten, der möglichst geschützt vor Wind und Kälte sein sollte. Der Boden sollte mäßig trocken bis frisch, nährstoffreich, gut durchlässig und sauer bis leicht alkalisch sein, am besten kalkhaltig. Er kann als Strauch frei stehen; sobald er eine Stütze wie eine Pergola oder ein Rankgitter findet beginnen seine Zweige daran sich entlangzuhangeln und emporzuklettern. Im Sommer braucht er regelmäßig Wasser, im Winter sollte er eher trocken stehen, damit er keinen Schaden nimmt. Davon unabhängig ist der Winter-Jasmin winterhart.

Auf nährstoffarmen oder trockenen Böden wächst der Winter-Jasmin nur zögerlich und blüht wenig.

Schnitt und Pflege

Willst Du den Winter-Jasmin irgendwo hochranken lassen, so solltest Du an kritischen Stellen festbinden, damit er besseren Halt findet und nicht gleich vom nächsten Wind durcheinandergebracht wird. So kannst Du ihn auch ohne Probleme als Spalierpflanze in die Höhe wachsen lassen.

Frisch gepflanzter Winter-Jasmin darf erst einmal völlig unbeeinträchtigt von Schnittmaßnahmen in die Breite und Höhe wachsen. Im ersten Frühjahr kannst Du bei einem Erziehungsschnitt die sieben kräftigsten Bodentriebe stehenlassen und den Rest bodennah abschneiden. Die kannst Du dann an einem Spalier hochziehen oder als Fächer weiterführen.

Danach kannst Du die etwas älteren Exemplaren Du alle 2-3 Jahre auslichten und die ältesten Äste entfernen, die ohnehin nicht mehr blühen. Ein Erhaltungsschnitt fördert den neuen Austrieb und bringt Dir in den folgenden Jahren umso mehr Blüten. Der Rückschnitt wird nach der Blüte durchgeführt; schneide die abgeblühten alten Ruten bis auf einige kräftige Triebe und Knospen zurück – bei alten Pflanzen gerne um bis zu einem Viertel.

Vergreiste alte Exemplare lassen sich oft noch mal mit einem Verjüngungsschnitt aufpäppeln. Dazu schneidest Du ihn nach der Blüte radikal auf einen knappen halben Meter zurück und baust den Strauch wie beim Erziehungsschnitt aus kräftigen neuen Bodentrieben wieder auf. Sollte der Strauch tatsächlich schon zu alt sein ist es oft besser jugendlichen Ersatz aus Stecklingen oder Absenkern parat zu haben.

Vermehrung

Üblicherweise wirst Du erst einmal einen Winter-Jasmin kaufen und an einer geeigneten Stelle pflanzen. Danach kannst Du ihn problemlos im Sommer mit halbverholzten Stecklingen oder im Herbst mit Absenkern vermehren. Am einfachsten gelingt letzteres da, wo die malerisch überhängenden Ruten ohnehin den Boden berührt haben, denn dort wurzeln sie bereits freiwillig. Diese neuen Pflänzchen brauchst Du nur noch abzutrennen und zu versetzen – oder zu verschenken, wenn Du mit dem gelben Blütenwunder jemandem eine Freude machen willst. Auch eine Aussaat ist möglich, aber deutlich langwieriger.

Verwendung

Damit man die überhängenden Zweige mit ihrem prächtigen Blumenschmuck auch gut sieht sollte der Winter-Jasmin an exponierter Stelle gut sichtbar platziert werden – etwa an einer Böschung, hinter einer Mauer, an Zäunen, einer Pergola oder einem Spalier, an dem er hochklettern kann. Besonders gut zur Geltung kommt er vor dem dunklen Hintergrund von Gehölz, von dem sich die gelben Blüten kontrastreich abheben. Schön macht er sich auch auf Balkon und Terrasse in Kübeln und Containern, und auch unter Glas im Gewächshaus oder Wintergarten kann man ihn halten – dort sogar garantiert frostsicher. Besonders apart, aber bei uns wenig bekannt: Winter-Jasmin als Bonsai.

