https://www.naturadb.de/pflanzen/veronica-chamaedrys/
Licht: | Halbschatten |
Boden: | normal bis lehmig |
Wasser: | frisch bis trocken |
Nährstoffe: | nährstoffreicher Boden |
PH-Wert: | basisch / kalk |
Kübel/Balkon geeignet: | ja |
Pflanzenart: | Staude |
Wuchs: | krautig |
Höhe: | 10 - 30 cm |
frostverträglich: | bis -40 °C (bis Klimazone 3) |
Wurzelsystem: | Flachwurzler |
Blütenfarbe: | blau |
Blühzeit: | |
Blütenform: | kronblättrig, asymmetrisch bis disymmetrisch |
Blattfarbe: | grün |
Blattphase: | sommergrün |
Blattform: | eiförmig, lanzettlich, länglich, abgerundet |
Bestandssituation (Rote Liste): | sehr häufig |
Gefährdung (Rote Liste): | ungefährdet |
Wildbienen: | 17 (Nektar und/oder Pollen, davon 1 spezialisiert) |
Raupen: | 9 (davon keine spezialisiert) |
Schwebfliegen: | 1 |
Käfer: | 1 |
Nektarwert: | 2/4 - mäßig |
Pollenwert: | 2/4 - mäßig |
floraweb.de.
Höhenlage: |
planar (<100m1 / <300m)2 bis subalpin (1000m-1100m1 / 1500m-2500m)2 1 Mittelgebirge / 2 Alpen |
ist essbar |
Blüten Verwendung: Heilpflanze, Tee |
Pflanzen je ㎡: | 7 |
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Heimische Wildpflanzen sind vielerorts selten geworden und damit die neuen Exoten in unseren Gärten. Sie sind, im Gegensatz zu Neuzüchtungen und Neuankömmlingen, eine wichtige Nahrungsquelle für Wildbienen und Schmetterlinge. In puncto Stand- und Klimafestigkeit sind sie anderen Arten deutlich überlegen. Auch kalte Winter überleben sie meist ohne Probleme. Gut für dich, gut für die Natur.
Also pflanzt heimische Arten, so wie diese!
Gamander-Ehrenpreis, Männertreu oder Wildes Vergissmeinnicht (Veronica chamaedrys) ist ein in Europa häufig anzutreffender Vertreter aus der Familie der Wegerichgewächse (Plantaginaceae). Man findet ihn häufig gesellig an Wegrändern und Gebüschen, auf Wiesen und Weiden und in lichten Wald- und Mischwäldern.
Der Gamander-Ehrenpreis wächst mehrjährig und erreicht eine Höhe von 10-30 Zentimetern. Die Wurzeln sind flach und feinfaserig und bilden sich auch an den niederliegenden Knoten der runden aufsteigenden Stängel. Diese sind durch zwei gegenüberliegende weiße Haarleisten gekennzeichnet. Die sitzenden Blätter sind gegenständig, breit herz-eiförmig mit einem Durchmessern von 1-3 Zentimetern, mit einer dunkelgrünen kahlen Oberseite, einer etwas helleren und vor allem auf den Nerven deutlich behaarten Unterseite und gekerbtem Rand.
Die Blüten erscheinen in seitenständigen Trauben zu 10-20 Exemplaren; sie sind vierzählig, mit behaarten lanzettlichen Kelchblättern und himmelblauen, dunkler geäderten Kronblättern, die etwas unterschiedlich geformt sind. Am Grund sind sie zu einer weißen Röhre verwachsen, die Staubbeutel sind ebenso wie der Pollen blau. Als Frucht bildet der Gamander-Ehrenpreis eine dreieckige zweiklappige Kapsel mit schüsselförmigen Samen.
Der Gamander-Ehrenpreis ist etwas anspruchsvoll: Er möchte einen frischen bis mäßig-trockenen, nährstoff- und basenreichen neutral humosen Lehmboden und bevorzugt Halbschatten.
