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Stachelbeeren
Bei der Stachelbeere (Ribes uva-crispa) handelt es sich um einen einheimischen Strauch aus der Familie der Stachelbeergewächse (Grossulariaceae), der sie zu ihrem Namen verholfen hat. Sie findet sich mit ihrer Wildform (Ribes uva-crispa ssp. uva-crispa) und ausgewilderten Gartenformen (Ribes uva-crispa ssp. sativum) verbreitet an schattigen Stellen in Gebüschen, Waldrändern und Waldwegen auf feuchten und nährstoffreichen Böden.Sie wachsen meist als kleinere Büsche, können aber auch als Hochstämmchen gezogen werden. Sie eignen sich gut als Füll- und Decksträucher für naturnahe Pflanzungen, Hecken und Gruppen. Die Früchte der Stachelbeere sind als Beerenobst beliebt. Man isst sie roh oder als Obstkuchenbelag oder verarbeitet sie zu Stachelbeerkompott, Marmelade und Gelee. Wegen der Säure unterschätzt man gerne den Zuckergehalt: bei den einheimischen Beeren haben nur Weintrauben mehr als die Stachelbeeren. Sie sind nicht nur für dich leckere Vitaminbomben, sondern haben auch für Insekten und andere Tiere einiges zu bieten.
Wuchs & Standort:
- Wuchsform: buschig, locker verzweigt mit oft dornigen Trieben (es gibt aber auch dornenlose Sorten)
- Wuchshöhe: etwa 1 bis 1,5 Meter, je nach Sorte und Pflege
- Standort: halbschattig bis sonnig – in der prallen Sonne können die Früchte leicht "Sonnenbrand" bekommen, Halbschatten ist ideal
- Boden: locker, humusreich, gut durchlässig und leicht feucht. Mag keinen schweren, staunassen Boden
Blütezeit & Bestäubung:
- Blütezeit: April bis Mai
- Blüten: unscheinbar, grünlich oder rötlich – aber wichtige Frühjahrsnahrung für Bienen
- Bestäubung: selbstfruchtbar, aber mehr Ertrag durch Fremdbestäubung (z. B. mit anderen Sorten in der Nähe)
Die Früchte:
- Reifezeit: je nach Sorte von Juni bis August
- Farbe: grün, gelb, rot oder violett – je nach Sorte
- Geschmack: sauer bis süßlich, oft aromatisch. Besonders beliebt für Kompott, Kuchen, Marmelade – oder einfach frisch vom Strauch
- Verwendung: du kannst sie frisch vernaschen, einkochen, zu Gelee oder Saft verarbeiten
- Lagerfähig? Ja, aber leider nur begrenzt. Im Kühlschrank halten sie sich ca. 3 bis 5 Tage
- Zum Einfrieren: waschen, abtropfen lassen, auf einem Tablett vorfrieren und dann in Beutel oder Dosen füllen. So halten sie sich im Gefrierfach etwa 6 bis 12
- Monate
Pflege & Schnitt:
- Schnittzeit: Spätherbst oder Spätwinter
- Ziel: Licht in die Mitte bringen, alte Triebe entfernen, jährlich auslichten
- Tragverhalten: trägt an 1- bis 3-jährigen Trieben – daher jung halten
- Stachelbeeren sind pflegeleicht, robust und gut geeignet für kleine und große Gärten
- Du kannst sie auch im Kübel auf Balkon oder Terrasse halten
- Hoher Fruchtertrag mit relativ geringem Aufwand
- Gute Sortenauswahl – von süß bis säuerlich, dornenlos oder widerstandsfähig
Mögliche Krankheiten:
- Mehltau (v. a. Amerikanischer Stachelbeermehltau) – daher Sortenwahl beachten
- Vogelfraß: reife Beeren sind bei Vögeln sehr beliebt – ggf. mit Netzen schützen oder einfach ein paar abgeben
- Pflanze nicht zu dicht setzen, das begünstigt Pilzkrankheiten
Beliebte Sorten:
- Invicta: grün-gelb, robust und sehr ertragreich
- Hinnonmaki Rot: süß-säuerlich, rote Frucht, robust gegen Mehltau
- Captivator: fast stachelfrei, süß und aromatisch
Wert für Insekten & Tiere:
- Die nektarreichen Blüten der Stachelbeere erscheinen meist im April/Mai und sind eine willkommene Nahrungsquelle für Wildbienen, Honigbienen und Schwebfliegen – besonders bei knappem Nahrungsangebot im Frühjahr
- Ursprüngliche, weniger hochgezüchtete Sorten haben meist mehr Pollen und Nektar zu bieten
- Alte oder robuste Sorten sind oft insektenfreundlicher, da sie seltener behandelt werden müssen
- Dichte Zweige und Dornen bieten Schutz, Nistplätze und Verstecke – z. B. für Zauneidechsen, Vögel und Insekten
- Auch Fallobst ist wertvoll: Vögel, Igel und Kleinsäuger finden darin eine willkommene Energiequelle
Pflanzung:
- Pflanze deine Stachelbeeren im Herbst (Oktober bis November) oder im zeitigen Frühjahr (März/April)
- Im Herbst ist optimal, denn da wurzelt sie besser über den Winter
- Wähle einen halbschattigen bis sonnigen Standort
- Locker, humos, nährstoffreich und gleichmäßig feucht sollte der Boden sein – ohne Staunässe
- Hebe ein Pflanzloch von etwa 30 bis 40 cm Tiefe und Breite aus
- Wenn nötig, verbessere den Boden mit Kompost und etwas Hornspäne oder organischem Beerendünger
- Setze die Pflanze ein – die Veredelungsstelle (falls vorhanden) sollte knapp über der Erde liegen
- Bei Hochstämmchen den Stab zum Anbinden nicht vergessen
- Angießen nicht vergessen und anschließend eine Mulchschicht (Laub, Stroh) aufbringen, um die Feuchtigkeit zu halten
- Pflanzabstände:
Buschform: ca. 1,2 bis 1,5 m
Hochstämmchen oder Reihe: ca. 80 cm
Begleitpflanzen für Stachelbeeren:
- Begleitpflanzen fördern die Gesundheit deiner Stachelbeersträucher, vertreiben Schädlinge oder verbessern die Bodengesundheit – und ganz nebenbei sehen sie toll aus
- Gut geeignet sind Kapuzinerkresse (lockt Blattläuse an, hält sie von den Beeren fern)
- Ringelblumen vertreiben Nematoden im Boden und leuchten wunderschön
- Schnittlauch & Knoblauch helfen gegen Pilzkrankheiten wie Mehltau
- Borretsch lockt die nützlichen Bestäuber an
- Minze vertreibt Blattläuse – aber Achtung, sie breitet sich rasch aus