Schädlinge

An dem frischen zarten Grün finden sich ständig ganze Herden von Blattläusen, die dem Winter-Jasmin normalerweise nicht allzu großen Schaden zufügen. Kritischer sind Schmierläuse, die sich mit biologischen Mitteln am besten bekämpfen lassen.

Ökologie

Der spreizklimmende Winter-Jasmin hat keine speziellen Halteorgane, um sich an der Umgebung festzuhalten. Stattdessen spreizen die Triebe grätenartig auseinander und finden auf diese Weise Halt.

In unseren Breiten fehlen dem fleißigen Winterblüher die Bestäuber – daheim sind vor allem Hummeln für die Übertragung des Pollens zuständig. Bei uns kommen die ersten Hummelköniginnen erst im März aus ihrem Unterschlupf, wenn der Winter-Jasmin gerade seine Blütezeit beendet.

Bei uns ist es ihm vermutlich (noch) zu kalt, aber in einigen Teilen Frankreichs und der USA gilt der Winter-Jasmin bereits als eingebürgert.

Wissenswertes

Winter-Jasmin und andere Jasminum-Arten

Die Gattung Jasminum besteht aus über 200 Arten von immergrünen oder sommergrünen Sträuchern und Kletterpflanzen. Sie wachsen in den Wäldern und Gebüschen der tropischen und gemäßigten Zonen Europas, Afrikas und Asiens an oft felsigen Stellen. Der Name ist eine Latinisierung des arabischen yasamin.

Die einzige winterblühende Kletterpflanze

Jasminum nudiflorum ist die einzige Kletterpflanze in unseren Gärten, die bereits im Winter blüht. Oft erscheinen die ersten Blüten schon im Januar und früher, teils bereits im November, die letzten erst im April. Oft wird er als immergrün bezeichnet; grün bleiben im Winter allerdings nur seine jungen Äste, die Blätter fallen im Herbst ab.

Der dekorative Winterblüher ist im heimatlichen China seit Jahrhunderten nicht aus den Gärten wegzudenken. Dort nennt man den Winter-Jasmin yingchun, sinngemäß Blume, die den Frühling willkommen heißt. Zusammen mit meihua (Japanischer Zieraprikose, Prunus mume), shuixian (Narzisse) und shancha hua (Kamelie) bildet der Winter-Jasmin die „Vier Freunde des Schnees“.

Winterjasmin, Pfingstrosen und Azaleen: Mit Fortune in Europa eingeführt

Erstmalig beschrieben wurde der Winter-Jasmin von Alexander von Bunge (1803-1890), einem in Kiew geborenen deutsch-russischen Botaniker, der im Auftrag der Kaiserlichen Akademie von St. Petersburg nach China reiste. Nach Europa brachte ihn 1844 der schottische Botaniker Robert Fortune (1812-1880), der uns darüber hinaus mit rund 250 Zierpflanzen aus China und Japan versorgt hat, darunter die Kumquat, Pfingstrosen, Azaleen und verschiedene Chrysanthemen. Sein prominentester Fang war sicherlich Camellia sinensis, die Teepflanze, die er 1848 auf Betreiben der britischen Ostindien-Kompanie nach Indien brachte.

Preisverdächtiger Winterblüher

Kaum verwunderlich bei dem winterlichen Blütenwunder: Den Award of Garden Merit der Royal Horticultural Society hat der Winter-Jasmin natürlich auch schon abgestaubt.

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Fotos (5)

Blüte Winter-Jasmin
Quelle: Nahhana/shutterstock.com
Blüte Winter-Jasmin
Quelle: Krzysztof Ziarnek, Kenraiz, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons
Blatt Winter-Jasmin
Quelle: Salicyna, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons
Gesamte Pflanze Winter-Jasmin
Quelle: Cristian Bortes from Cluj-Napoca, Romania, CC BY 2.0, via Wikimedia Commons
Gesamte Pflanze Winter-Jasmin
Quelle: Luca Piva/shutterstock.com

Häufige Fragen

Wo kann man Winter-Jasmin kaufen?

Am naheliegendsten ist der Kauf in einer Gärtnerei oder einer Baumschule deiner Region.
Unter "Winter-Jasmin kaufen" findest du sofort erhältliche Angebote unterschiedlicher Internet-Anbieter.