Ein Schnitt ist beim Gamander-Ehrenpreis nur zum Entfernen verwelkter Triebe notwendig oder wenn man ihn in seinem ausufernden Wachstum beschränken möchte.
Für seine Vermehrung sorgt der Gamander-Ehrenpreis mit seinen weithin kriechenden Stängeln, die an den Knoten wurzeln, und mithilfe unterirdischer Ausläufer. Man kann daher vorliegende Bestände teilen. Eine Vermehrung mit Samen ist ebenfalls möglich – es handelt sich dabei um einen Lichtkeimer, bei dem man das Saatgut nur leicht auf die Erde andrücken sollte.
Der Gamander-Ehrenpreis ist eine ausgezeichnete Pollenquelle für Wildbienen. Allein schon deshalb rentiert sich die Aussaat in Kräuter- und Blumenbeet. Ebenso kann man mit einer Bepflanzung auf Terrasse und Balkon den Pollensammlerinnen einen großen Gefallen erweisen.
Schnecken und Blattläuse finden sich immer wieder am Gamander-Ehrenpreis, ohne ihn ernsthaft zu gefährden. Weißwollige harzige und oft überlappende Gallen an den Stängeln sind auf die Gallmücke Jaapiella veronica zurückzuführen.
Die winzigen aber nektarreichen Blüten sind bei kleinen Bienen, Fliegen und Tagfaltern beliebt. Bienen orientieren sich dabei an den dunklen Saftmalen, die auf den weißen Nektarring weisen.
Sage und schreibe 27 Wildbienen sammeln den Pollen des Gamander-Ehrenpreises; dazu gehören vor allem Sandbienen (Andrena spec.) wie die Ehrenpreis-Sandbiene (Andrena viridescens), Schmalbienen (Lasioglossum spec.) und Furchenbienen (Halictus spec.).
Drei Schmetterlinge nutzten das Kraut des Gamander-Ehrenpreises als Raupenfutter, der Wachtelweizen-Scheckenfalter (Melitaea athalia) und der Eschen-Scheckenfalter (Euphydryas maturna) wie auch die Saudistel-Steineule (Antitype chi).
Die Verbreitung der Samen erfolgt mit Wind und Regen, anhaftend an Pfoten und Schuhsohlen oder mithilfe von Ameisen.
Den lateinischen Namen hat der Gamander-Ehrenpreis von seinen gekerbten Blättern – chamaedrys bedeutet im Griechischen sinngemäß Eichen-ähnlich. Davon ist auch Gamander abgeleitet. Männertreu bezieht sich auf seine kurzlebigen Blüten.
Mehrjährige Stauden bleiben über viele Jahre erhalten. Den Winter überdauern sie eingezogen in Wurzeln, Zwiebeln oder anderen unterirdischen Speicherorganen und treiben im nächsten Frühjahr wieder aus.
Am naheliegendsten ist der Kauf in einer Gärtnerei oder einer Baumschule deiner Region.
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Der Gamander-Ehrenpreis ist eine alte Heilpflanze, die bereits die antiken griechischen Ärzte verwendeten und die in den mittelalterlichen Kräuterbüchern ausführliche Beachtung findet. Die Heilkraft beruht vor allem auf dem Gehalt des Iridoids Aucubin, das eine antibakterielle, entzündungshemmende und reizlindernde Wirkung hat. Es wirkt nur frisch – zerriebenen Gamander-Ehrenpreis kann man beispielsweise unterwegs bei Insektenstichen einsetzen.
Der Gamander-Ehrenpreis gilt als nur schwach giftig, er ist in überschaubaren Mengen essbar und sogar eine alte Heilpflanze. Die heilende Wirkung beruht auf dem darin enthaltenen sekundären Pflanzenstoff Aucubin. Er ist im Verdauungstrakt nicht stabil, daher sollte man den Ehrenpreis vorzugsweise frisch verwenden. Mit etwas zerriebenen Kraut kann man Insektenstiche behandeln.
Gamander-Ehrenpreis ist in Mitteleuropa heimisch und Nahrungsquelle/Lebensraum für Bienen und Schmetterlingsraupen