Wie lange blüht Winter-Jasmin?

Die Hauptblütezeit liegt im Februar und März, aber in milden Wintern zeigen sich die allerersten Blüten bereits im November oder Dezember. Bei Frost sterben sie ab - kein Problem für den Winter-Jasmin, er treibt bei der nächsten Gelegenheit schnell wieder neue Knospen, sobald wieder ein paar wärmere Tage anstehen.

Ist Winter-Jasmin giftig?

Winter-Jasmin ist nicht giftig und daher für Kinder wie auch für Haustiere wie Hunde und Katzen unbedenklich. Besonders wohlschmeckend sind die Blüten aber nicht; im heimatlichen China werden sie, obwohl sie im Gegensatz zu denen anderer Jasmin-Arten kaum oder gar nicht duften, reichlich von Hummeln besucht.

Ist der Winter-Jasmin winterhart?

Ja, eigentlich schon, allerdings können herbe Fröste die jungen gelben Blüten schädigen. Aber selbst wenn sie vergehen kommt schnell neuer Ersatz, sobald es wieder etwas wärmer wird. Winter-Jasmin ist in unseren Gärten die einzige winterblühende Kletterpflanze.

Ist Winter-Jasmin immergrün?

Oft wird er als immergrün bezeichnet; so ganz stimmt das allerdings nicht: Grün bleiben im Winter seine bogig überhängenden Äste, aber die Blätter fallen im Herbst ab.

Wie schneide ich den Winter-Jasmin?

Ab und zu solltest Du Dich um den Winter-Jasmin kümmern, damit er nicht vergreist und blühfaul wird.

  • Am besten beginnst Du damit gleich im ersten Jahr nach dem Pflanzen: Für den Erziehungsschnitt schneidest Du nach der Blüte alle Triebe bis auf die sieben kräftigsten ratzekahl ab. Die kannst Du in den folgenden Jahren fächerartig weiterziehen, etwa an einem Spalier oder einfach als freistehende Hecke.
  • Einen Erhaltungsschnitt kannst Du alle 2-3 Jahre durchführen; dazu werden die ältesten Äste bodennah entfernt, damit es wieder jede Menge neue Triebe gibt. Den Rest kannst Du um ein Viertel bis zu einem Drittel einkürzen.
  • Der Verjüngungsschnitt bei besonders alten, bereits vergreisten Winterjasminen funktioniert nicht immer zuverlässig; dazu musst Du nach der Blüte den Strauch bis auf einen halben Meter zurückstutzen. Danach kannst Du ihn wie beim Erziehungsschnitt aus jungen Bodentrieben neu aufbauen.

Woher kommt der Name Winter-Jasmin?

Recht augenfällig von seiner Eigenschaft, bereits im Winter zu blühen. Im Garten ist er die einzige Kletterpflanze, die das tut. Seine gelben Blüten erscheinen spätestens im Januar, je nach Wetter oft bereits im Dezember oder sogar schon im November. Den Artnamen hat Jasminum nudiflorum den einzeln direkt in den Blattachseln der vorjährigen Ruten stehenden Blüten zu verdanken: nudiflorum heißt nacktblütig, weil die Sträucher zu dieser Jahreszeit nackig ohne Blätter dastehen. Den Gattungsnamen Jasminum haben die mittelalterlichen Gelehrten vom arabischen yasamin übernommen.

Wert für Insekten und Vögel

Winter-Jasmin ist nicht heimisch. Wir haben leider keine genauen Daten zum Wert für Bienen, Schmetterlinge & Co. Häufig haben aber heimische Pflanzen einen höheren ökologischen Nutzen.

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Am Inhalt mitgewirkt haben:
Dr. rer. medic. Harald Stephan
Dr. rer. medic. Harald Stephan Diplom-Biologe
Markus Wichert
Markus Wichert Naturgärtner
Thomas Puhlmann
Thomas Puhlmann Balkongärtner
Sebastian Hadj Ahmed
Sebastian Hadj Ahmed Balkongärtner
Stand:
29.11.2023